Wein mal anders - First Strike

[enhuek]

An Schimmel glaub ich auch erstmal nicht. Denke eher an Fruchtfleisch. Könnte gut sein, dass das Zymex (Antigel) zu wenig war bzw nicht mehr frisch genug war. In dem Zimmer, in dem der Ballon steht riecht es auf jedenfall noch gut und kein bisschen faul. Das ist ja schonmal was.
Zumal meine ich mir einzubilden, dass es von Tag zu Tag weniger wird.

Wenn Du den Wein auch schon gemacht hast, wie kann man sich den Geschmack vorstellen?
Nach dem Ansetzen roch es schon bald wie eine geöffnete Rotweinflasche mit Maracujaduft am Ende.
Gibt das also eher einen typischen Weingeschmack mit Maracujanote oder eher ganz anders?




Hi Lärry und Willkommen in dieser kleinen Winzergruppe. Gibt hier ja doch mehr Hobbywinzer als ich vermutet hätte.
Die vob Dir beschriebene Methode kenn ich auch vom Fruchtweinkeller.
Dort sind insg. 3 Methoden beschrieben, wobei ich mich erstmal für folgende entschieden habe:

Wein wird angesetzt. Im wöchentlichen rhytmus wird der Alkoholgehalt mit dem Vinometer gemessen und ein kleiner Geschmackstest (aus den paar Resttropfen) vollzogen. Je nach Resulrat wird in kleinen Mengen nach gezuckert. Ziel ist die Alkoholtoleranzgrenze der Hefe zu erreichen und die Restsüße einzustellen. Somit soll erreicht werden mit möglichst wenig Schwefel ein maximum an abgestorbener Hefe zu erreichen um ein nachgären in der Flasche zu verhindern.

War für mich insgesamt die plausibelste Variante, welche zudem dem Anfänger auch nahe gelegt wurde.
Mal sehen was der erste Test bringt wenn jetzt am Wochenende das erste mal getestet wird.

Werde weiter berichten.

Hallo Leguhahn,

was gibts neues von der Weinfront ?
lange nichts mehr von dir gehört.....

 

[Leguhahn]

Moin enhuek und natürlich auch alle anderen Interessierten,

habe soeben den Alkoholgehalt mit dem Vinometer gemessen.
Danach liegt dieser in etwa bei 15 Vol.-%
Vom Geschmack ist er sehr sauer, fruchtig und schmeckt irgendwie gut (soweit man das bei dieser geringen Probe überhaupt sagen kann.)
Darum habe ich ihn grade mal mit knapp 200gr. Zucker nachgesüßt.
Werde jetzt mal ein paar Tage warten und schauen wie er sich so entwickelt.
Ansonsten wäre er ja schon fast so weit zum abschwefeln, wenn man sich den schon recht hohen Alkoholgehalt anschaut.
Mal die Kontrollmessung in ein paar Tagen abwarten, die Restsüße muss dann ja auch noch eingestellt werden.

Schon eine spannende Sache, die nicht viel Arbeit erfordert aber zu einem tollen Ergebnis führt. Selbst meine GöVerl fand ihn schmackhaft. Die Lizens zum Weiterwinzern

 

[enhuek]

Moin enhuek und natürlich auch alle anderen Interessierten,

habe soeben den Alkoholgehalt mit dem Vinometer gemessen.
Danach liegt dieser in etwa bei 15 Vol.-%
Vom Geschmack ist er sehr sauer, fruchtig und schmeckt irgendwie gut (soweit man das bei dieser geringen Probe überhaupt sagen kann.)
Darum habe ich ihn grade mal mit knapp 200gr. Zucker nachgesüßt.
Werde jetzt mal ein paar Tage warten und schauen wie er sich so entwickelt.
Ansonsten wäre er ja schon fast so weit zum abschwefeln, wenn man sich den schon recht hohen Alkoholgehalt anschaut.
Mal die Kontrollmessung in ein paar Tagen abwarten, die Restsüße muss dann ja auch noch eingestellt werden.

