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Wanderung im Montafon

navysurf

Bundesgrillminister
15+ Jahre im GSV
Mit meinen Kumpels, den Original Huwwel-Kraxlern, ging es in diesem Jahr ins österreichische Montafon, genauer gesagt in das ca. 3800 Einwohner zählende Schruns. Schon Ernest Hemingway liebte angeblich den Charme dieses Ortes im Herzen des Montafon und verewigte die Erinnerungen in seinen Büchern. Allerdings machte der Ort auf uns keinen typisch alpenländischen Eindruck. Viele Betonbauten und einfache Flachdachhäuser wurden in den alten historischen Ortskern gebaut. Das hat den ersten Eindruck etwas getrübt. Unser Hotel, wo wir das Auto freundlicherweise abstellen konnten, machte allerdings einen sehr komfortablen Eindruck, der sich auch am Ende der Tour bestätigen sollte.



Aber wir wollten uns ja nicht im Ort aufhalten. Vielmehr sind wir direkt, ohne Zeit zu verlieren, mit dem Bus zum Einstiegsort der Tour nach Latschau zum Stausee gefahren. Da die Anreise nach Schruns wegen der vielen Staus doch länger als geplant war, mussten wir auf der ersten Etappe einen Zahn zulegen.

Die gesamte Tour führte uns durch das Bergmassiv des Rätikons. Die Rätikonkette liegt im Dreiländereck Liechtenstein-Österreich-Schweiz. Der Gebirgszug ist geprägt durch eine imposante, meist felsig schroffe Bergkulisse, die von sanfteren, gletschergeformten Landschaften umschlossen wird. Abseits von den großen Ballungszentren öffnet sich hier ein für mitteleuropäische Begriffe unermesslicher Erholungsraum, ein Gebiet mit weitgehend intakt belassener, gebirgig rauer Natur. Wandern im Rätikon hat Tradition.



Früher wurden die alten Hohlwege und Bergpfade von der Bevölkerung als einzige Erschließung im Gebirge genutzt, vorwiegend von Bauern, Älplern und angesichts der nahen Landesgrenze auch von Schmugglern. Wer sich im steilen Gelände bewegen wollte, musste zu Fuß gehen. Die heutigen Wanderrouten decken sich oft mit den alten Verbindungswegen.

Auf der Tour konnten wir sämtliche Wetterverhältnisse genießen. Los ging es Donnerstags mit ca. 32 Grad im Schatten, Freitags sank dann die Temperatur auf herbstliches Niveau, in der Nacht von Freitag auf Samstag wurden die Gipfel dann mit einer Schneeschicht überzogen.

Erste Etappe: Stausee Latschau zur Lindauer Hütte
Bei hochsommerlichen 32 Grad wanderten wir von der Mittelstation der Golmerbahn der Beschilderung "Lindauer Hütte" folgend vorbei am Hotel Montabella und an vielen Ferienhäusern den Berg hinauf. Der Wanderweg führte stetig ansteigend durch das schöne Gauertal mit Blick auf die drei Türme und zur Schesaplana, dem mit knapp 3000 Meter höchsten Berg des Rätikons.



Nach ca. 3 Stunden, 6,5 km Strecke und 667 bewältigten Höhenmetern erreichten wir dann die Lindauer Hütte, die zurzeit umgebaut wird. Inmitten der traumhaften Bergkulisse des Rätikon liegt die DAV-Hütte am Ende des Gauertals und am Fuße der Drei Türme auf 1.744 Metern Seehöhe.



Nach einem ersten erfrischenden Bier und einer Dusche servierte uns das freundliche Servicepersonal ein gut bürgerliches, hervorragend schmeckendes Essen. Die Hütte war sehr gut besucht. Eine Gruppe lustiger junger Bergsteiger-/innen brachte mir ihrer Musik mit Gitarrenbegleitung Stimmung in die Bude. Nach einigen Gläsern des kühlen Gerstensaftes gingen wir dann gegen 22:00 Uhr in unser sehr schönes Lager.

Zweite Etappe: Von der Lindauer Hütte zur Tilisunahütte
Trotz schlechter Wettermeldungen konnten wir am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück bei sonnigem, aber kühlem Wetter die nächste Etappe in Angriff nehmen. Von der Streckenlänge eher kurz (ca. 4,2 km), aber sehr steil ist diese Etappe über den Bilkengrat und die schwarze Scharte zur Tilisunahütte. Von der Schwarzen Scharte, die ihren Namen wegen des dunklen vulkanischen Gesteins (Serpentinit) hat, hatten wir einen fantastischen Blick auf die mächtigen Drei Türme. Allerdings war es mittlerweile so kalt, dass man meinte, man hätte keine Kleider am Leib.



Die Tilisunahütte ist eine Berghütte des Österreichischen Alpenvereins, Sektion Vorarlberg. Sie liegt südlich von Tschagguns auf einer Höhe von 2211 m nördlich der Sulzfluh oberhalb des gleichnamigen Sees, in aussichtsreicher Lage mit Blick ins Montafon. Die Hütte bietet 35 Betten und 105 Matratzenplätze und ist in der Sommersaison von Mitte Juni bis Mitte Oktober bewirtschaftet.



