• Du musst dich registrieren, bevor du Beiträge verfassen kannst. Klicke auf Jetzt registrieren!, um den Registrierungsprozess zu starten. Registrierte User surfen werbefrei, können Suchen durchführen und sehen die volle Darstellung des Forums mit vielen anderen Unterforen!!!

[Deutschlandweit] Amazon Fresh

Fleisch online kaufen

  • Ja

    Stimmen: 26 47,3%
  • Nein

    Stimmen: 29 52,7%

  • Umfrageteilnehmer
    55
  • Umfrage geschlossen .
Es gibt sicher genug für und wider dem Internethandel; genauso wie viele Fürs und Wider es dem Offlinehandel gibt.
Fakt ist aber, dass Qualität, Preis und Service die ausschlaggebende Rolle spielen.
Wenn alle drei Punkte okay sind, hat der Händler - egal ob On- oder Offline - eigentlich nix zu befürchten.
Versagt er in einem Punkt, dann wird der Kunde überlegen was er macht. Vielleicht kann der Verkäufer einen "negativen" Punkt mit einem besonders "positiven" Punkt wieder wettmachen. ZB. einen höheren Preis mit besseren Service relativieren. Dann entscheidet der Kunde was im wichtiger ist.
Versagt der Verkäufer aber in zwei oder in allen dreien, geht er eher oder später den Bach runter...

Solange Offlinehändler meinen mit exorbitanten Preisaufschlägen (Apotheken, Outdoorausrüstung - gerade erlebt) ihr Kunden für doof verkaufen zu müssen; werde ich weiterhin einen Grossteil meiner Nonfoodware im Internet bestellen. Und nach dem Erlebnis "Rippchenkauf" bin ich nicht abgeneigt, das auch noch auszuweiten.
 

@Dodge:
wir haben heute schon keine "Läden" mehr im Ort. Der Gemüsehändler, der Feinkostladen, der Türke haben vor ca. 10 Jahren schon dicht gemacht. Wochenmarkt gibt es auch schon lange nicht mehr.

Auf den lokalen Rewe kann ich verzichten. Ich steh nicht darauf mit 45 anderen Personen (gezählt, nicht geschätzt) in der Kassenschlange (2 Kassen offen) zu stehen. Alternative gäbe es dann noch Lidl und Aldi - muss ich auch nicht haben.
Was super ist, sind die zwei Bäckereien. Frische Backwaren kann ich mir Online nicht vorstellen.
Die drei Metzger kannste in der Pfeife rauchen.

Ich kann also ins Auto sitzen und kreuz und quer die Nachbarorte abklappern. Im einen Ort gibt es Markt, im anderen einen Metzger der nicht ganz so schlecht ist, im dritten einen Feinkostladen der auch mal was ausgefallenes hat, im vierten einen Thailänder usw.

Oder ich steig aus und verlass diese Einzelhandelsservicewüste - sprich ich kaufe Online. Mir ist das mittlerweile wesentlich lieber. Amazon Fresh wird diesen Vorgang beschleunigen - aber nicht verursachen. Der Prozess läuft doch schon längst.

Ob der Einzelhandel so jämmerlich ist, weil der Onlinehandel ihm Kunden raubt - oder ob der Onlinehandel so erfolgreich ist, weil der Einzelhandel den Arsch nicht hochbekommt, kann ich nicht beurteilen. Ich glaube aber an das letztere.

Und zum Thema "Geiz ist geil":
Das ist ein prima Totschlagargument. Kann man kaum was dagegen anbringen.
Aber glaub mir, mein Biobauer mit Onlinebestellung und Lieferservice passt überhaupt nicht in das "Geiz ist geil" Schema. Der hat Top Ware und Top Service - dafür bekommt er Top Geld.
Mein Fleischlieferant dito.
Und der Rest meiner Liste oben ist lokaler Handel und Spezialitäten. Passen also auch nicht zum Vorwurf.

Um genau zu sein. ich würde für eine Lieferung frei Haus, mit Auswahl aus einen großen Angebot sogar gerne mehr bezahlen als beim Händler vor Ort.

Ich persönlich sehe für die lokalen Händler nur wenige Chancen zu überleben
z.B.
- frischere Waren - z.B. Backwaren
- lokale Waren - bei uns z.B. Wein, Schnaps und während der Saison Kartoffel, Obst und sonstiges Gemüse
- eigene Ideen - siehe mein Biobauer. Der lebt prima von seiner Geschäftsidee mit dem Lieferservice, er expandiert, investiert und stellt Leute ein. Dem werde ich wegen Amazon Fresh nicht untreu und ich bin sicher dass dem Amazon Fresh nicht wehtut.
 
