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Der Espresso-Fred

Grundsätzlich hat man bei den Handmühlen das gleiche Problem wie bei den großen Mühlen: Die ideale Mühle für Espresso UND Brühkaffee gibt es nicht, weil die Anforderungen an die Teichengrößenverteilung unterschiedlich sind. Die Comandante ist m.M.n. ein guter Kompromiß für beides.

Beim Gebrauchtkauf einer Pavoni kann man gelegentlich noch immer ein echtes Schnäppchen machen, aber man sollte wenigstens ein bißchen technisch versiert sein (weil zumindest der Tausch der Kolbendichtungen notwendig sein dürfte) und ein bißchen Ahnung von Pavonis haben. Sonst könnte es ein Reinfall werden...

Trotzdem finde ich, daß die Kaufberatung hier den Thread irgendwie sprengt...
 
Ich habe mir vor ein paar Monaten eine alte Pavoni gekauft und modifiziert.
Dazu eine Niche als Mühle und etwas Kaffeekram :D.

Inzwischen bin ich sehr zufrieden mit meiner Kombination. Als Maschine für wenige Bezüge im Büro finde ich sie optimal.
Mit dem richtigen Equipement ist die Lernkurve sehr steil - meiner Meinung der perfekte Einstieg in die Welt des Espressos.
An der Mühle würde ich nicht sparen -ohne eine Mühle die reproduzierbare Ergebnisse liefert wäre ich sicher verzweifelt.

Wenn unser Vollautomat kaputt gehen sollte wird sie wahrscheinlich durch eine Decent ersetzt - die Pavoni wird auf alle Fälle bleiben.

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Für die schnelle Nummer nehme ich ein Aroma X ESE Padmaschienchen. Ich habe dafür eine gute Auswahl an Espresso, je nach Geschmack und Bedarf.
Und nein, ich verwende normalerweise keine Kunststoff Becher, die sind noch Altbestand von der letzten Messe und werden nur noch aufgebraucht.

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Morgen gehe ich zwei Ortschaften weiter, eine La Pavoni 2a Professional
(Bezeichnung lt. Verkaufsanzeige) anschauen, welche vor ca. 1 Jahr generalüberholt
worden sein soll. Aufgerufen sind VHB 400 Doppelmark. Ich bin gespannt.
 
Für den Preis müßte sie wirklich in einem top Zustand sein, sonst ist sie viel zu teuer. Laß dir das Baujahr zeigen, post Millennium sollte sie bei diesem Preis auf jeden Fall sein. Mit der etwas größeren Brühgruppe kommt man leichter zurecht.

Schau auf jeden Fall unter die Abtropftasse, ggf. auch in den Sockel (Rost!). In diesem Fall würde ich die Finger davon lassen.

Lass dir das Aufheizen zeigen (da sollte sie nicht aus der Brühgruppe tropfen) oder noch besser einen Espressobezug. Schau auch ob die Dampfdüse noch dicht ist. Das ist zwar alles kein Beinbruch und kann einfach repariert werden, aber dann solltest du auf jeden Fall den Preis drücken.
 
Ist etwas teuer - ich würde versuchen auf 350 zu kommen. Dies wäre für Beide ein fairer Preis. Anderseits kostet die Suche auch Zeit... Ich würde Fragen ob weiteres Zubehör dabei ist z.B. beide "Kaffeesiebe" .

Die Pavonis sind schon sehr wertstabil - allerdings gibt es viele Angebote.

Ich habe für mich bewusst nach einer der ersten Generation gesucht (Ende 60er), da die ersten Modelle für die Ewigkeit gebaut waren. Sie haben allerdings einen kleineren Wassertank und sind etwas schwerer auf stabilen Temperaturen zu halten. Mit etwas Übung ist es allerdings kein Hexenwerk.

Hier ein interessanter Link zur Pavoni:
https://www.kaffeewiki.de/wiki/La_Pavoni_Professional
 
ich würde versuchen auf 350 zu kommen.
Einen Preis zu empfehlen, ohne die betreffende Maschine gesehen zu haben, halte ich für wenig seriös...

da die ersten Modelle für die Ewigkeit gebaut waren.
Möglich! Wetten würde ich allerdings nicht darauf, ich habe auch schon ein paar uralte Modelle abrauchen sehen. ;)

Bei meinen "neueren" Pavonis habe ich die Plastikkolben durch Messingkolben ersetzt, die gebraucht gekauften haben einen neuen Dichtungssatz bekommen und jetzt habe ich seit 10 - 15 Jahren Freude daran...

und sind etwas schwerer auf stabilen Temperaturen zu halten
Das ist lediglich eine Frage der Handhabung. Alle Pfauendamen überhitzen bauartbedingt, man muß sich also geeignete Methoden der Kühlung aneignen.
 
