Hallo liebe Forengemeinde,
ich als Fischliebhaber habe vor einigen Tagen einem gewissen Feinkostladen für Feinkost aus dem Nichteuropäischen und Nichtamerikanischen Raum 2 Tilapias (Tiefkühlware) erworben.
Ich wusste leider nicht so recht was das ist, die Dinger waren im Angebot und als finanziell eingeschränkter Student dachte ich mir, dass man es ja mal testen kann...
Heute also den Fisch aufgetaut, komme von der Hochschule nach Hause, will mir meinen schönen Tilapia braten und muss feststellen, dass es in der Küche stinkt, als hätte nen Iltis mit akuten Magenproblemen auf die Arbeitsplatte geschmettert. Nach kurzem untersuchen der Lage musste ich feststellen, dass es die Tilapias waren.... Einer stank etwas stärker als der andere, also einfach mal genauer unter die Lupe genommen (Appetit war ja eh vergangen):
Der Tilapia hat in der Bauchhöhle eine Art Geschwür (Korallenartige Verwachsung). Da ich selbst Angler bin und schon den einen oder anderen Fisch gefuttert habe, kann ich ein seltsam geformtes Organ absolut ausschließen. Der Fisch stinkt eben wie ein gigantischer Haufen S....
Der zweite Tialpia hat keine Verwachsung, also einfach mal sauber gemacht, aus der Küche gegangen und an dem Fisch gerochen: Geruch ebenfalls stinkig, aber weniger nach Kot, sondern mehr in die Richtung sumpfig, moderig, fauliges Holz... keine Geschwüre oder so zu finden.
Nun denn, den Geschwürtilapia nun erstmal in eine Plastiktüte verschlossen und im Müll entsorgt. Danach mal an den Rechner gesetzt und genaueres über diesen Fisch gelesen. Hier meine Rechercheergebnisse:
Tilapias sind Buntbarsche mit einem mittelmäßigen Speisewert. Sie werden in ärmeren Ländern als Eiweißquelle sehr geschätzt und erobern zunehmend den europäischen Markt (Fische aus Aquakulturen). Diese Fische schmecken meist nicht so gut wie Wildfänge, die man vielleicht mal im Ausland in guten Restaurants futten kann. Ein Preis von 2€/100g wird als niedrig angesehen wenn man den Fisch beim Frischhändler kauft. Der Speisewert ist gegenüber Dorsch, Plattfischen, Forellen etc eher gering. Tiefkühlware stammt oftmals aus chinesischer Zucht.
Nun, da mein Tilapia mich nur 0,60€/100g gekostet hat, war er trotz Tiefkühlware enorm billig... Also war auch das Schlimmste zu befürchten... Rechercheergebnisse ergaben weiterhin, dass Tiefkühlware dieser Preisklasse mit absolut hoher Wahrscheinlichkeit aus chinesischen Aquakulturen stammt. Um den niedrigen Preis zu halten, werden die Fische in diesen Kulturen meist mit Abfällen gefüttert (Tilapias sind sehr robuste Fische und brauchen nix weiter als eine Wassertemperatur von 20-30°C). Da das aber noch nicht ausreicht, werden die Fische auch in sehr kleinen Becken gehalten, sodass sich anstatt eines Wasserbeckens mit Fischbesatz eher eine homogene-zähe-Tilapiamasse im Becken befindet. Die Fische leben quasi in ihrem eigenen Urin und ihrer eigenen Scheisse (naja, dabei würde ich wahrscheinlich auch Geschwüre bekommen). Der moderige Geruch mancher Ware wird als Anzeichen für entsprechend schlechte Haltungsbedingungen gesehen. Kurz gesagt: Meinen beiden Tilapias war das Element Wasser zu Lebzeiten wahrscheinlich genau so fremd wie einem Walross das Fliegen....
Ich bin nun nicht nur wegen des rausgeworfenen Geldes etwas sauer, sondern auch wegen der Tatsache, dass diese Fische unter schrecklichen, abartigen Verhältnissen gezüchtet werden, nur um danach ungenießbar zu sein und in Europa in die Tonne gekloppt zu werden!
Den Händler werde ich auf diese Ware auch nochmal ansprechen!
Hier nur einmal als Warnung an vielleicht noch andere unerfahrene Hobbyköche, die sich bei der Preisauskunft vielleicht auf ein Schnäppchen freuen.
