... und einer nicht so ganz ernst zu nehmenden Beschreibung ... ... ich liebe dieses Gericht einfach.
1 Huhn, qualitativ so gut es geht
Salz / Pfeffer
1 Bouquet garni, bestehend aus Thymian, Petersilie, Lorbeerblatt
40 Knoblauchzehen – es geht auch die doppelte Menge
Olivenöl
Mehl, Wasser
Rosmarin, Thymian, Salbei nach belieben
Ja ist der Typ denn noch zu retten? Der hat doch sein Dracula-Trauma noch nicht verarbeitet! 40 Knoblauchzehen? Da kann man ja gleich pur in den Knoblauch beißen!
Nein, der Typ ist nicht mehr zu retten. Vor allem dann nicht, wenn er an dieses Gericht denkt. Das ist nämlich Gold, Baby! Und es ist mehr. Es ist ein pures Gericht. Es ist rein. Da ist kein Schnickschnack jedwelcher Art daran. Es ist aus den Zeiten unserer Vorväter. Es ist archaisch. Es ist primitiv-monumental. Der Ältestenrat hat sich bei diesem Gericht beraten, die Jäger haben es gemeinsam am Feuer verzehrt, die Ahnen wurden mit diesem Essen geehrt und frischvermählte Ehemänner stärkten sich damit, bevor sie aus ihren jungfräulichen Bräuten ehrbare Frauen machten.
So… ihr steht jetzt alle auf und schwört, dass ihr es nachkocht. Höre ich da ein würdevolles „Ja, Meister… ich schwöre es.“? Gut.
„Lasset, die ihr eintretet, alle Hoffnung fahren!“ (Dante). Und zwar alle Hoffnung, dass ihr jemals von diesem Ding wieder loskommt. Ihr habt geschworen. Der heilige Eid wird euch binden. Ihr werdet jetzt Mitglied einer Gemeinschaft von Frauen und Männern werden, die das Geheimnis eines perfekten Essens hüten, bewahren und fortführen. So lauschet denn nun aufmerksam dem Meister, dem es beliebt, euch einen weiteren Schritt in die Richtung der Erkenntnis und des Genusses zu führen.
Das Huhn nehmt ihr euch und salzt es und pfeffert es. Außen und innen. Innen rein kommt auch das Bouquet garni. Jetzt zum Knoblauch. Da steht: 40 Knoblauchzehen. Ja, das steht da. In Schulnoten ausgedrückt wäre das allerdings eine verdammte 4 minus. Gerade noch so eben ausreichend. 40 Zehen ist aber wirklich die absolute, totale und finale Untergrenze der Menge Knoblauch, die im Entferntesten als gerade noch erträglich anzusehen ist. Nehmt meinetwegen 60 oder 80. Aber nehmt niemals unter 40. Niemals!
Gut, was machen wir damit. Fast nichts. Wir befreien die Zehen aus der Knolle und fieseln das an Schale ab, was auf einfache Weise mit den Fingern entfernt werden kann. Mehr nicht. Auf keinen Fall, also auf wirklich KEINEN Fall, werden die Knollen geschält.
Wir nehmen jetzt einen schönen Bräter und kippen da Olivenöl rein. Darin wenden wir das Huhn bis es von allen Seiten mit Öl besudelt ist. Dann drapieren wir die restlichen Kräuter und alle Knoblauchzehen schön um das Huhn herum. Fein gemacht, so ist es schön. Den Deckel drauf, den Ofen auf 180° Celsius und… und…? Warten!
So. Der Ofen ist bei 180° Betriebstemperatur angekommen. Jetzt einfach Huhn mit Topf in den Ofen für 90 Minuten.
Die Sanduhr ist verronnen. Die Zeit ist abgelaufen. Das war sie im Grunde genommen schon, als du den Ofen angeworfen hast. Jetzt gilt es. Es macht keinen Sinn jetzt nicht weiterzugehen. Das unbekannte Große wird dich jetzt ereilen. Mache dich bereit!
Du bittest die honorige Gesellschaft an den Tisch, stellst den Topf mitten drauf und öffnest den Deckel. Es wird sich ein wunderbarer, sehr, sehr sanfter Duft im Zimmer ausbreiten.
Serviere dazu einfaches Baguette. Auf dem drückt sich jeder Gast seine Knoblauchzehen aus und genießt es pur. Alle Bissigkeit des Knoblauchs ist verschwunden und das Fruchtfleisch der Zehen hat sich in eine sehr, sehr feinwürzige Creme verwandelt.