Natürlich hast du recht - ohne die Maschine gesehen zu haben ist jede Aussage über den Preis unseriös. :anstoޥn:

Der Strassenpreis für verkaufte gebrauchte Pavonis lag letzten Winter als ich gesucht habe im Durchschnitt bei ungefähr 350 Euro. Meine Empfehlung bezieht sich darauf. Je nach Zustand kann es natürlich schwanken. Eine Neue kostet rund 650 Euro im Netz.

Ich persönlich würde bei einem zu hohen Preis eher überlegen eine Neue kaufen. Die Wartung einer Gebrauchten kostet, falls man es nicht selber machen will im Fachgeschäft schnell über 100 Euro...

Mir wurde hier eine Rechnung inkl. der Dichtungswechsel von über 200 Euro gezeigt ...:eek:

LG, Martin
 
Moin,

auf Grund des unverschuldet lahmenden Forums, ein kurzer Zwischenstand:

Die Maschine ist in einem gepflegten Zustand, es tropfte und zischte nichts.
Der (Ex-) Besitzer, ein Dr. med., hat alles schön erklärt und machte einen
ehrlichen Eindruck.
Preislich waren leider nur noch 10€ Nachlass drin, ich habe sie mitgenommen.
Beim Verhandeln bot er mir noch seine elektrische Mühle an (nichts großartiges),
für die er 30€ wollte und sie mir für 20€ mitgab.

Die Maschine ist direkt ins Büro gewandert, morgen mache ich mal ein paar Bilder, die ich am Wochenende dann auch hochladen werde.

Jetzt geht es mit den richtigen Bohnen los. :(
 
Schöne Mühle, finde die Kinu echt super. Die Verarbeitung ist großartig und ich war überrascht von Gewicht als ich die das erste Mal ausgepackt habe.
Auch das Mahlgut kann mMn mit der C40 mithalten
Verarbeitung und Haptik sind hervorragend (was ich mir bei dem Preis für eine Handmühle allerdings auch erwarte). Ich habe heute 3 doppelte Espressi damit gemahlen, der Mahlvorgang war zügig, die Espressoqualität tadellos. Aufgefallen ist mir ein statisches Problem und daß die Kante im Auffangbehälter suboptimal ist.

Nächste Woche sollte ich wieder reichlich Bohnen haben, da mache ich dann einen Vergleichstest Kinu - OE Pharos - Mazzer Kony. Bin schon sehr gespannt...
 
Verarbeitung und Haptik sind hervorragend (was ich mir bei dem Preis für eine Handmühle allerdings auch erwarte). Ich habe heute 3 doppelte Espressi damit gemahlen, der Mahlvorgang war zügig, die Espressoqualität tadellos. Aufgefallen ist mir ein statisches Problem und daß die Kante im Auffangbehälter suboptimal ist.

Nächste Woche sollte ich wieder reichlich Bohnen haben, da mache ich dann einen Vergleichstest Kinu - OE Pharos - Mazzer Kony. Bin schon sehr gespannt...

Dachte das mit dem Behälter sollten sie mittlerweile hinbekommen haben, dieser wurde ja wirklich in jeder Evolutionsstufe geändert.
Die Mühle selbst ist dagegen gleich geblieben. Ich habe ja noch die Classic V2 mit Schraubgewinde am Behälter.
Das statische Problem ist bei meiner aber auch vorhanden, ich benutze immer einen Pinsel für das Mahlgut das haften bleibt.
 
Der geschmackliche Unterschied zu den Espressi aus der Kinu ist minimal, ich muß nächste Woche noch etwas gründlicher vergleichen...
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Bisher kam nicht viel wirklich brauchbares raus.
Du solltest jetzt möglichst systematisch vorgehen.

Folgende Vorschläge:
  • Vergiß das Einer-Sieb,
  • besorg dir einen möglichst exakt passenden, hochwertigen, Tamper für's Zweier und
  • wenn du mehrere Bezüge hintereinander machen willst noch ein oder zwei Zweier-Siebe.
  • Nimm die Feder aus dem Siebträger
  • Nimm 16g für's Zweier (eine Feinwaage wäre gut) und
  • taste dich an den passenden Mahlgrad heran (du solltest schon ordentlich drücken müssen, daß der Hebel nach unten geht).
  • so daß du in ca. 25-30s etwa 40-50ml Espresso ziehst.
Weitere Tipps:
  • Bevor du den Siebträger einspannst den Hebel hochziehen bis kurz vor den Punkt an dem das heiße Wasser kommt. Sonst saugst du dir mit dem Hochhebeln den Puck aus dem Sieb und das Wasser rinnt nicht durch den Kaffeepuck sondern daneben vorbei.
  • Immer beidhändig arbeiten, eine Hand zieht am Siebträger, die zweite drückt am Hebel.
  • Den Siebträger erst ausspannen, wenn kein Druck mehr auf dem Puck ist, sonst spuckt sie dich an.

