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{Möchtegern-Sterne to go} Au Crocodile in Strasbourg, Frankreich

Physiker123

Metzger
5+ Jahre im GSV
Hallo in die Runde!

Nach den ersten beiden Menüs ( https://www.grillsportverein.de/for...s-funambules-in-strasbourg-frankreich.333740/ und https://www.grillsportverein.de/for...aesern-umami-in-strasbourg-frankreich.333600/ nachzulesen) geht es heute zu einer ehemaligen Institution, wie schon ab hier besprochen wurde:

https://www.grillsportverein.de/for...eten-jetzt-essen-to-go-an.321678/post-4457853

Auf also ins Krokodil. Also, wie immer, die eidesstattliche Versicherung ausgefüllt und in die Stadt gefahren, diesmal sogar vormittags. Daher sind die Bilder mal mit natürlichem Licht.

Zunächst an einer guten Patisserie vorbei:

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Und das Restaurant von außen:
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Wenn man hineingeht, sieht man rechts einen leergeräumten Raum, links einen Vorhang und geradeaus den Empfangstresen, in der Ecke sieht man auch ein "Entenpresse", wenn ich das so recht erkennen kann.
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Also schnell die Sachen abgeholt, hier wurde noch kurz das Aufwärmen erläutert, noch einen kurzen Blick auf den Weihnachtsbaum und zurück nach Hause.
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Diesmal haben wir also eine "exklusive" Au Crocodile-Tüte, allerdings verbergen sich darin eher profane Verpackungen aus Alu, Plastik, und Pappe. Naja, wir wollen ja nicht vorschnell verurteilen.
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Also mal schnell die einzelnen Päckchen sortiert, das Dessert in den Kühlschrank verfrachtet.
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Zunächst zur Vorspeise, Velouté parmentier.
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Hier kommt einem erstmal die Sahnehaube entgegen. Nach dem empfohlenen Aufwärmen in der Mikrowelle hat sich diese in einen Schaum verwandelt, und los gehts.
Der Geschmack wird ziemlich von Pastinake dominiert, was nicht jedem passt (meiner bessere Hälfte nicht, kann ich nachvollziehen.). Außerdem schmeckt es zwar rund, wohl durch die viele Sahne, allerdings eher flach und auch etwas unterwürzt. Wir haben mit etwas Salz nachgeholfen, das hebt das Ganze schonmal etwas. Insgesamt aber eine Gemüsevelouté, die man wohl hier in so gut wie jedem Restaurant finden würde. Nichts pfiffiges, sogar nicht wirklich gut, da, wie gesagt, eher flach und unbedeutend im Geschmack. Schonmal eine heftige Enttäuschung, insbesondere in Anbetracht des Preises (der gleiche wie z. B. bei Umami (s.o.)).


Hauptspeise:
frei übersetzt: "Rinderbacken mit Kartoffelpüree und Soße"
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Hier wurde alles im Backofen, wie empfohlen, aufgewärmt. Die Rinderbäckchen etwas länger als das Püree.

Diesmal hab ich , da wir nicht aus Alubehältern essen wollten, das Ganze auf einen Teller verfrachtet, und mir sogar Mühe gegeben. Kommt natürlich nicht an @Kimble heran, aber hey, jeder fängt mal an.
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Das Stück Rinderbäckchen macht einen ordentlichen Eindruck, das Püree wirkt auch sehr fein.

Zum Geschmack: Die Rinderbäckchen wirken sehr "natur", also ohne wirkliche Würzung, dafür aber mit einem doch intensiven, fast aufdringlichen Fleischgeschmack. Sehr weich, wurde m.M.n. wohl einfach nur lang gedämpft... nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut.
Das Püree hingegen ist lecker, hier wurde noch Schnittlauch mit eingebaut (mit wahrscheinlich einer größeren Menge Butter, wie sich das gehört). Das kann man so lassen, ist aber auch nicht außergewöhnlich.
Das Gemüse drumrum ist auch eher fad und langweilig. Die rote Beete ist sehr erdig (wie sie ja eigentlich auch ist), schlittert aber schon in bisschen ins bittere. Der Rest ist ok.

Insgesamt also: Naja. Nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut.


Das Dessert: Schwarzwälder Kirsch.

