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[Jagd] Der Jagdthread

Jupp,

alles richtig, nicht umsonst wurde die Jagdzeit auf Böcke auf den 31.01. verlängert.
So gibt es bei den winterlichen Jagden keine Rehwild Fehlabschüsse mehr.

Försters Gebot: Gatter drum oder Finger krumm.

Dachs
 
Sodele, gestern hat es dann auch endlich gepasst. Dann, wenn du am wenigsten damit rechnest.
Ich hab den ganzen Tag den Wetterbericht kritisch beäugt, der Wind hat endlich gedreht, ist nicht mehr so fies kalt und vor allem nicht mehr so stramm. Für Reh also keine wirklich schlechten Voraussetzungen. Aber... Spät nachmittags Regen, leichter Regen bis in den frühen Abend. Es war echt ein zähes Ringen, aber auf der Kautsch begegnet dir auch kein Bock. Also....

Aber der Reihe nach - mein Wunschtraum, es könnte fauchiert sein, hat sich leider nicht bewahrheitet.

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Aber - nach zwei Jahren hab ich eine gewisse Revierkenntnis und die sollte sich auszahlen.
Mein Gedanke - und der Plan ist wunderbar aufgegangen - diese Wiese fällt mittelprächtig ab, rechts Raps, links Weizen.
Ziemlich genau in der Mitte ist der Bewuchs auf dieser Fläche erstaunlich zurückhaltend. Meine Idee war, nach dem Regen zieht Rehlein vllt. genau dorthin zum äsen. So war es. Ich hab mittels Thermic am hellichten Abend ein Reh in hohen Sätzen bergan ziehen sehen. Das Stück war dank seiner Hörner ;-) sehr schnell als Bock anzusprechen. Nun hieß es warten. Mit dem Monookular war er halt immer nur bei den Sätzen aus dem Gras zu sehen, mit dem Vorsatz die ganze Zeit. Es kam tatsächlich so wie ich es mir gewünscht hatte, Bock zieht auf die "Kahlfläche". Kahl ist relativ, aber so, daß an Schießen zu denken war. Irgendwas muß ihn aber beunruhigt haben, wirklich stillstehen wollte er nicht, schon gar nicht breit. Nun gilt es aufmerksam zu sein, der Bock sichert ins Tal, streckt mir sein Hinterteil entgegen. Der altbekannte Winkelschuß. Sehr spitz hinter dem linken Blatt rein, auf dem Stich raus.

Er macht noch 2 Sätze um dann im hohen Gras niederzugehen. Die Puristen werden mich steinigen, aber ich wußte schon, warum ich mit dem Thermic geschossen hab. Es war taghell. Der Gerät zeichnet auf. Und damit hab ich eine gute zuverlässige Chance, den Anschuß einzugrenzen. Weil - Wiese sieht echt unglaublich gleich aus. Ich wußte, zwischen dem dritten und vierten Gatterpfosten....

Ich hab 20 Minuten gewartet, Zeug zusammen gepackt und dann bin ich in die Richtung. Die Nummer mit der Lokalisation zwischen den Gatterpfosten war wunderbar. Aber zieh du mal einen Bock 200 Meter durch´s hüfthohe nasse Gras den Berg hoch. Danach biste von außen und von innen naß.
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Toter Bock.

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Toter Bock mit BraUngeheuer....

Gegen 10 Uhr waren wir daheim, dann:
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Anteil an der Beute für die Jägershunde

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Nachtag: Knappe 90 Meter und 19 Kilo. Und mir scheint, daß das Geschoß nicht aufgegangen ist. Dafür war zu wenig kaputt innendrin.
 
WmH
 
Mal wieder "Schwein gehabt"...
 
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Ich habe ihn im Nachhinein den Standhaften getauft.
Kurzversion: auf schrecklich weit geschossen, nachgemessen, 145 Meter. Keine Heldentat, aber es war auch kein Fehler auszumachen. Schuß tief in die Kammer, Ein& Ausschuß kurz vor dem Zwerchfellständer.

Aber der Reihe nach. Es sollte zum Ansitz gehen, das Wetter war eigentlich gut, nur ein bissi windig. Also an die Hecke in der Senke. Dort wird sich gerne gesonnt und es ist halbwegs windgeschützt.

Um an den Sitz zu kommen, fährt man entlang einer Hecke etwa 400 Meter in eine Senke, Auto abstellen, die letzten 100 Meter zum Sitz, der mitten in einer Heckenkreuzung steht. Ich biege auf die Wiese ab und überfahre beinahe einen Hasen, 30 Meter weiter rennt mir fast ein Schmalreh ins Auto.

