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Salami Runde 1

Stadtmensch

Grillkönig
Hallo, Freunde des Wurstschmiedens,


heute ging's auch bei uns mit dem Wursten los.
Damit wir überhaupt ein Ergebnis zustande bringen konnten, war die Lektüre der Themen zum
Wursten in diesem Forum Pflicht. Ein besonders großes Dankeschön geht an Uwe, der mich mit
sehr guten Tipps unterstützt hat. Seine Beiträge zum Thema Mettwurst waren für mich die Referenz.


http://www.grillsportverein.de/forum/threads/mettwurstringe.109144/

http://www.grillsportverein.de/forum/threads/mettwurst-release-20.109659/

http://www.grillsportverein.de/forum/threads/salami-variationen-auch-mit-edelschimmel.110547/


Insgesamt 7.5 kg Fleisch kaufte ich in der Privatfleischerei Harms in Hamburg-Eppendorf, ein Geschäft das mich an meine Kindertage erinnert und das sich seit 100 Jahren in Familienbesitz befindet. Das Inhaberehepaar ist sehr nett und war über mein Vorhaben schon etwas erstaunt.


Rezept für Salami, sämtliche Mengenangaben für 1 kg Wurstmasse :


720 g mageres Schweinefleisch aus der Schulter
280 g Rückenspeck

20 g Nitritpökelsalz
7 g Umrötemittel
1 g Starterkulturen

2 g Staubzucker
2,5 g Knoblauchgranulat
1,3 g Zwiebelpulver
1,4 g schwarzer Pfeffer grob gemahlen, davon 1/3 ungemahlen
1,4 g weisser Pfeffer grob gemahlen, davon 1/3 ungemahlen
0,35 g Piment gemahlen
1,5 g Paprika edelsüß
1,5 g ungarischer Paprika, scharf
0,3 g Macis gemahlen
0,3 g Nelke gemahlen
0,3 g Koriander gemahlen
3 g Senfkörner
0,3 g Kümmel

1,6 cl Brandy de Jerez, FUNDADOR, Solera Reserva


Hier das Ausgangsmaterial

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Den Speck habe ich schon am Abend zuvor vorbereitet, war 'ne Heidenarbeit.
Auf einer geraden Auflage in Schichten gestapelt, zwischen jeder Schicht Küchenfolie.
Das Ganze so für 2 Stunden in den Tiefkühlschrank. In dieser Form kann ich den Speck mit der Aufschneidemaschine verarbeiten.

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Das Schinkenmesser ist für das Schneiden so dicker Scheiben Speck nicht besonders gut geeignet, also fliegender Messerwechsel.

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Den gesamten Speck in Scheiben geschnitten und in Schichten gestapelt, danach alles wieder in den TK.

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Nun habe ich die angefrorenen Speckplättchen geschnitten, erst in Streifen, dann in erbsengroße Würfel.
Eine sehr meditative Arbeit, 2,1 kg Speck zu würfeln. Die Aufmerksamkeit sollte aber nicht nachlassen damit die Fingerkuppen dranbleiben. Nach 3 Stunden war die Arbeit getan.

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Anfangs wollte ich den Speck zusammen mit dem Fleisch einfach wolfen, habe mich dann aber anders entschieden da ich mehrfach gelesen habe, daß der Speck geschnitten und nicht gewolft werden sollte. Das ergibt wahrscheinlich ein besseres Schnittbild, da der Fleischwolf aus allem eine gleichförmige Masse machen würde. Der Arbeitsaufwand erscheint mir mit 3 Stunden aber zu hoch, darum werde ich den Speck das nächste Mal mit der 8 mm und das Fleisch mit der 5 mm Scheibe wolfen. Am Schluß kam der Speck in den Kühlschrank, weiter ging's am nächsten Tag.

Mein Wurstfüller fasst 3 Liter, darum habe ich 3 Chargen Fleisch und Gewürze hergestellt.

Hier die Gewürze und Zusatzstoffe.

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Das Fleisch kleingeschnitten und mit den Gewürzen vermischt.

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Danach kamen das Fleisch und die Speckwürfel für ca. 1 Stunde in den TK.

