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Der Jagdschülerblog....

Wuidl

Grillkaiser
10+ Jahre im GSV
Ich habe jetzt ein paar Tage überlegt und bin, auch dank dem alten Faden von @boehmy, zu dem Schluss gekommen dass es vielleicht doch für einige ganz interessant ist was alles hinter diesem ominösen Jagdschein steht.

Vorab: ich bin jagdlich vollkommen unbeleckt, obwohl ich über die jahre viele berührungspunkte hatte. Oft wollte ich fragen ob es möglich ist mal mitzugehen hab ich mich irgendwie nicht dazu durchgerungen. Meine Vorstellung war immer am Hochstand zu sitzen und seine absolute ruhe zu wollen, ich hatte immer dass Gefühl ich würde fragen ob ich bei demjenigen eine Nacht neben ihm im Bett schlafen dürfte...
Die eigene Erfahrung mit Besuchern und Begleiter beim Fischen hat sein übrigens getan. Meine einzige Hochsitzerfahrung hatt nichts mit Jagd zu tun, aber egal! ;)

Der Reiz wurde immer größer und eigentlich wollte ich letztes Jahr zusammen mit der Göga loslegen. Gott sei dank habe ich es nicht getan denn die doch recht spontane Lehrgangsgestaltung meines Dienstherren hätte mir einen bösen Strich durch die Rechnung gemacht.

Nun ist es aber endlich so weit, letzte Woche war der erste abend, Thema Waffenrecht. Erweben, führen, transportieren, verbringen, mitnehmen, Voreintrag, Bedürfnis usw.
Trocken aber an sich einigermaßen schlüssig, zumindest bisher! Der erste Reviergang sollte am Samstag stattfinden, aber der für dass Lehrrevier zuständige Forstbetrieb muss Sturmschäden beseitigen, beim nächsten Revierganghat mein lieber Dienstherr wieder ein tolles Praktikum bei einer Nachbardienststelle organisiert. AN EINEM SAMSTAG!! Aus der Nummer muss ich unbedingt raus. Die Wechselschichtarbeiterei macht es nicht leichter, die auf 80% reduzierte Arbeitszeit gleicht es nur ein klein wenig aus.

Aber morgen geht es weiter mit Waffenrecht Teil 2 und am Samstag Schießstand. Die letzte Waffe hatte ich vor über 10 jahren in der Hand und war auch keine Flinte dass wird ein Spaß. Wenn es interesse gibt werde ich weiter berichten. :)
 
Soll ja Leute geben, die sich mein Bogenreinigen mit einem Pfeil ins Bein geschossen haben...
 

Ich hab auch nicht verstanden, was uns der Autor damit sagen will.

Also - ich kann dir zum Thema "mitgehen auf den Hochsitz" vllt ein paar Worte sagen. Bei mir ist es so ungefähr 5 Jahre her. Ein überaus liebenswerter älterer Herr hat mich an die Hand genommen und wir sind auf eine wizige Kanzel gestiegen. Der Senior war nicht mehr richtig mobil, insofern haben wir uns wunderbar ergänzt. Beim ersten Ansitz konnte er tatsächlich einen Bock strecken, das war das erste mal, daß ich aufgebrochen habe. Wie ich schon sagte, er war nicht mehr wirklich mobil. Ich war genau ein einziges Mal zusammen mit ihm auf dem Sitz. Danach hat er mir erklärt, daß er alleine sitzen will, daß er einfach keinen Bock auf Zweisamkeit auf dem Sitz hat. Also habe ich künftig bei unseren gemeinsamen "Ansitzen" immer einen Sitz weiter gesessen. Lerneffekt und Beobachtungen waren deutlich höher. Heute ist es so, daß ich ab und an Grünhörner dabei habe. Mit denen mache ich es genauso. Einen Sitz weiter und nachher wird erzählt. Ich für michh will auf dem Sitz meine Ruhe haben, auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen müssen. Rülpsen wenn ich das will, p...sen und der Decke, was auch immer. Ein Ansitz hat für mich auch was meditatives. Das funzt einfach nicht, wenn jemand neben dir sitzt. Also - wenn dich jemand mitnimmt - frag ihn einfach, wie er es will....