Erst vor ein paar Jahren frisch renoviert, machen ein schöner Gastraum und neue Zimmerlager einen sehr guten Eindruck. Der Blick von der Hüttenterrasse zeigt die gewaltigen Felswände der Weißplatte. Da wir die Hütte schon früh am Nachmittag erreicht hatten, machten wir noch einen Abstecher in Richtung dieser imposanten Felswand bis an die Österreichisch-schweizer Grenze. Auf der kleinen Tour sahen wir viele, nicht sehr scheue Murmeltiere.



Zurück auf der Hütte freuten wir uns auf ein schmackhaftes Abendessen. Leider wurden wir hier etwas enttäuscht. Vom Hüttenwirt lautstark angepriesen, bestellten wir uns eine Portion Spaghetti Bolognese. Leider waren die Nudeln verkocht, die Sauce nicht gewürzt und der Preis mit 13 Euro incl. eines ebenfalls ungewürzten kleinen Salates doch sehr hoch…



Daher war dann auch der Abend recht kurz. Voller Hoffnung, dass der gemeldete Starkregen und der Temperatursturz auf den Gefrierpunkt doch nicht eintreten, gingen wir früh in unser Nachtlager.

Dritte Etappe: Von der Tilisunahütte zurück nach Latschau
Am nächsten Morgen war es zwar kalt, trüb, neblig und es nieselte leicht, aber die Wolken hatten sich über Nacht abgeregnet. Mit starkregen und Schnee war also nicht mehr zu rechnen. Nach dem Frühstück konnten wir dann den Rückweg antreten. Nach kurzer Zeit verzog sich auch der Nieselregen. Wenn das Wetter so eingetreten wäre, wie in der Vorhersage angekündigt, hätten wir auf der Hütte ausharren müssen, da der Rückweg über 7 km und 1350 Höhenmeter doch sehr steil und glitschig war.



Über einen breiten Forstweg ging es am Tilisunasee vorbei wieder Richtung schwarze Scharte. Anschließend wurde in einem kurzen, aber sehr steilen Anstieg, teilweise durch Geröllfelder der Schwarzhornsattel erreicht. Hier hatte man wieder einen herrlichen Ausblick, der durch Wolken leider etwas getrübt wurde.



Über einen mit Seilen gesicherten Steig ging es dann über Alpenrosenhänge weiter abwärts Richtung Tobelsee. Wir stiegen weiter zur Sennalpe Alpila ab, die bei unserer Ankunft aber leider schon geschlossen war. Unseren Besuch haben wir aber wie auch anderswo mit einem Huwwel-Kraxler Aufkleber kenntlich gemacht.

Danach ging es durch einen sehr steilen, rutschigen Waldabstieg weiter Richtung Latschau. Nach 4 Stunden und 1350 Höhenmetern erreichten wir schließlich ausgepowert wieder unseren Ausgangspunkt, den Stausee Latschau. In der Jausen Station der Golmerbahn stärkten wir uns dann mit Bratwurst, Pommes und Bier und fuhren anschließend wieder mit dem Bus bergab nach Schruns.

Nach dem Bezug der Zimmer und einer ausgiebigen Dusche machten wir noch einen Bummel durch Schruns, bevor wir uns mit einem hervorragenden 5-Gänge Menü und ein paar Flaschen Grünem Veltliner in unserem Hotel Zimba verwöhnen ließen.



Am nächsten Morgen ging es dann, leider wieder mit viel Verkehr und Stau zurück ins Saarland. Wir waren uns alle einig, dass unsere Huwwel-Kraxler Tour 2017 wieder ins Montafon führen wird, dann Richtung Silvretta mit der Saarbrücker-, Tübinger- und Wormser Hütte….
 
Sehr schöner Bericht, das Montafon ist schon viele Jahre mein beliebtestes Urlaubsziel. Allerdings im Winter. Kleiner Tip: Übernachtung im Silbertal im Hotel Hirschen.
 
Super, vielen Dank für den Tip mit dem Hotel. Wird ich mir für nächstes Jahr merken !
 
Nette Gegend, ich war 2010 mal mit der Firma zum invertierten Heliskiing :abfahrt: (Mit dem Lift rauf und mit dem Helikopter runter ins Krankenhaus) in Sankt Gallenkirch.

Das Krankenhaus in Bludenz ist auch sehr empfehlenswert!

Die Berge sind aber trotzdem wirklich traumhaft! Und ich bin, obwohl das Skifahren für mich gleich am ersten Tag vorbei wahr, jeden Tag mit hochgefahren und habe die Aussicht genossen.
 
Invertiertes Heliskiing - mal was ganz anderes Aber wenigstens mal mit dem Heli unterwegs gewesen :muhahaha:
 
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