Zeit für mich, den Fleischwolf und den Wurstfüller vorzubereiten.
Die Därme, 43/40 getrockneter Schweinedarm, wurden für ca. 1 Stunde gewässert.
Nun kam auch mein Frauchen nach Hause, ohne ihre Hilfe hätte ich die nächsten Arbeitsschritte nicht durchführen können.

Das Fleisch durch die 5 mm Scheibe gewolft und mit den Speckwürfeln und dem Brandy ca. 5 min durchgeknetet.

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Beladen des Wurstfüllers.

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Los ging's, ab in die Pelle damit.

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Jetzt kam die Überraschung, da stimmt was mit dem Durchmesser der Därme nicht!

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Es sind nicht 43 sondern ca. 60 mm. Dadurch stimmte meine Kalkulation nicht mehr, wollte 12 Würste mit 600 g Gewicht herstellen. Damit ich nicht hinterher nur sieben Würste im Schrank hängen habe, schnell noch ein Paar Hukkidärme 40/30 eingeweicht.

Zubinden. Das sollte mit einem kräftig zugezogenen Knoten geschehen, die Wurst fällt sonst vom Haken da der Darm sehr rutschig ist.

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Ganz schöne Klopper, die Großen. Jede wiegt ca. 1100 g.
Die Kleinen ca. 300 g. Das Kaliber 40 mm mit einer Länge von 400 mm hätte mir am besten gefallen.

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Ab in den Schrank mit den Schätzchen.

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In der Keksdose unten im Schrank befindet sich eine 60 W Glühbirne und dient als Heizung. Die Keksdose verteilt die Wärme auf eine größere Fläche.

Für die nächsten 6 Stunden werden die Würste bei 20-24 °C und 60 % Luftfeuchtigkeit abgetrocknet.

Die Schritte für die Reifung habe ich aus dem Buch Räuchern, Pökeln, Wursten.

Reifeprogramm in 4 Schritten :

1. Abtrocknung. Die frisch gefüllten Salamiwürste werden ca. 6 Stunden bei 22-24 °C und einer sehr niedrigen Luftfeuchtigkeit von 60 % abgetrocknet.

2. Reifeschritt 1 : 4 Tage bei 20 °C, relative Luftfeuchtigkeit von 94 % auf 90 %.

3. Reifeschritt 2 : 10 Tage bei 18 °C, relative Luftfeuchtigkeit von 90 % auf 80 %.

4. Reifeschritt 3 : 5-8 Wochen bei 12-15 °C, relative Luftfeuchtigkeit von 80 % auf 70 %.

Über die Einhaltung der gewünschten Parameter Temperatur und Luftfeuchtigkeit wacht Klima Control von Hobby, für die Luftfeuchtigkeit sorgt der Fog Master von Eurozoo sowie ein nasses Handtuch damit sich die Nebelmaschine nicht so quält. Die Temperatur wird zunächst mit der Heizung und später mit Eis reguliert.

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Für den Luftaustausch sorgen 2 PC-Gehäuseventilatoren, einer oben und einer unten im Schrank montiert. Sie werden in Intervallen von 3 Stunden für 5 min durch die Clima Control eingeschaltet.

Prima Klima auf Knopfdruck, das gefällt mir!


Gruß,

Richie
 
Holla, welch ein Setup :D

Großartig!
 
also da kann ja fast nichts mehr schief gehen, oder bei so viel Technik vlt. doch ;) nein lassen wir den pessimismus mal weg :prost:

Sieht sehr gut aus, ist dein erstes mal oder :)
 
Ja, wurste das erste Mal.

Wird schon schiefgehen, Hauptsache der Nebler hält die ersten 4 Tage durch. :prost:

Habe 8 Jahre lang CNC gesteuerte Produktionsanlagen gebaut und weltweit montiert.
Jetzt tu' ich mal ausnahmsweise was für mich und nicht für meinen Cheffe, mache ein paar Feldversuche, besorge mir das Know-How des Wurstschmiedens und verschwinde dann mit meiner Frau nach China. Vielleicht verkaufe ich ja dort deutsche Würste oder produziere Wurst-Klimaschränke zu günstigen Lohn- und Materialkosten für den Weltmarkt, hehe!


Gruß,

Richie
 
Weiter geht's mit Reifeschritt 1. 20 °C bei 94 % Luftfeuchtigkeit, fallend auf 90 % während der nächsten 4 Tage. Die Abtrocknung geschieht so langsam, damit's keine Schrumpelwürste gibt. Das Klima lässt sich kabellos vom Wohnzimmer aus überwachen.