Diesmal in Plastik, wie aus der Kantine.
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Unten haben wir einen sehr feinen Streusel, darüber eine Schokocreme, darüber die Kirschen und oben die Sahne.
Insgesamt sehr schokoladig, die Kirschen sind lecker. Sahne sehr unauffällig. Insgesamt also, wie oben auch, nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut.



Gesamtfazit:
Also so wird das mit den Sternen nichts. Es ist natürlich klar, dass ein Mittagsmenü jetzt nicht unbedingt für solche Bewertungen taugt, aber da müssten sie wirklich eine gewaltige Schippe drauflegen. Wie es besser geht, habe ich ja schon oben verlinkt. Hier hat man echt das Gefühl, in einem kleinen Restaurant auf einem Dorf zu essen. Alles flach und quasi langweilig, Dessert Standard.
Wir werden wohl nicht nochmal hingehen, oder dort etwas bestellen. Ich hoffe sehr für sie, dass dies ein Ausrutscher ist und sie ansonsten bessere Speisen zubereiten, aber wir bestellen nächste Woche woanders.
Schnell noch n Cappuccino bzw. Espresso und weiter gehts

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Viele Grüße!
Jens

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Vielen Dank für den ausführlichen Bericht.

Allein schon von den Bildern her sieht das aus wie das Dorf-Restaurant um die Ecke und nicht wie ein ehemaliger Dreisterner. Insbesondere der Hauptgang sieht aus wie aus einer x-beliebigen Groß-Kantine und die Konsistenz des Kartoffelpürees sieht auf den Bildern nicht gerade luftig aus. Das Dessert aus dem Joghurtbecher passt dann zum Kantinenstil.

Es tut mir leid, dass das so ein Fehlgriff war, aber dann weiß ich zumindest, wo ich im Frühjahr im Elsass nicht einkehren muss.
 
Schön hier solche Berichte lesen zu können.👍 meiner Meinung nach ist exquisite Küche zum mitnehmen kaum praktikabel da wohl auch das ganze Ambiente einen guten Teil des Ganzen ausmacht und dieses dann vollkommen fehlt. Auf jeden Fall finde ich es mutig es trotzdem zu versuchen.
 
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht.

Allein schon von den Bildern her sieht das aus wie das Dorf-Restaurant um die Ecke und nicht wie ein ehemaliger Dreisterner. Insbesondere der Hauptgang sieht aus wie aus einer x-beliebigen Groß-Kantine und die Konsistenz des Kartoffelpürees sieht auf den Bildern nicht gerade luftig aus. Das Dessert aus dem Joghurtbecher passt dann zum Kantinenstil.

Es tut mir leid, dass das so ein Fehlgriff war, aber dann weiß ich zumindest, wo ich im Frühjahr im Elsass nicht einkehren muss.
Absolut. Wir sind echt herb enttäuscht. Das Weihnachtsmenü liest sich zwar deutlich besser, aber alle von uns bisher während des Lockdowns getesteten Abholmenüs waren um Klassen besser als das hier.

Wenn du ins Elsass kommst würde ich mich über einen Bericht freuen!
Viele Grüße
 
Schon hier solche Berichte lesen zu können.👍 meiner Meinung nach ist exquisite Küche zum mitnehmen kaum praktikabel da wohl auch das ganze Ambiente einen guten Teil des Ganzen ausmacht und dieses dann vollkommen fehlt. Auf jeden Fall finde ich es mutig es trotzdem zu versuchen.
Schon richtig, das ist natürlich kein wirklicher Ersatz. Die Beispiele, die ich oben verlinkt habe, zeigen aber, dass es wirklich deutlich besser geht.

Viele Grüße!
 
Ich hatte soeben ein nettes Gespräch mit einer Mitarbeiterin des Crocodils.

Kurzfassung:
Das Visuelle ist natürlich nicht das Gleiche, was sie auch im Restaurant anbieten. Die normalen Gerichte, die man auch per Click and Collect bestellen kann, werden in einem Weck-Glas angerichtet, sind also nicht wie das obige Menü.
Ansonsten wurde der obige Beitrag im Team besprochen und zur Kenntnis genommen. Mir wurde nochmal mitgeteilt, dass sie ja im Januar mit einem neuen Team gestartet sind, und es natürlich eine schwierige Situation für uns alle ist.

