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Weihnachtsgans mit lecker Sößchen

DiffusesDenken

Militanter Veganer
10+ Jahre im GSV
Hallo zusammen,

Gänse auf dem Grill zu machen, scheint dank GSV ein neuer Volkssport zu werden. :messer:

Allerdings wird meiner Meinung nach zu wenig Wert auf die Soße gelegt. Die Gögas und Wukis wollen doch normalerweise ihre Semmelknödel im edlen Sirup nur so ertränken, daher reicht es nicht, den Gänsesaft billig aufzurühren. ;)

Bevor ich also am 1. Weihnachtstag das Getier auf den Weber werfe, mache ich mich erstmal an den Ansatz für die Soße. Das Ziel ist es, so viele verschiedene, zur Gans passende, Aromen wie möglich zu verflüssigen.

1. Wir setzen uns ein Spezialgewürz an, bestehend aus:

1 EL Salz
1 TL Pfeffer
1 TL Thymian
1 TL Basilikum
1 TL Majoran
1/2 TL Paprika edelsüß
1/2 TL Paprika scharf
1/2 TL Curry

2. Wir holen die Innereien aus der Gans. Wer ein paar Euro opfern mag, holt sich dazu noch eine extra Gänsekeule und schneidet das Fleisch vom Knochen. Alles in häppchengroße Stücke schneiden und mit dem Gewürz von oben großzügig würzen. (Es wird nicht die ganze Mischung dabei draufgehen, aber die kann man immer brauchen.)

3. Das Ganze in einem 'groß genugen Topf' (wie Göga zu zu sagen pflegt) anbraten. Fett wird nicht benötigt, davon ist im Fleisch genug eingebaut.

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4. Mindestens zwei Zwiebeln vierteln (nicht schälen) und dazugeben.

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5. Ein bis zwei Tomaten und / oder 1-2 gehäufte TL Tomatenmark dazugeben und mit anrösten. Nicht übertreiben, es soll keine Spaghettisoße werden!

6. Zwei bis drei Äpfel und ca. 50g gewaschene Rosinen dazugeben.

PICT5554.JPG


7. Das Ganze weiter anbraten, bis das Gänsefleisch schön dunkel ist und auch die restlichen Zutaten etwas Farbe annehmen. Danach mit einem Gläschen Rotwein ablöschen.

8. Den Wein verkochen lassen, dabei den Bodensatz etwas aufrühren. Wenn der Wein verkocht ist, nochmals Ablöschen. Das Ablöschen kann man ruhig zwei, drei mal wiederholen, gerne auch mit Gemüsebrühe. Da sich dabei die Äpfel und Zwiebeln langsam zersetzen, sollte das Ganze nun eine leicht pampige Konsistenz annehmen.

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9. Nun das Ganze mit Wasser und / oder Brühe aufgießen. Noch einmal kräftig aufkochen und dann für ca. zwei Stunden auf dem Herd ziehen lassen. Es sollte nicht mehr kochen.

PICT5559.JPG


Dieser Ansatz sollte nun mindestens einen Tag im Kühlschrank oder auf dem Balkon stehen.

Bei mir gehts am 1. Weihnachtstag weiter...

Grüße,
DD
 
Ach so.

Falls das jemand nachkochen möchte, verrate ich schon mal, wie es weitergeht:

10. Nach angemessener Wartezeit den Ansatz vom Balkon holen und nochmal aufkochen.

11. Ansatz durch ein Sieb passieren.

12. Nun das Ganze abschmecken, beispielsweise mit: Curry, Paprika, Oregano, Salz, Pfeffer, Orangensaft (von ein bis zwei Orangen), Senf, Meerrettich, Brühe, Thymian, Apfelmus, Honig. Hierbei kann man kreativ sein; je mehr verschiedene Aromen, desto besser. (Solange sie zur Gans passen.)

13. Bis zur gewünschten Konsistenz einkochen lassen.

14. Soße binden, nochmals kurz aufkochen lassen.

15. Zur Krönung einen Schuss Sahne dazu. Jetzt nicht mehr kochen lassen.

... Ihr werdet sehen, das ist schon ganz was anderes! ;)

Grüße,
DD
 
Allerdings wird meiner Meinung nach zu wenig Wert auf die Soße gelegt. Die Gögas und Wukis wollen doch normalerweise ihre Semmelknödel im edlen Sirup nur so ertränken, daher reicht es nicht, den Gänsesaft billig aufzurühren. ;)

Genauso ist es - deshalb schon mal danke für diese interessante Sauce und weiterhin gutes Gelingen! :santasmile: :cook:
 
Schöner Bericht,

freue mich auf den Rest. :respekt:

Ich mache morgen auch eine Gans in der Kugel, wenns die Zeit zulässt, werde ich auch ein paar Bilder abstellen.

Gruß
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Oh mann..... das gibts sich ja einer richtig mühe! Ich bleib auf jedenfall drann und kuck dir über die Schulter!!!:saufen:
 
Uah, so. Ich kann mich kaum noch bewegen... Aber zum Bilder posten langts.

