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Herder Windmühlen-Messer Thread

@Rübennase - herzlichen Dank für den „Spoiler“ - ich hab das mit vollstem Interesse gelesen, da auch Windmühlenfan. Und ohne „Bedarf“ an Messern zu haben, informier ich mich gerne. Klasse Bericht!
 
@Rübennase .... jetzt noch bitte so einen ausführlichen und vor allem ehrlichen Bericht über den Hechtsäbel ... sehe im Fernsehen manchmal, beim Regionalprogramm Hessen einen türkischen Koch, der alte Gerichte anders kocht, der wirbelt immer mit dem Hechtsäber herum ...
Nicht das ich den brauchen würde, aber irgendwie spricht die Klingenform mich so an... ( warum hab ich jetzt schon wieder Schweiss auf der Stirn und die Hände zittern? 🥹)
Einen ordentlichen Messerfundus nennst Du dein eigen!🦾
 
ALL BLING, NO BASICS - Windmühlenmesser Serie Fromaĝo


Für alle, die nicht wissen, was gemeint ist: Der Titel verweist auf ein YouTube Video eines Australiers, welcher präzise all die Schwächen in der russischen Vorbereitung & Ausführung der Invasion in der Ukraine aufzeigt. Und er kommt nicht von ungefähr...

Die neue Käsemesser-Serie Fromaĝo taucht zwar überall auf, aber es wird praktisch nirgends darüber berichtet. Das hat seinen Grund, aber den muß man in der Praxis selber herausfinden. Ich habe diese Messer ( 3 von 4 ) von meinem eigenen Geld gekauft, deshalb kann ich auch frei darüber berichten.

Die Windmühle hat beim Design der Messer (mal wieder) internationale Partner gesucht und in der Ladenkette "Fromagerie Guillaume" (FR,BeNeLux) gefunden. Warum die Messer daraufhin italienisch klingende Namen erhalten haben, erschließt sich mir nicht wirklich.

Die Messer kommen in einer sehr schlichten, schwarzen Faltschachtel daher, nur das Nötigste enthalten, ein Faltblatt, ein Plastik-Verhüterli für die Klinge, und das Messer selbst.

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Noch vor wenigen Jahren wurden Messer aus der vergleichbaren "Collection Windmühle" in einer Geschenkschachtel ausgeliefert, und das zum halben Preis!

Hier schreit jedenfalls alles nach "Kostenreduzierung" sowie "Gewinnmaximierung", und das schon beim Auspacken...

Fromaĝo besteht zur Zeit aus vier Modellen:
- Kapro ( 8cm) Ziegenkäsemesser
- Ĉio (16,0cm) für festere Käsesorten
- Mola (16,5cm) Weichkäsemesser
- Pano (13cm) Brotmesser

Ich habe zuerst das Portioniermesser "Pano" bekommen und ausprobiert. Es ist ausgesprochen kurz für ein Brotmesser, nur 13cm Klingenlänge, wohl um die anderen Brotmesserverkäufe nicht zu kannibalisieren. Das muß man sich in einer ruhigen Minute mal vorstellen: Die Windmühlenführung erwartet von uns, daß wir irgendwie vorgeschnittenes Brot (oder Baguette) mit einem extra kleinen Brotmesserchen in mundgerechte Degustationshäppchen verwandeln. Warum wir dafür nicht das bisherige Brotmesser verwenden? You might well ask, son! Fragen kostet ja nichts, aber diese Messerserie kostet zwischen 400...530 EUR zum Zeitpunkt dieses Beitrages.

Die Griffe aller Messer waren sehr sauber und spaltfrei verarbeitet, das sollte der Fairness halber erwähnt werden. Volle Punktzahl.

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"Pano" erinnert in seiner Form etwas an den B1 Flachschmieder von Rudolf Broch. Es hat einen, im Idealfall verzugsfrei arbeitenden, doppelseitigen konvexen Wellenschliff. D.h., anders als bei herkömmlichen Brotmessern mit konkaven Kullen, haben wir hier bauchige Zähnchen als Schneide.