Man hat mir angeboten, den Betrag erstattet zu bekommen, ich würde aber lieber bei einer positiven Erfahrung am Ende bleiben. Daher werde ich wohl nächste Woche, oder später, nochmal ein Gericht bestellen und dann auch einen Bericht verfassen. Ich hoffe also das Beste :)

Es ist auf jeden Fall immer besser, mit jemandem, als über jemanden zu sprechen. Natürlich kann ich hier nicht, wenn mir irgendwas komisch vorkommt, den Kellner fragen, wie ich es bestimmt gemacht hätte, wenn ich das obige Menü im Restaurant bekommen hätte.

Viele Grüße
 
Redet nicht schlecht über 'Dorfrestaurants' ... da gibt es viele unentdeckte Perlen (Sterne)! 😉
 
Vielen Dank, dass Sie sich für unser Restaurant entschieden haben für Ihr Click and Collect.
Es tut uns sehr leid, dass diese Erfahrung Sie nicht vollständig zufrieden gestellt hat.

Das Restaurant « Au Crocodile », eine Institution in Straßburg, war 2019 fast ein Jahr lang wegen Renovation geschlossen. Sowohl im Speisesaal als auch in der Küche bieten wir eine Wiederbelebung, die den Erwartungen unserer Kunden entspricht.
Die Wiedereröffnung im Januar 2020, auf die, schnell eine Schließung während der erste Covid-19-Eindämmung folgte, und eine zweite Schließung in der Gegenwart, hat den Start des Restaurants (Ohne Michelin Stern) und die Bemühungen des Küchenchefs und seines jungen und dynamischen Teams beeinflusst, Ihnen ihr Know-how zu zeigen.

Nichtsdestotrotz wollten wir den Verkauf zum Mitnehmen anbieten, unter verschiedenen Formeln, um dem Restaurant zu ermöglichen, diese sehr schwierige Zeit zu überstehen. Sie haben die Business-Formel gewählt, aber wir bieten auch à la carte Gerichte an, die wir in Weck-Gläsern servieren.

Die Fotos, die Sie veröffentlicht haben, sind nicht repräsentativ für unser Restaurant. Denken Sie daran, dass er im moment nicht für Kunden geöffnet ist!
Anbei finden Sie Bilder vom « Au Crocodile », wie Sie es vorfinden werden, wenn wir Sie wieder begrüßen dürfen, sowie Gerichte zum Mitnehmen aus unseren anderen Rezepturen.
In der Zwischenzeit können sie unsere Seite besuchen:
https://au-crocodile.com/fr/

Wir freuen uns Sie bald zu wilkommen.
 
Vielen Dank, dass Sie sich für unser Restaurant entschieden haben für Ihr Click and Collect.
Es tut uns sehr leid, dass diese Erfahrung Sie nicht vollständig zufrieden gestellt hat.

Das Restaurant « Au Crocodile », eine Institution in Straßburg, war 2019 fast ein Jahr lang wegen Renovation geschlossen. Sowohl im Speisesaal als auch in der Küche bieten wir eine Wiederbelebung, die den Erwartungen unserer Kunden entspricht.
Die Wiedereröffnung im Januar 2020, auf die, schnell eine Schließung während der erste Covid-19-Eindämmung folgte, und eine zweite Schließung in der Gegenwart, hat den Start des Restaurants (Ohne Michelin Stern) und die Bemühungen des Küchenchefs und seines jungen und dynamischen Teams beeinflusst, Ihnen ihr Know-how zu zeigen.

Nichtsdestotrotz wollten wir den Verkauf zum Mitnehmen anbieten, unter verschiedenen Formeln, um dem Restaurant zu ermöglichen, diese sehr schwierige Zeit zu überstehen. Sie haben die Business-Formel gewählt, aber wir bieten auch à la carte Gerichte an, die wir in Weck-Gläsern servieren.

Die Fotos, die Sie veröffentlicht haben, sind nicht repräsentativ für unser Restaurant. Denken Sie daran, dass er im moment nicht für Kunden geöffnet ist!
Anbei finden Sie Bilder vom « Au Crocodile », wie Sie es vorfinden werden, wenn wir Sie wieder begrüßen dürfen, sowie Gerichte zum Mitnehmen aus unseren anderen Rezepturen.
In der Zwischenzeit können sie unsere Seite besuchen:
https://au-crocodile.com/fr/

Wir freuen uns Sie bald zu wilkommen.
Bonjour,

vous venez de publié votre commentaire vous-même, c'est déjà fait :)

Juste une remarque: enlevez s'il vous plaît mon adresse mail privée (il y a aussi une petite faute dans l'adresse, mais quand-même). Je vais vous écrire pour la suite.

