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JetA1

Veganer
5+ Jahre im GSV
Moin,

wichtige Kriterien für die Qualität des Fleisches sind natürlich Haltung, Fütterung, Alter, Reifedauer etc. Das in meinen Augen wichtigste Kriterium für den Geschmack ist aber die Rinderrasse. Leider wird diese bei den Großmärkten und Supermärkten meist nicht angegeben. In kleinen Metzgereien oder bei Direktvermarktern ist das natürlich anders.
Bei ausländischem Fleisch (Nord-/Südamerika, Irland etc.) kann man davon ausgehen, dass man Fleischrassen bekommt. Aber bei deutschem Fleisch ohne Angabe ist eher mit einer Milchrasse zu rechnen. (Ich meine gelesen zu haben, dass rund 80% der deutschen Rinder Milchrinder sind.) Hier sind Abstriche in der Qualität hinzunehmen.
Da mein nächster Direktvermarkter (Angus) 40 min zu fahren ist, ich aber häufig auf dem Weg bei Metro und Selgros vorbeikomme und das große, stets verfügbare Angebot schätze, möchte ich gelegentlich auch mal im Großmarkt einkaufen. Hier habe ich beste Erfahrung mit deutschem Färsenfleisch gemacht: Entrecote, T-Bone/Porterhouse, Hüfte, Tafelspitz - stets sehr gut. An deutsches Jungbullenfleisch, welches nur geringfügig preiswerter ist, habe ich mich noch nicht rangetraut. Warum? Hier meine Theorie:

Färsen sind weibliche Kühe, Jungbullen männliche. Ich vermute, dass dt. Jungbullen zu großen Teilen von Milchrassen stammen und sozusagen "Ausschuss" sind, da sie zur Milchproduktion nicht taugen. Nur wenige kommen in den Genuss, Samenspender auf natürlichem Wege sein zu dürfen.;)
Färsen hingegen würden bei Milchrassen vermutlich einen größeren Ertrag bringen, wenn sie zu Milchkühen herangezogen würden. Ergo werden Kühe von Milchrassen selten im Färsenalter geschlachtet. Kühe von Fleischrassen hingegen bringen keinen (selten: kaum) Milchertrag und sind sowieso zur Fleischproduktion auserkoren. Das eine Tier wird im Färsenalter geschlachtet, das andere eben später. Insofern vermute ich, dass dt. Färsenfleisch mit viel höherer Wahrscheinlichkeit von einer Fleischrasse stammt als dt. Jungbullenfleisch.

Was denkt Ihr dazu?

Viele Grüße
Matthias
 
Naja ich denke das meiste ist Marketing. Wenn man den Gedanken mit Jungbulle gleich Ausschuss mal weiter spinnt dann wäre doch eine Färse nur eine Kuh die nicht Kalben will. Könnte also beides "Ausschuss" sein :o.
Wie Du oben schon geschrieben hast ist die Haltung und die Rasse wohl wichtiger als das Geschlecht.

Gruß
Patrick
 
von einer Fleischrasse stammt als dt. Jungbullenfleisch.
Nicht so wirklich!! Kaum ein Mäster hält Milchrassen da sie einfach kein Fleisch ansetzen egal ob Stier oder Kuh. Die gängisten Rassen zur Milchgewinnung sind Holstein und Fleckvieh. Holstein ist eine reine Milchrasse und schaut aus wie ein Hungerhaken da das gesamte Futter in die Milchproduktion geht und nicht ins Fleisch. Die Stierkälber dieser Rasse gehen meistens als Kalbfleisch und nicht in die Mast.
Das Fleckvieh ist eine sogenannte 2 Nutzungsrasse das heißt sie haben gut Milch und gut Fleisch und das sind dann die Kälber die in die Mast gehen. Stierkälber alle und von den Kuhkälbern auch viele.
Die Kälber der reinen Fleischrassen wie Angus , Galloway, Charolais u.s.w. werden meist über Selbstvermarktung verkauft , da die Tiere wesentlich teurer sind und somit auch das Fleisch teurer ist.
Also das meiste im Handel verkaufte Rindfleisch stammt vom Fleckvieh
 
(...)

wichtige Kriterien für die Qualität des Fleisches sind natürlich Haltung, Fütterung, Alter, Reifedauer etc. Das in meinen Augen wichtigste Kriterium für den Geschmack ist aber die Rinderrasse.
Was denkt Ihr dazu?

Viele Grüße
Matthias

Ich denke, dass das wichtigste Kriterium die Haltung ist.
 
Grundsätzlich bin ich sehr auf deiner Seite. Man kann dies mit Wein vergleichen. Dort ist die Rebsorte auch maßgeblich für den Geschmack und die Qualität des Weines verantwortlich. Hast du dich jedoch schon mal darüber schlau gemacht, was eine Rinderrasse ist und vor allem, wie die Rinderrassen in Deutschland definiert werden? Die Antwort wird dich enttäuschen und dir dann vor Augen führen, wie unsinning es ist, sich beim Einkauf auf Rinderrassen zu versteifen.
 
Naja ich denke das meiste ist Marketing. Wenn man den Gedanken mit Jungbulle gleich Ausschuss mal weiter spinnt dann wäre doch eine Färse nur eine Kuh die nicht Kalben will. Könnte also beides "Ausschuss" sein :o.
Wie Du oben schon geschrieben hast ist die Haltung und die Rasse wohl wichtiger als das Geschlecht.
Eine Färse und ein Jungbulle sind ungefähr gleich alt - keine Kälber mehr und max. ca. 24 Monate. Eine Färse ist also keine Kuh, die nicht kalben "will", sondern einfach noch zu jung ist. Bei den Geburten von Milchrassen müsste es doch so sein wie bei Hühnern: Die Männer sind eigentlich zu nichts zu gebrauchen: Männliche Kücken werden vernichtet und männliche Rinder werden dann halt zu Kalbfleich oder max. Jungbullenfleisch. Der Begriff "Ausschuss" war also nicht im ethischen oder qualitätiven Sinn, sondern nur im Bezug auf das Geschlecht und die Verwertungsmöglichkeit aus Sicht des Bauern gemeint.
 
Hast du dich jedoch schon mal darüber schlau gemacht, was eine Rinderrasse ist und vor allem, wie die Rinderrassen in Deutschland definiert werden? Die Antwort wird dich enttäuschen und dir dann vor Augen führen, wie unsinning es ist, sich beim Einkauf auf Rinderrassen zu versteifen.
Nein, habe ich noch nicht, würde mich aber interessieren. Kannst Du mir empfehlen, wo ich das nachlesen kann?
 
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