Unser Metzger kennt nur Schwein, Rind und Hendlkeulen. Bestellen tut der dir nix und für Wild hat er trotz Land nichts übrig. Da musst du bestellen oder das Glück haben einmal pro Woche zur Metro zu kommen.
 
es wird keine Läden mehr geben ! Auch keinen Wochenmarkt mehr......

Du hast Recht, keine Frage.
Aber ganz ehrlich? Auf genau den Wochenmarkt verzichte ich - nach genauem Hinsehen - allemal schon immer mehr; aus bereits genannten Gründen.

Es gab einmal Zeiten, da war meine wirtschaftliche Situation so, dass ein Wochenmarkt keine Frage darstellte. Das war einmal.... Jetzt ist es anders.

Viele Grüße,
Gerhard
 
Der Einzelhandel, also die kleinen Metzger, Bäcker etc. müssen kapieren, dass sie nur mit Spezialisierung und dauerhafter Qualität überleben können. Kann man an dem Hofmetzger hier im 6500 Ew. Dorf sehen. SH Schwein, spezielle Rinderrassen, Wurst komplett aus eigener Herstellung. Läuft wie's Lottchen. Die Kunden kommen aus dem gesamten Umkreis.
Ebenso der Ortsbäcker, dessen Konkurrenten immer wieder aufgeben, weil sie nur Aufbackzeugs verticken wohingegen er spezielle Teige sowie gute Backwaren und lokale Sachen bietet inkl. eigenem selbstgebrautem Bier und Treberbrot.
Ein weiterer Hof hat einen Laden mit Obst, Gemüse, Dosenwurst und Marmeladen. Ab und an gibts auch frische Bratwurst die zum Niederknien ist. Und das Gemüse schmeckt wie das früher aus dem eigenen Garten. Gurkensalat mit deren Gurken ist nicht annähernd vergleichbar mit dem Ergebnis aus den Supermarktgurken.
Discounter wird es mMn immer geben, ohne Qualität aber billig.
Aber die kleinen Geschäfte müssen sich ihres Handwerks besinnen, dann klappt das von ganz allein. Stimmt die Qualität wird auch der geforderte Preis bezahlt. Geiz mag geil sein, funzt aber nur im Discounter, daher stammt der Werbespruch ja auch passenderweise.
 
Auf unserm Wochenmarkt steht ein Obst und Gemüsehändler der behauptet regional einzukaufen, ja wenn die Münchner Großmarkthalle als regional zählt.
In etwas Entfernung gibts einen Putenhof mit eigener Metzgerei, der macht richtig gute Spezialitäten, da kommen die Leut aus 50 km Entfernung hingefahren und er hat seit neuestem an Grillautomat mit Weißwürscht ;) So funktionierts.
 
Sehr guter Post Thomas. Nur leider sehe ich das in den letzten Jahren so, dass sich die Einstellung der bis dato noch handwerklich sauber geführten Einzelhändler dermaßen nachlässt, dass man quasi gezwungen wird diese zu meiden.

Wir haben im Ort einen eig. tollen Bäcker mit Konditorei. Da kostet eben der Frühstückseinkauf mit Brötchen und Croissants schon mal deutlich mehr als bei den Bäckereiketten wie Kampf, Eifler und co. Aber die Qualität der Backwaren schwankt dermaßen, dass es nicht mehr tragbar ist. Extreme Größenunterschiede, mal fehlt komplett das Salz im Brot usw. Beim nxt Besuch angesprochen und reklamiert, bekommt man noch gesagt dass das mehrere Kunden gesagt haben....Kann dem Bäckermeister halt schon mal passieren...... (da biste sprachlos...). Mehr als das halbe Wurst und Fleischsortiment der hiesigen Metzgereien ist Zugekauft....Glaube die machen nur noch Frikadellen, Salate und Fleischwurst/Wiener selber....Bestelle ich was beim Metzger vor Ort, bestellt er mir das beim Großhändler.... da kann ich dann auch gleich selbst zum Selgros fahren....

Bis auf Wiskey bestell ich auch nichts was mit Essen& Trinken zu tun hat im Netz. Okey Gewürze..... aber das war es dann schon.
 
Das mal was schief geht ist bei unserem Bäcker auch so. Mal sind die Spitzweck klein, mal hat das Roggenbrot kein Salz. Das passiert, macht mir aber nix aus, weil die Verkäuferinnen das wissen, sagen und Alternativen empfehlen.
Passiert das dauerhaft wirkt irgendwann die natürliche Auslese.
Der Metzger aka Hofladen hat komische Öffnungszeiten, na und? Ich weiß das und stelle mich drauf ein. Er muss ja seine Produkte auch irgendwann mal herstellen. Auch ist schonmal kurz nach Ladenöffnung was ausverkauft. Und? Koche/Grille ich halt was anderes aus seinem Sortiment.
Ich kaufe auch im Nachbarort im Rewe mal an der Fleischtheke oder in deren Backshop, wenn ich erst abends einkaufen kann. Das tut den guten Läden hier aber nicht weh, da stehst du immer in der Schlange.
 