Merci beaucoup!

edit: Diesen Beitrag habe ich verändert. Oben im Zitat sehr ihr eine Stellungnahme des Restaurants, die ihr gerne nachlesen könnt. Ich denke dass man, auch wenn es nicht in deutscher Muttersprache geschrieben ist, es gut verstehen kann.
 
Schöner Bericht und ein Zeichen für „etwas geht immer wenn man will“.

Cheers
.
 
Hallo in die Runde!

heute folgt die zweite Runde :)


17.10.20

Zunächst einmal wurde die Bestellung abgegeben, die ich hier schon gepostet habe. Insgesamt also ein eher klassisches Menü, vom Namen her wirkt es aber schon ziemlich vielversprechend.
Also: Ab in die Stadt (diesmal ohne eidesstattliche Versicherung :) ), nachgeschaut, ob der Tannenbaum noch steht und ins Restaurant zum Abholen gegangen. Ich konnte einen kurzen Blick in Richtung des Hauptspeisesaals werfen, der wirkt wirklich sehr sehr beeindruckend, mit großem Wandgemälde, hohen Decken usw.
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Diesesmal wurde, da von der normalen Karte bestellt wurde, ein Blick in die Tasche offenbart angerichtete Speisen im Weck-Glas. Anscheinend haben wir die letzte Portion Tintenfisch bekommen. Die Anweisungen wurden nochmals von der Empfangsdame erklärt, sodass hier keine Fragen offen blieben.

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Also: Ab nach Hause, schön vorsichtig um die in Frankreich sehr beliebten Kreisel fahren und erstmal die Lage begutachten:

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Fangen wir vorne an. Ich hatte nur eine Vorspeise bestellt, nämlich Foie gras nach gravlax-Art, Mandeln, geräucherte Entenbrust und Sauerkirschvinaigrette. Schonmal von der Ansage her etwas total anderes als im Menü der letzten Woche, siehe unten. Ab in den Kühlschrank mit dem Milchreis, los gehts.

Die Anweisungen lauten, dass man die Brioche etwas anrösten soll, und anschließend die Vinaigrette über die Foie gras geben soll.
Gesagt, getan.

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5 (dünne) Scheiben foie gras zu zwei Scheiben Brioche, das ist mal ein nettes Verhältnis (anders herum wäre nicht so gut).

Von der Vinaigrette habe ich vorher schon etwas probiert. Hier scheint mir, als würde ich auch hier etwas nussiges schmecken können. Die foie gras ist butterweich. Die angeröstete Brioche (sieht man hier auf dem Foto nicht) ist wirklich phantastisch, schön butterig, zerfällt quasi beim in den Mund nehmen. Die Entenbrustwürfel würzen hier schön, die Vinaigrette und das Gelee (auch etwas fruchtiges, kann sein, dass meine Übersetzung nicht komplett richtig war) liefern eine wohl dosierte Säure. Leichter Crunch durch die Mandeln. So kann es losgehen, ein himmelweiter Unterschied zur letzten Woche. Klassisch, aber gut abgeschmeckt, süßlich, salzig, säuerlich, buttrig.... lecker.


Zu den Hauptgerichten:

Beide Haupgerichte durften zusammen im Ofen Platz nehmen, die Soße zum Rochen war separat aufzuwärmen, entweder Wasserbad oder Mikrowelle.
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Zum ersten Hauptgericht:

Rochen mit Kapern und Taggiasca-Oliven, Gnocchis, Fleisch-jus mit Haselnuss.

Vor dem Aufwärmen:
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Nach dem Aufwärmen:

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und Soße drüber:

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Ich hab vorher noch nie Rochen gegessen. Das recht ordentliche Stück Rochen ist relativ "langfaserig". Es schmeckt nach Meer, und zerfällt auf der Zunge. Absolut super. Kein bisschen trocken oder so. Die Gnocchis sind weich, wie man es erwartet, und die Kapern und Oliven liefern Säure und Salz, die gut zum Rochen passen. Hier muss man eventuell mit dem Salz etwas aufpassen, das ist aber nur, um ein Haar in der Suppe zu suchen.
Die Soße verteilt sich leider etwas in der sich bereits unten im Weckglas verteilen Soße, das ist schade, da sie, einzeln vorher probiert, sehr fein imGeschmack ist.
Zum Glück wurden die Haselnüsse mit verarbeitet, ansonsten wäre es wirklich weich auf weich gewesen (was beim Fisch aber kein Nachteil ist!).

