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Der Jungjägerblog...

Horrido!

Komme grade vom Ansitz mit dem Pächter, wie gestern angekündigt. Das Töchterchen ist krank, daher war die Nacht umso kürzer ... er holt mich um kurz vor 5 ab, wir fahren 2 Minuten bis ins Revier und stellen das Auto ab. Dann etwa 3 Minuten Fussmarsch bis wir auf eine kleine, offene Kanzel unter einer Eiche aufbaumen. Vor uns ca. 75 m Wiese mit einer Kirrung und Salzlecke. Linkerhand dann auf einmal Bewegung, eine Ricke beim äsen. Kurz danach kommt ein kleineres Stück dazu, es ist nicht klar ob schwacher Bock oder Schmaltier, lässt sich dann aber als starkes älteres Kitz ansprechen. Fotos sind zwar nix geworden, ich stell trotzdem mal eins rein, da erkennt man die Geiß unterhalb des Häusschens.

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Leider kommt dann eine Joggerin des Weges und die zwei springen ab. Wir warten ca. 30 Minuten, aber trotz Fiepen lassen sie sich nicht wieder blicken. Ich bin für meinen zweiten Ansitz überhaupt trotzdem sehr zufrieden, denn immerhin Anblick gehabt! Beim ersten hatten wir zwar Waidmannsheil und konnten ein Damkalb erlegen, aber nun ja ...

Plötzlich sehe ich hinter den Brombeeren in obigem Foto (Unterrand rechts) einen Bock auftauchen, keine 10 Meter von uns ... ich mache den Pächter aufmerksam, er greift zu seiner Bockbüchsflinte, der Bock zieht quer vor uns lang, er lässt fliegen, trifft das Blatt und der Bock flüchtet tief in die angrenzende Dickung. Wir baumen ab, der Anschuss ist leider nicht auszumachen, aber auf der Fluchtstrecke dann Schweiß ... und nach ca. 20 Metern in der Dickung liegt er. Wir bergen ihn, er bekommt den letzten Bissen und ich gratuliere (ich weiss, falsche Seite, aber da halte ich mich als Jungjäger mal schön zurück :D ). Der Bock hat ca. 18 kg unaufgebrochen.

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Der Pächter holt das Auto, ich warte beim erlegten Stück und genieße den Morgen ... und das tolle Gefühl des Jagdglücks, auch wenn ich "nur" dabei war. Leider konnte ich nicht mit zum Aufbrechen und musste nach Hause, aber ich habe doch die Hoffnung das ich wieder mit darf, v.a. weil er schon 4 Wochen auf nen Bock ansaß :-)

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siehste, ohne Hut. Ich sag es doch.

Ich bin ja seit ein paar Monaten in einem neuen Revier unterwegs, ist etwas größer, deswegen dauert es halt eine Zeit, bis ich alles kenne, vielmehr wenigstens einmal gesehen habe. Das Revier besteht aus insgesamt fünf einzelnen kleineren Jagden, ein Teil von der Gemeinde vergeben, ein Teil vom Kreis, ein Teil vom staatl. Forst. Deswegen gibt´s auch keine vernünftige zusammenhängende Karte. Egal, ein paar Teile hab ich mir zusammengeklaubt, Teilweise sind die Teile noch aus der Zeit vor dem 1. WK, somit noch auf Deutsch verfasst. Sehr wiitzig. Den Rest erledigt GockelMäps. Nicht alles am Gockel ist schlecht, nur fast alles.

Am Samstag hab ich mir vom Aufseher einen Revierteil zeigen lassen, den ich bisher noch nicht kannte, auf der Rückseite des Waldsaums, wo ich vor einiger Zeit im Weizen den Bock erlegt habe.

Ein Träumchen sage ich euch. Im Umkreis von 5 Kilometern NICHTS. Und schon gar keine Menschen, Hundemuttiis, Pferdemädchen, lästige Geokätscher (sonnen Schwachsinn gibt´s in Frankreich zum Glück so gut wie nicht) oder Radfahrer. Einfach Ruhe.

Vom Waldrand aus fällt das Gelände leicht ab, etwa 500 Meter zum Bach hin. Viel Schilf, noch viel mehr Hecken und zwischendrin viel Wiese. Und - wie schon erwähnt - keine lästigen Störenfriede.

Im Moment im Wald rumzusitzen und auf Rehe zu warten ist ja ein eher sinnentleertes Projekt, insbesondere, wenn rundrum mehr oder weniger saftige Wiesen sind.

