MLH
Militanter Veganer
Hallo Leute!
Mein Name ist Michael. Ich bin starker Griller und neu hier. Naja, zumindest neu als Autor. Als stiller Leser bin ich schon seit vielen Jahren dabei.
Dieses Forum war mir eine große Hilfe bei der Planung und dem Bau meiner Außenküche, so dass ich mir fest vorgenommen hatte, ebenfalls meine Erfahrungen weiterzugeben. Die Küche ist nun seit anderthalb Jahren fertig … ich wurde aufgehalten.
Mit dem Ergebnis könnte ich zufriedener nicht sein, doch eines nach dem anderen.
Vorgeschichte:
Ich hole etwas weiter aus, da vielleicht schon die Geschichte meines Prototypen hilfreich sein könnte.
Im Jahr 2014 - das Haus stand schon seit ein paar Jahren, die gröbsten Arbeiten an den Außenanlagen waren erledigt - wollte ich ein adäquates Zuhause für meine Grills.
Da ich mir selbst über meine Bedürfnisse nicht im Klaren war, wollte ich im ersten Schritt keinen Bau für die Ewigkeit, sondern eher eine Art Provisorium.
Obwohl die Küche ungeschützt der Witterung ausgesetzt war und nur aus lackierten Fichtenholzbrettern und -latten bestand, war sie 5 Jahre später noch immer in gutem Zustand. Wenig Aufwand, kostengünstig und wie ich finde, recht nett. Kann ich empfehlen!
Planung:
Wenn auch nicht unbedingt nötig, so hatte ich einfach Lust auf den Bau einer neuen Küche. Der Platz war vorgegeben, weshalb ich zumindest bei der Grundfläche nicht viele Freiheitsgrade hatte.
Die endgültigen Maße an den Außenkanten betragen L: 350cm x B: 112cm x H: 93cm (Oberkante Arbeitsplatte).
Weil leicht zu verarbeiten, sollte das Mauerwerk aus Ytong (Gasbeton, Porenbeton, wasauchimmer) entstehen.
Und um ehrlich zu sein: Ich hatte ebenfalls große Lust, mir einen neuen Grill zu kaufen!
Da bei mir ausschließlich mit Kohle gegrillt wird (Gas? Nur über meine Leiche!), war der ursprüngliche Plan, eine Kugel zu integrieren.
Gut zu erkennen: Hier passt kein Kugelgrill rein.
Lange Geschichte kurz erzählt: Es ist ein Napoleon Prestige Pro 500 in der Einbauvariante geworden (BiPro500).
Schubladen und Türen:
Zum Glück gibt es spezielles Edelstahlzubehör von Napoleon, Fire Magic, Beefeater, Lynx und vielen anderen mehr. Interessanterweise haben alle bekannten Hersteller etwas gemeinsam: die astronomischen Preise! Ich brauchte zwei doppelflügelige Türen (eine Tür ist auf der Rückseite), zwei Schubladenelemente mit drei Auszügen und eine einzelne Schublade. Das wäre mir in Summe zu teuer geworden, also habe ich einen Versuch bei einem chinesischen ebay-Händler gewagt.
Die gelieferte Qualität (sicherlich nicht mit derer oben genannter Hersteller zu vergleichen) war dem Preis angemessen und genügt bis auf kleine Mängel in der Verarbeitung meinen Ansprüchen. Lediglich die windigen Griffe wurden durch massive Edelstahlgriffe ersetzt.
Die Bodenplatte:
Nach dem Rückbau der alten Küche war dann am 01.03.2019 Spatenstich. Los gings mit der Bodenplatte.
Ausgeschachtet, Strom im Leerrohr verlegt, aufgekiest, Baufolie und Stahlgitter darüber, eingeschalt … und los!
Hier das Ergebnis. Damit der sichtbare Teil zum Rest des häuslichen Wegesystems passt, habe ich noch ein paar Porphyr-Polygonalplatten eingebaut und verfugt.
Mauern:
Da die Bodenplatte dem Gefälle der Terrasse folgt, habe ich die unterste Steinreihe zugeschnitten - einigermaßen genau. Da diese im Zementmörtel verlegt wurde, konnte ich gut ausgleichen und die Küche ins Wasser setzen..
Zwischen dem Mauerwerk und der Bodenplatte befinden sich Bitumenbahnen.
Alle folgenden Steinreihen habe ich im Verbund auf Dünnbettmörtel verlegt. Die rechtwinklig zur Rückwand verlaufenden Steine habe ich mit Mauerverbindern angeschlossen.
Wegen großer Ungeduld musste gelegentlich ein Edelstahlelement probesitzen.
Hier war ich noch in der Experimentierphase, was die Auflagen- und Arbeitsplattengestaltung anbelangt. Links neben dem Edelstahlelement sieht man, dass ich eine selbst gegossene Betonplatte eingesetzt habe. Spoiler: Diese Lösung hat es am Ende nicht geschafft.
