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Holledauer`s Rehragout

holledauerin

Fernsehköchin
10+ Jahre im GSV
Servus,
jetzt um diese Jahreszeit schmeckt Rehragout richtig gut, schön essigsauer mögen wir es und dazu gibts dann Semmelknödel.
Aber erst mal die Vorbereitungen

Einen Essigsud kochen (in meinem Fall heute 4-fach)

Rezeptur Sud 1-fach:
3/4 ltr. Wasser ca. 1/4 ltr. guten Weinessig
Wurzelwerk (Lauch, Sellerie, Karotte, Petersilienwurzel)
1-2 Zwiebel in Ringe geschnitten
1 Stck. unbehand. Zitronenschale
1/2 EL Wacholderbeeren
3-4 Pimentkörner
3-4 Pfefferkörner
2 Stck. Nelken
2 Lorbeerblätter

Rehragout 1.jpg


Dieser Sud wird dann nach dem Aufkochen wieder kalt gestellt und dann kommt dies hier rein:

Rehragout 2.jpg


In diesem Fall sind es knapp 1,5 kg Bauchlappen/Rippen und 2 Vorder-2 Hinterläufe
Man könnte auch gut Hals dazunehmen, aber für uns sollte diese Menge reichen.
Das Ganze wird dann 2-3 Tage im Kühlschrank stehen, sollte der Sud nicht alles bedecken, dann jeden Tag das Fleisch wenden.

Die Zubereitung ist dann etwas Arbeit, aber es schmeckt uns sehr gut, und dafür ist jede Mühe wert.
Das Fleisch wird nach dem Beizen rausgenommen und ich mach erneut eine Beize, wie oben beschrieben, jedoch etwas weniger Essig. Man kann allerdings gleich den Einlegesud nehmen, aber das mag ich nicht so gern.
Dann koche ich die Fleischteile, bis sie gar sind. Das ist etwas unterschiedlich, Bauchlappen sind etwas früher fertig als die grossen Läufe und so kontrolliere ich immer wieder, nehm die garen Teile raus und löse sie feinsäuberlich vom Knochen. Die Fleischstückerl schneide ich relativ klein.
Wenn alles gekocht ist, siebe ich den Sud durch und mach eine dunkle Zuckereinbrenne.
In etwa brauche ich für eine 1fache Menge:
30 gr. Fett 10 gr. Zucker 40 gr. Mehl 1/2 ltr. Flüssigkeit, Salz
Also auch hier so oft vervielfachen, wie benötigt nach Sudmenge
In heissem Butterschmalz Zucker hell rösten, Mehl zugeben und relativ dunkel anrösten, jedoch aufpassen, zu dunkel wird es bitter. Dann mit Sud ablöschen, wenn er kalt ist, geht es besser, da es keine Klümpchen gibt.
Nach Belieben Lorbeerblatt und Wacholderbeeren zugeben.
Gut durchrühren und mind. 10 Min. durchkochen lassen, damit der Mehlgeschmack verschwindet.
Die fertige Sosse nun noch abschmecken, mit Salz, Pfeffer, Johannisbeergelee, evtl. noch Essig oder ein wenig Rotwein. Die Sosse soll leicht sämig sein.
Wir essen Rehragout sehr essigsauer, da kann man ja nach Geschmack weniger nehmen, oder mit mehr Rotwein arbeiten.
Bilder kommen dann weiter, wenns gekocht und verspeist wird.
 

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Höhrt sich ja sehr lecker an. Rehfleisch hab ich auch noch nie mit Essigbeize gemacht, werd ich nach deinem Rezept auch mal versuchen müssen. (dann muss ich nicht immer den guten Roten dafür verschwenden :D)
Kommt der Zucker in die Mehlschitze um die Säure des Essig´s etwas abzufangen oder machst du den generell bei Mehlschwitzen rein?
Bin mal auf die weiteren Bilder gespannt.

Schöne Grüße :nusser:
 
Da darf man wohl gespannt sein, der Auftakt verheißt ein lukullisches Mahl! :thumb2:
Viel Erfolg (wobei ja genügend Erfahrung vorzuliegen scheint und der Erfolg nahezu garantiert ist) und guten Appetit.

Glück Auf
 
Höhrt sich ja sehr lecker an. Rehfleisch hab ich auch noch nie mit Essigbeize gemacht, werd ich nach deinem Rezept auch mal versuchen müssen. (dann muss ich nicht immer den guten Roten dafür verschwenden :D)
Kommt der Zucker in die Mehlschitze um die Säure des Essig´s etwas abzufangen oder machst du den generell bei Mehlschwitzen rein?
Bin mal auf die weiteren Bilder gespannt.