Schon eine spannende Sache, die nicht viel Arbeit erfordert aber zu einem tollen Ergebnis führt. Selbst meine GöVerl fand ihn schmackhaft. Die Lizens zum Weiterwinzern

Der Geschmack wird noch deutlich besser, wennerstmal alle Hefe abgestorben ist und nicht mehr im Wein schwimmt. Den Trick zum erkennen der Klärung mit der Taschenlampe kennst Du? Mir haben übringens alle meine Weine nicht so recht geschmeckt, bis Sie wirklich Klar waren. Ich fand Sie schmeckten vorher immer etwas muffig, was wohl an den Schwebstoffen liegt. Extrem war das bei Meinem Apfelwein. Welche Hefe hast Du benutzt? Bei 15 % sollte bald die Alkoholtoleranz Grenze erreicht sein...

 

[Leguhahn]

Ne, enhuek, den Trick kenn ich nicht bzw sagt mir das grade nichts. Du darfst ihn mir aber gern verraten.
Ich meine, dass ich Burgunder Hefe genommen habe. Muss ich aber nochmal aufm Bestellschein nachschauen, hab ich so nicht im Kopf.

Auf die Klärung bin ich ja noch besonders gespannt. Da es sich ja um einen Nektar handelt als Ausgangsmaterial, hat dieser besonders feine Trübstoffe. Welche wiederrum die selbstklärung erschweren bzw in die Länge ziehen. Empfohlen wird eine Filterung, am besten natürlich mit nem prof. Filtergerät. Allerdings find ich das für die ersten Versuche etwas zu teuer und die anderen Methoden werden harsch kritisiert wegen dem langen Kontakt mit Sauerstoff.
Wie sind den da Deine Erfahrungen. Gibts ne kostengünstige Option fürs erste Mal mit der man nicht viel falsch machen kann?

 

[Wyvern]

Ein ziemlich brauchbarer Weinfilter kostet etwa 100.-
Muss mal nachsehen, wo ich meinen gekauft hab. Aber das Ding ist echt ok.

Sei froh, daß Du nen Nektar genommen hast. Die Schwebstoffe sind eminent wichtig für die Gärung. Mit nem gefilterten Saft kann man fast nicht Wein machen, da sich das CO2 nirgends anheften kann. In solchen Fällen muss man nen geriebenen Apfel in den Most geben.

Wenn die Probe sehr trocken geschmeckt hat ist das ein Zeichen, daß (fast?) der gesamte Zucker vergoren war. Vorsichtiges nachzuckern ist jetzt angesagt. Je nach Ansatzmenge sind knapp 200g ne gute Wahl. Später auf höchstens 100 oder gar 50g runter gehen.

Die 15Vol% die Du gemessen hast könnten trügen. Ein Vinometer ist nur genau, wenn ein Wein keinen Restzucker hat. Das rauszuschmecken ist schwer. Wenn noch Zucker enthalten ist zeigt das Vinometer gern etwas mehr an, als tatsächlich drin ist. Ist irgend ne physikalische Sache. Hat glaub mit der Viskosität von Zuckerlösung und Alkohollösung zu tun. Egal. Für nen groben Anhaltspunkt reichts meist.


Edit: Ich seh grad, der Vinoferm Weinfilter - 11 Liter komplett: Amazon.de: Küche & Haushalt@@AMEPARAM@@http://ecx.images-amazon.com/images/I/31Hs9sGCZKL.@@AMEPARAM@@31Hs9sGCZKL
den ich verwende kostet etwa 150.- Ok, ist ne Ansage, aber wenn man bedenkt, was man im GSV sonst so für Sportgeräte ausgibt...
Anleitung dazu gibts HIER

 

[Leguhahn]

Hmmm jetzt brauch ich mal den Rat der Experten hier.
Nachdem ich den Wein nach gezuckert habe hat das Gärröhrchen aufgehört zu blubbern.
Soweit ich das genau beurteilen kann, steht seit heut morgen das ganze stil. Ob das schon die Nacht über so war kann ich natürlich nicht sagen, aber kurz nach dem Nachzuckern war da ordentlich Programm im Kessel.
Was nu?

@Wyvern:
Danke für den Tip, so einen Filter meinte ich. Ich finde jedenfalls dass das schon ne ordentliche Investition ist, zumindestens fürs erste Mal. Macht mans regelmäßig find ichs ok. Das muss ich aber erst noch absehen können.
Das physikalische Ding nennt sich übrigens Adhäsion :trinkbrüder:

 

[Lasagnegriller]

Hmmm jetzt brauch ich mal den Rat der Experten hier.
Nachdem ich den Wein nach gezuckert habe hat das Gärröhrchen aufgehört zu blubbern.
Soweit ich das genau beurteilen kann, steht seit heut morgen das ganze stil. Ob das schon die Nacht über so war kann ich natürlich nicht sagen, aber kurz nach dem Nachzuckern war da ordentlich Programm im Kessel.
Was nu?