Zunächst mal ein Bild von der Sportstätte. Schlechte Qualität, da beschlagenes Fenster. Außentemperatur 3°C, eine frische Brise kommt auf. 9.00 Uhr, der AZK brennt.

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Und hier der Hauptdarsteller. Supermarktgans, gute viereinhalb Kilo, keine Stopfmast, nicht gefroren. Gefüllt mit Apfelstücken und Rosinen. Gewürzt mit dem Spezialgewürz aus dem Soßenrezept (ich hatte ja gesagt, das können wir noch brauchen :pfeif:). Das mit dem Brinen hab ich jetzt einfach mal gelassen. 99% der Hausfrauen brinen ihre Gänse auch nicht, da verlasse ich mich jetzt einfach mal auf mein Glück.

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Den Weber hab ich übrigens mit 36 Grillis bestückt. Meine Zieltemperatur war eher unter 180°C, aber irgendwie wirds immer etwas mehr bei mir. Nachdem ich Briketts nachgelegt hatte, hatte ich sogar eine Stunde lang 210-220°C. Ich hab mir erst mal eingeredet, dass ich somit die letzte halbe Stunde Temperaturerhöhung in die Mitte verlegt hätte.

In die Fettpfanne hab ich übrigens nur Wasser gekippt.

Zwischenstand nach zwei Stunden:

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Inzwischen wurde die Soße durchpassiert und abgeschmeckt; hier vor dem Binden:

PICT5603.JPG


Nach ca. dreieinhalb Stunden habe ich das Gefühl, der Vogel müsste fertig sein. Mein Ofenthermometer konnte ich leider vergessen. Habe einfach nicht die richtige Stelle gefunden; bekam schon nach einer Stunde überall 90°C angezeigt. Ich habe dann hilfsweise mit einem Zahnstocher geschaut, welche Farbe der Saft hat. Das und die Bräune stimmten so gegen 12.30 Uhr, da hab ich sie runtergenommen.

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Nach dem Zerlegen sah's schon mal ganz gut aus.

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Tellerbild:

PICT5609.JPG


Nun, was soll ich sagen? Trotz leicht zu hoher Temperatur und leichter Unsicherheit mit dem Runternehmen ist es einfach super geworden. Das Fleisch butterzart und saftig, die Haut richtig knusprig und kross. Das Gänsefleisch war so 'mürbe', dass die Haut schon fast von allein runterfiel.

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Aber ich will mich nicht selber loben, daher lasse ich WuKi-Augen sprechen:

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Fazit: Der Weber regelt! Gans nie wieder im Ofen!! Und Soße hatten wir auch genug.

Schöne Feiertage noch,
DD
 
Fazit: Der Weber regelt! Gans nie wieder im Ofen!! Und Soße hatten wir auch genug.

Schöne Feiertage noch,
DD


....was bewegt Dich zu dieser Aussage ?

Ofen, Kugel, BGE, Gasi......völlig egal wenn man es KANN bzw seine Gerätschaften im Griff hat !



btw. schöner Vogel, sieht lekker aus :thumb2:
 
Sieht wirklich klasse aus und WuKi scheints geschmeckt zu haben :thumb2:
 
@Dodgeman:

Prinzipiell richtig.

Trotzdem, Gans im Ofen heißt für mich: Wenden, Übergießen, Ofen versauen, und hinterher ist die Haut trotzdem nicht immer so, wie sie soll.

In der Kugel habe ich nichts weiter gemacht als am Anfang einen Pott Kohlen aufzusetzen und zwischendurch nachzufüllen. Praktisch null Aufwand, alles war perfekt, und hinterher einmal übern Rost gebürstet.

Für mich der klare Favorit. Natürlich wird es auch Leute geben (wie z. B. meine Oma), die auf ihren Ofen schwören. ;)

Gruß,
DD
 
"grins"



....ok, kann ich nachvollziehen.....

Gans in nem ausreichend großen Bräter ( HIER ).....auf nem passenden Rost dass sie net schwimmt......160-170 Grad Ober+Unterhitze.......NICHT drehen.......nur mit flüssiger, gewürzter Butter pinseln und mit etwas Bier begiessen ( wie in der Kugel auch )......that's the Way.....superknusprige Haut und sehr saftig.....Sauce ziehe ich aus den Innereien ( ohne Leber ) und den Flügeln.....

Ist also wirklich völlig egal , Grenzen im Kopf abbauen........grillen ist nichts anderes als kochen mit Feuer und die Kugel iss n Umluft-BO....

:prost:

Edit: Ich hätte meine Gans auch lieber aus der Kugel ! Leider habe ich hier am Haus nicht die tolle Möglichkeit dazu....die Treppe zum Hof kann einen fertig machen wenn alles soweit ist ......
 
Zuletzt bearbeitet:
Halleluja,

ich ziehe den Hut vor deiner Bräter-Gans. :thumb1:

Gruß,
DD
 
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