Ein Problem mit Weck-Gläsern ist natürlich, dass man da mit einem Messer nicht wirklich vorwärts kommt. Zum Glück zerfällt der Rochen quasi schon direkt, sodass man auch mit einem großem Löffel weiter kommt.

Insgesamt für jemanden, der nicht wirklich häufig Fisch ist, ein sehr schmackhaftes Gericht. Schöne Einzelkomponenten, die gut miteinander harmonieren.


Zweites Hauptgericht (meiner besseren Hälfte):

Tintenfisch-Matelotte (keine Ahnung, wie man das übersetzt) mit Pinot Noir, Coco Blanc und kleinem Gemüse.

Vor dem Aufwärmen:

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Nach dem Aufwärmen:

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Hier habe ich jeweils nur Kleinigkeiten probiert, meine Frau wollte nichts abgeben...

Erstmal eine ordentliche Portion, mit viel Tintenfisch. Durch das Aufwärmen wurden die Speckstreifen leicht gegart, dem Tintenfisch hat der kleine Ausflug in den Ofen aber nicht geschadet.
Ich hab nur ein kleines Stück Tintenfisch bekommen, was auch schön weich gegart und gut abgeschmeckt war. Ein schöner Kontrast beim Essen haben die Pilze gegeben, ein bisschen Terre et mer, auch mit der Pinot noir-Soße zusammen. Die Soße war übrigens wunderbar, nicht zu "schwer", was den Tintenfisch leicht erschlagen hätte, sondern eine schöne, fast fruchtige Rotweinsoße.

Bei Coco blanc haben wir bei der Bestellung an Kokosnuss gedacht, aber weit gefehlt, es handelt sich hierbei um kleine Bohnen (Erklärung zum Beispiel hier). Die Bohnen sind bissfest, man spürt aber keine Stärke, sind also durchgegart. Wegen der vielen Soße wirkt es am Ende fast wie eine Suppe, aber dadurch, dass die Soße so lecker war, war das absolut kein Problem. Meeresgetier und Rotwein sind sicher keine absolut klassische Variante, aber hier wird das eine nicht durch das andere verdrängt, beides passt gut zusammen.

Desserts:

Zunächst der Milchreis mit Tonkabohne, Quitte und Salzbutterkaramell (?, caramel au beurre salé).

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Auch hier im Glas, also nichts mit dem Plastik von letzter Woche. Macht auf jeden Fall schonmal mehr her.

Von unten nach oben: Karamell, Milchreis, Quitte.

Wenn man hier alles probiert, schmeckt es, als wäre es mit einem Alkohol abgeschmeckt (nicht störend!). Der Milchreis ist nicht zerkocht, aber gekocht, und das Karamell ist sehr sehr gut. Die Früchte oben wurden auch angegart, schmecken auch nach einigen Gewürzen. In der Kombination aller drei Zutaten durch die Früchte nicht zu süß, durch das Karamell nicht zu sauer, ich vermute, dass hier auch etwas Sahne eingearbeitet wurde, da es wunderbar samtig wirkt.

In der Kombination könnte ich davon auch noch 2 weitere Portionen verdrücken, so lecker war das.


das zweite Dessert hat etwas mehr Aufmerksamkeit gefordert:

Quitten-Tarte-Tatin, Crème de bresse und säuerlicher Quittensaft.

erstmal kurz in die Verpackung geschaut:
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Nach den Anweisungen sollte die Tarte Tatin etwas im Ofen aufgewärmt werden. Da ich mir nicht sicher war, ob die Papierverpackung in den Ofen durfte, musste die Tarte Tatin zum ersten Mal umziehen. Damit sie nicht beim Transport verrutscht, war sie unten mit etwas Sirup (?) angebracht, was aber kein Problem war. Ab in den Ofen, in einer ofenfesten Form.

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Während sie warm wird, wurden schonmal die kleinen Becherchen begutachtet:

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(wirken hier größer als in Wirklichkeit).

Nach einigen Minuten dann ab in den Teller, und Soße drüber, Sahne daneben.

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Wie man oben schon auf den Bildern erkennen kann, hat man sich hier wirklich Mühe gegeben. Die Quitte wurde anscheinend in Lamellenform gebracht, und sehr sehr ansehnlich auf dem Keks drapiert.