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Zeit für die Heia. :zzz:

Gruß, Richie
 
Cool

:prost:
 
Mensch Richie,

:roll:

Steinzeit meets High Tech! Selbst als Informatiker kann ich hier
nur mit meinem Bauchgefühl punkten. Ich trage auch eine Uhr
ohne Batterie. Aber interessant ist es schon, auf das Ergebnis
zu warten.

Ich habe nur 600 Gramm in die Schweineblinddärme pressen
können. Mein Gott, was hat man Dir geschickt?

Gruß,
Uwe
 
Hallo Uwe,


in ca. einem Jahr werden meine Frau und ich nach China umziehen.
Bei Schwiegereltern wird noch Hausgeschlachtet, nur möchte ich dann meine eigenen Würste herstellen da mir die Chinesischen nicht schmecken.
Nur herrschen dort andere klimatische Verhältnisse, die Winter sind sehr kurz und mild und im Sommer wird es zeitweise über 40 °C warm. Ich werde mir dort einen kleinen Raum für meine Dauerware einrichten, den ich zwangsläufig klimatisieren muss. Was ich hier mache ist also nur ein Test um Erfahrungen zu sammeln.

Die Därme habe ich bei MVST bestellt, wie Du es mir und wohl auch Zeus empfohlen hast.
Du schreibst von 600 g, er von 800 g Füllmenge. Nun, in meine Därme passen 1100 g, die Streuung scheint wohl ziemlich groß zu sein. Werde das nächste Mal 50/40 Hukkidärme verwenden.

Bitte berichte weiterhin regelmäßig von Deinem Projekt.
Da wir ja fast zeitgleich angefangen haben ist das für mich eine Möglichkeit, unsere Ergebnisse zu vergleichen.


Gruß,

Richie
 
Offensichtlich habe ich andere Därme als Ihr beide, hier eine meiner Würste nach einer Woche Reifezeit:

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Selbst meine Rindermitteldärme wiegen zur Zeit nur knapp 800 Gramm.

Gruß,
Uwe
 
Servus Alle miteinander,
Uwe und Richie, habe eure Berichte angesehen und möchte mich einmischen.
Habe heute auch eine von meinen Salamis abgewogen, die sind schon zwei Wochen alt oder jung wie es man meint.
Wenn Salamis bis zwei Monaten bei mir reifen sollen, dann sind zwei Wochen nur kleinen Teil von gesamter Strecke.
Da ist Bild nur von einer von fünf:

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Man sieh auf diesem Bild auf der Waage Spuren von Edelschimmel, leider Bild unscharf

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Grüß
Zeus
 
Hier mal der Stand nach 2 Tagen.


Die Luftfeuchtigkeit beträgt im Moment 92 %.

Die Großen haben einen Gewichtsverlust von 2,4 %.
Die Kleinen von 3,6 %.

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Gruß, Richie
 
Hallo Leute,


leider musste ich mein Salamiprojekt heute in die Tonne entsorgen.
Aber der Reihe nach.

Ursprünglich sollte heute Reifeschritt 1, 94 auf 90 % Luftfeuchtigkeit bei 20 °C enden und in Reifeschritt 2, 90 auf 80 % LF bei 18 °C übergehen.

Nachdem ich gestern bei einer der Würste 2 kleine weisse Punkte entdeckt hatte, war ich etwas beunruhigt, hohe LF bei hoher Temperatur kann nicht lange gut gehen ohne Schimmelbildung.
Daraufhin entschloss ich mich, die LF auf 88 % zu senken und die dreistündigen Lüftungsintervalle von 5 auf 10 min zu erhöhen.
Der Fog Master produziert einen sehr feinen Nebel, der jedoch auf den Würsten kondensiert.
Sie waren also, unabhängig von der vom Sensor angezeigten Luftfeuchtigkeit, ständig mit Kondensat bedeckt.

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Gewichtsverlust heute, nach 4 Tagen :

Bei den Großen 3 %, den Kleinen 5 %.

