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"Damastmesser" bei real

carbo

Pontifex Maximus Culter
10+ Jahre im GSV
Die Messer Marke "Steinbach" bestehen aus industriell hergestelltem Schweißverbundstahl (Walzlaminat 67 Lagen).

-Nakiri 16,5 cm Klingenlänge kopflastig, Griff 14,99 €
-Santoku 16,5 cm Klingenlänge, 4,7 cm Klingenhöhe, ausbalanciert, Griff schwarzgraues Leinenmikarta, 14.99 €, Gewicht 210g
-Kleines Santoku 13,5 cm, grifflastig, Griff dito 12,99 €
-Petty 13,5 cm, Griff dito 9,99 €, Griff kleiner

Der Klingenspiegel ist poliert. Die Verarbeitung ist in Ordnung, wenn auch nicht perfekt. Man muss aussuchen. Bei manchen Messern gibt es z.B. kleine Spalten zwischen Griffschalen und Zwinge, die aber farblich passend gefüllt sind, sodass sie dem normalen Käufer gar nicht auffallen dürften. Die Härte des Stahls ist mit ca. 60 HRC angegeben. Der Schneidenstahl ist nicht angegeben. Aus der Schachtel rasiert das Messer. Die Schneide könnte wohl trotz der Härte m.E. dünner ausgeschliffen sein.

Von allen Disounter "Damastmessern" finde ich die von real am besten. Vor allem das Santoku und das Petty sind stimmig. Das kleine Santoku hat den selben Griff wie das normale Santoku und Nakiri. Dadurch ist es grifflastig, was mir persönlich nicht unangenehm ist. Wenn Interesse besteht, kann ich noch das Foto des normalen Santoku irgendwo hochladen.
 
Lade doch ruhig ein paar Bilder hoch. Ich habe auch mal von Aldi und netto oder Penny, da bin ich mir nicht mehr sicher, Damastmesser gekauft. Das von Aldi ist recht hart, aber auch viel zu dick von der Schneidengeometrie. Das habe ich erstmal ein wenig auf dem Schleifstein runter genudelt. Die Messer sind sicherlich kein japanisches Meisterwerk, aber dennoch gut zu gebrauchen. Und man kann verschiedenste Schärfmisshandlungen mit ihnen probieren, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen ;-).
 
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Ich möchte jetzt aber nicht solche Kommentare hören, dass der Stahl nicht 67 mal gefaltet sei, sondern bloß 67 Lagen hat. Blöderweise erlaubt das Forum nur 1000 breite Fotos und auf uploadserver für Bilder verlinken erlaubt das Forum auch nicht.

Da möchte ich doch mal zurückfragen welche Messer außer vielleicht Herder haben denn eine gute Schneidengeometrie? Neue Messer sind meistens viel zu dick an der Wate und das hängt nicht am Damastlaminat oder an Marke. Diese Kochprügel habe ich schon quer durch die Markenlandschaft gesehen. Manche Firmen haben ganz gute, aber auch ziemlich üble Klopper und ich rede jetzt nicht vom Stahl, sondern bloß von der Dicke an der Wate. Dieses Santoku hier ist an der Wate 0,4 mm dick, was wie ich schon schrieb selbst unter Berücksichtigung des harten vielleicht (ich weiß es noch nicht) spröderen Stahls zu dick ist. Aber es werden durchaus Messer verkauft die weitaus dicker sind. Diese Messer gab's auch schon mal, da waren sie meinem Gefühl nach etwas dünner geschliffen. Diese Messer sind auch nicht verschliffen, wie man das z.B. von den kai shun inspirierten Damastmessern von Netto kennt, die wirklich ziemlich übel aussahen und auch einen merkwürdigen Schneidenschwung aufwiesen. Die Aldi Messer haben einen glatt gelutschten Stahlgriff - nicht mein Fall designmäßig gesehen, die Messer von Penny haben einen Bart/Kropf. Die von Lidl sind noch o.K. , sind aber auch recht dick und aus Ganzstahl. Manchmal wird auch an der Klingenhöhe gespart 4,3 geht zwar 4,7 wie dieses hier ist aber besser.

