Hallo zusammen,
ich möchte euch gerne unser Smokerprojekt vorstellen. Wir sind 22 und 23 Jahre alt, gelernter Finanzwirt und ein gelernter Mechatroniker.
Uns kam vor ein paar Monaten in den Sinn, einen Smoker zu bauen. Wir grillen beide sehr gerne, gerade bei Festivals dreht sich alles um die Jahrhundertglut im Grill.
Beim Smoken wird es nicht ganz so heiß hergehen, dafür dürfte aber auch Zeit für drei bis fünf Bier übrig sein.
Soweit zu uns, jetzt zum Smoker-Bau. Bitte bedenkt, dass wir beide keine gelernten Schlosser sind und einige Arbeiten - sagen wir mal, nicht 100%ig fachgerecht - ausgeführt wurden. Dass der erste Smoker nicht perfekt wird, ist uns beiden schon vor dem Bau klar gewesen. Gutes Handwerk wie Schweißarbeiten, Biegen, Richten, ... besteht eben zu einem großen Teil aus Übung und Erfahrung.
Die grundsätzliche Frage war natürlich, wo wir unser Sportgerät bauen konnten. Zum Glück besitzt mein "Schwiegervater" ein MAG-Schweißgerät in seiner Werkstatt, das wir benutzen konnten. Winkelschleifer waren auch soweit vorhanden, an Werkzeug sollte es nicht mangeln. Aufgrund unserer mangelnden Erfahrung entschieden wir uns, soweit möglich, für den ersten Versuch nur Schrottteile zu benutzen. Nach Recherche hier im Forum (gerade 12'' Smokerudo) hatten wir eine ungefähre Vorstellung auf was wir uns einlassen.
In meiner Werkstatt zuhause war noch ein uralter Kompressor zu finden, dessen Drucklufttank für den ersten Smoker geräumig genug sein dürfte.
Wem der "gute Kompressor" jetzt leid tut - der Umbau zur Garkammer ist wohl der einzige Weg, ihn vor dem Schrottplatz zu bewahren.
Nachdem alle Schnittstellen samt Staub entfernt wurden:
Abmessungen: ca. 92 cm Länge, 28 cm Durchmesser Außen, Wandstärke ca. 3-4 mm.
Nachdem wir die Maße hatten, machten wir uns an die Planung:
Soweit unser grober Plan. Die Klappe für Hitzeregelung verwarfen wir, ebenso die Kochplatte, sowie die Metallplatte als Wärmespeicher. Die ersten Smoke-Versuche sollten zeigen, wie die Hitzeverteilung tatsächlich ausfällt. Außerdem überlegten wir, für die Brennkammer eine 12kg-Propangasflasche zu verwenden. Dafür wäre aber ein saftiges Pfand fällig. Mein "Schwiegervater" konnte allerdings mit einem alten Ausgleichsbehälter aufwarten, der wohl auch besser taugt.
Und schon gings zum Bau:
Die Garkammer, sowie die Brennkammer wurden fachgerecht aufgeschnitten, und dann ausgebrannt. Den Schritt hätten wir uns vielleicht auch sparen könne, wir haben uns später entschieden, das ganze Teil sandstrahlen zu lassen.
Hier ein Video vom Ausbrennen:
Der Ausgleichsbehälter besaß mittig eine Gummi-Membran, die die zwei Kammern trennte - für die Brennkammer mussten wir die beiden Hälften also nochmal zusammenschweißen.
Soweit das Rohmaterial:
Der Grund-Rahmen besteht aus alten Hoftor-Beschlägen. Alles Schrottteile, die sich in Scheunen / Stall finden ließen. Dicke ca. 10 mm. Die Räder gabs für 19,99 Euro von Amazon.
Für das Zuflexen der Teile gingen schätzungsweise eine Flex, 20 Trennscheiben und 15 Fächerscheiben drauf.
Am Ende des Tages:
Die Klappe schloss auch ganz gut: Video Klappe
Dann ging es daran, die Brennkammer zu installieren. Wir entschlossen uns dafür, einen kleinen Übergang mit anzubringen. Damit sollten die Flammen nicht in den Garraum schlagen können --> weniger Hitze im ersten Teil der Garkammer, ganze Rostfläche benutzbar. Ob es so funktioniert, werden wir beim ersten Einbrennen herausfinden.
Die Brennkammer sitzt, der Übergang war ziemlich knifflig hineinzubasteln. Der Flachstahl in Kombination mit zwei Rundungen an den Kammern und der nicht hundertprozentig genauen Installation führte dazu, dass ein ziemliches Spaltmaß zuzuschweißen war.
