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"Köstlichkeiten des Rheinlands: Döppekooche und Co." - Rezepte meiner Großmutter

Super! Da habe ich mir auch schon oft vorgenommen. Wie macht ihr denn den Wirsing?
Das würde mich tatsächlich auch interessieren... :-)

Hallo, wie versprochen, Stichpunktartig aufgeführt:
So machen wir es, wie von Uroma an Oma an Mutter an uns überliefert.

Auf sechs Köpfe Wirsing nehmen wir einen Kopf Weißkraut.

Köpfe in der Mitte zerteilen und den Strunk entfernen.

Alle Blätter in kaltem Wasser sorgfältig waschen und abtropfen lassen.

Die Blätter in grobe Stücke zerreißen und miteinander vermischen.

Danach mit dem Schichten im Topf beginnen.
Eine Lage von ca.10 cm Kraut in den Topf geben und ca. 2-3 EL
Salz darüberstreuen.
Die erste Lage mit der Faust stampfen, bis sich Flüssigkeit bildet.
Danach die zweite Lage einbringen, salzen, stampfen und die Schritte wiederholen bis
das Kraut aufgebraucht ist.

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Das Kraut muss mit Flüssigkeit überdeckt sein!

Sollte sich nicht genügend Flüssigkeit gebildet haben, muss mit kaltem Wasser
aufgefüllt werden.
Den vorgesehenen Rand des Gefäßes mit Wasser auffüllen und den Deckel verschließen.

Das Gefäß für drei Tage bei Zimmertemperatur lagern und täglich einmal mit einem langen Holzstiel
in dem Kraut stochern damit Gase entweichen können.
Immer wieder verschließen und Wasser in den Rand füllen.
Ab dem vierten Tag, das Gefäß für ca. drei-vier Wochen in einen kalten Kellerraum stellen
und ca. jeden zweiten bis dritten Tag die Holzstielmethode zum entgasen anwenden.

Nach dieser Zeit kann nun das Kraut portionsweise in Einmachgläser abgefüllt
und Luftdicht verschlossen werden.
Das Kraut kann selbstverständlich auch einvakuumiert und/oder eingefroren werden.
In der Regel hält es sich bis zur nächsten Saison.

Hier noch ein Überbleibsel aus dem Vorjahr:

DSC_1582.JPG


Bei uns wird das eingelegte Kraut mit Kartoffelstücken zubereitet und man nennt es "Scharpmoos"
und es wird immer zusammen mit gepökeltem Kochfleisch(Solberfleisch) serviert.

Ich hoffe ich hab es einigermaßen vernünftig erklärt, wenn noch Fragen sind beantworte ich diese gerne.

Schönen Abend!

:prost:
 
Ja, wunderbar sieht er aus der Dööpekoche. Ehrliche rheinische Küche so wie ich sie mag. Dööpekoche war meine erste Mahlzeit bei der Bundeswehr in Koblenz.

Ich freue mich schon auf weitere Rezepte.

Ein Gruß vom Rheinkilometer 669
Bei Rheinkilometer 610,10 heißt er Döppekooche. Die Unart mit Würstchen kam so in den 70igern. Davor war er nur mit Dörrfleisch. Arme Leute Essen zu St. Martin statt der Martinsgans. Würstchen waren viel zu teuer.
 
Bei Rheinkilometer 610,10 heißt er Döppekooche. Die Unart mit Würstchen kam so in den 70igern. Davor war er nur mit Dörrfleisch. Arme Leute Essen zu St. Martin statt der Martinsgans. Würstchen waren viel zu teuer.

Unart? Ich finde ihn mit Mettenden ziemlich lecker! Aber zeig uns doch mal so einen „artigen“ Döppekooche...
 