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Und das wirft gleich die ersten Fragen auf:
Was tun, wenn solch ein Messer mal stumpf wird?
Bekanntlich dürfen wir Normalsterblichen keine Reparaturfälle mehr an die Windmühlenmanufaktur in Solingen einsenden. Ab sofort ist die Windmühle nur noch für die Schaffung zukünftiger Probleme zuständig; um deren Beseitigung müssen sich andere kümmern...

Mag sein, dass ein Doppelkonvex-Schliff das einfachste Ding von der Welt ist, aber ich wüßte im Moment nicht, wie ich das mit Hausmitteln reparieren sollte? Man könnte höchstens die stumpf gewordenen Wellen wie Ausbrüche behandeln, einebnen und die Flanken des Messers gegen Null schleifen, sodass eine Art Petty-Messer daraus wird. Da zahle ich also viel Geld und habe irgendwann später nochmal viel Arbeit damit.

Können denn die drei verstreut im Land gelegenen Reparaturbetriebe mit einem doppelkonvexen Fließwellenschliff umgehen?
Oder ist das ein Problem für die Zukunfts-Windmühle und soll uns heute nicht kümmern?

(Für das Protokoll: "Pano" ist noch mein Lieblingsmesser aus der Serie gewesen ...)

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Die Klinge hat ein für die Windmühle ungewöhnliches Finish. Es schaut im Wesentlichen wie der Schleifriefen nach dem Naßschleifen aus, evtl. wurde einmal "blau" darübergepließtet. Wahrscheinlich verspricht man sich davon einen besseren "food release" (außerdem spart es Kosten bei der Produktion, nur merkt man davon nichts an der Kasse).

Im neu gelieferten Zustand schnitt mein Exemplar kerzengerade, d.h. der Schliff ist vollsymmetrisch und funktionert wie vorgesehen. Ich konnte dünne Scheiben von Gurken, Tomaten, Zwiebeln, Salami und Käse schneiden, Sandwiches zerteilen, völlig ohne Probleme.

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Bei Brot allerdings ist das Messer nur zweiter oder dritter Sieger! Zum Zeitpunkt dieses Reviews ist Winter und ich teste meine Messer an alltäglich anfallenden Aufgaben. U.a. kaufe ich billiges Schnittbrot und zerkleinere es in schnabelgerechte Würfel für die Enten und Gänse am Teich.

Buchstäblich jedes Brotmesser in meinem Besitz zerkleinert das Entenfutter besser als "Pano", selbst wenn das betreffende Messer bereits 40 Jahre auf dem Buckel haben sollte. Die Klinge des "Pano" ist einfach viel zu kurz für ein Brotmesser, sie reißt und schiebt bei großen Scheiben mehr, als dass sie schneidet!

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Kommen wir zum "Mittelweich- bis Mittelhart-Käsemesser Ĉio", sowie dem "Weichkäsemesser Mola".

Ich muß gestehen, daß ich hier nicht ganz vorurteilsfrei sein kann, weil ich eine tief empfundene Abneigung gegen durchbrochene Klingen (also Löcher) habe. Das "Langloch" Käsemesser konnte ich auch in zwei Jahrzehnten nie kaufen, weil ich stets davon ausgegangen bin, daß die anschließende Reinigung ein Alptraum sein muß.

Naja, schließlich gibt es für alles ein erstes Mal, also warum nicht hier zum günstigen Zweieinhalbfachen des Langlochmesserpreises einsteigen...?

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"Ĉio" und "Mola" (Weichkäsemesser) kamen beide zeitgleich bei mir an. Nach dem Auspacken war erstmal putzen angesagt. Beide Klingen waren fleckig. Ich kann nicht sagen, ob es Kundenretouren, Vorführmodelle oder Pließtrückstände ab Werk waren (diese kommen häufiger vor als man denkt)?

