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Auf Wunsch, "Pfannenschmelzkartoffeln"

Ich wurde gebeten etwas mehr zu den gestern hier eingestellten Kartoffeln zu sagen. Es gibt leider keine Fotos außer eines vom Resultat, da ich eigentlich nicht vor hatte einen Beitrag darüber zu machen.

Also, …...................................... ich mag keine Bratkartoffeln!

Damit meine ich die traditionellen, die aus gekochten Kartoffeln gemacht werden, egal ob Salz- oder Pellkartoffel, die mag ich nicht, weil die einfach immer furztrocken sind!
Und weil sich scheinbar die gesamte kartoffelbratende Welt in einem Wettstreit befindet, die gemeine Bratkartoffel immer noch knuspriger zu machen und mit immer noch mehr Röstaromen zu versehen, werden die Dinger auch immer trockener!

Nein, ich sage damit nix gegen die, die ihre Bratkartoffeln genau so wollen, sollen sie! :thumb1:

Aber für den Vatti iss dat nix! :eeek:

Deshalb habe ich in zahllosen, selbstlosen Selbstversuchen :lolaway: die (für mich) perfekte Pfannenschmelzkartoffel entwickelt.

Bei dem nun folgenden handelt es sich natürlich nicht um ein Rezept im eigentlichen Sinne (gibt ja maximal 3 Zutaten), sondern eher um ein "how to".
Das Ganze mag dem einen oder anderen etwas ausschweifend vorkommen, ich wollte aber sichergehen, dass evtl. auch kochtechnisch relativ unbeleckte damit klarkommen.

So, jetzt aber los!

Das Kochgerät sollte eine Pfanne sein, die
a. für die zu bratende Menge großzügig dimensioniert ist,
b. Ihr gut schwenken könnt und
c. über einen relativ dicht schließenden Deckel verfügt.

Also nix für Monsterpfanne und co.

Kartoffeln schälen, waschen und in ca. 2 mm dicke Scheiben schneiden.
Die Sorte sollte eine nicht zu fest aber auch nicht zu mehlig kochende sein. Ich hab 'ne Linda genommen, die zu dieser Jahreszeit noch genau mittendrin liegt.
Kartoffeln nach dem schneiden NICHT MEHR WASCHEN!

Wenn ihr Zwiebeln und/oder Speck drin haben wollt, die/den jetzt in den gewünschten Garzustand bringen und zur Seite stellen, das Bratfett zurückhalten.

Einen guten Schuss (5-6El) neutrales Öl, mit dem evtl. zurückgehaltenen Bratfett, in die Pfanne geben und bei Volldampf richtig heiß werden lassen. Ich mach das auf Induktion (höchste Stufe 9).
Kartoffeln rein, sofort salzen, gut durchschwenken und Deckel drauf!
Das ganze jetzt erstmal in Ruhe lassen, bis der entweichende Geruch auf eine gute Bräunung am Pfannenboden schließen lässt. Deckel abnehmen, darauf achten, dass alles am Deckel gesammelte Kondenswasser wieder in die Pfanne zurückfließt und die Kartoffeln wenden, idealerweise, wie bei einem Pfannkuchen, nur einmal geflippt! Deckel drauf, warten und bei entsprechender Geruchsentwicklung wiederholen. Rinse & repeat!
Je nach Sorte sind die Kartoffeln nach ca. 20 Minuten fast gar (Gabeltest). Jetzt die Temperatur auf moderat reduzieren (Speck und/oder Zwiebeln falls vorbereitet jetzt dazugeben), noch einmal gründlich durchschwenken und die Kartoffeln bei weiterhin geschlossenem Deckel gar dämpfen lassen.
Edit: Das ist jetzt auch der richtige Zeitpunkt evtl. gewünschten Pfeffer dazu zu geben!
Zum finalisieren gib es zwei Möglichkeiten.
Entweder, jetzt ohne Deckel, wieder Volldampf geben um die Kartoffeln unter mehrmaligem schwenken noch einmal aufzuknuspern oder, wie ich es gestern aus Platzgründen erstmals gemacht habe, Kartoffeln in eine ofentaugliche Form geben (z.B. Koncis) und im BO (mittlere Schiene) bei 250°C (Grill- oder Thermogrillfunktion) ein wenig nachbräunen.

Immer schön ein Auge darauf halten, das kann sich schnell zu "Köhlerinnen Art" entwickeln! :D

Das Ergebnis sind Kartoffeln, die auf der einen Seite wunderbar "schlotzig" sind auf der anderen Seite aber auch herrlich knuspern!

In diesem Sinne, bon appetit!

IMG_20210704_180054 (2).jpg
 
Sehr cool 🤗

Warum ist das nix für Monsterpfanne? Deckel gibts passend. Mit Monsterarmen kann man die auch schwenken :cool:
Gibt es sonst noch Gründe?
 
Sehr gut. :thumb1:
So ähnlich machen wir unsere Bratkartoffeln aus frischen Knollen auch. Und diese Variante ist hier der absolute Favorit :-)
 
Die Variante ist super. Ich hab in letzter Zeit etwas rumexperimentiert und geb am Anfang noch einen guten Schluck Wasser in die Pfanne. Also Öl heiß werden lassen, Kartoffeln rein, guter Schuss Wasser, Deckel drauf. Damit werden die Kartoffeln gefühlt noch etwas schlotziger
 
Sooo mag ich die auch am Liebsten!!!

Nur noch kräftig mit Senf und hinein mit As und Tein! :thumb2: (Norddütsch)
 
Danke für die geniale Anleitung,
Ich war an dem Thema schon fast gescheitert und wollte auch nicht mehr dran.
Das wird zeitnah ausprobiert!
Gruss aus Mannheim, Oliver
 
Ich mache Bratkartoffeln auch am liebsten aus rohen Kartoffeln - im Sauerland nennt man die dann "Scheibenkartoffeln".
 
Jo, so geht es :thumb2:

Diese Zubereitungsart kenne ich von meiner Tante, wegen des Wassers heißen die dort Dampfkartoffeln, sehr lecker auch mit wachsweichem Spiegelei....

:prost:
 
Danke für die Anleitung.
Bisher mache ich immer Würfel aus rohen Kartoffeln zu Bratkartoffeln und bin damit ganz zufrieden, aber deine Methode werde ich auch mal ausprobieren.
Ist gespeichert.


Gruß aus Ostfriesland

Martin
 
Klasse schauen sie aus, die Bratkartoffeln. :thumb2:
Ich hab die noch nie so gemacht, das wird sich aber ändern. Hab schon mal ein Lesezeichen gesetzt.
Danke für's Zeigen :anstoޥn:
 
Prinzipiell mache ich die Kartoffeln ähnlich, an einer Stelle unterscheidet sich aber die Prozedur gewaltig und ich hätte gerne gewusst warum.
Kartoffeln nach dem schneiden NICHT MEHR WASCHEN!
Was ist der Hintergrund dafür. Ich mache das nämlich genau anders rum, ich wässere die Kartoffelscheiben und wechsle dabei sogar noch 1x das Wasser. Mir ist als hätte ich das mal irgendwo gelesen und beim ersten Versuch ohne zu wässern sind meine Kartoffeln auch pappig geworden, ich dachte weil noch zu viel Stärke dran war die dann geklebt hat. Seitdem mach iich das mit dem Wässern und es funktioniert. Da deine Kartoffeln aber auch super aussehen frage ich mich jetzt warum ich mir das mit dem Wässern antue. Könnte es sein das das Öl das Geheimnis ist, ich verwende nämlich Pflanzenfett (Creme) zum Braten?
 
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