Liebe Sportfreunde,
ich habe noch nie echtes Kobe-Beef gegessen. Da kam die Ankündigung einer Veranstaltung des Rheingau-Gourmet-Festivals gerade richtig: Ein Kobe-Beef-Menü mit Otto-Gourmet.
Eine Veranstaltung von Otto-Gourmet persönlich, dachte ich mir, da kriegt man wahrscheinlich die besten Informationen aus erster Hand und Otto wird sich doch sicherlich nicht lumpen lassen, also schöne Sachen und bestimmt reichlich! Was liegt da näher, als die 500 km von Dresden nach Eltville gemeinsam mit einem Freund unter die Räder zu nehmen und das mal auszuprobieren. Zudem gab es am nächsten Tag ein Riedel-Glas-Tasting, welches uns ebenfalls sehr interessiert hat.
Hier die Ankündigung:
Das klingt doch vielversprechend. Die Veranstaltung war dementsprechend komplett ausverkauft. Wenn ich es richtig verstanden habe, nahmen sage und schreibe 188 Personen teil. Betrachten wir die Gänge und die dazu gereichten Weine:
Kobe Beef Short Ribs
„cru“
Duftreis / Rettich / Limette
2011 Rüdesheimer Berg Rottland Riesling Erstes Gewächs, Weingut G.H. von Mumm
Für mich der klar schwächste Gang. Das Fleisch war komplett roh und ungewürzt. Damit sollte gezeigt werden, dass selbst Short Ribs vom Kobe so zart sind, dass man sie nicht schmoren muss, sondern roh essen kann. Allerdings wurde der Fleischgeschmack von dem doch recht scharfen Radieschen dominiert und so komplett ohne Salz war das irgendwie nicht wirklich attraktiv. Auf Nachfrage hat der Koch von Otto-Gourmet dazu erläutert, dass das Gericht an das Thema Sushi angelehnt ist. Die Radischen sollten in Verbindung mit dem Wasasbisud die Schärfe bringen. Also gut, aber verstanden habe ich den Gang trotzdem nicht.
Danach kam
Kobe Beef Chuck Roll
„Marmite Chinoise“
Wasabi Rauke / Wachtel-Ei
2012 BARDA
Bodega Chacra, Patagonien, Argentinien
Chuck Roll ist ein Stück aus dem Nacken. Es handelte sich um hauchdünn geschnittene Scheiben, ebenfalls roh und zusammengerollt. Durch das Übergießen des Fleisches mit dem heißen Sud sollte eine leichte Garung eintreten. Auch hier war das Fleisch wiederum vollkommen ungewürzt. Wir haben am Tisch Salz bestellt und nachgesalzen; ich glaube das war das erste mal, dass ich in einem Sternelokal nachgesalzen habe. Der Sud war allerdings absolut genial und ich freue mich, dass ich das Rezept bekommen habe. Weniger schön war, dass es keine Löffel am Tisch gab und man den Sud mühevoll mit dem Messer aufklauben musste.
Sodann gab es
Kobe Beef Striploin
“Steak”
Topinambur / Sake
2009 Roda Reserva, Rioja
2004 Roda I, Rioja
Ein wundervoller Gang. Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich hierbei das erste mal die richtige Faszination des Kobe-Beef mitbekommen. Das Fleisch hatte einen fantastischen Geschmack und wenn man darauf gebissen hat, kam ein Fleischsaft, nicht von dieser Welt. Hier war auch ordentlich Salzersatz drauf, was das Fleisch unbedingt braucht. Ganz reduzierte Beilagen; da war wirklich das Fleisch der Star.
Schließlich
Morgan Ranch Wagyu Kobe Style Beef
Teppanyaki Cut
“Sauerbraten”
Essig / Zwiebel / Getreide
2009 Chianti Classico Riserva DOCG, Tenuta Carpineto
2004 Poggio Sant´Enrico, Tenuta Carpineto
Schau an, kein echtes Kobe. Aber auch dieser Gang war absolut fantastisch. Das Fleisch zerging wirklich buchstäblich auf der Zunge und hatte einen wundervollen Geschmack. Es soll 2-3 Stunden geschmort gewesen sein. Am nächsten Tag gab es zu Mittag geschmortes Kalbsbäckchen, auch sehr gut, aber was für ein Unterschied!