Auf den Sitz steigen, einrichten, Lage peilen. Überall wo das Heu noch nicht gemacht ist, stehen die Rehe am Übergang zwischen ungemäht und gemäht. Die Wiese vor mir muß gestern gemäht worden sein, ganz frisch war es nicht mehr, aber auch nicht ganz trocken.

Ich richte mich ein, zirkuliere die Waffe aus dem Fenster. SD. Fluch und Segen gleichermaßen, nur daß die 764 damit noch länger ist und Hochsitze ja generell für Zwerge gebaut sind. Geht aber.

Irgendwann rennt ein weiteres SR über die gemähte Fläche, es scheint, als wäre der Leibhaftige hinter ihm her, der Versuch bergab zu bremsen auf dem Heu hat sein Ende in einem filmreifen Salto gefunden.

Dann auf 200 Meter ein Fuchs, der noch gut 50 Meter näher kommt. Ein Dreibein. Er sah wohgenährt und munter aus, deswegen hab ich auf Experiment verzichtet.

Der Bock, auf den ich es abgesehen hatte, war mir schon länger bekannt, im hohen Gras war abba früher nix zu machen.

Es ist noch früh, gerade mal 9 Uhr, da kommt er um die Ecke, allerdings nicht da, wo ich ihn erwartet hatte und noch dazu viel weiter weg. 200 Meter ungefähr.

Warten eben. Französisch-Lektionen auf dem Händi und den Bock dabei im Auge behalten. Irgendwann zieht er breit in meine Richtung. Wirklich wie auf dem Schießstand und als hätte jemand die Zielscheibe draufgeklebt.

Ich wußte, daß es weit ist. Er kam bei 200 Metern raus, mein Referenzpunkt war bei 110 Metern. Irgendwo dazwischen war das. Auflage gut und ruhig, also sollte es passen. Konzentrieren, eingeschossen auf 100 Meter mit 2 cm hoch. Also etwas höher anhalten, entsichern, Ziel ruhig erfassen, ausatmen, letzte Korrektur, Schuß.

Ich bilde mir ein, den Kugelschlag gehört zu haben, aber es passiert erstmal GAR nichts. NICHTS. Rehe sind zwar nicht die hellsten Kerzen auf der Torte, aber wenn neben mir eine Kugel einschlägt und ich nix abbekommen habe, dann würde ich zumindest als Reh zusehen, daß ich Land gewinne. Nichts dergleichen. Repetiert war schon, ich war noch immer drauf, aber der hat einfach zu ruhig gestanden. Sonst hätte ich nachgeschossen.

Dann nach einer gefühlten mittleren Ewigkeit macht er einen Satz in die Luft, geht noch 10 Meter, taumelt, fällt um, schlegelt, Ruhe.

Es überkommt mich eine gewisse Unruhe, Jagdfieber nennt man das glaub ich.

Es ist noch früh, taghell, also keine Eile.

Waffe sichern, Fernglas ablegen, durchatmen.

Händi, weiter Lektionen gemacht, nach 20 Minuten zusammenpacken und ans Auto. Die Hunde waren schon in heller Aufregung, die haben den Schuß gehört.

Auf die Weide fahren, 50 Meter vor dem Bock stehenbleiben, Kofferraum auf. Die Nasen stehen im Wind und ich sehe einen braunen und einen Schwarzen Blitz in Richtung Bock fliegen. Kurz an den Bock und dann der Fährte nach in Richtung Anschuß, von dort zurück zum Bock, den Bock am Hals nehmen, einmal kräftig schütteln, eine Runde Nachlauf über die Weide und dann wieder in den Kofferraum.

Aufbrechen, Mitpächter anrufen, gefragt - bis du noch eine halbe Stunde wach? Ich hab einen Rehkopf für dich. Hab ihm auf dme Hinweg schon einen Kopf gebracht. Der soll als Aufhänger für´s Fernglas dienen, das ich meiner Jungjägerin ;-) zum schlimmen runden Geburtstag schenke. Aber diesen finde ich dafür noch viel besser.

Also zum Mitpächter, Kopfamputation und Durst bekämpfen. Gegen 11 Uhr gab´s die Leber. Für die Hunde und mich.

So macht Jagd Spaß. Es ist schon ein ziemliches Privilleg, was wir da erleben dürfen. MännerInnen, das dürfen wir nie vergessen.....
 
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