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Cold Brew/Cold Drip Coffee

DerTeufel

Kaiser des Schmarrns
15+ Jahre im GSV
Foto des Monats
Ich hatte schon einiges über den kalt gebrühten Kaffee gelesen, aber bei uns noch keinen Laden gefunden wo ich den mal hätte probieren können. Wie es der Zufall wollte sind wir letzte Woche bei unserem Kurztrip nach Daun in der dortigen Kaffeerösterei eingekehrt und dort stand er tatsächlich auf der Karte. Also direkt bestellt und für gut befunden, gerade bei den aktuell etwas höheren Temperaturen ist so ein eiskaltes Getränk schon was feines, dazu hat mich der Geschmack echt überzeugt. Ganz anders als normal gebrühter Kaffee der anschließend heruntergekühlt wurde. Der Entschluss hat nicht lange gedauert, so was wollte ich auch. Kurzer Marktcheck online: der Hario Shizuku sollte es werden.

Und heute wurde er endlich geliefert und direkt ausprobiert.

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Ein bisschen an der Graef rumprobiert bis der Mahlgrad gestimmt hat (Danke an @DarkRoast für die Tipps) und 50g Kaffee abgewogen.

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Dann alles zusammengebaut, Wasser eingefüllt und jetzt heißt es warten.

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da bin ich ja mal gespannt...
ginge das nicht auch mit einer French Press?
 
Interessante Sache. Trinkt man das Erzeugnis eigentlich immer kalt oder macht es auch Sinn denn Kaffee nach dem "drip" zu erwärmen?
 
...oder macht es auch Sinn denn Kaffee nach dem "drip" zu erwärmen?
Meiner Meinung nach macht das keinen Sinn.

Bei der kalten Extraktion im Cold Dripper werden manche Aromen ja fast überhaupt nicht gelöst, im konzentrierten Zustand - d.h. bei entsprechender Unterextraktion - ergibt das einen feinen, runden, likörartigen Charakter (halt ohne Alkohol). Das kann man entweder pur genießen oder verdünnen. Im erwärmten Zustand schmeckt sowas für mich ziemlich lasch und uninteressant. Spannend finde ich ja auch mit der Tropfrate zu spielen und zu schauen wie sich der Geschmack ändert. Das geht aber nur mit den größeren Modellen.

Cold-Brew im Immersions-Verfahren hergestellt ist wieder ganz was Anderes, da wird Kaffeemehl ins Wasser geworfen und bleibt da einige Stunden. Danach wird abfiltriert*). Da kommen keine subtilen Aromen durch, das ist Kaffee "mit dem Vorschlaghammer" zubereitet. Den kann man auch erwärmen ohne daß sich das Aroma groß ändert.

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*) @hangingloose: Das kann man tatsächlich auch gut in der French-Press machen.
 
Ich bin begeistert. Da steigt mein Kaffeekonsum wieder etwas nachdem er in letzter Zeit temperaturbedingt doch etwas zurückgegangen war.

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da bin ich ja mal gespannt...
ginge das nicht auch mit einer French Press?
Meinen ersten Versuch habe ich genau so durchgeführt, grob gemahlenes Pulver mit Wasser über Nacht ziehen lassen und dann mit der French Press gefiltert. Schmeckte fast wie normaler Kaffee der abgekühlt wurde.
 
Muss ich auch irgendwann mal checken, bin Kaffee junkie und trinke aber oft auch gerne einfach kalten, auch so fertig hart gezucktertes klump aus dem kühlregal. Denke Cold Brew könnte da ne angenehmere Alternative sein.
 
Meinen ersten Versuch habe ich genau so durchgeführt, grob gemahlenes Pulver mit Wasser über Nacht ziehen lassen und dann mit der French Press gefiltert. Schmeckte fast wie normaler Kaffee der abgekühlt wurde.
Also ist der Unterschied zw. dem Cold Dripper und dem Cold-Brew schon groß... oder wie darf ich das verstehen???
 
Groß? Keine Ahnung.

Der Unterschied zwischen Cold Drip und dem aufgeschütteten Cold Brew war jedenfalls deutlicher als der zwischen aufgeschüttet und abgekühltem normalen Kaffee.
 
Moin,
Habe Cold Brew mal zusammen mit Tonic Water gemischt getrunken, kann ich sehr empfehlen!

Viele liebe Grüße! Tom
 
Kann man in das Gerät auch Hopfen und Malz reintun ... :fahne::D
 
kenne bisher nur den industriell gefertigten, der war gar nicht so meins ... meist etwas blumig mit einem hauch zu viel säure. Aber ich glaube ich muss dann tatsächlich mal einen klassisch kaltgebrühten Kaffee testen.
 