Als nächstes versuchst du die Temperatur gut zu treffen. Kurz nachdem sie unter Dampf ist, mußt du - bei eingespanntem ST - ein bißchen Wasser durchlassen (damit kannst du gleich die Tassen vorwärmen, sonst mußt du dafür mit der Dampfdüse etwas Wasser heiß machen). Damit gehen maximal zwei Bezüge unmittelbar hintereinander, danach mußt du kühlen.

Möglichkeiten zur Kühlung:
  • Siebträger ganz kurz kalt abspülen,
  • Brühkopf mit feuchtem kaltem Tuch abwischen bzw. kurz einwickeln, oder
  • aus einer größeren Tasse kaltes Wasser in den Brühkopf saugen und wieder ablassen.

Ich wünsche gutes Gelingen!
 
Hallo Darkroast,

Danke für Deinen ausführlichen und informativen Beitrag! Du betreibst nicht zufällig auch die https://inpavoniveritas.wordpress.com Website?

O.k. Einer-Sieb ist weggepackt (Einer, Zweier etc. bezieht sich auf die Pulver-Füllmenge für die theoretische Tassenanzahl?)

Bzgl. neuer Siebe, mom. habe ich einen Siebträger mit einem losen Einsatz, das ist beim Ausklopfen ungeschickt. Ich würde mir gerne
noch einen Siebträger mit festem Siebeinsatz kaufen, gibt es Empfehlungen, oder Dinge berücksichtig werden müssen?

Feder, ist der Auslauf um 2 Tassen drunter zu bekommen? Habe ich rausgeschraubt.

Feinwaage ist gestern angekommen und habe ich heute schon getestet, Fazit ich hatte bisher deutlich zu wenig Pulver drin.

Das mit dem Mahlgrad ist so ein Ding, ich hatte bereits gemahlenen Espresso bestellt, da ich nicht wusste das es auch eine Mühle beim Verkäufer
der Maschine gibt, und ich gleich loslegen wollte. Sprich ich habe noch ~400 Gramm gemahlenen Espresso zu verarbeiten. Gekauft bei roastmarket
und für Siebträger empfohlen.


Das herunterziehen ist so ein Ding, ist über den Zeitraum der genannten 25-30 Sekunden ein permanenter Druck zu spüren?
Bisher war es so, den Hebel ganz nach oben und der Espresso floss relativ zügig und ohne zutun von alleine heraus, beim Herunterziehen
des Hebels, war keinerlei Druck nötig.

Heute, nachdem ich mit der Feinwaage die Pulvermenge dosiert hatte, habe ich es dann wie von Dir beschrieben versucht und erst den Hebel hoch
und dann den Siebträger rein. Es ist mehr Wiederstand zu spüren, aber selbst mit vorsichtigem herabziehen ist man nach höchstens 10 Sekunden fertig.
Im Glas hatte ich dann 22Gramm Flüssigkeit.
Eine Crema fehlt gänzlich, lediglich zum Schluss ein Hauch von Crema/Schaumblasen mit Crema ähnlicher Farbe.

Unabhängig davon, ich nutze Volvic Wasser. Lohnt die Anschaffung eines Wasserfilters?


Vielen Dank.
 
Das mit dem Mahlgrad ist so ein Ding, ich hatte bereits gemahlenen Espresso bestellt, da ich nicht wusste das es auch eine Mühle beim Verkäufer
der Maschine gibt, und ich gleich loslegen wollte. Sprich ich habe noch ~400 Gramm gemahlenen Espresso zu verarbeiten. Gekauft bei roastmarket
und für Siebträger empfohlen.


Unabhängig davon, ich nutze Volvic Wasser. Lohnt die Anschaffung eines Wasserfilters?


Vielen Dank.
Moin,

ich kann dir zur Pavoni nicht helfen, aber zu diesen Themen.

Zum Mahlgrad: ein vorgemahlener Espresso wird nicht klappen. Der Mahlgrad wird nie und nimmer zu deiner Maschine, dem Alterungsgrad des Kaffees und deinen Vorlieben passen. Eine Mühle ist daher bei Espresso absolute Pflicht, ob nun manuell oder elektrisch ist Geschmackssache und eine Budgetfrage.

Wegen des Wassers:

Schau einfach, dass du Wasser benutzt, was wenig Mineralien hat, um möglichst lange eine Entkalkung herauszuzögern (wobei, so wie ich das in grober Erinnerung habe, die Pavoni doch auch gut zu zerlegen ist, oder? Dann wäre eine Entkalkung ja auch nicht so ein riesen Aufwand). Ob dein Leitungswasser schon mineralienarm ist, oder ob es Flaschenwasser sein muss, kannst du dann ja selbst entscheiden.

Viele Grüße!
Jens
 
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