Auf dem nächsten Bild wurde die Eigenbau-Betonplatte durch Terrassenplatten ersetzt. Auch hier: Optiktest nicht bestanden, leider kein Sieger.
Den Sturz unter dem Gasgrilleinsatz habe ich aus Rasenkantsteinen erstellt.
Dann noch ein paar Unterputzdosen gesetzt für Schalter, Beleuchtung und Steckdosen - und fertig ist der Rohbau!
Verputzen:
Vom Verputzen habe ich nicht besonders viele Bilder. Mag daran liegen, dass ich dieses Gebazle nicht sonderlich gerne mag.
Ich habe zuerst alle bodennahen Steine und entlegenen Winkel, an die ich zum Verputzen nicht herankommen würde, mit Dichtschlämme behandelt. Dann Putzgrund aufgetragen und anschließend Gewebeeckwinkel mit mineralischem Unterputz eingeputzt.
Abschließend noch Gewebe für die Flächen, Unterputz darüber.
Für den Oberputz habe ich einen mineralischen Sockelputz verwendet. Sockelputz wegen der Widerstandsfähigkeit gegen Schlagregen und Spritzwasser, weil - ich möchte es vorweg nehmen - die Außenküche kein Dach bekommen wird.
Auf folgendem Bild bin ich noch nicht ganz fertig mit Verputzen, weil mich die Dunkelheit eingeholt hatte. Die Idee für die Beleuchtung habe ich mir hier aus dem Forum ausgeliehen.
Auflagen und Arbeitsplatte:
Auch hier war das Forum sehr ergiebig. Betonplatte gießen, geflieste Fermacellplatte, Siebdruckplatte. Nach tagelanger Recherche ist es nichts von alledem geworden, weil Frau kam, sah und sprach: Granit muss es sein.
Der örtliche Steinmetz, der eigentlich nur Grabsteine macht, hatte richtig Lust auf das Projekt und hat mich ein Aufmaß mittels Hartfaserplatte anfertigen lassen. Dann hieß es warten. Ostern kam mir in die Quere. Noch mehr Warterei.
Anstrich und Edelstahleinbau:
Zwischenzeitlich konnte ich die Küche noch mit Sockelfarbe streichen und die Edelstahlelemente verbauen.
Die Arbeitsplatte:
Endlich! Die Anlieferung mittels Kran von außerhalb des Grundstücks war eine spannende Sache. Nur für mich, nicht für den Steinmetz.
Die Platte ist 3cm stark und kam in zwei Teilen. Kleine Besonderheit: Die Oberfläche ist nicht poliert, sondern geledert. Dies verleiht eine matte Optik (außer sie ist nass) und eine sehr angenehme Haptik wie … Leder eben.
Fertigstellung:
Jetzt haben wir’s gleich. Noch schnell die Platten verfugen, die Grills einbauen und einen Klarstein Beersafe in Betrieb setzen. Fertig!
Noch ein paar Ergänzungen:
Das Einzugsband unter der Thekenplatte diente zur Installation eines umlaufenden LED-Bands. LED-Band war installiert und wurde wegen Nichtgefallen wieder entfernt.
Vielleicht bekommt der Grillmeister in Zukunft eine Wetterschutzlösung aus zwei sturmfesten und höhenverstellbaren Segeln spendiert. Der Schutz der Küche spielt dabei für mich eine untergeordnete Rolle. Meine Grillausrüstung muss es abkönnen, Jahr und Tag ungeschützt im Freien zu stehen.
Der Kühlschrank ist kein dedizierter Außenkühlschrank, hat aber annähernd die gleichen Specs wie ein wesentlich teurerer BBQ-Kühlschrank. Aufgrund seiner Minibar-Kühlleistung nutze ich ihn eher als elektrische Kühlbox. Heißt: Kalte Getränke aus dem Bierkühlschrank im Keller in den Klarstein laden, dann bleiben sie auch schön kühl.
Ab Herbst wandert der Kühli in den Keller, ansonsten bleibt er draußen. Spritzwasser an der Front hält er aus.
Den Seitenbrenner habe ich bisher nur einmal benutzt. Das liegt aber daran, dass ich Pfanne oder Dutch Oven aus alter Gewohnheit lieber auf die Platte der Sidefirebox des Smokers stelle. Vielleicht kommen wir über die Zeit noch zusammen.
Und zu guter Letzt der dickste Brocken, der sich sicherlich sehr kontrovers diskutieren lässt: der Gasgrill.