Und nu zu deiner Ausbildung... Jägersschule oder Hinterzimmer vom Jägersheim?
Wo denn?
Ich hatte mit dem Gesetze-auswendig-Lernen und verstehen zum Glück keine wirklichen Probleme.
Ganz schrecklich waren für mich die Vögel. Irgendwann, so 2 oder 3 Tage vor der Prüfung hab ich dann endlich sie Systematik dahinter verstanden.
Brutzeiten, Gelegegröße und so.
Die, die auf dem Boden brüten, brüten länger, legen mehr Eier und die Küken sind "relativ" fertig, wenn sie schlüpfen. Ist doch logisch, am Boden haste die Feinde, also so gut es geht von Anfang an flüchten können und wenn es viele sind, kommen ein paar davon durch.

Auf dem Baum ist es sicherer, deswegen sind die Küken weniger fertig, also kürzer gebrütet und es sind weniger....

Enten - einfach nur auswendig gelernt, so gut wie niix verstanden und behalten. Schwimm - und Tauchenten, Halbenten (die Knäk-Ente ist ein Zugvogel, Knäk ist wäääg) und wenn du geschickt bist, kannste im Sommer (war doch im Sommer?) den Stockenten-Erpel mit der Hand fangen, da kann er nämlich eine Zeit nicht fliegen.
 
@erwinelch Danke, so in etwa hatte ich dass vorgestellt. Wie gesagt, beim Fischen geht es mir da ja auch so, da will ich meine Ruhe und meinen Gedanken nachhängen und nicht, wie in der arbeit, die ganze Zeit brabbeln und erklären.
Was anderes ist sicher der Sammelansitz im Lehrrevier was ja auch primär für die Schüler stattfindet.

Die Jagdschule ist eine kleine Private, fünf minuten von mir zu hause, ich glaube drei Kurse paralell zu je sechs Schülern. Nicht im Hinterzimmer sondern im Keller des Privathauses der Schulinhaber. Keine hochglanzjagdschule aus dem Katalog sondern die rustikale variante. Einmal die Woche abends und jeweils etwa drei Samstage im Monat bis September zur Prüfung.
Wir haben die Freiheit jederzeit in´s Lehrrevier (großer ehem. Truppenübungsplatz) zu fahren und die ansitze zu nutzen oder rumzustromern, wenn man vorher bescheid gibt bekommt man auch die Info ob jemand von den Ausbildern zu der zeit draussen ist und kann, wenn man will, sich mit denen kurzschließen.

Und vor dem Federvieh, ganz besonders vor den Enten, graut es mir bisher am meisten. Schein aber vielen so zu gehen. :D
 
Nachdem ich heute meinen ersten und, zumindest bisher ruhigen, Nachtdienst seit einem Jahr absitzen darf kann ich die gut bezahlte Zeit auch gleich nutzen um hier weiter zu berichten.

Neben den Themen um Erwerbsberechtigug, WBK Eintragung und die Vorschriften um dass Führen und Schießen mit Feuerwaffen als Jäger weiß ich jetzt auch dass ich, insofern alles gut geht, künftig zweimal im Jahr Silvester feiern muss. So ein Streß aber auch....:sun:
Aufbewahrungsvorschriften, Verbotene Waffen, Anscheinswaffen waren der einstieg,dann noch den rechtfertigenden Notstand, Notwehr, Putativnotwehr und Nothilfe mit den üblichen kreativen Diskussionen drumrum! o_O

Weiter ging es dann mit dem Sachgebiet 1, also den Waffen an sich. Ich bin immer noch überrascht wieviel dabei alleine hinter dem Bereich "Blanke Waffen" steckt.
Waidmesser, Nicker, Waidblatt, Jagdtaschenmesser, Hirschfänger und Saufeder...... Bisher war ein Messer für mich ein Messer, allenfalls noch ein Taschen- oder Küchenmesser, davon muss ich mich wohl verabschieden. Aber, fragt dass wirklich wer in der Prüfung?:hmmmm:

Weiter dann mit den "Heißen Waffen" womit ich dann wirklich erstmal überfordert bin: Bockdoppelbüchse, Büchsflinte, Doppelbüchsdrilling, Bockdrilling oder wie sie dann alle heißen. Und als wäre es noch nicht genug:Kipplaufsystem, Blocksystem, Hahnsystem,Unterhebelrepetierer oder Waldläufer....! :ballaballa:

Und wir sind noch lange nicht bei den Enten.....