Ich war beinahe erschrocken darüber, wie biegsam beide Langmesserklingen waren! Die sind wirklich irre flexibel. Keine Ahnung ob Fertigungsmangel oder by Design (oder Kostenersparnis?), auf jeden Fall sind beide langen Käsemesserklingen relativ weich und sehr biegsam gewesen.

In der Hand wiegen sie fast nichts. "Ĉio" wiegt trotz seiner Größe nur 102g, "Mola" wiegt 88g.

Beide langen Käsemesser schneiden trotz ihres einseitigen "Brotmesserschliffs" relativ leicht.
(Das war der positive Teil.)

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"Ĉio" (also das Lochmesser) stößt häufig mit der Oberkante der Aussparungen am Schnittgut an und schert weiteres Material ab. Das kann sehr irritierend werden. Bei genauerer Betrachtung wird offensichtlich, daß die Klingenstärke an der Oberkante der Aussparungen breiter ist als an der Unterkante, knapp über der Schneide.

Warum hat das dann im Demonstrationsvideo auf Facebook so leicht und problemlos ausgesehen?
Mache ich etwas falsch? Was kann man bei Käse überhaupt alles falsch machen?

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Nochmal genauer hingeschaut - Trick 17 - es wird ein Käsestück am flachen Teil abgeschnitten, wo das Messer garantiert nicht mit der Oberkante der Aussparungen anstoßen und unschöne Szenen hervorrufen kann.
Marketingbullshit, Teil 1, sehr trickreich! Es darf davon ausgegangen werden, daß die Unzulänglichkeiten des Designs sehr wohl bekannt gewesen sind.

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Beide (vielmehr alle drei) Sägezahnungen erzeugen ein Streifenmuster am Schnitt, das ist jetzt Geschmackssache und soll bloß der Vollständigkeit halber erwähnt werden. Also möglichst wildes hin- und hersägen vermeiden, wenn es ansprechend aussehen soll.

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(Und ja: Eine Langlochklinge zu reinigen ist lästiger als eine Standardklinge. Punkt.)

"Mola" hat einen geringfügig besseren Eindruck hinterlassen, ich wünschte nur, die Verhältnisse wären umgekehrt: Die Brotmesserklinge des "Pano" sollte 16 - 17cm lang sein; und die Gabelspitze des "Mola" sollte entfallen, dann würden 13cm für das schmale Weichkäsemesser evtl. ausreichend sein. Das "Meisterstück" macht seit Jahrzehnten vor, wie es geht!

Die Gabelspitze ist etwas, woran sich die Geister scheiden. Sie erinnert mich an mein altes Bundeswehrtaschenmesser, wo man die geniale Idee umgesetzt hat, eine ausklappbare Sägeklinge zu kürzen, damit am Klingenende noch ein Flaschenöffner (Kapselheber) Platz findet. Das Ergebnis war im Feldeinsatz komplett unbrauchbar und ein weiteres Armutszeugnis für die deutsche Beschaffungsbürokratie.

Aber ich schweife ab.

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Im Demo-Video wird ein runder Camembert angefangen durchzuschneiden, dann folgt ein abschließendes Stilleben mit einem "Tortenstück", welches präzises Schneiden suggerieren soll, sowie einer appetitlich sauberen Klinge daneben. Womit wir bei Marketingbullshit, Teil 2, angelangt sind: In der Praxis verhindert die Gabelspitze solch ein "Tortenstück". Man müßte den Käse einmal ganz durchschneiden und dann einen weiteren Schnitt durchführen (sowie die ungleichen Käsehälften wieder zusammen rücken). Außerden verschmiert und verklebt die Klinge wie bei jedem anderen Messer auch!

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Gabelspitzmesser tauchen bei der Windmühle immer mal wieder auf, es scheint auf den ersten Blick eine praktische Idee zu sein, aber die Umsetzung war bisher wenig überzeugend. Zum direkten Essen sind die Messer allesamt ungeeignet, es besteht Verletzungsgefahr, und zum Vorlegen bei Tisch wird sich ggf. was anderes finden. Beim "Mola" wünschte ich mir jedenfalls, ich könnte die Spitze einfach wegschleifen.

