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[Buchbesprechung] Kimchi - Die Seele der Koreanischen Küche

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Quälgeist

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Bild (c) Edition Fackelträger

Autor: Byung-Hi, Byung-Soon Lim
Seitenzahl: 140
Preis: € 19,99
ISBN: 978-3-7716-4637-0
Erschienen bei Edition Fackelträger



Kimchi ist etwas besonderes und aus der koreanischen Küche nicht wegzudenken.
Mein Mann liebt Kimchi und kaufte in der Vergangenheit immer mal wieder kleine Gläser und Döschen.
Leider haben sie nie an das Kimchi herangereicht, daß er kennt.

Irgendwann war mein Ehrgeiz geweckt und ich bin auf die Suche nach der Herstellung und Rezepten von Kimchi gegangen.
Auf youtube fand ich einige insprierende Videos dazu. Leider sprachen die Menschen in den Videos alle koreanisch. Da es weder meine Muttersprache ist, ich es bisher noch nicht gelernt habe und auch sehr wahrscheinlich nie lernen werde, waren die bewegten Bilder keine Hilfe.

Im Asialaden fand ich dann einen Beutel mit einer fertigen Kimchimischung. Was darin war? Ich weiß es bis heute nicht, denn ich habe es nie benutzt.

Dann stieß ich im vergangenen Jahr auf dieses Buch. Im Original erschien es 2014 in Schweden und seit 2016 gibt es die deutsche Übersetzung.

Vorneweg, ich bin von dem Buch begeistert!

Das Buch erzählt kurz die Historie, wie die Familie Lim dazu kam in Schweden Kimchi zu machen und daraus wurde dann die Erfolgsgeschichte des koreanischen Restaurants "Arirang".


Das Buch ist in 6 Kapitel unterteilt:
1. Familie Lim und das Arirang
2. Korea und das Kimchi
3. Was ist Kimchi
4. Kimchi-Rezepte
5. Gerichte mit Kimchi
6. Andere koreanische Gerichte

Ehrlicherweise habe ich mich zunächst nicht lange mit den ersten 3 Kapiteln aufgehalten, sondern bin gleich in die Kimchi-Produktion eingestiegen:
Das Kimchi, Herr Schatz und ich
Das Buch verweist darauf, daß jeder Schritt der Kimchiherstellung wichtig ist, aber schwer ist die Herstellung nicht.
Die größte Herausforderung ist am Ende die Geduld.


Das Hauptrezept, Kimchi aus Chinakohl ist sowohl schriftlich wie auch bildlich dargestellt.
Mein Ergebnis war sehr gut und von sehr hoher Authentiztät.


Weil ich gerade im "Flow" war, hatte ich mir nach der Vorbereitung des Originals, Paechu Kimchi, auch gleich noch ein weiteres Rezept vorgenommen: Tanggun Kimchi, Möhrenkimchi.
Auch das überzeugte mehrere Probanden auf Anhieb.
Sehr pikant und doch eine leichte süßliche Note durch die Möhren.
Das Rezept hat mich so überzeugt, daß ich inzwischen versuche immer 1-2 Gläser davon im Haus zu haben.
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Beim letzten Mal habe ich dann ein weiteres Rezept ausprobiert: Kakktugi, Rettich-Kimchi.
Auch das ist nicht schwer in der Herstellung. Der Geschmack ist für mich jedoch so ganz anders wie Paechu Kimchi oder Tanggun Kimchi.
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Die Schärfe des Rettichs ist nicht mehr vorhanden. Der Geschmacksträger ist die Paste. Scharf, knoblauchlastig und würzig.
Angenehm finde ich die Textur des, in Würfel geschnittenen, Rettich. Er ist noch immer fest und ein wenig knackig.
Ob es hier eine Wiederholung geben wird weiß ich noch nicht.



Weil ich vor geraumer Weile Yang Baechu Kimchi, Weißkohlkimchi, machen wollte, lag ein Weißkohlkopf in meinem 0°-Fach.
Dazu bin ich noch nicht gekommen, aber ein paar Seiten weiter fand ich bei den Rezepten die Version Coleslaw-Kimchi.
Das habe ich heute ausprobiert und auch das werde ich wieder machen.
Hier kam, neben den üblichen Zutaten der Paste, noch Sesamöl zum Einsatz und das war ein echtes Highlight.
Pikant, fruchtig, würzig und vor allem knackig, weil es hier keine Fermentationszeit gibt. Der Coleslaw ist sofort eßfertig und eignet sich zu Steaks ebenso wie zu Würstchen oder zu Pulled Pork.
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Wer Schwierigkeiten mit der Schärfe hat, der sollte hier die im Rezept angegebene Menge des koreanischen Chilipulvers (Kochugaru) reduzieren.
Oder, das habe ich dann in einer kleinen Schüssel ausprobiert, mit etwas Mayonnaise, ich hatte noch selbstgemacht im Kühlschrank, vermischen. Auch sehr lecker und nimmt die Schärfe des Chilis weg, aber reduziert auch den Geschmack des Sesamöls.
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Mir haben beide Varianten geschmeckt.

Das nächste Experiment aus dem Buch wird Paek Kimchi, weisses Kimchi, sein. Es gibt aber noch Varianten mit Kürbis oder Einlegegurken darin und noch einige anderes.

Zu den Rezepten selber bin ich bisher leider noch nicht gekommen. Verspreche mir aber, durch die bisherigen Erfolge beflügelt, auch einige tolle Gaumenfreuden.

Inwischen habe ich teilweise die netten Anekdoten gelesen, die bei den Rezepten stehen. Alles in allem sehr angenehm zu lesen und erheiternd geschrieben.

Alleine wegen der bisher ausprobierten Rezepte halte ich dieses Buch in meiner Kochbuchbibliothek für eines der besten.


Von meiner Seite eine Empfehlung für Einsteiger in das Thema und auch Fortgeschrittene erhalten viele kulinarische Anregungen.
 

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Toller Bericht, danke Ina! :thumb2:

Habe ich das richtig verstanden, der Coleslaw wird einfach so ähnlich wie ein Kimchi zubereitet, aber man läßt ihn überhaupt nicht fermentieren?
 
Toller Bericht, danke Ina! :thumb2:

Habe ich das richtig verstanden, der Coleslaw wird einfach so ähnlich wie ein Kimchi zubereitet, aber man läßt ihn überhaupt nicht fermentieren?

Walter, ich würde es eher Coleslaw Kimchi-Style nennen. Möhren fein geraspelt, fein geschnittener Lauch, durchgepresster Knoblauch, geriebener Ingwer, Chilipulver mit Essig, Zucker, Salz und Sesamöl vermischt.
Dann den feingeschnittenen Weißkohl dazu.
Das war´s.


Korrekt, hier findet keine Fermentation statt.
 
Toller Bericht über ein tolles Buch, welches ich auch seit drei Jahren nutze. Momentan übrigens auf Deutsch immer mal wieder schwer zu bekommen.
 
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