Für den Buttolo ist es noch zu früh, keinerlei Reaktion. Egal. Das nur vorab.
Also - am Samstag hab ich diesen Revierteil entdeckt, in einer Eiche ist eine offene Leiter, die sogar noch halbwegs stabil ist. Sitzbrett und Lehne muß ich austauschen. Mal sehen, vllt. macht es ja auch der Aufseher. Wir werden sehen. Wir haben die Leiter also inspiziert und uns für den nächsten Samstag zur Instandsetzung verabredet. Gleichzeitig gegenüber eine kleine Pappel ausgemacht, die sich in einen Salzstock verwandeln wird.

Gestern abend hat es mich nicht daheim gehalten, die Teleskopsäge/ Schere eingepackt und ab zur Eiche. Ich hab sogar die Zufahrt gefunden. Gockel sei dank. "Ei, im übernächsten Dorf am Fußballplatz den rechten Waldweg nehmen, dann kommste hier hin". Sehr präszise, hat aber gepaßt.

Ich war um kruz nach 7 da, hab die Eiche etwas gestutzt, im zweiten Anlauf war dann auch alles frei.
Einrichten, Sauerkrautsaft aufziehen, Entfernungen ausmessen (120 Meter zum Hauptwechsel :-( )

Harren.

Warten.

Harren.

Mehr warten.

Mehr harren.


...

...

...


Viertel vor 9. Genau gegenüber ein Reh. Wahrhaftig ein Reh. Glas greifen, aber.... Wieso hat das Reh keine Hörner? Na gut, dann halt nicht. Kurz danach kommen auch die beiden Kitze. Ich freue mich an dem Anblick und darüber, daß meine Theorie - wo Rehe jetzt zu finden sind - stimmt.

Ich harre, warte, warte mehr und harre noch viel mehr. Gegen 9 Uhr sehe ich links aus dem Wald ein weiteres Reh kommen. Laser - 110 Meter. Geht gerade noch so. Waffe ist auf 100 Fleck eingeschossen. Glas greifen und siehe da - ein kleiner Jährling. Paßt doch.

Waffe greifen. Ich bin ja kein Freund von dem Rumgezirkele auf offenen Leitern mit mäßiger Auflage, aber ich finde doch eine geeignete Position.
Ziel erkannt und angesprochen, Vorder & Hintergelände frei, natürlicher Kugelfang gegeben.

Nun erkenne ich aber den Vorteil der Leiter, gut im Baum versteckt und ewig nicht genutzt. Ich habe also alle Zeit der Welt, allerdings will ich die Sache klären, bevor das Knäblein auf die Idee kommt, Mutti treiben zu wollen.

Also - etwas höher anhalten, 2-3 Zentimeter, einstechen, Konzentration. Langsam den Druck am Abzug erhöhen, Päng. Keine Reaktion.
Also gefühlt für 3 Minuten. Dann nimmt er mit gesenktem Haupt Anlauf, einen Halbkreis über die Wiese um dann im Reisig am Rand der Hecke zum Liegen zu kommen, kurzes Schlegeln, dann Ruhe.

Was jetzt kommt kennen wir schon alle, Antibrumm auffrischen, aufbrechen, heim in die Kühlunng. Daheim an der Leiter aufgehängt, im warmen Zustand abgezogen und grob zerlegt.

Um kurz vor 11 war alles erledigt, heute kommt die Müllafuhr. Sehr praktisch.

Treffer genau in die Kammer, Lunge und Herz, vom Herz war eigentlich nix mehr da. Erstaunlich, daß er dann noch so weit gekommen ist.
Was Testosteron nicht alles ausmacht.
 
Waidmannsheil allen beiden, @BasaltfeueR mir deucht als hätte ich die Bilder gerade eben schon mal gesehen. ;)
 
Ja das ist wohl so :D ... hatte übrigens meine nicht-loden Jagdstolz-Schirmmütze auf, wie beim ersten Ansitz auch, die geb ich nie wieder her :D
Wir habennsogar einen gemeinsamen fb-freund :blinky:

Ach schau her, so klein ist die Welt :D DRK OV Mainz (?) war früher unsere Partnerbereitschaft als ich noch aktiv war.
 
Ach schau her, so klein ist die Welt :D DRK OV Mainz (?) war früher unsere Partnerbereitschaft als ich noch aktiv war.
Eieiei! Mit denen bin ich (vor Corona) aufm Rosenmontagszug, im Stadion, SWR-Festival usw. unterwegs (gewesen). Den G. v. N. kenne ich noch als Kollegen von der Uniklinik her.
Falls du jedenfalls mal eine Empfehlung für ne Kopfbedeckung brauchst, ich hätte da was :D
 
AM Rosenmontagszug waren wir immer oben, G. und Co. immer zur Wiesn hier unten, des war aber noch in den späten 1900er Jahren :D

Tips nehme ich gerne an! :)
 
Die hab ich schon länger im Blick, machen ganz schicke Sachen. :)
 
Ging ja ganz an mir vorbei, Waidmannsheil! :)
 
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