Du hast schon recht, dass man (bzw. ich) an der Schneidengeometrie was tun muss. Das muss man aber bei den meisten Messern. Ich sags mal andersrum.
Neue Messer sind mit ganz wenigen Ausnahmen (die ich noch nicht kenne und die in einem ganz anderen Preisbereich ansiedelt sind) von der Schneidfähigkeit schlechter als meine "misshandelten". Deshalb verstehe ich auch immer weniger, warum die Messerhersteller ihre Messer nicht ähnlich misshandeln wie ich und den Leuten ihre Spaltkeile für teuer Geld verkaufen.
 

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Nachtrag: Wie angekündigt habe ich jetzt die Schneidengeometrie des Messers verändert, was wegen des harten Stahls nicht ganz leicht war. Mit einem groben Stein habe ich einen Anschliff hinzugefügt, der, als er schließlich an der Schneide ankam, ca. 1,5 cm breit war. Den Stein musste ich aufreiben, damit der Stahl besser greift. Mit dem groben Stein sollte man dann nicht ganz bis zum Grat schleifen, denn es kommen ja dann noch die feinen Steine. Außerdem wird die Schneide bei so extrem flachem Winkel zu dünn und zu labil. Die Schärfe kommt dann später, denn hierbei geht es bloß um die Verbesserung der Schneidfähigkeit. Dadurch wird naturgemäß die sichtbare Schneidlage breiter. Die Damastlagen sind durchs Schleifen zwar noch sichtbar, aber sie zeichnen nicht so schön wie vorher. Wenn man mit dem Finger über die Damaststruktur streicht, dann bemerkt man leichte Täler und Berge. Das erkläre ich mir so, dass die Messer zuerst geätzt und dann poliert werden. Bei Kai Shun wird das ähnlich sein. Geht man hier mit dem Schleifstein ran, verschwindet natürlich die Ätztextur. Die Täler und Berge werden zur Fläche nivelliert. Was soll's! Funktion geht vor Optik.

Abgezogen habe ich mit stumpferem Winkel. Die Schneide ist jetzt so dünn, dass sie nagelgängig ist. Der Stahl ist also trotz seiner Härte nicht zu spröde. Die Schärfe empfinde ich als sehr gut. Besser wie bei den normalen Solinger rostfreien Standardstählen. Die Schneidfähigkeit ist jetzt natürlich super. Insgesamt wurden 4g Material abgeschliffen.
 
..war heute im real, Messer Fehlanzeige. Gibt's auch nicht im onlineshop. War das ein regionales Angebot oder hab' ich's mal wieder verpasst?
 
Abgezogen habe ich mit stumpferem Winkel. Die Schneide ist jetzt so dünn, dass sie nagelgängig ist. Der Stahl ist also trotz seiner Härte nicht zu spröde. Die Schärfe empfinde ich als sehr gut. Besser wie bei den normalen Solinger rostfreien Standardstählen. Die Schneidfähigkeit ist jetzt natürlich super. Insgesamt wurden 4g Material abgeschliffen.

Das bestägtig meine Meinung daß es durchaus preiswerte Messer gibt die in sachen Schnitthaltigkeit und Stahlqualität durchaus mit sehr viel teureren Markenmessern mithalten.
Diese superteuren Solinger Zwillingsmesser sind so was , oder WMF.
Ganz ehrlich ich finde ein gutes 40€ Japanmesser 10 mal besser als nen Porschedesign oder ähnlich.
Ich habe derzeit ein Ikea aus der 365+ Reihe in Santokuoptik mit Kullenschliff im Test.
Gut gefällt mir die Klingenform, wenn auch eine recht breite und dicke Fehlschärfe am Ende der Klinge teilweise echt nerft.
Den Griff finde ich ergonomisch sehr gelungen.
Der Stahl ist gut zu schärfen.
Nimmt auf einem 1000er Stein schön Schärfe an und lässt sich auch gut abziehen.
Selbstverständlich ist die Schnitthaltigkeit nicht überragend, aber bei pfleglicher Behandlung akzeptabel.

Mir Persönlich gefallen am besten die Herder Windmühlen Messer oder eben gute preiswerte Japaner.
Ich habe selber auch ein wirklich gutes Damast, aber da achte ich auch sehr drauf. Für die Mitbewohner im Hause ist das nix!
So nen Damast vom Real ist aber für Anfänger wirklich ne gute Alternative.
Töchterchen will studieren, ich glaub in Ihre Küche wir so ein Messer dank Pappa den Weg finden.
Ich hab dann nen Grund mehr zum besuchen............ähhhhh wollte nur mal eben das Messer schärfen:lol:
Vielen Dank für den Test!
 