Heute musste ich nun auf allen Würsten einen ausgeprägten Schimmelbefall feststellen.
7,5 Kg Wurst waren ein Fall für die Tonne. :burn:

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Als Ursachen vermute ich Folgendes:

Die Würste hingen zu dicht beieinander im Schrank, eine Luftzirkulation war so schwer möglich.
Die Lüftungsintervalle waren zu kurz, möglicherweise wäre eine Dauerbelüftung angebracht.
Der LF-Sensor war an der Schrankwand angebracht, zwischen den Würsten hätte er vielleicht andere Werte angezeigt.

Das Projekt "Salami Runde 1" ist somit gescheitert und wurde vorzeitig beendet.
Ich habe nicht vor aufzugeben, allerdings ist mein Wurstschrank wohl nun mit Schimmelpilzsporen kontaminiert.

Jetzt muss ich die Sache irgendwie meinem Frauchen beibringen... :hmmmm:

PS : Was mir auch aufgefallen ist, die Würste hatten von Anfang an eine recht kräftige Farbe, eine nachträgliche Umrötung hat dann aber trotz Umrötehilfe nicht stattgefunden.


Gruß,

Richie
 
Schade!

Meine Würste hängen jetzt zwischen 3 und 8 Grad bei etwa
60% LF genauso lange in der Garage wie Deine im Schrank;
selbst bei den mit Edelschimmel kontaminierten Exemplaren
finde ich nicht eine graue Stelle. Ironie des Schicksals.

Kopf hoch,

Uwe
 
Moin Uwe,


ja, schade, das finde ich auch.
Aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen (und hat das überlebt)! :lolaway:

Hab meine Wurstbude mal mit Sagrotan ausgesprüht.
Auf unserem Dachboden herrscht momentan eine LF von 85 % bei 7,6 °C.

Mein Buch R,P,W sagt zum aw-Wert der Rohwurst, Zitat :

"Die Wasseraktivität (aw-Wert) bestimmt das genaue Verhältnis von der Luftfeuchtigkeit im Reiferaum und dem Gehalt an freiem Wasser in der Rohwurst während der Reifung.
Der Verderb eines Lebensmitels hängt nicht von dessen Gesamtwassergehalt , sondern vom Wert der Wasseraktivität ab.
Den Wert der Wasseraktivität gibt jenes Wasser an, das nicht an irgendwelche Strukturen im Lebensmittel fest gebunden ist (freies Wasser) und das somit Mikroorganismen für das Wachstum zur Verfügung steht.
Reines Wasser besitzt einen aw-Wert von 1,0, steht kein freies Wasser zur Verfügung, beträgt der aw-Wert null.
Frisches Fleisch besitzt einen aw-Wert von 0,99 und ist daher für Mikroorganismen besonders anfällig. Eine Dauerwurst, (z.B. Salami) hat einen aw-Wert von unter 0,85 und ist aus diesem Grund auch ohne Kühlung haltbar...

...Folgende Grundformel berechnet die benötigte Luftfeuchtigkeit bei gegebener Wasseraktivität der Produkte, damit Trocknungsfehler vermieden werden:

aw-Wert der Rohwurst x 100 - 5 = Luftfeuchtigkeit des Reiferaumes"

Zitat Ende.

Darum erschien es mir sinnvoll, die LF schrittweise zu senken. Leider konnte sich der Schimmelpilz in diesem warmen und feuchten Milieu auf den Würsten ansiedeln was bei Einhaltung der geforderten Parameter für Temp. und LF meiner Meinung nach nur ein steter Luftstrom verhindern kann.

Egal, nächstes Mal werde ich die Würste auf den Dachboden bringen und dort bis auf
ca. 10 % Gewichtsverlust abtrocknen lassen. Weiter werde ich nicht kommen wenn ich die Formel zugrunde lege. Dann sollte die Oberfläche trocken genug sein um einer Besiedelung durch Schimmel zu wiederstehen. Danach werde ich die Würste wieder in meinen Schrank hängen und auf 35 % Gewichtsverlust abtrocknen lassen.

Zitat R,P,W:

"Die Abtrocknung der Ungarischen Salami beträgt 35 % Trockenverlust."

Nachteil des staubigen Altbaudachbodens ist, es weht nicht gerade ein würziges Lüftchen aus der Po-Ebene durch das alte Gebälk. Die Luft ist aber frisch und es ist auch ein wenig Luftzug vorhanden.

Schaun' mer mal... :hmmmm:


Gruß

Richie
 
Stadtmensch schrieb:
Auf unserem Dachboden herrscht momentan eine LF von 85 % bei 7,6 °C.