Nun wird auch deutlich, was mit dem Menü bezweckt war. Das Fleisch wurde roh, leicht gegart, kurzgebraten und geschmort serviert. Das sollte verdeutlichen, dass man Kobe zubereiten kann wie man will – es schmeckt immer. Herr Otto sagte, dass man gewissermaßen das ganze Rind in Streifen schneiden und roh essen könne, wenn man will.
Betrachten wir noch das Dessert:
Weiße Schokolade / Gartengurke / Blu Gin
2011 Johannisberger Mittelhölle Riesling Beerenauslese,
Weingut G.H. von Mumm
Ein genialer Abschluss. Das Dessert hatte viele eher herbe Aromen, wenn man das mal so sagen kann, und in Kombination mit der Beerenauslese ergab sich ein perfektes, vielschichtiges Bild.
Es war ein wirklich schönes Menü und es hat großen Spaß gemacht, auch wenn speziell am Anfang durchaus Schwächen vorhanden waren. Ein kleiner Wermutstropfen war, dass wir insgesamt vielleicht 100 g Fleisch bekommen haben, wenn überhaupt. Da hätte eigentlich ein bisschen mehr drin sein müssen, aber gut. Mal sehen, ob ich mir irgendwann ein „richtiges Stück“ besorge und das mal ganz klassisch auf dem Grill zubereite.
ich habe noch nie echtes Kobe-Beef gegessen. Da kam die Ankündigung einer Veranstaltung des Rheingau-Gourmet-Festivals gerade richtig: Ein Kobe-Beef-Menü mit Otto-Gourmet.
Eine Veranstaltung von Otto-Gourmet persönlich, dachte ich mir, da kriegt man wahrscheinlich die besten Informationen aus erster Hand und Otto wird sich doch sicherlich nicht lumpen lassen, also schöne Sachen und bestimmt reichlich! Was liegt da näher, als die 500 km von Dresden nach Eltville gemeinsam mit einem Freund unter die Räder zu nehmen und das mal auszuprobieren. Zudem gab es am nächsten Tag ein Riedel-Glas-Tasting, welches uns ebenfalls sehr interessiert hat.
Hier die Ankündigung:
"Es hat über 150 Jahre gedauert /seit Juli 2014 möglich), bis es aus dem fernen, geheimnisvollen Japan endlich zu uns nach Europa gekommen ist: KOBE - Das beste und teuerste Rindfleisch weltweit. Das kostbare Kobe Beef stammt ausschließlich von reinrassigen Tajima-Rindern aus der japanischen Präfektur Hyogo, die in kleinen Herden auf sattgrünen Weiden leben und eine ganz spezielle Ernährung u.a. aus Biertreber-Silage, reinstem Quellwasser und Reisstroh genießen. Die japanische Delikatesse KOBE beeindruckt mit einer derart feinen Fettmarmorierung und cremig-buttrigen Konsistenz, wie man sie in der Fleischwelt kein zweites Mal findet. Eine herausragende und einzigartige Qualität. Die Küchenchefs von Otto Gourmet Nils Jorra und Stefan Schneider kochen gemeinsam mit Sternekoch Sebastian Lühr ein faszinierendes Menü mit dem sagenhaften original KOBE BEEF aus Japan. Nach dem Aperitif mit Champagne Veuve Clicquot werden die fünf Gänge begleitet von Rieslingen aus dem Weingut G.H. von Mumm zur Vorspeise und zum Dessert. Große Rotweine werden zu den beiden Zwischengerichten und zum Hauptgang serviert. Marchese Piero Incisa della Rocchetta (Neffe des Inhabers von Sassicaia) ist Inhaber und Winzer der Bodega Chacra, Patagonien in Argentinien. Zwei seiner herausragenden Pinot Noirs begleiten das Menü. Michael Zaccheo präsentiert von Carpineto 2009 Chianti Classico Riserva DOCG und 2004 Poggio Sant´Enrico. Die spanischen TOP-Weine aus der Rioja, 2009 Roda Reserva und 2004 Roda I ergänzen das Weinerlebnis.