Vielleicht haben sich Deine Hefezellen gerade selbst durch ihre eigenen Stoffwechselprodukte (Alluhol) umgebracht?

Du hattest vorher schon 16%, dann nochmal Zucker dazu, irgendwo ist einfach Ende mit der alkoholischen Gärung!

 

[Leguhahn]

Vielleicht haben sich Deine Hefezellen gerade selbst durch ihre eigenen Stoffwechselprodukte (Alluhol) umgebracht?

Du hattest vorher schon 16%, dann nochmal Zucker dazu, irgendwo ist einfach Ende mit der alkoholischen Gärung!

Aber innerhalb weniger Stunden? Ich mein ich war auch überrascht über die gemessenen 15% und mir ist bewusst, dass da nicht viel nach kommt. Doch so schnell?
Überdruck ist auch wohl noch da. Werde gleich mal ein Bild hochladen.

 

[enhuek]

Hmmm jetzt brauch ich mal den Rat der Experten hier.
Nachdem ich den Wein nach gezuckert habe hat das Gärröhrchen aufgehört zu blubbern.
Soweit ich das genau beurteilen kann, steht seit heut morgen das ganze stil. Ob das schon die Nacht über so war kann ich natürlich nicht sagen, aber kurz nach dem Nachzuckern war da ordentlich Programm im Kessel.
Was nu?

@Wyvern:
Danke für den Tip, so einen Filter meinte ich. Ich finde jedenfalls dass das schon ne ordentliche Investition ist, zumindestens fürs erste Mal. Macht mans regelmäßig find ichs ok. Das muss ich aber erst noch absehen können.
Das physikalische Ding nennt sich übrigens Adhäsion :trinkbrüder:

Hallo,

Ich würde das volgendermaßen machen, den Ballon mal kräftig durchschüttel und dann abwartqen ob die Gärung wieder einsetzt. Allerdings sollte bei dem von Dir gemessenen Alkoholgehalt bald schluß sein. Mach die mal ne Notiz, wann die Gärung zum Erligen gekommen ist. Wenn nichts mehr passiert, solltest Du den Wein innerhalb der nächsten 6-7 Tage von der Hefe abziehen und schwefeln.

 

[enhuek]

Oh, hab vergessen das mit der Lampe zu erklären.... Wenn Du mit einer Taschenlampe ( mit Glühbirne!!!) von hinten in den Ballon leuchtest und von vorne den Glühdrahte erkennen kannst ist der Wein fertig geklärt. Wein ist ja nich Glasklar, sonder farbig....

 

[Leguhahn]

Habe den Wein ja bislang täglich geschüttelt, immer abends und heute auch morgens. Habe aber soeben festgestellt, dank des Fotos, dass sich da wohl doch noch ein wenig tut. Aber auf ein Bläschen alle halbe Stunde komm ich nimmer.
Denke dann sollte ich den Wein jetzt nicht mehr schütteln, schauen ob es dabei bleibt und dann zum Sonntag hin den Wein abziehen und schwefeln.
Wenn dem so ist, ging das ja recht flott.

Da muss ich aber mal tief graben, ob ich so ne Lampe noch finde glaub in der ganzen Wohnung hab ich keine Glühbirne mehr, danke für den Tip.

So aber hier noch das Bild:

 

[enhuek]

Habe den Wein ja bislang täglich geschüttelt, immer abends und heute auch morgens. Habe aber soeben festgestellt, dank des Fotos, dass sich da wohl doch noch ein wenig tut. Aber auf ein Bläschen alle halbe Stunde komm ich nimmer.
Denke dann sollte ich den Wein jetzt nicht mehr schütteln, schauen ob es dabei bleibt und dann zum Sonntag hin den Wein abziehen und schwefeln.
Wenn dem so ist, ging das ja recht flott.

So aber hier noch das Bild:

Wenn Du feststellst, das der Wasserstand auf beiden "Seiten" des Gärröhrchen fast gleich ist hat die Hefe aufgehört Gas zu produzieren / ist Tot. Wie lange hat die Gärung denn gedauert ? Ich erinnere mich and den Saz, den Du im Ballon hattest, sprich da war recht viel Trubstoff im Ansatz, was der Hefe wiederum gefällt und die Gärung beschleunigt. Trubstoffarme Ansätze, wie der Met den ich gemacht habe brauchen hingegen deutlich länger. In solchen Fällen wird z.B. Mehl als Geschmachsneutraler Trubstoff zugesetzt.