Als Riesling-Fan wähle ich diesen, ein Grauburgunder geht aber ganz sicher auch.
1 Huhn, qualitativ so gut es geht
Salz / Pfeffer
1 Bouquet garni, bestehend aus Thymian, Petersilie, Lorbeerblatt
40 Knoblauchzehen – es geht auch die doppelte Menge
Olivenöl
Mehl, Wasser
Rosmarin, Thymian, Salbei nach belieben
Ja ist der Typ denn noch zu retten? Der hat doch sein Dracula-Trauma noch nicht verarbeitet! 40 Knoblauchzehen? Da kann man ja gleich pur in den Knoblauch beißen!
Nein, der Typ ist nicht mehr zu retten. Vor allem dann nicht, wenn er an dieses Gericht denkt. Das ist nämlich Gold, Baby! Und es ist mehr. Es ist ein pures Gericht. Es ist rein. Da ist kein Schnickschnack jedwelcher Art daran. Es ist aus den Zeiten unserer Vorväter. Es ist archaisch. Es ist primitiv-monumental. Der Ältestenrat hat sich bei diesem Gericht beraten, die Jäger haben es gemeinsam am Feuer verzehrt, die Ahnen wurden mit diesem Essen geehrt und frischvermählte Ehemänner stärkten sich damit, bevor sie aus ihren jungfräulichen Bräuten ehrbare Frauen machten.
So… ihr steht jetzt alle auf und schwört, dass ihr es nachkocht. Höre ich da ein würdevolles „Ja, Meister… ich schwöre es.“? Gut.
„Lasset, die ihr eintretet, alle Hoffnung fahren!“ (Dante). Und zwar alle Hoffnung, dass ihr jemals von diesem Ding wieder loskommt. Ihr habt geschworen. Der heilige Eid wird euch binden. Ihr werdet jetzt Mitglied einer Gemeinschaft von Frauen und Männern werden, die das Geheimnis eines perfekten Essens hüten, bewahren und fortführen. So lauschet denn nun aufmerksam dem Meister, dem es beliebt, euch einen weiteren Schritt in die Richtung der Erkenntnis und des Genusses zu führen.
Das Huhn nehmt ihr euch und salzt es und pfeffert es. Außen und innen. Innen rein kommt auch das Bouquet garni. Jetzt zum Knoblauch. Da steht: 40 Knoblauchzehen. Ja, das steht da. In Schulnoten ausgedrückt wäre das allerdings eine verdammte 4 minus. Gerade noch so eben ausreichend. 40 Zehen ist aber wirklich die absolute, totale und finale Untergrenze der Menge Knoblauch, die im Entferntesten als gerade noch erträglich anzusehen ist. Nehmt meinetwegen 60 oder 80. Aber nehmt niemals unter 40. Niemals!
Gut, was machen wir damit. Fast nichts. Wir befreien die Zehen aus der Knolle und fieseln das an Schale ab, was auf einfache Weise mit den Fingern entfernt werden kann. Mehr nicht. Auf keinen Fall, also auf wirklich KEINEN Fall, werden die Knollen geschält.
Wir nehmen jetzt einen schönen Bräter und kippen da Olivenöl rein. Darin wenden wir das Huhn bis es von allen Seiten mit Öl besudelt ist. Dann drapieren wir die restlichen Kräuter und alle Knoblauchzehen schön um das Huhn herum. Fein gemacht, so ist es schön. Den Deckel drauf, den Ofen auf 180° Celsius und… und…? Warten!
So. Der Ofen ist bei 180° Betriebstemperatur angekommen. Jetzt einfach Huhn mit Topf in den Ofen für 90 Minuten.
Die Sanduhr ist verronnen. Die Zeit ist abgelaufen. Das war sie im Grunde genommen schon, als du den Ofen angeworfen hast. Jetzt gilt es. Es macht keinen Sinn jetzt nicht weiterzugehen. Das unbekannte Große wird dich jetzt ereilen. Mache dich bereit!
Du bittest die honorige Gesellschaft an den Tisch, stellst den Topf mitten drauf und öffnest den Deckel. Es wird sich ein wunderbarer, sehr, sehr sanfter Duft im Zimmer ausbreiten.
Serviere dazu einfaches Baguette. Auf dem drückt sich jeder Gast seine Knoblauchzehen aus und genießt es pur. Alle Bissigkeit des Knoblauchs ist verschwunden und das Fruchtfleisch der Zehen hat sich in eine sehr, sehr feinwürzige Creme verwandelt.
Als Riesling-Fan wähle ich diesen, ein Grauburgunder geht aber ganz sicher auch.