Sicher sind nicht alle Billigmesser gut, aber ich bin mit meinem Damastmesser von Netto, welches ich vor rund 2 Jahren gekauft habe, noch immer sehr zufrieden.
 
Vielleicht Off, aber zum eigentlichen Thema passts schon.
Ich hatte vor einiger Zeit über die Zubereitung einer geschmorte Lammschulter berichtet. Guckssu hia -->
http://www.grillsportverein.de/forum/threads/geschmorte-lammschulter.158089/
Lacht mich bitte nicht aus.
Auf den Bildern dort, seht ihr so Pseudojapanmesser (die mit dem gelben Griff). Billigstes Dosenblech aus rostträgem Stahl. Die kosteten 5,99 im Dreierset, waren im Auslieferungszustand nicht vernünftig und viel zu dick geschliffen. Die Schärfe resultierte aus dem Grat und hielt nicht lange.
Dann hab ich sie mir vorgenommen und erstmal Grob die Stärke des Stahls passend geschliffen. Als ich formgebend, also mit dem Schleifen fertig war, hab ich mich dann ans Schärfen gegeben. Angefangen mit nem 800er Naturstein bis hoch zum GBB. Zum nächsten Stein die Messer immer wieder durch ein Horn gezogen. Zum Schluß nochmal 20 Züge auf nem CrxOx-Leder, nochmal durchs Horn - die Messer bestanden den Haartest.
Gut, sie halten die Schärfe natürlich nicht so lange wie meine Carbon-Japaner, aber hauchdünne Speckscheiben oder nahezu tränenfreie Zwiebelwürfel zaubern auch diese Zwei-Euro-Messer aufs Brett...
 
hallo!

dazu mal ne frage, die irgendwie zum thema passt.

was haltet ihr denn von den zwillings messern (five star serie), die es gerade mit treuepunkten bei rewe, kaufland und co zu erwerben gibt?

hier gibt es einen überblick.
 
hallo!

dazu mal ne frage, die irgendwie zum thema passt.

was haltet ihr denn von den zwillings messern (five star serie), die es gerade mit treuepunkten bei rewe, kaufland und co zu erwerben gibt?

hier gibt es einen überblick.

Ich habe das four star Kochmesser von Zwilling, hat damals 60€ekostet.
Find ich jetzt nicht soo übertrieben, außerdem hält so ein Messer normalerweise etliche Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.

Ich habe das Messer jetzt seit zwei Jahren und muß sagen, daß ich kein anderes Messer mehr benutze, o.k., außer natürlich Schälmesser, Schinkenmesser und Kartoffelschäler! :lach:

Die Klinge ist viel dünner als bei meinen Billigmessern, die Klingengeometrie insgesamt ist sehr gut, das Gefühl für den Schnitt ist überhaupt nicht vergleichbar.

Das Teil hat eine Art Hartgummigriff und ist daher sogar spülmaschinentauglich. :o
Ja, ich weiß, alle Puristen werden aufschreien, aber das Teil wird eh vor jeder Benutzung einmal kurz abgezogen und gut ist.

Also zusammengefasst: Mit Zwillingmessern machst Du bestimmt nichts verkehrt. :thumb2:
 
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...wohl, dass die Schärfe nicht lange anhält!!!
 
Moin Moin,

die Messer gab es vor ein zwei jahren auch schon mal, hab mit da auch mal eins gegönnt und seitdem schneidet das immer gemüse und co. musste es nicht mal nachschärfen, wurde wenn nur mal am stahl abgezogen.

gruß fuchs
 
@peperoni: Die Messer waren eine Woche später alle schon weg. Im Onlineprospekt habe ich die Messer nicht gefunden, sondern nur im Papierprospekt aus dem Briefkasten. Dort stand auch groß Sonderposten drüber.
@all: Auf der Rückseite der Schachtel ist eine Telefonnummer aufgedruckt. Dort habe ich angerufen und nach dem Stahl der Mittellage gefragt. Zuerst hat man mich damit abgespeist was auf der Packung steht - gefalteter Damaszenerstahl. Nach der vierten Nachfrage habe ich heute einen Rückruf erhalten. Die Mittellage besteht aus 8CR13MOV. Das ist ein chinesischer Stahl mit 0,8% Kohlenstoff 13% Chrom und ein wenig Molybdän und Vanadium. U.Gerfin sagt hier das sei "ziemlich exakt die Zusammensetzung von AUS 8".
 