Aber Samstag gehts zum Schießen, und ich muss sagen ich freu mich nicht nur auf die Schießerei an sich sondern auch darauf die ca. 45kg schwere angehende Kinder- und Jugendpsychologin beim rückwärtssalto zu beobachten. Sie möchte Falknerin werden weil sie so oft in Duabai war und die Tiere ganz toll findet.... es viel auch dass Wort "Therapiefalke" :puke:
 
He he ist viel. Ich habe gemerkt die Jugend tut sich da leichter. Dort liegt die Schulzeit noch nicht so lange zurück. Bei den intensiv Wochenenden zur Prüfungsvorbereitung war ich entsetzt was die noch alles wussten. Aber wie immer im Leben, cool bleiben und sein Ding durch ziehen.

Tipp von mir, gerade für die bayerische Prüfung. Seit ein paar Jahren wird vermehrt Hygiene und Krankheiten gefragt.

Viel Erfolg. Ich drücke die Daumen.
 
Der Vorteil ist durch den Lehrgangs- und Prüfungsmarathon im letzten Jahr bin ich im lernen noch ganz gut drin, auch wenn ich feststellen muss dass ich von Jugend ganz schön weit weg bin und zunehmend der alte konstervative Sack werde der ich nie sein wollte... :D

Die unterlagen zu den Wildkrankheiten haben wir bereits bekommen, auch sehr umfangreich. Bei dem Thema mach ich mir, zumidest was das grundsätzliche Verständnis angeht, jetzt weniger sorgen, aber ich hab mir im laufe der Nacht schonmal einen überblick über die Enten verschafft.... davor hab ich jetzt langsam wirklich Anhst. Des kann sich doch kein Mensch merken?
 
Eselsbrücken bauen. Wie auch immer. Mir haben Bilder im Kopf beim Lernen sehr geholfen. Visualisieren. Wie auch immer.
Glaube mir, auch wenn es die Lodenjockel nicht gerne hören, geschätzt 70% von dem, was du jetzt lernen wirst, kannste später gepflegt vergessen. Worüber ich mich heute noch wundere oder ärgere - warum fth muß ich die Zahnformel einer Gams kennen?
Wegen deiner Frage nach den Messern und ob dich das jemand fragt. Kann schon sein, ich behaupte einfach mal, solche relativ simplen Fragen können mitunter auch dafür dienen, dich in der Prüfung zu retten. Mich hat jemand in der Prüfung nach dem Porroprisma gefragt. Wie aus der Pistole geschossen kam, daß das was mit dem Fernglas zu tun hat. Was genau hab ich natürlich längst vergessen, aber es muß Eindruck gemacht haben, wurde gelobt, fleißig gelernt zu haben.
 
@erwinelch Mit Eselsbrücken hab ich mir schon mehrfach den hintern retten können in so manchen Prüfungen! :-)

@boehmy Die Seite ist der Hammer, vielen vielen Dank!
 
Die Kolbenente geht zu Schell und reiert über die Tafel einen Berg Moor.....! Nie gebraucht aber seit über 20 Jahren unvergessen!!!
 
Sieh zu das Du eine Lern CD/DVD mit den Prüfungsfragen aus Bayern bekommst und klopfe die Dir in den Kopf

Simuliere die Prüfung bis Du in jedem Bereich min 95% hast

Dann fällt Dir es wesentlich leichteste ganzen Sachen zu verstehen, gerade wenn man jagdlich nicht vorbelastet ist
 
Sieh zu das Du eine Lern CD/DVD mit den Prüfungsfragen aus Bayern bekommst und klopfe die Dir in den Kopf

Simuliere die Prüfung bis Du in jedem Bereich min 95% hast

wir haben vor der Prüfung auch die Theoriefragen simuliert bis zum Erbrechen. Ich hab jeden Morgen eine Stunde Prüfung geübt. Und abends nochmal. Über Monate. 95% reichen nicht, meiner Meinung nach, außerhalb der Prüfungssituation müssen es 100 sein. Nicht nachlässig werden.
 
Ich habe nicht umsonst min 95% geschrieben...........
 
...es hört sich ja an, also ob es schlimmer ist als meine 3 Staatsexamen???Überlege nämlich auch gerade mich für einen Jagdschule anzumelden.Freue mich auf deine Berichte Wuidl:thumb2:
 
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