Gruß René
ich als Fischliebhaber habe vor einigen Tagen einem gewissen Feinkostladen für Feinkost aus dem Nichteuropäischen und Nichtamerikanischen Raum 2 Tilapias (Tiefkühlware) erworben.
Ich wusste leider nicht so recht was das ist, die Dinger waren im Angebot und als finanziell eingeschränkter Student dachte ich mir, dass man es ja mal testen kann...
Heute also den Fisch aufgetaut, komme von der Hochschule nach Hause, will mir meinen schönen Tilapia braten und muss feststellen, dass es in der Küche stinkt, als hätte nen Iltis mit akuten Magenproblemen auf die Arbeitsplatte geschmettert. Nach kurzem untersuchen der Lage musste ich feststellen, dass es die Tilapias waren.... Einer stank etwas stärker als der andere, also einfach mal genauer unter die Lupe genommen (Appetit war ja eh vergangen):
Der Tilapia hat in der Bauchhöhle eine Art Geschwür (Korallenartige Verwachsung). Da ich selbst Angler bin und schon den einen oder anderen Fisch gefuttert habe, kann ich ein seltsam geformtes Organ absolut ausschließen. Der Fisch stinkt eben wie ein gigantischer Haufen S....
Der zweite Tialpia hat keine Verwachsung, also einfach mal sauber gemacht, aus der Küche gegangen und an dem Fisch gerochen: Geruch ebenfalls stinkig, aber weniger nach Kot, sondern mehr in die Richtung sumpfig, moderig, fauliges Holz... keine Geschwüre oder so zu finden.
Nun denn, den Geschwürtilapia nun erstmal in eine Plastiktüte verschlossen und im Müll entsorgt. Danach mal an den Rechner gesetzt und genaueres über diesen Fisch gelesen. Hier meine Rechercheergebnisse:
Tilapias sind Buntbarsche mit einem mittelmäßigen Speisewert. Sie werden in ärmeren Ländern als Eiweißquelle sehr geschätzt und erobern zunehmend den europäischen Markt (Fische aus Aquakulturen). Diese Fische schmecken meist nicht so gut wie Wildfänge, die man vielleicht mal im Ausland in guten Restaurants futten kann. Ein Preis von 2€/100g wird als niedrig angesehen wenn man den Fisch beim Frischhändler kauft. Der Speisewert ist gegenüber Dorsch, Plattfischen, Forellen etc eher gering. Tiefkühlware stammt oftmals aus chinesischer Zucht.
Nun, da mein Tilapia mich nur 0,60€/100g gekostet hat, war er trotz Tiefkühlware enorm billig... Also war auch das Schlimmste zu befürchten... Rechercheergebnisse ergaben weiterhin, dass Tiefkühlware dieser Preisklasse mit absolut hoher Wahrscheinlichkeit aus chinesischen Aquakulturen stammt. Um den niedrigen Preis zu halten, werden die Fische in diesen Kulturen meist mit Abfällen gefüttert (Tilapias sind sehr robuste Fische und brauchen nix weiter als eine Wassertemperatur von 20-30°C). Da das aber noch nicht ausreicht, werden die Fische auch in sehr kleinen Becken gehalten, sodass sich anstatt eines Wasserbeckens mit Fischbesatz eher eine homogene-zähe-Tilapiamasse im Becken befindet. Die Fische leben quasi in ihrem eigenen Urin und ihrer eigenen Scheisse (naja, dabei würde ich wahrscheinlich auch Geschwüre bekommen). Der moderige Geruch mancher Ware wird als Anzeichen für entsprechend schlechte Haltungsbedingungen gesehen. Kurz gesagt: Meinen beiden Tilapias war das Element Wasser zu Lebzeiten wahrscheinlich genau so fremd wie einem Walross das Fliegen....
Ich bin nun nicht nur wegen des rausgeworfenen Geldes etwas sauer, sondern auch wegen der Tatsache, dass diese Fische unter schrecklichen, abartigen Verhältnissen gezüchtet werden, nur um danach ungenießbar zu sein und in Europa in die Tonne gekloppt zu werden!
Den Händler werde ich auf diese Ware auch nochmal ansprechen!
Hier nur einmal als Warnung an vielleicht noch andere unerfahrene Hobbyköche, die sich bei der Preisauskunft vielleicht auf ein Schnäppchen freuen.
Gruß René