Bei der kalten Extraktion im Cold Dripper werden manche Aromen ja fast überhaupt nicht gelöst, im konzentrierten Zustand - d.h. bei entsprechender Unterextraktion - ergibt das einen feinen, runden, likörartigen Charakter (halt ohne Alkohol). Das kann man entweder pur genießen oder verdünnen.
Wie meinst du im konzentrierten Zustand?
 
Wie meinst du im konzentrierten Zustand?
Unterextrahiert und unverdünnt.

Ein Beispiel:
Brühkaffees werden klassisch mit etwa 50-60g/l dosiert. Für den Cold-Dripper nehme ich eher 70-80g Kaffeemehl pro Liter Wasser. Das nennt man "unterextrahieren", d.h. durch diese "Überdosierung" löst man weniger und andere Aromen aus dem Kaffeemehl als bei der klassischen Dosierung. Und weil sich manche Aromen früher bzw. schneller lösen, ergibt sich daraus ein anderer Geschmack. Bei wirklich guten und gut gerösteten Kaffees können sich da ziemlich spannende Aromenspiele ergeben.

Darüberhinaus koste ich bei neuen Kaffees aus dem Cold-Dripper - der ja über mehrere Stunden läuft - ab etwa der Hälfte der Zeit bzw. Menge immer wieder einmal. Dabei merkt man wie sich der Geschmack in der zweiten Halbzeit verändert, weil manche Aromen dann nur mehr verdünnt werden. Und andere, die später dazu kommen (hauptsächlich Bitterstoffe und Koffein) m.M.n. wenig zu einem positiven Geschmack beitragen.

Deshalb beende ich oft bereits dann, wenn erst etwas mehr als die Hälfte des Wassers durch ist. Einfach weil mir das Konzentrat besser schmeckt. Verdünnen kann ich später immer noch. An das persönliche geschmackliche Optimum muß man sich herantasten.
 
ah :) verstehe. vielen Dank für die Ausführung
 
Unterextrahiert und unverdünnt.

Ein Beispiel:
Brühkaffees werden klassisch mit etwa 50-60g/l dosiert. Für den Cold-Dripper nehme ich eher 70-80g Kaffeemehl pro Liter Wasser. Das nennt man "unterextrahieren", d.h. durch diese "Überdosierung" löst man weniger und andere Aromen aus dem Kaffeemehl als bei der klassischen Dosierung. Und weil sich manche Aromen früher bzw. schneller lösen, ergibt sich daraus ein anderer Geschmack. Bei wirklich guten und gut gerösteten Kaffees können sich da ziemlich spannende Aromenspiele ergeben.

Darüberhinaus koste ich bei neuen Kaffees aus dem Cold-Dripper - der ja über mehrere Stunden läuft - ab etwa der Hälfte der Zeit bzw. Menge immer wieder einmal. Dabei merkt man wie sich der Geschmack in der zweiten Halbzeit verändert, weil manche Aromen dann nur mehr verdünnt werden. Und andere, die später dazu kommen (hauptsächlich Bitterstoffe und Koffein) m.M.n. wenig zu einem positiven Geschmack beitragen.

Deshalb beende ich oft bereits dann, wenn erst etwas mehr als die Hälfte des Wassers durch ist. Einfach weil mir das Konzentrat besser schmeckt. Verdünnen kann ich später immer noch. An das persönliche geschmackliche Optimum muß man sich herantasten.
Das kommt dem nahe, was ich über Siebträger gelernt habe...
Am Anfang extrahiert man primär die Säure und mit zunehmender Dauer die Bitterstoffe.
Hatte mal ein Espresso von einer Welt / Europameisterin trinken dürfen... hammergeil!
Den gleichen Kaffee hat sie mir dann mal in 3 Tassen (seriell) abgefüllt... der erste sauer, dass man ihn nicht trinken konnte, der zweite nicht schmeckend und der dritte bitter, dass man ihn nicht trinken konnte...
Sie meinte, so sollte es sein, dass man genau den "Sweet Point" zw. Säure und Bitterstoffe findet...
 
Danke Carsten.....bisher hatte ich vermieden mich mit dem Thema zu beschäftigen... jetzt ist es, auch dank des Wetters, in den Fokus gerückt :roll:

Warum genau hast Du Dich den Drip Brewer von Hario entschieden?
Ich bin auf das Teil von Dripster gestoßen und fand den nicht schlecht.
Daher würden mich Deine Entscheidungsgründe interessieren.

Danke schon mal vorab für die Antwort.
 
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