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NPS wieviel notwendig ?

Kannst du das WARUM wenigstens in Stichworten erläutern

Zuerst möchte ich nochmal wiederholen, dass ich nicht empfehle, NPS bei Produkten wegzulassen, deren Wassergehalt nicht ausreichend durch Trocknung gesenkt wird, also z.B. Lachsschinken. Hier hilft NPS tatsächlich bei der Bekämpfung von schädlichen Bakterien.

Ausreichende Trockung tötet alle Bakterien zuverlässig ab, egal ob mit oder ohne NPS. Bleiben noch die oben erwähnten Toxine, die von eventuell eingeschleppten Schadbakterien vor der Austrocknung produziert werden. Botulismus-Bakterien brauchen Luftabschluss und nicht zu niedrige Temperaturen. Da sie an der Oberfläche des Fleisches sitzen, können sie bei Schinken und Speck keinen Schaden anrichten.

Von den anderen sind soviel ich weiß vor allem die Toxine von S. aureus und Listerien gefährlich. S. Aureus ist nicht sehr nitirempfindlich, wird aber schon durch die Salzschicht beim Trockenpökeln bekämpft. Listerien sind praktisch überall vorhanden, die Infektion bricht aber nur sehr selten aus. Laut Robert-Koch-Institut "Kurz gereifte Rohwürste, wie Tee- oder Mettwurst,sind bis zu 20 % mit Listerien kontaminiert." Im Umkehrschluss heißt das, dass Listerien ganz offensichtlich unenmpfindlich gegen Nitrit sind.

Was bleibt, sind noch die coliformen "Fäkalbakterien". Das heißt wenn das Fleisch von einem gesunden Tier stammt und es in Schlachthof bzw. beim Metzger (und natürlich auch bei uns) kein Hygieneproblem gibt, ist die Kontaminierungsgefahr vernachlässigbar. Der blöde Spruch vom "Metzger meines Vertrauens" hat also in der Tat auch seine Bedeutung.

Wenn es ein prinzipelles mikrobielles Problem bei der Schinkenherstellung ohne NPS gäbe, wäre die Herstellung von Parmaschinken etc. auf die traditionelle Weise sicher nicht mehr erlaubt.
 
Rohwurst sollte nach dem hürdenprinzip hergestellt werden/sein. Es gibt verschiedene Parameter auf die es ankommt.

NPS wirkt schon, aber nach ein paar Tagen ist die „Hürde“ für die schädlichen Bakterien überwindbar. Dann sollte die Hürde Milchsäurebakterien (starterkulturen) greifen. Diese nehmen den schädlichen die Nahrung. Und zu guter letzt die aw-wert Senkung durch Trocknung.

Je nach Kaliber laufen die Prozesse gleichzeitig ab.
 
bei der verwendung von NPS sollte man, denke ich, mit dem verdünnen vorsichtig sein! warum?
beim 0,5 %igem NPS ist das verhältnis von salz und nitrit 200 körnchen salz und ein körnchen nitrit.
wie schnell kann es da passieren, dass am ende zu wenig nitrit in der mischung enthalten ist!
 
... mit dem verdünnen vorsichtig sein! warum?
beim 0,5 %igem NPS ist das verhältnis von salz und nitrit 200 körnchen salz und ein körnchen nitrit.
wie schnell kann es da passieren, dass am ende zu wenig nitrit in der mischung enthalten ist!

Wenn denn die Körnchen gleich groß sind und nicht das Salz größer => mehr Nitritkörnchen?
Egal, in meiner zweijährigen Pökelsalz-mit-(Meer)Salz-Vermischen-Praxis habe ich nicht einmal feststellen müssen, dass da was nicht stimmt mit der Nitritmenge. Was allerdings irgendwo angeraten wurde, das NPS vor Verwendung gründlich durchzumischen, da sich Nitrit im Salz unten absetzt. Also mische ich vorher, denn ich unterstelle, dass Nitrit kleinere Teilchen sind als Salz und daher dieser physikalische Effekt sonst eintreten würde.
 
Ich hänge mich da auch mal dran. Hab mein Bauchspeck-Rezept zwischenzeitlich angepasst auf 20g NPS (0,5%) + 10g Speisesalz pro kg Bauch. Was meint ihr, ist die Menge bzw. der Anteil an NPS ausreichend für eine Konservierung? Der Speck wird anschließend geräuchert.

Grüße
Corin
 
@räucherrolf :
ich habe natürlich die GRÖßE der körnchen nicht ausgemessen (hatte gerade kein elektronenmikroskop zur hand). deshalb bin ich von einer homogenen größe ausgegangen.
warum ihr euch nur immer wegen den (vorgeschriebenen) 0,5 % nitrit aufregt, habt ihr mal überlegt, dass vielleicht die schüssel salat zum abendbrot MEHR nitrit enthält als die wurst auf dem brot!?!
 
@räucherrolf :
ich habe natürlich die GRÖßE der körnchen nicht ausgemessen ...
Auf die Füße habe ich dir nicht treten wollen. :fahne::prost:

Den Salat betreffend, schreibt Wikipedia mit Quellennachweis Bundesministerium für Ernährung und Lebensmittel, dass im Vergleich zu Nitrit-belasteten Lebensmitteln wie Pökelwaren oder bestimmte Pizzen: "ein wesentlich größerer Teil [Nitrit] aus der Aufnahme gedüngten Gemüses oder aus Stoffwechselvorgängen stamme".
Tja, watt nu? :hmmmm:

Bio-Gemüse darf auch auf den Tisch, aber das ist ein Kann. Das Pökelsalz wird etwas gestreckt, wobei ich da nochmal über die obenstehenden Beiträge zur erforderlichen Menge grübeln muss. Also ist meine Nitritaufnahme in Summe etwas reduziert und ich mache mich nicht verrückt sondern gehe bewusst mit dem Thema Nitrit und dessen Notwendigkeit in bestimmten Fleischwaren um. Grillkugel und DarkRoast haben ja gute Gründe für Nitrit genannt.
 
Nun ist es geschafft. Der Schinken benötigte 13 Räucherdurchgänge bis er endlich etwas Farbe bekam.
Es war einfach zu kalt die letzten Wochen.
Er bekam leider auch einen Trockenrand, aber das wird sich im Vakuum wieder ausgleichen.
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Vielen Dank nochmal!
Gruß Daniel
 

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