Wäre das Messer in der Preisregion der "Collection Windmühle" angesiedelt, welche noch vor wenigen Jahren für 66...72 EUR zu haben war, dann hätte ich es mir überlegt, wenigstens dieses Messer zu behalten und die Gabelspitze abzutrennen. Zum heutigen (doppelten) Preis geht das Ding zurück, ohne Wenn und Aber! Ich bin zwar bekanntlich ein Bekloppter, was Windmühlenmesser angeht, aber auch ich habe Grenzen.

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Damit wären wir schon am Ende einer enttäuschenden Testperiode angelangt. Die Käsemesserserie Fromaĝo stellt einen neuen Meilenstein für die Manufaktur dar; nur ob dieser uns gefällt, ist eine andere Frage.
Ein Meilenstein deshalb, weil es sich um monofunktionale Klingen handelt, welche kaum je für etwas anderes als den vorgesehenen Zweck benutzt werden können. Ein Meilenstein auch, weil man immer aggressiver an der Preisschraube dreht und dafür bei der Ausstattung spart. Zudem werden günstige Alternativen aus eigenem Haus auffällig seltener produziert und damit knapp am Markt gehalten.

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Wirklich empfehlen kann ich keines der Messer, allein schon aufgrund der Preise. Das kurze (aber teure) Ziegenkäsemesser muß jemand anderes bewerten, dafür war mir mein Geld zu schade. Das Langlochmesser (145 Teuro) war eine einzige Enttäuschung. Das schmale Weichkäsemesser (137 Teuro) ist zu verspielt & teuer geraten, die Gabelspitze ist Ansichtssache. Das 132 Teuro Brotmesser ist noch das brauchbarste Messer aus dem Quartett, allerdings ist die Klinge zu kurz für den Hauptzweck und hinter der zukünftigen Instanthaltung dieses doch sehr speziellen Sägeschliffs steht ein dickes, fettes Fragezeichen -

WEIL DIE WINDMÜHLE KEINE REPARATURAUFTRÄGE MEHR ANNIMMT !!!

Gute Messer sind von Hand gemacht. Schlechte manchmal auch, und teuer sind'se geworden.
@Rübennase: Käse konnte die Windmühle noch nie! wir hatten hier u.A. schon das „Meisterstück“, die „große Kulle“ und das „Parmoulin. Alles ausgemachter Mist. „Hechtsäbels“ und ein Buckels (insbesonders das große Jubiläumsbuckels) übernehmen unter Anderem die Käsejobs besser als ungleich teurere Herder-Spezialisten. Und bei den Preisen für die sinnfreie Frômagio-Serie schaue ich mich zur Befriedigung meiner Messer-Sammelwut lieber anderweitig um.

Den Säbelspitz hätte ich ja zu gern gehabt, allerdings nicht mit dieser furchtbaren Sägezahnung…

Abgesehen davon: Danke für deinen lesenswerten Käse-Spoiler!
 
Danke für die Blümchen, aber über den Hechtsäbel gibt es eigentlich gar nicht so viel zu berichten...
Das Messer ist gut, es ist vielseitig, also ein Dorn im Auge eines jeden Herstellers, und es funktioniert in jeder Version, egal, ob rostfrei oder Carbonstahl.

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Das hier abgebildete Messer ist ca. 100 Jahre alt. Die Klinge unterscheidet sich nicht sehr von heutigen Messern, der Griff hingegen ist sehr viel schmaler.

Vor 100 Jahren gab es noch eine feste Rollenverteilung, bei der sich die Frau um den Haushalt und das Kochen sowie das Auftischen der Speisen kümmern mußte. Niemandem wäre damals auch nur im Traum eingefallen, den lieben langen Tag in Internetforen abzuhängen, um ausgerechnet über so etwas Abwegiges wie Küchenmesser zu fachsimpeln. Das gibt es tatsächlich erst seit den frühen Tagen des Internets und dem verstärkten Aufkommen von Single-Haushalten.