Schöne Grüße :nusser:

Ja, der Zucker kommt rein, um das rund zu machen. Auch Johannisbeergelee oder Preisslbeeren müssen danach in die Sosse, sonst ist die nur sauer, aber eben nicht rund
 
Mona, hier in Bayern ganz übliches Gericht. Es mag halt nicht jeder so viel Essig, wir schon :-) und auch innerhalb meiner Familie ist das sehr beliebt, aber ausser mir kocht es keiner. Ist vielleicht zu vergleichen mit Gerichten wie Entenjung oder saures Lüngerl, so von der Machart her.
 
Servus,
heute wurde das Ragout gekocht.
knapp 3 Tage wars im Sud gelegen und wie oben schon beschrieben, habe ich einen neuen Sud gemacht - wieder 4-fach, allerdings nur die Hälfte vom Essig.

Rehragout 3.jpg


Hier war es schon im Topf, da es recht kalt war, hats fast eine halbe Stunde gedauert, bis es gekocht hat.

Rehragout 4.jpg


Die Bauchlappen haben ca. 45 Min. gebraucht, bis sie weich waren. Die habe ich dann rausgenommen, die Läufe kochen noch 30 Min. weiter.

Rehragout 5.jpg
Rehragout 6.jpg


Jetzt sollte man zügig arbeiten, alles Fleisch säuberlich vom Knochen entfernen und klein schneiden. Wenns kalt wird, geht es nicht mehr so gut. Ich mag überhaupt keine Flachsen oder Haut am Fleisch, ist schon ein bisserl mühsam.

Rehragout 7.jpg


Das ist der Sud, es riecht schon sehr gut.
Rehragout 8.jpg

Das sind nach weiteren 30 Min. Kochzeit die Läufe.

Rehragout 9.jpg


1,5 Std. hab ich gebraucht, um diese 800 g Fleisch auszulösen.
Nun gehts an die dunkle Zuckereinbrenne.
Ich nehme die Menge wieder 4-fach, Grundmenge ist oben genannt. Ein bissl mehr Zucker - aber nur 10 g mehr - landen im Topf.

Rehragout 10.jpg


Rehragout 11.jpg
 

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Zuletzt bearbeitet:
Fortsetzung: Das Programm hat mich rausgeschmissen. Weiter geht es mit der Zuckereinbrenne:
Rehragout 11.jpg


noch bissl brauner, dann kommen nach und nach ca. 2 - 2,5 ltr. vom Kochsud dazu

Rehragout 12.jpg

Rehragout 13.jpg

Da ist grad ein halber Liter drin, jetzt schnell zugiessen und rühren, rühren, rühren, damit es keine Klümpchen gibt. Ich habe heute 2,5 ltr. gebraucht, bis ich die gewünschte Konsistenz hatte. Ca. 10 Min. durchkochen lassen. Würzen nach Geschmack, bei mir war das Salz, Pfeffer, 1 Becher selbstgem. Wildfond, ca. 3 TL Johannisbeergelee, 1 Tl Preisslbeeren, bissl Brühwürfel, Essig und Rotwein.
Zuletzt das Fleisch zugeben.
Semmelknödel gehören dazu

Rehragout 14.jpg

Rehragout 15.jpg

So muss der Teig ausschauen, wir mögen keine zuuu fluffigen Knödel.
Fertig ....
Rehragout 16.jpg

..ist das Ragout....

Rehragout 17.jpg

..und die Knödel

und noch ein Tellerbild:

Rehragout 18.jpg


Es war super guad. Die Reste wandern in die TK.
Der Aufwand ist relativ gross und ich machs meist in grösseren Mengen. Man kann natürlich auch Schulter oder Keule einlegen - dann hat man weniger Arbeit beim Fleisch putzen, aber die wirklich gute Brühe erhält man eben durch die Bauchlappen und die Knochen.
 

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Wie gesagt, ich kenne so ein Gericht noch nicht und war auch sehr neugierig auf das Ergebnis.
Das Tellerbild schaut absolut lecker aus, ich hätt doch sehr gerne eine Portion mitgegessen!:thumb2:
 
Ja, das schaut so aus, als ob ich das mal nachmachen muss. Schönes Rezept. :respekt:

Schöne Grüße :nusser:
 
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