Servus,
ich habe jetzt lange überlegt, ob ich dazu was schreiben soll - das wird ja oft missverstanden wenn man Kritik übt. Es hilft aber auch nix, wenn man unter so ein Ergebnis "super", "perfekt" usw. schreibt. Das freut zwar den TO, bringt ihn aber keinen Schritt weiter.
Wo liegt also das Problem?
Ich denke ganz oft an der Tatsache, dass das Netz voll ist mit "Dem besten Pizzateigrezept". Meist schaut das ja so aus:
500 g Mehl
250 ml Wasser
eine Prise Salz
1 Würfel Hefe
... Öl
Nun hat der TO hier ja schon eines der besseren Rezepte erwischt, denn da sieht ja schon mal eine Gare von 24 h vor und die Hefe ist schon mal verhältnismäßig niedrig dosiert. Trotzdem sehe ich Verbesserungspotential bei den folgenden Punkten.
Trennung von Stock und Stückgare
Das ist essentiell, damit sich der Teig entspannen kann. Nach einer Kühlschrankphase sollte man den Teig mindestens 4h vor dem backen rausnehmen portionieren und abgedeckt ruhen lassen. Das ist die Hauptvorraussetzung dafür, dass sich der Teig nachher problemlos ausziehen lässt. Bei so einem trockenen Teig kann es sein, dass das sogar länger dauert.
Heißes Wasser und Honig
Temperaturen von 40° tötet die Hefe ab, zumindest ist das hart an der Grenze. Da der Teig noch an Volumen zugenommen hat, lässt die Vermutung nahe dass nicht die gesamte Hefe getötet wurde, oder das Behältnis hat dem Wasser ein paar Grad entzogen. Was der Honig da als "Starter" soll - keine Ahnung. Der hilft eigentlich an der Stelle gar nix.
Belag
Nun, eigentlich sollte die Reihenfolge Teig - Tomatensoße - Käse - restlicher Belag sein. Käse oben drüber verkrustet und wird hart - sieht man auf den Bildern ganz gut. Zudem ist die Pizza viel zu üppig belegt, bei Salami muss man ohnehin sehr sparsam sein, denn sonst schwimmt alles voller Fett.
Über viele andere Dinge kann man trefflich streiten:
Nudelholz ja oder nein?
Fakt ist, dass man damit die Luft rausdrückt - im Ergebnis bekommt man eine knusprige Pizza und einen flachen Rand.
Blech ja oder nein?
Klar arbeiten damit die Profis. Ist auch klar warum: Wenn man einen hohen Pizzaausstoß hat, geht das ja auch viel entspannter von der Hand. Keine ungleichmäßigen Pizzen, kein anhaften, das Blech verzeiht auch zu heißen Stein. Dennoch gilt die frei geschobene Pizza als Königsdisziplin und bei ein paar Pizzen zuhause sollte man sich die Mühe ruhig machen. Anders schmecken tut es allemal.
Nun kann man die Liste noch endlos erweitern um das richtige Mehl, ob die kalte oder warme Gare besser ist usw. Das sind jetzt aber alles Themen, die dann schon recht speziell werden. Wenn man Freude dran hat, lohnt es sich damit intensiver zu beschäftigen, aber für den Anfang reichen auch ein paar Basics. Beherzigt man diese, wird sich auch Erfolg einstellen.
Meine ganz ehrliche Meinung also zu der Pizza
@hami - meins wär's jetzt nicht, aber ich hab an mich mittlerweile ganz andere Ansprüche. Deswegen darf es gerne gut geschmeckt haben, wenn das für dich so passt.