Der Einzelhandel, also die kleinen Metzger, Bäcker etc. müssen kapieren, dass sie nur mit Spezialisierung und dauerhafter Qualität überleben können. Kann man an dem Hofmetzger hier im 6500 Ew. Dorf sehen. SH Schwein, spezielle Rinderrassen, Wurst komplett aus eigener Herstellung. Läuft wie's Lottchen. Die Kunden kommen aus dem gesamten Umkreis.

...ja, sehe ich auch so, aber, großes aber: Es sind Nischenmärkte, die gute Chancen haben zu überleben. Wir reden hier über einen 176 Milliarden Markt im Lebensmittelmarkt ...da sind das Peanuts.
 
Qualität kostet Geld, bringt aber Geld.
Wer gute Arbeitet abliefert kann fast jeden Preis verlangen für sein Produkt.

Der Schlachter im Nachbarort hat ein Alleinstellungsmerkmal und sein Fleisch ist top.
Das war es auch. Wurstwaren werden zugekauft und wie ich etwas anderes haben werde ich blöd angesehen.
Hofladen gibt es, aber wird außer Kartoffel alles zugekauft.
Ich habe schon überlegt, einen eigenen Laden auf die Beine zustellen und würde mich dumm und dämlich verdienen.
 
Das ausgerechnet Lidl, selbst einer der zwei großen Preisdumper, hier die Schnauze aufreißt ist doch sehr bezeichnend...
Jahrelang liefern die sich einen Krieg mit Aldi um die billigsten Preise und jetzt haben sie die Hosen voll wenn einer noch günstiger sein könnte.
Heißt im Umkehrschluss auch, die Selbstdefinition findet allein über den Preis statt.
Mit Kundenorientierung oder Qualität zu kontern kommt überhaupt nicht in Frage.

Klasse Lidl, weiter so!
 
Amazon arbeitet permanent daran den letzten kleinen Einzelhändler zu eliminieren - jetzt geht es den Lebensmittelläden und Fleischern an den Kragen. Bäckereien haben Discounter im Griff... Ich halte diese Entwicklung für sehr bedenklich.
 
Was macht Dich da so sicher?
Weil ich hier auf dem Land lebe und nicht glaube, dass Amazon mir morgens frische Brötchen bringt.
Auch das Fleisch und die Wurst die ich abends essen will wird Amazon nicht rechtzeitig hierher bekommen.
Außerdem kennt hier jeder den Metzger/Bäcker persönlich.
Und ich weiß, dass hier alle so ticken wie ich.
Ok, in Berlin mag das anders sein
 
Weil ich hier auf dem Land lebe ...
Tu ich auch - in einer begnadeten Region - wir haben in ca. 5 km Umkreis noch 3 echte Metzger, die teilweise die Schweine selbst halten. Dennoch bin ich leider nicht so optimistisch, denn als der Lidl im Ort die Backtheke eingeführt hat, ging es noch knapp 3 Monate, dann hatte der Bäcker Sonntag früh nicht mehr auf, wenig später hatte er nicht mehr jeden Wochentag auf und dann war er ganz weg. Toller Bäcker mit tollem, handwerklich hergestelltem Gebäck. Aber der Kunde hat es bequemer, wenn er gleich das Brot im Lidl mit nehmen kann, das "gar nicht mal so schlecht" ist.
Die Bequemlichkeit der Menschen ist nicht zu verachten.

Vor etlichen Jahren hat Mediamarkt, Saturn und Co. die lokalen Elektrofachgeschäfte ausgerottet, die Radio-Fernsehtechniker beschäftigten und auch defekte Geräte instandsetzten. Ich wüsste keinen mehr, der das überdauert hat, ausser einer Hand voll, die nur noch High-End-Equipment für die gut betuchten Soundenthusiasten liefern und Service machen.

Es ist daher nicht so weit hergeholt, dass sich das beim Bäcker und Metzger wiederholt.

In den nächsten Städten hier im Bodenseeraum gibt es auch keine echten Metzger mehr. Nur noch Schlachthofketten. Da kann ich aber auch das Fleisch vom Lidl nehmen.
Erst letzten Monat kam in der Zeitung, dass der letzte Metzger in Friedrichshafen sein Geschäft aufgegeben hat.
 
Zurück
Oben Unten