N'Abend Richie,

das hört sich doch richtig gut an, kommt meiner Garage doch ziemlich nahe, durch die
auch keine frische Alpenluft weht, was aber dem Ergebnis keinen Abbruch tut.

Wie gut, dass ich mich um die Theorie nicht so gekümmert habe; das mit dem aw-Wert
lese ich heute zum ersten Mal. Ich weiß nur, dass zuviel Wärme und zu trockene Luft
das Fett in der Wurst verflüssigt und die Poren des Darms verstopft, sodass die Wurst
nicht mehr langsam und gleichmäßig abtrocknen kann. Zu feuchte Luft bei zu hohen
Temperaturen gefallen dem Schimmelpilz.

Wie schwer es Schimmel auf meiner Wurst hat, merke ich jetzt an meinem Edelschimmel.
So ganz langsam - heute, nach 10 Tagen, sieht man ganz zart die ersten weißen Konturen.

Nimm den Dachboden und lege die Wurstbücher mit wissenschaftlichem Ansatz zur Seite,
das haben unsere Ur-Ur-Ur-Großväter auch nicht gebraucht und trotzdem ansehnliche
Wurstprodukte geschaffen.


Gruß,

Uwe
 
Schade das es nichts geworden ist. :(
Aber ich denke auch zuviel wissenschaft und Hightech ist auch nicht das gelbe vom Ei. :prost:
 
Hallo Uwe & Udo,


danke für Euer Interesse an meinem Experiment, Eure Ratschläge werde ich natürlich beim nächsten Mal berücksichtigen.
Mir ist ein gescheitertes Experiment, bei dem ich weiss warum es schiefgegangen ist, lieber, als Eines, das zufällig geklappt hat.

Natürlich ist es schade um 7,5 kg Mett und in Zeiten, in denen sich in Deutschland viele Familien von Dosenravioli ernähren, weils für Fleisch und frisches Gemüse nicht reicht, wohl auch moralisch verwerflich. Asche auf mein Haupt, der nächste Versuch findet mit deutlich weniger Fleisch statt.

Meine bisherige Erfahrung hat mir gezeigt, daß die Ursache für versagende Technik immer der Mensch ist. Sei es durch Konstruktions- oder Montagefehler, falsche Programmierung oder Bedienfehler. Das Beruhigende an dieser Tatsache ist, hat man erst einmal ein funktionierendes System geschaffen, kann man damit immer wieder reproduzierbare Ergebnisse erzielen.

Das Klima auf meinem Dachboden hingegen hängt von vielen Faktoren ab, die ich nur bedingt beeinflussen kann. Beginn der Reifung, Jahreszeit, Wetterverhältnisse usw.
In meinem Klimaschrank kann ich die Temperatur von 8-24 °C und die LF von 38-94 % gezielt regulieren.
Mein Fehler war, ich habe die Fleischzusammensetzung und die Reifeprozedur auf eine Ungarische Salami abgestimmt, dabei jedoch einen Faktor außer Acht gelassen, ich will noch mal R,P,W bemühen;

"Die Ungarische Salami weist einen weissen Edelschimmelbelag auf. Der Edelschimmelbelag wird durch Beimpfen (Tauchen) der Würste in eine Kulturlösung nach Angaben der Kulturenhersteller erzeugt."

Die Bildung von Schimmel ist also während Reifeschritt 1 nicht nur erwünscht sondern sie wird sogar gezielt herbeigeführt. Da ich meine Salamis nicht beimpft habe, hat sich halt der falsche Schimmel entwickelt.

Uwe hat seine beimpften Würste bei 17 °C und 68 % LF besprüht, Waldi arbeitet mit einem Luftbefeuchter bei 15 °C und 75-80 % LF. Im Grunde haben wir alle das Gleiche gemacht, nur hatte ich die Edelschimmelkulturen weggelassen. Tja, so kann's gehen, für mich ist es Lehrgeld.


Grüße,

Richie
 
3,5 kg Floisch sind beim Fleischer m.V. bestellt, wahrscheinlich kann er mir sogar Edelschimmelkulturen besorgen. Wenn alles gut geht, werde ich zum Wochenende hin zum Wiederholungstäter. :DS:

Gruß, Richie :mosh:
 
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