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Die Messer für den Amateurbedarf / Haushaltswaren waren damals auf Frauenhände zugeschnitten. So auch der Hechtsäbel, welcher meistens Teil eines Tranchierbestecks war und noch eine Fleischgabel in derselben Machart enthielt. Damit hat die Hausfrau oder Bedienstete den doch recht kleinen Sonntagsbraten aufgeschnitten.

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Übrigens wäre damals auch niemandem eingefallen, ein Messer mit Buchenholzgriff bei Tisch zu dulden! Es mußte Edelholz sein, oder wenn das Geld knapp war, dann zumindest eine schwarz gebeizte Ebenholz-Anmutung. Heimische Hölzer waren verpönt und gehörten bestenfalls in die Werkstatt oder den Geräteschuppen.

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Seit ungefähr 30 Jahren tummeln sich fast nur noch männliche Käufer auf Schneidwarenmessen oder ähnlichen Veranstaltungen, auch in einschlägigen Internetforen oder unter Rezensenten sind zu 99,9% Männer zu finden. Die Hersteller versuchen, dieser Entwicklung irgendwie gerecht zu werden, und so kommen fast nur noch Messer für Männerhände neu auf den Markt.

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Ich ziehe stets Vergleiche zwischen dem Yatagan und dem Hechtsäbel, da beide sehr ähnliche Aufgaben erfüllen, aber in der Hand unterschiedlicher kaum sein könnten. Beide haben eine stark gekrümmte, konvexe Schneide, beide kommen in ähnlicher Ausstattung (rostfrei, nrf, Griffhölzer).
Und da hören die Gemeinsamkeiten auch auf.

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Der Yatagan hat eine dünne, flexible Klinge und gehört für mich in die "Trompetenblech"-Kategorie von Windmühlenmessern, zusammen mit (Standard-) Buckels und den einfachen Gemüsemesserchen (Kneipchen).

In der "Trompetenblech"-Kategorie ist die Carbonstahlklinge der rostfreien Klinge haushoch überlegen!

Der Hechtsäbel fällt mehr in die K-Serien-Kategorie, man kann hier nach Belieben die rostfreie Klinge wählen, ohne schwere Einbußen in der Qualität hinnehmen zu müssen. Carbonstahl ist auch hier geringfügig besser, aber nicht mehr um den Faktor 10x wie bei den "Trompetenblechmessern", sondern eher 1.5x oder 2.5x (das merkt man im Privathaushalt praktisch nicht).

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Die meisten Männer fühlen sich zum Hechtsäbel magisch hingezogen, weil er mit seiner Bowieform Erinnerungen an die vielen Italo-Western oder Karl May Verfilmungen aus der Kindheit und Jugend weckt. Das Messer eignet sich zwar nicht zum Survivaltraining, dafür ist es zu dünn, aber es ist wesentlich stabiler als z.B. ein Yatagan.

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In der Küche kann man alles mögliche damit anstellen, offiziell wird es als Fleisch- und Wurstmesser vermarktet. Ich persönlich nutze den Hechtsäbel nicht annähernd so oft, wie ich eigentlich müßte, da er in eine Kategorie zwischen Brotzeit-tauglichen Messern und "richtigen" Kochmessern fällt. Fürs Brotzeitmachen bevorzuge ich etwas handlichere Messer, und zum Kochen gibt es auch geeignetere Modelle. Ich meine, kaum jemand käme auf die Idee, damit morgens am Frühstückstisch herumzufuchteln...

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Durch die Windmühlen-typisch geschwungenen Formen kann es manchmal vorkommen, daß gebeiztes Griffholz zu stark abgeschliffen wird und die natürliche Holztönung hervorblitzt. Ich hatte das zweifelhafte Glück, gleich drei solcher Messer zu bekommen.