Dieses Dessert war sehr schön fruchtig und säuerlich, danke der Soße, aber auch dank der aufgerollten Quitte. Das Gute an einer Tarte Tatin ist ja, dass es oben leicht ankaramellisiert, wie man oben auch sehen kann, und die Mitte auch schön gegart wird. Hier also schön weich in der Mitte, leicht karamellig außen.

Ich wage anzunehmen, dass sich in dem Keks unten Butter befindet^^ Er ist außen schön knusprig, innen wie ein Mürbeteig und zerfällt anschließend.
Bei diesem Dessert haben wir also mehr verschiedene Konsistenzen als beim Milchreis (ist ja logisch). Das Aufwärmen bringt hier glaube ich nochmal eine ganze Menge, vor allem bei der Quitte.

Mit der Creme zusammen, die relativ neutral, aber sehr reichhaltig ist, ein quasi umarmendes Dessert, feelgood.



Fazit:


Insgesamt ein Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleich zur letzten Woche. Das fängt bei der Präsentation an, aber das, worauf es ankommt, nämlich der Geschmack, spielt in einer anderen Liga. Pro Gericht haben wir hier deutlich mehr verschiedene Komponenten, alles ist wunderbar abgeschmeckt, zubereitet, gegart, angerichtet, usw. Fairerweise muss man dazusagen, dass dies ja À la carte-Gerichte waren, und letzte Woche war es das Wochenmenü.

Anrichten im Glas ist sicher nicht einfach, und der Unsicherheitsfaktor "Kunde" beim Rücktransport ist auch nicht außer Acht zu lassen. Hier sieht es aber appetitlich aus, und wirkt insgesamt auch so stimmig.

Ich kann mir wirklich nicht erklären, woher dieser Riesenunterschied kommt. Ich gehe eher davon aus, dass dieses heutige Menü die Fähigkeiten besser wiederspiegelt als letzte Woche. So hat das auf jeden Fall wirklich Spaß gemacht.
 
Das Konzept ist irgendwie fehlerhaft: ich bezahle einen Haufen Geld für Speisen, die ich dann selber fertig kochen oder anrichten muss. Das Ergebnis ist sicher oft Matsch. Ergo ist das Geld verschwendet. Kann man machen. Muss man aber nicht.
 
Das Konzept ist irgendwie fehlerhaft: ich bezahle einen Haufen Geld für Speisen, die ich dann selber fertig kochen oder anrichten muss. Das Ergebnis ist sicher oft Matsch. Ergo ist das Geld verschwendet. Kann man machen. Muss man aber nicht.
Ich hab, bevor du den Beitrag geschrieben hast, oben noch die Bilder von heute reineditiert.

Natürlich muss man das nicht machen, natürlich muss man überhaupt nicht essen gehen. Für uns hier liefert aber das Essen-to-go eine super Möglichkeit, eigentlich eher teure Restaurants zu testen, ohne das man dort gleich ein 200 Euro Menü verdrücken muss.

Das heutige Essen war eine ganz andere Liga als das Erste, daher ist meine Kritik zweigeteilt.
 
Das Konzept ist irgendwie fehlerhaft: ich bezahle einen Haufen Geld für Speisen, die ich dann selber fertig kochen oder anrichten muss. Das Ergebnis ist sicher oft Matsch. Ergo ist das Geld verschwendet. Kann man machen. Muss man aber nicht.
...wenn sich die gehobene Küche auch bei der Auswahl der Speisen und Zutaten darüber Gedanken macht, dass der Gast die einzelnen Gänge noch transportieren und selbst erwärmen muss und dann noch ein exzellentes Mahl dabei heraus kommt, hat er meiner Meinung nach alles richtig gemacht.....es sind halt besondere Zeiten.
 
Allein die Bereitschaft und das damit verbundene Risiko Stammgäste zu enttäuschen nötigt mir für solche Restaurants Respekt ab.
Eigentlich kann gehobene Gastronomie bei solch waghalsigen ‚Experimenten‘ nur verlieren, daher finde ich es ausgesprochen mutig sich darauf einzulassen und das Ergebnis ist ja wohl auch gut angekommen.

Sich dann auch noch hier anzumelden und auf Kritik einzugehen ist etwas was Größe zeigt, Hut ab 👍
 
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