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Vielen Dank für die Info, schade, bin ich wohl zu spät dran. Werde ich aber mal beobachten, vielleicht gibt's die nochmal irgendwann...
 
Die Mittellage besteht aus 8CR13MOV. Das ist ein chinesischer Stahl mit 0,8% Kohlenstoff 13% Chrom und ein wenig Molybdän und Vanadium.

Das ist kein chinesischer Stahl, das ist eine Stahlmarkenbezeichnung nach DIN, fehlt allerdings das X davor.

Die 8 heißt einfach 0,8% Kohlenstoff (C)
die 13 heißt (wegen dem X) 13 % Chrom,
Mo und V heißen einfach nur, daß auch von beidem (Molybdän und Vanadium) ein bisschen was drin ist.

Das zeug dürfte relativ hart sein, halbwegs rostbeständig (für wirklich rostbeständig braucht man >13% freien Chrom), dazu ein bisschen Vanadium für die Zähigkeit.
Ist keine Supermessergüte aber ganz o.k..
 
Dass es ein chinesischer Stahl sei, habe ich nicht nur einmal gelesen. Das geht unter anderem aus dem von mir verlinkten Thread mit dem Titel "Stahl aus China" hervor. Aber auch in der "List of blade materials" firmiert der Stahl als "Chinese Steel". Auch Böker gibt in seiner Stahltabelle als Herkunftsland "China" an. Wie die Stahlbezeichnung zu verstehen ist habe ich ja schon geschrieben. Allerdings würde ich die Buchstaben ein wenig anders deuten. Wie hiesige Stahlschlüssel zu verstehen sind, kann man hier nachlesen. Demnach würde ein X bedeuten, dass es sich um einen hochlegierten Stahl handelt. Hochlegiert ist ein Stahl dann, wenn ein Legierungsbestandteil über 5% liegt. Da das der Fall ist, müsste ein X davorstehen. Da aber keines davorsteht, handelt es sich wohl nicht um einen Stahl nach DIN oder EN. Das X ist also nicht vergessen worden, sondern der Stahl heißt so und ist unter dieser Bezeichnung auch im Netz zu finden. Zudem müsste die erste Zahl, die für Kohlenstoff steht dann auch zweistellig sein (C x Kohlenstoffgehalt in Massenprozent multipliziert mit 100), also 80 statt 8. Außerdem würde der Chromgehalt nicht direkt hinter CR stehen, sondern hinter MoV. "die 13 heißt (wegen dem X) 13 % Chrom" Wegen dem x, das fehlt? Die 13 bedeutet wohl wegen dem Cr, dass 13% Chrom enthalten ist.
 
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Zur Rostfreiheit: "Rostfrei" ist ein Etikett. Nach Wikipedia ("Rostfreier Stahl") zeichnet sich nichtrostender Stahl "durch einen Anteil von mehr als 10,5 Prozent Chrom aus, der im austenitischen oder ferritischen Mischkristall gelöst sein muss." Manchmal wird aber auch 12% oder 13% als die Grenze genannt, ab der ein Stahl als rostfrei gelten darf. Daran kann man schon sehen, dass es sich um eine fließende Grenze handelt, die den Stahl wegen einigen enthaltenen Legierungsbestandteilen korrosionsbeständig macht.

Das wird auch im sogenannten Lochfraßindex (Wirksumme) PRE (Pitting Resistance Equivalent) ausgedrückt. Sie errechnet sich folgendermaßen: WS = %Cr + 3,3 * %Mo + 16 * %N Auf den chinesischen Stahl laut Tabelle von Böker angewandt wäre die Wirksumme 13% Crom + 0,15% MO x 3,3 + 0,2% Ni x 16 = 16,7 Damit darf der Stahl wohl schon als rostfreier Messerstahl gelten und nicht als "halbwegs rostbeständig". Jedenfalls ebenso rostbeständig wie der Solinger Standardstahl 1.4116 (WS 16,65)
 
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