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Über die vergangenen ca. 18 Jahre habe ich meine Yataganmesser etwas häufiger benutzt als die Hechtsäbel, weil sie gerade noch handlich genug zum Brotzeit machen sind. Beide, Yatagan und Hechtsäbel, muß man mal selber in die Hand nehmen, um herauszufinden, welches Messer zu einem paßt.

Von Herstellerseite gibt es eigentlich nur die zuletzt heftigen Preissteigerungen und die geringe Verfügbarkeit zu bemängeln (Carbonstahl-Yatagane sucht man derzeit vergebens), aber sowohl Yatagan als auch Hechtsäbel sind uneingeschränkt empfehlenswert!

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Es gibt seit ein paar Jahren noch eine K-Serifizierte Version des Hechtsäbels mit Eichenholzgriff und den typisch heruntergezogenen Griffenden der K-Serie. Dazu kann ich leider nichts sagen, hatte noch keinen in der Hand.

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aber über den Hechtsäbel gibt es eigentlich gar nicht so viel zu berichten...
... Du weisst eine ganze Menge darüber zu berichten! Vielen Dank für den informativen Bericht, sehr hilfreich, zB. das es beim Hechtsäbel zwei verschiedene Griffe gibt / gab.
Das Yatagan in Carbon mit Pflaumengriff ist bei uns schon seit Jahren im nahezu täglichen Einsatz, oft als Brotmesser. Das Grandmoulin in der Schublade meckert schon manchmal.
Das Yatagan ist ruckzuck wieder scharf zu bekommen, liegt gut in der Hand.
Hmm da muss ich doch mal einen Säbel in die Hand nehmen ... aber die Gefahr das er dann kleben bleibt. 😎

Vielen Dank nochmal.
 
Ja, die Preise sind gestiegen. Das trifft auf alle möglichen Produkte zu.

Tomaten sind seit in den nur letzten drei Jahren um über 30Prozent teurerer geworden.

Im Verhältnis zu Tomaten sind die Windmühlenmesser also noch immer ein Schnäppchen ;)

In Deutschland kann nun mal nich so billig produziert werden wie in China .

Muss jede Person selber wissen, ob es das Wert ist.
 
Ja, die Preise sind gestiegen. Das trifft auf alle möglichen Produkte zu.

Tomaten sind seit in den nur letzten drei Jahren um über 30Prozent teurerer geworden.

Im Verhältnis zu Tomaten sind die Windmühlenmesser also noch immer ein Schnäppchen ;)

In Deutschland kann nun mal nich so billig produziert werden wie in China .

Muss jede Person selber wissen, ob es das Wert ist.
Wie Du auf die Idee kommst, Messer mit Tomaten zu vergleichen, ist ein bisschen die Frage. Ich würde jetzt Messer mit Messern vergleichen. Und da hat sich defintiv kein anderer großer Hersteller im Ansatz derart.. äh .. sagen wir mal entwickelt.
 
Hi. Kennt eigentlich jemand das Greenpeace Magazin Warenhaus? Ich bin gerade ehr zufällig dort über ein paar Windmühlenmesser gestolpert, zu Preisen die einen doch ehr überraschen.

Santoku rostfrei für 34,75 €

https://warenhaus.greenpeace-magazin.de/allzweckmesser-santoku.html

(ich glaube das kleine) Buckels rostfrei zu 11,00 €

https://warenhaus.greenpeace-magazin.de/vespermesser.html

Schnibbler rostfrei für 9,00 €

https://warenhaus.greenpeace-magazin.de/gemuesemesser.html
Wenn du mit rostfreien Klingen und Buchengriffen zufrieden bist, dann solltest du zuschlagen!
 
Wenn du mit rostfreien Klingen und Buchengriffen zufrieden bist, dann solltest du zuschlagen!