Moderation: Stephan Otto, Mitgründer & Inhaber Otto Gourmet"
Moderation: Stephan Otto, Mitgründer & Inhaber Otto Gourmet"
Das klingt doch vielversprechend. Die Veranstaltung war dementsprechend komplett ausverkauft. Wenn ich es richtig verstanden habe, nahmen sage und schreibe 188 Personen teil. Betrachten wir die Gänge und die dazu gereichten Weine:
Kobe Beef Short Ribs
„cru“
Duftreis / Rettich / Limette
2011 Rüdesheimer Berg Rottland Riesling Erstes Gewächs, Weingut G.H. von Mumm
Für mich der klar schwächste Gang. Das Fleisch war komplett roh und ungewürzt. Damit sollte gezeigt werden, dass selbst Short Ribs vom Kobe so zart sind, dass man sie nicht schmoren muss, sondern roh essen kann. Allerdings wurde der Fleischgeschmack von dem doch recht scharfen Radieschen dominiert und so komplett ohne Salz war das irgendwie nicht wirklich attraktiv. Auf Nachfrage hat der Koch von Otto-Gourmet dazu erläutert, dass das Gericht an das Thema Sushi angelehnt ist. Die Radischen sollten in Verbindung mit dem Wasasbisud die Schärfe bringen. Also gut, aber verstanden habe ich den Gang trotzdem nicht.
Danach kam
Kobe Beef Chuck Roll
„Marmite Chinoise“
Wasabi Rauke / Wachtel-Ei
2012 BARDA
Bodega Chacra, Patagonien, Argentinien
Chuck Roll ist ein Stück aus dem Nacken. Es handelte sich um hauchdünn geschnittene Scheiben, ebenfalls roh und zusammengerollt. Durch das Übergießen des Fleisches mit dem heißen Sud sollte eine leichte Garung eintreten. Auch hier war das Fleisch wiederum vollkommen ungewürzt. Wir haben am Tisch Salz bestellt und nachgesalzen; ich glaube das war das erste mal, dass ich in einem Sternelokal nachgesalzen habe. Der Sud war allerdings absolut genial und ich freue mich, dass ich das Rezept bekommen habe. Weniger schön war, dass es keine Löffel am Tisch gab und man den Sud mühevoll mit dem Messer aufklauben musste.
Sodann gab es
Kobe Beef Striploin
“Steak”
Topinambur / Sake
2009 Roda Reserva, Rioja
2004 Roda I, Rioja
Ein wundervoller Gang. Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich hierbei das erste mal die richtige Faszination des Kobe-Beef mitbekommen. Das Fleisch hatte einen fantastischen Geschmack und wenn man darauf gebissen hat, kam ein Fleischsaft, nicht von dieser Welt. Hier war auch ordentlich Salzersatz drauf, was das Fleisch unbedingt braucht. Ganz reduzierte Beilagen; da war wirklich das Fleisch der Star.
Schließlich
Morgan Ranch Wagyu Kobe Style Beef
Teppanyaki Cut
“Sauerbraten”
Essig / Zwiebel / Getreide
2009 Chianti Classico Riserva DOCG, Tenuta Carpineto
2004 Poggio Sant´Enrico, Tenuta Carpineto
Schau an, kein echtes Kobe. Aber auch dieser Gang war absolut fantastisch. Das Fleisch zerging wirklich buchstäblich auf der Zunge und hatte einen wundervollen Geschmack. Es soll 2-3 Stunden geschmort gewesen sein. Am nächsten Tag gab es zu Mittag geschmortes Kalbsbäckchen, auch sehr gut, aber was für ein Unterschied!
Nun wird auch deutlich, was mit dem Menü bezweckt war. Das Fleisch wurde roh, leicht gegart, kurzgebraten und geschmort serviert. Das sollte verdeutlichen, dass man Kobe zubereiten kann wie man will – es schmeckt immer. Herr Otto sagte, dass man gewissermaßen das ganze Rind in Streifen schneiden und roh essen könne, wenn man will.
Betrachten wir noch das Dessert:
Weiße Schokolade / Gartengurke / Blu Gin
2011 Johannisberger Mittelhölle Riesling Beerenauslese,
Weingut G.H. von Mumm
Ein genialer Abschluss. Das Dessert hatte viele eher herbe Aromen, wenn man das mal so sagen kann, und in Kombination mit der Beerenauslese ergab sich ein perfektes, vielschichtiges Bild.
Es war ein wirklich schönes Menü und es hat großen Spaß gemacht, auch wenn speziell am Anfang durchaus Schwächen vorhanden waren. Ein kleiner Wermutstropfen war, dass wir insgesamt vielleicht 100 g Fleisch bekommen haben, wenn überhaupt. Da hätte eigentlich ein bisschen mehr drin sein müssen, aber gut. Mal sehen, ob ich mir irgendwann ein „richtiges Stück“ besorge und das mal ganz klassisch auf dem Grill zubereite.
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