Hier ein paar Fotos, die meine Schweißkünste zeigen:
Um das einigermaßen zu beseitigen, gingen nochmals ein paar Fächerscheiben drauf. Naja, hauptsache dicht. Und wenn die Farbe drüber ist, fällts nicht mehr zu wild auf. Darf eben kein Schlosser zum Smoken kommen.
Hier der Tagesabschluss:
Mit den Stahlbeschlägen rund um die Garkammer zum Abdichten hatten wir einige Probleme. Ohne vernünftiges Equipment und Erfahrung war es ziemlich schwer, die Klappe dicht zu bekommen.
Dann gings daran, den Kamin zu installieren, die Tür zur Feuerkammer anzubringen und den Lack zu testen, mit dem wir den Smoker lackieren wollen (800 °C Ofenlack und 0815 Spraydosen für Metall). Davor wird es dann noch zum Sandstrahlen gehen. Die 100 Euro sind es wert, nicht mit der Flex alle Oberflächen blank schleifen zu müssen. Wenn der Lack dann oben ist, kann endlich das erste Mal eingefeuert und der Lack eingebrannt werden. Die Räder mussten auch nochmal runter zum Sandstrahlen.
An die beiden Türen kommen noch Griffe, der Kamin bekommt noch eine Klappe und die Roste fehlen auch noch. Wir haben uns überlegt, eine kleine, ausziehbare Aschenschüssel unter den Rost der Brennkammer zu bauen, was haltet ihr von der Idee? Die Beschläge der Klappe machten uns am meisten Probleme. Es ist gar nicht so einfach, das halbwegs dicht hinzubekommen. Gibt es hier Tricks, wie die Kammer dicht wird? Schon die grundsätzliche Rundung einigermaßen hinzubekommen ist nicht ganz einfach, beim Schweißen verzieht es das Material aber dann nochmals. Auch die Tür der Brennkammer ist nur ein bisschen behelfsmäßig angeschweißt - soweit ich das allerdings in einigen Posts mitbekommen habe, wird die zum Smoken aber eh meist offenstehen.
Jedenfalls gehts jetzt noch zum Sandstrahlen, danach werde ich den Post weiterschreiben und Fotos zeigen. Für Tipps, wie sich das ganze schöner oder einfacher gestalten lässt, bin ich immer dankbar.
ich möchte euch gerne unser Smokerprojekt vorstellen. Wir sind 22 und 23 Jahre alt, gelernter Finanzwirt und ein gelernter Mechatroniker.
Uns kam vor ein paar Monaten in den Sinn, einen Smoker zu bauen. Wir grillen beide sehr gerne, gerade bei Festivals dreht sich alles um die Jahrhundertglut im Grill.
Beim Smoken wird es nicht ganz so heiß hergehen, dafür dürfte aber auch Zeit für drei bis fünf Bier übrig sein.
Soweit zu uns, jetzt zum Smoker-Bau. Bitte bedenkt, dass wir beide keine gelernten Schlosser sind und einige Arbeiten - sagen wir mal, nicht 100%ig fachgerecht - ausgeführt wurden. Dass der erste Smoker nicht perfekt wird, ist uns beiden schon vor dem Bau klar gewesen. Gutes Handwerk wie Schweißarbeiten, Biegen, Richten, ... besteht eben zu einem großen Teil aus Übung und Erfahrung.
Die grundsätzliche Frage war natürlich, wo wir unser Sportgerät bauen konnten. Zum Glück besitzt mein "Schwiegervater" ein MAG-Schweißgerät in seiner Werkstatt, das wir benutzen konnten. Winkelschleifer waren auch soweit vorhanden, an Werkzeug sollte es nicht mangeln. Aufgrund unserer mangelnden Erfahrung entschieden wir uns, soweit möglich, für den ersten Versuch nur Schrottteile zu benutzen. Nach Recherche hier im Forum (gerade 12'' Smokerudo) hatten wir eine ungefähre Vorstellung auf was wir uns einlassen.
In meiner Werkstatt zuhause war noch ein uralter Kompressor zu finden, dessen Drucklufttank für den ersten Smoker geräumig genug sein dürfte.
Wem der "gute Kompressor" jetzt leid tut - der Umbau zur Garkammer ist wohl der einzige Weg, ihn vor dem Schrottplatz zu bewahren.
Nachdem alle Schnittstellen samt Staub entfernt wurden:
Abmessungen: ca. 92 cm Länge, 28 cm Durchmesser Außen, Wandstärke ca. 3-4 mm.