Prinzipiell habe ich ja alles was ich brauche. Ich habe Santoku, großes Rückenspitz, Petty und dieverse Schnibbler in rostend.
Die Buckels habe ich in rostfrei und bin mit denen auch zufrieden. Die wollte ich nicht so gerne rostend haben.

Nen Schnibbler in rostfrei wollte ich für Obst tatsächlich eh haben. Da stört mich oft der metallische Geruch bei den Carbon Messern. Bei Gemüse ist mir das egal. Aber bei Äpfeln und Co stört es mich schon.
Für 9 EUR habe ich mal einen bestellt. Und obwohl ich wirklich gar keinen Bedarf habe hab ich auch noch das Santoku für den Preis von vor 15 Jahren mitbestellt. Mal schauen, wie das im direkten Vergleich gegen das Carbon Santoku abschneidet.
 
Hallo zusammen,
ich habe vor kurzem zwei Herder Messer geschenkt bekommen - meine ersten Windmühlenmesser. Abgesehen davon, dass Rotbuche rein optisch nicht so wirklich meins ist, haben mich die beiden Messer haptisch fast erschreckt. Natürlich sind die Messer preislich nicht mit vielen anderen, die hier besprochen werden, vergleichbar, aber beide liegen regelrecht unangenehm in der Hand. Das Holz ist so rau, dass man kurz fürchtet sich Splitter einzufangen. Hat jemand mit diesen Messer Erfahrung und ist das häufiger so, oder habe ich hier "Montagsmesser" bekommen?

Über Geschenke soll man sich nicht beschweren, aber bevor ich mir selber Alternativen von Herder zulege, würden mich Eure Erfahrungen interessieren!

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Hallo zusammen,
ich habe vor kurzem zwei Herder Messer geschenkt bekommen - meine ersten Windmühlenmesser. Abgesehen davon, dass Rotbuche rein optisch nicht so wirklich meins ist, haben mich die beiden Messer haptisch fast erschreckt. Natürlich sind die Messer preislich nicht mit vielen anderen, die hier besprochen werden, vergleichbar, aber beide liegen regelrecht unangenehm in der Hand. Das Holz ist so rau, dass man kurz fürchtet sich Splitter einzufangen. Hat jemand mit diesen Messer Erfahrung und ist das häufiger so, oder habe ich hier "Montagsmesser" bekommen?

Über Geschenke soll man sich nicht beschweren, aber bevor ich mir selber Alternativen von Herder zulege, würden mich Eure Erfahrungen interessieren!
Hi. Bei allen meiner Windmühlenmesser habe ich als allererstes die 000 Stahlwolle ausgepackt und die Griffe erstmal gründlich bearbeitet (dauert 1 Minute) und danach mit Leinölfirnis eingerieben.

Danach fühlen sich die Griffe gut an.
 
Hallo zusammen,
ich habe vor kurzem zwei Herder Messer geschenkt bekommen - meine ersten Windmühlenmesser. Abgesehen davon, dass Rotbuche rein optisch nicht so wirklich meins ist, haben mich die beiden Messer haptisch fast erschreckt. Natürlich sind die Messer preislich nicht mit vielen anderen, die hier besprochen werden, vergleichbar, aber beide liegen regelrecht unangenehm in der Hand. Das Holz ist so rau, dass man kurz fürchtet sich Splitter einzufangen. Hat jemand mit diesen Messer Erfahrung und ist das häufiger so, oder habe ich hier "Montagsmesser" bekommen?

Über Geschenke soll man sich nicht beschweren, aber bevor ich mir selber Alternativen von Herder zulege, würden mich Eure Erfahrungen interessieren!

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Auch Rotbuche als Griff sieht immer „günstig“ aus. Das Erscheinungsbild kannst du bei Bedarf dunkler lasieren. Zusätzlich/alternativ mit Leinöl einlassen, das bringt schon sehr viel.
Du kannst auch mittels eines „grünen Schwamms“ die raue Oberfläche etwas glätten.
 
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