Ich bin froh, dass ich den Napoleon habe, keine Frage. Für mich würde er als Einzellösung allerdings keine Alternative zu einem Kohlegrill darstellen oder gar - wie in meinem Fall -, zu einem Keramikgrill (Monolith Classic). Die Temperatur (selbst mit Sizzlezone, die bei mir im Garraum verbaut ist) ist gemessen an der Gluthölle eines Kohlefeuers ein laues Lüftchen. Die Temperaturstabilität ist auch eher übersichtlich. Durch die Neigung zu Fettbränden bei Longjobs mit fettiger Ware (z.B. Schweinebauch) wird er zu einem unzuverlässigen Begleiter.
Dafür hat der Napoleon mit seinem Heckbrenner und der sehr hochwertigen Rotisse ein Killerfeature! Selten so leckere Enten und Rollbraten vom Grill gezogen. Auch für schnell mal ne Wurst und nen Nacken ist er prima.
Vor dem Hintergrund des hohen Anschaffungspreises würde ich mit meinem heutigen Wissen allerdings in einen zweiten Monolith mit vollem Zubehör investieren.
Fazit:
Mit meiner Außenküche habe ich einen Sport- und Wohlfühlplatz für die ganze Familie geschaffen, dessen Anblick mich jeden Tag aufs neue erfreut - und beinahe so oft ist die Küche auch in Benutzung!
Ich hoffe, dass dieser Bericht als Inspiration dienen kann, genauso wie die GSV-Berichte für mich eine Inspiration waren.
Sollten Fragen aufkommen, so werde ich versuchen diese zu beantworten. Selbstverständlich werde ich diesen Thread noch einige Zeit im Auge behalten, allerdings bin ich nicht der große Forenheld.
Gut Glut!
Michael
Mein Name ist Michael. Ich bin starker Griller und neu hier. Naja, zumindest neu als Autor. Als stiller Leser bin ich schon seit vielen Jahren dabei.
Dieses Forum war mir eine große Hilfe bei der Planung und dem Bau meiner Außenküche, so dass ich mir fest vorgenommen hatte, ebenfalls meine Erfahrungen weiterzugeben. Die Küche ist nun seit anderthalb Jahren fertig … ich wurde aufgehalten.
Mit dem Ergebnis könnte ich zufriedener nicht sein, doch eines nach dem anderen.
Vorgeschichte:
Ich hole etwas weiter aus, da vielleicht schon die Geschichte meines Prototypen hilfreich sein könnte.
Im Jahr 2014 - das Haus stand schon seit ein paar Jahren, die gröbsten Arbeiten an den Außenanlagen waren erledigt - wollte ich ein adäquates Zuhause für meine Grills.
Da ich mir selbst über meine Bedürfnisse nicht im Klaren war, wollte ich im ersten Schritt keinen Bau für die Ewigkeit, sondern eher eine Art Provisorium.
Obwohl die Küche ungeschützt der Witterung ausgesetzt war und nur aus lackierten Fichtenholzbrettern und -latten bestand, war sie 5 Jahre später noch immer in gutem Zustand. Wenig Aufwand, kostengünstig und wie ich finde, recht nett. Kann ich empfehlen!
Planung:
Wenn auch nicht unbedingt nötig, so hatte ich einfach Lust auf den Bau einer neuen Küche. Der Platz war vorgegeben, weshalb ich zumindest bei der Grundfläche nicht viele Freiheitsgrade hatte.
Die endgültigen Maße an den Außenkanten betragen L: 350cm x B: 112cm x H: 93cm (Oberkante Arbeitsplatte).
Weil leicht zu verarbeiten, sollte das Mauerwerk aus Ytong (Gasbeton, Porenbeton, wasauchimmer) entstehen.
Und um ehrlich zu sein: Ich hatte ebenfalls große Lust, mir einen neuen Grill zu kaufen!
Da bei mir ausschließlich mit Kohle gegrillt wird (Gas? Nur über meine Leiche!), war der ursprüngliche Plan, eine Kugel zu integrieren.
Gut zu erkennen: Hier passt kein Kugelgrill rein.
Lange Geschichte kurz erzählt: Es ist ein Napoleon Prestige Pro 500 in der Einbauvariante geworden (BiPro500).
Schubladen und Türen:
Zum Glück gibt es spezielles Edelstahlzubehör von Napoleon, Fire Magic, Beefeater, Lynx und vielen anderen mehr. Interessanterweise haben alle bekannten Hersteller etwas gemeinsam: die astronomischen Preise! Ich brauchte zwei doppelflügelige Türen (eine Tür ist auf der Rückseite), zwei Schubladenelemente mit drei Auszügen und eine einzelne Schublade. Das wäre mir in Summe zu teuer geworden, also habe ich einen Versuch bei einem chinesischen ebay-Händler gewagt.
Die gelieferte Qualität (sicherlich nicht mit derer oben genannter Hersteller zu vergleichen) war dem Preis angemessen und genügt bis auf kleine Mängel in der Verarbeitung meinen Ansprüchen. Lediglich die windigen Griffe wurden durch massive Edelstahlgriffe ersetzt.