Nachdem wir die Maße hatten, machten wir uns an die Planung:
Soweit unser grober Plan. Die Klappe für Hitzeregelung verwarfen wir, ebenso die Kochplatte, sowie die Metallplatte als Wärmespeicher. Die ersten Smoke-Versuche sollten zeigen, wie die Hitzeverteilung tatsächlich ausfällt. Außerdem überlegten wir, für die Brennkammer eine 12kg-Propangasflasche zu verwenden. Dafür wäre aber ein saftiges Pfand fällig. Mein "Schwiegervater" konnte allerdings mit einem alten Ausgleichsbehälter aufwarten, der wohl auch besser taugt.
Und schon gings zum Bau:
Die Garkammer, sowie die Brennkammer wurden fachgerecht aufgeschnitten, und dann ausgebrannt. Den Schritt hätten wir uns vielleicht auch sparen könne, wir haben uns später entschieden, das ganze Teil sandstrahlen zu lassen.
Hier ein Video vom Ausbrennen:
Der Ausgleichsbehälter besaß mittig eine Gummi-Membran, die die zwei Kammern trennte - für die Brennkammer mussten wir die beiden Hälften also nochmal zusammenschweißen.
Soweit das Rohmaterial:
Der Grund-Rahmen besteht aus alten Hoftor-Beschlägen. Alles Schrottteile, die sich in Scheunen / Stall finden ließen. Dicke ca. 10 mm. Die Räder gabs für 19,99 Euro von Amazon.
Für das Zuflexen der Teile gingen schätzungsweise eine Flex, 20 Trennscheiben und 15 Fächerscheiben drauf.
Am Ende des Tages:
Die Klappe schloss auch ganz gut: Video Klappe
Dann ging es daran, die Brennkammer zu installieren. Wir entschlossen uns dafür, einen kleinen Übergang mit anzubringen. Damit sollten die Flammen nicht in den Garraum schlagen können --> weniger Hitze im ersten Teil der Garkammer, ganze Rostfläche benutzbar. Ob es so funktioniert, werden wir beim ersten Einbrennen herausfinden.
Die Brennkammer sitzt, der Übergang war ziemlich knifflig hineinzubasteln. Der Flachstahl in Kombination mit zwei Rundungen an den Kammern und der nicht hundertprozentig genauen Installation führte dazu, dass ein ziemliches Spaltmaß zuzuschweißen war.
Hier ein paar Fotos, die meine Schweißkünste zeigen:
Um das einigermaßen zu beseitigen, gingen nochmals ein paar Fächerscheiben drauf. Naja, hauptsache dicht. Und wenn die Farbe drüber ist, fällts nicht mehr zu wild auf. Darf eben kein Schlosser zum Smoken kommen.
Hier der Tagesabschluss:
Mit den Stahlbeschlägen rund um die Garkammer zum Abdichten hatten wir einige Probleme. Ohne vernünftiges Equipment und Erfahrung war es ziemlich schwer, die Klappe dicht zu bekommen.
Dann gings daran, den Kamin zu installieren, die Tür zur Feuerkammer anzubringen und den Lack zu testen, mit dem wir den Smoker lackieren wollen (800 °C Ofenlack und 0815 Spraydosen für Metall). Davor wird es dann noch zum Sandstrahlen gehen. Die 100 Euro sind es wert, nicht mit der Flex alle Oberflächen blank schleifen zu müssen. Wenn der Lack dann oben ist, kann endlich das erste Mal eingefeuert und der Lack eingebrannt werden. Die Räder mussten auch nochmal runter zum Sandstrahlen.
An die beiden Türen kommen noch Griffe, der Kamin bekommt noch eine Klappe und die Roste fehlen auch noch. Wir haben uns überlegt, eine kleine, ausziehbare Aschenschüssel unter den Rost der Brennkammer zu bauen, was haltet ihr von der Idee? Die Beschläge der Klappe machten uns am meisten Probleme. Es ist gar nicht so einfach, das halbwegs dicht hinzubekommen. Gibt es hier Tricks, wie die Kammer dicht wird? Schon die grundsätzliche Rundung einigermaßen hinzubekommen ist nicht ganz einfach, beim Schweißen verzieht es das Material aber dann nochmals. Auch die Tür der Brennkammer ist nur ein bisschen behelfsmäßig angeschweißt - soweit ich das allerdings in einigen Posts mitbekommen habe, wird die zum Smoken aber eh meist offenstehen.
Jedenfalls gehts jetzt noch zum Sandstrahlen, danach werde ich den Post weiterschreiben und Fotos zeigen. Für Tipps, wie sich das ganze schöner oder einfacher gestalten lässt, bin ich immer dankbar.