 

[Wyvern]

Gegen Ende der Gärung ist es normal, wenns sich stark verlangsamt. Die Hefezellen sind in so nem Ballon auch nicht alle gleich fit. Manche machen schon bei 14% Feierabend, andere schaffen noch bissl. Durch das Nachzuckern ist eh wieder etwas O2 in den Ballon gekommen. der muss auch erst wieder verdrängt werden. Und bevor es zum Gärrohr rausblubbert muss erstmal der Wein mit dem CO2 "gesättigt" sein. Ich hab gegen Ende den Ballon 2x am Tag geschüttelt, um das gebundene CO2 auch noch raus zu bekommen. Wenns dann wirklich nimmer geblubbert hat, hab ich abgezogen, gefiltert, nachgesüßt und abgefüllt - zuerst die Flaschen, dann mich selbst...

 

[Leguhahn]

Es hat wieder angefangen zu blubbern :thumbup:
So alle 5-10sek gibts nen Blubb im Röhrchen.
Spannend spannend so nen Weinansatz.

Jetzt muss ich aber erstmal pennen gehen. Morgen bzw ja schon heute ist Abgabetermin meiner Bachelor-Thesis. Da muss ich nochmal früh raus für Kleinigkeiten...

 

[BlindeNuss]

Hätt ich hier doch bloß nie reingeschaut...

 

[Lasagnegriller]

Hätt ich hier doch bloß nie reingeschaut...

Ein Prost auf den Junggesellen :anstoßen:

 

[Flanders]

Hätt ich hier doch bloß nie reingeschaut...

Oh ja das Gefühl habe ich auch. Schlimmerweise macht der Vater eines Bekannten von mir Honig... mehr muss ich nicht sagen.

Glasblase etc. wird alles schon gesucht...

 

[Leguhahn]

Moin Moin,

kleines Update von der Maracuja-Front.
Das blubbern hat nun vollends aufgehört, wenn ich den Ballon schwenke tritt zwar noch einiges an CO2 aus aber denke jetzt ist Zeit zum schwefeln.
Angegeben sind 2g Kaliumdisulfit auf 20l.
Wie kann ich das abmessen wenn unsere Küchenwaage zwar in 1g Schritten anzeigt aber so ungenau ist dass da kein Verlass drauf ist?

 

[Leguhahn]

Hätt ich hier doch bloß nie reingeschaut...

Oh ja das Gefühl habe ich auch. Schlimmerweise macht der Vater eines Bekannten von mir Honig... mehr muss ich nicht sagen.

Glasblase etc. wird alles schon gesucht...

Kleiner Tip: ebay Kleinanzeigen. Konnte dort 3x 25l und 2x 10?l Ballons mit zubehör für umme abgreifen. Trödel- und Flohmärkte sind auch prima. Wenn man sieht was manch einer bei ebay für einen Gebrauchten haben möchte :banghead:

So habe mir mal selbst geholfen bzgl der Menge. Ich wusste ja, dass ich insgesamt 50gr habe, dann sind 2gr:

Meine GöVerl fragt schon, ob sie sich sorgen machen muss... Ach ihwoo

Werde jetzt ne Woche warten und ihn dann das erste mal in einen anderen Ballon vom Bodensatz abheben.
Als Selbstklärungszeitraum wird dann ein bis mehrere Monate angegeben. Habt ihr da nen festen Zeitraum oder nach der Glühlampen Methode?

 

[Wyvern]

Wo Du schon bei Ebay unterwegs bist... ich hab mir dort für genau solche Sachen ne Gold-Feinwaage geschossen. Die misst in 0,1g Schritten (oder manche noch genauer) aber das reicht vollkommen aus dafür. Und das Teil kostet auch nicht die Welt.


Hilfreich ist es auch, am Ballon aussen eine Skala in Literabmessung anzubringen. Hab dafür einfach Klebeband angeklebt, immer nen Liter Wasser reingeschüttet, und markiert. Dann weiss man am Ende immer ziemlich genau wieviel Wein es wird, und auch wieviel Säure/Zucker/Schwefel (bäh) man braucht.