Döppekooche, Uhles, Schales, Dibbelabbes, Kesselsknall, Topfkuchen, und viele weitere Begriffe beschreiben prinzipiell das gleiche, aber: bei uns gibts es den alle paar Kilometer anders... Wir kennen den (Klassiker) mit Speck und Mettenden, mit Bratwurstbrätkugeln weiter im Norden (oder ganzen groben Bratwürstchen), mit Backpflaumen und Käse dazwischen, mit Dörrfleisch weiter südlich, in den "Bergen" mit Blutwurst (auch lecker). Und das waren nur 50km. Immer noch einer meiner liebsten Gerichte... und wird promt morgen gemacht...überredet...:)
 
Ein weiteres Essen unserer Kindheit sind Omas "Jedämpte", die heiß serviert, mit einem Berg Endiviensalat ein schnell vorbereitetes und äußerst schmackhaftes Alltagsessen waren und auch von uns auch heute noch mindestens einmal im Monat gekocht werden. "Gedämpfte" trifft es eigentlich nicht so wirklich, vielmehr ist es eine Art Bouillon-Kartoffeleintopf, der kräftig mit viel Pfeffer, frischem Majoran und Lorbeer abgeschmeckt wird. Wichtig ist die Qualität der Brühe, meine Oma kochte hier immer eine ordentliche Portion frische Rindfleischbrühe. Die habe ich mittlerweile auch immer auf Vorrat in der Truhe.

KÖSTLICHKEITEN DES RHEINLANDS

TEIL 6:


"Jedämpte" sagte die Oma immer dazu..... - In Bouillon gekochte Kartoffeln mit viel Lorbeer und Majoran

Zutaten:
  • 2 kg festkochende Kartoffeln
  • 300 Gramm Speck
  • 0,8 Liter Brühe
  • 1 große Gemüsezwiebel
  • 5 Lorbeerblätter
  • 2 Handvoll Marjoran
  • 1 Becher saure Sahne
  • Pfeffer/Salz/Cayenne

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Kartoffeln, Speck und Zwiebeln würfeln...

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....Speck auslassen und Zwiebeln anschwitzen, Kartoffeln hinzugeben und die Brühe aufgießen...

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....kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Lorbeer zugeben....


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...kurz aufkochen lassen, dann Hitze runterfahren und bei geschlossenem Deckel auf kleiner Flamme eine Stunde köcheln lassen....

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...um die perfekte Sämigkeit zu erreichen, einige Minuten rühren (wie bei einem guten Kartoffelsalat)....

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....Majoran und saure Sahne unterheben...

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FERTIG! Dazu gab es Endiviensalat.

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Ein einfaches, deftiges und leckeres Essen! Kartoffeln, Speck, Majoran, Endivie - typisch rheinisch eben! Dazu ne lecker Mühlenkölsch und der Nachmittag kann kommen.;) Probiert es aus...

Beste Grüße und eine gute Woche!

Peter

Danke für das Rezept Peter :-) Omas Gerichte sind immer noch die besten, egal aus welcher Gegend.
Ich werde halt ein Zillertaler Märzen dazu trinken ;-)

Lieber Gruß aus Tirol Silvia
 
Guckstu.gif
Die rheinischen Stinkbohnen sind noch nicht dabei; vielleicht mach' ich demnächst welche.
Habe mir den ganzen Thread nochmal reingezogen und jetzt Sternchen in den Augen...
herz.gif

DANKE dafür!
zopfie_five.gif
 
Danke für das Rezept Peter :-) Omas Gerichte sind immer noch die besten, egal aus welcher Gegend.
Ich werde halt ein Zillertaler Märzen dazu trinken ;-)

Lieber Gruß aus Tirol Silvia

Da hast du wohl Recht!! Und ganz ehrlich: Ein Thread über Tiroler „Oma-Rezepte“ wäre der Hammer! :thumb1: :sabber:
 
Hmmm, vielleicht kann ich zusammen mit dem @TirolGrill ein Thema über Tiroler „Oma-Rezepte“ machen.

Lieber Gruß aus den Bergen Silvia

Liebe Silvia,

das wäre großartig!!! Und ich glaube, ich wäre nicht der einzige Fan dieses Vorhabens... :prost: ! Und irgendwann starten wir dann ein Tirol/Kölle-Crossover-Projekt!;)

Liebe Grüße
Peter
 
...ich hab gerade den ganzen Fred bei meiner morgendlichen Tasse Kaffee verschlungen...richtig schööön...:thumb1:...Nur das Rezept für die Suure Bonne fehlt noch... :D ...Saure Bohne gibt’s im Badischen auch und die hab ich geliebt...:anstoޥn:

Gruß
Christian
 
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