Die Bodenplatte:
Nach dem Rückbau der alten Küche war dann am 01.03.2019 Spatenstich. Los gings mit der Bodenplatte.
Ausgeschachtet, Strom im Leerrohr verlegt, aufgekiest, Baufolie und Stahlgitter darüber, eingeschalt … und los!
Hier das Ergebnis. Damit der sichtbare Teil zum Rest des häuslichen Wegesystems passt, habe ich noch ein paar Porphyr-Polygonalplatten eingebaut und verfugt.
Mauern:
Da die Bodenplatte dem Gefälle der Terrasse folgt, habe ich die unterste Steinreihe zugeschnitten - einigermaßen genau. Da diese im Zementmörtel verlegt wurde, konnte ich gut ausgleichen und die Küche ins Wasser setzen..
Zwischen dem Mauerwerk und der Bodenplatte befinden sich Bitumenbahnen.
Alle folgenden Steinreihen habe ich im Verbund auf Dünnbettmörtel verlegt. Die rechtwinklig zur Rückwand verlaufenden Steine habe ich mit Mauerverbindern angeschlossen.
Wegen großer Ungeduld musste gelegentlich ein Edelstahlelement probesitzen.
Hier war ich noch in der Experimentierphase, was die Auflagen- und Arbeitsplattengestaltung anbelangt. Links neben dem Edelstahlelement sieht man, dass ich eine selbst gegossene Betonplatte eingesetzt habe. Spoiler: Diese Lösung hat es am Ende nicht geschafft.
Auf dem nächsten Bild wurde die Eigenbau-Betonplatte durch Terrassenplatten ersetzt. Auch hier: Optiktest nicht bestanden, leider kein Sieger.
Den Sturz unter dem Gasgrilleinsatz habe ich aus Rasenkantsteinen erstellt.
Dann noch ein paar Unterputzdosen gesetzt für Schalter, Beleuchtung und Steckdosen - und fertig ist der Rohbau!
Verputzen:
Vom Verputzen habe ich nicht besonders viele Bilder. Mag daran liegen, dass ich dieses Gebazle nicht sonderlich gerne mag.
Ich habe zuerst alle bodennahen Steine und entlegenen Winkel, an die ich zum Verputzen nicht herankommen würde, mit Dichtschlämme behandelt. Dann Putzgrund aufgetragen und anschließend Gewebeeckwinkel mit mineralischem Unterputz eingeputzt.
Abschließend noch Gewebe für die Flächen, Unterputz darüber.
Für den Oberputz habe ich einen mineralischen Sockelputz verwendet. Sockelputz wegen der Widerstandsfähigkeit gegen Schlagregen und Spritzwasser, weil - ich möchte es vorweg nehmen - die Außenküche kein Dach bekommen wird.
Auf folgendem Bild bin ich noch nicht ganz fertig mit Verputzen, weil mich die Dunkelheit eingeholt hatte. Die Idee für die Beleuchtung habe ich mir hier aus dem Forum ausgeliehen.
Auflagen und Arbeitsplatte:
Auch hier war das Forum sehr ergiebig. Betonplatte gießen, geflieste Fermacellplatte, Siebdruckplatte. Nach tagelanger Recherche ist es nichts von alledem geworden, weil Frau kam, sah und sprach: Granit muss es sein.
Der örtliche Steinmetz, der eigentlich nur Grabsteine macht, hatte richtig Lust auf das Projekt und hat mich ein Aufmaß mittels Hartfaserplatte anfertigen lassen. Dann hieß es warten. Ostern kam mir in die Quere. Noch mehr Warterei.
Anstrich und Edelstahleinbau:
Zwischenzeitlich konnte ich die Küche noch mit Sockelfarbe streichen und die Edelstahlelemente verbauen.
Die Arbeitsplatte:
Endlich! Die Anlieferung mittels Kran von außerhalb des Grundstücks war eine spannende Sache. Nur für mich, nicht für den Steinmetz.
Die Platte ist 3cm stark und kam in zwei Teilen. Kleine Besonderheit: Die Oberfläche ist nicht poliert, sondern geledert. Dies verleiht eine matte Optik (außer sie ist nass) und eine sehr angenehme Haptik wie … Leder eben.
Fertigstellung:
Jetzt haben wir’s gleich. Noch schnell die Platten verfugen, die Grills einbauen und einen Klarstein Beersafe in Betrieb setzen. Fertig!
Noch ein paar Ergänzungen:
Das Einzugsband unter der Thekenplatte diente zur Installation eines umlaufenden LED-Bands. LED-Band war installiert und wurde wegen Nichtgefallen wieder entfernt.
Vielleicht bekommt der Grillmeister in Zukunft eine Wetterschutzlösung aus zwei sturmfesten und höhenverstellbaren Segeln spendiert. Der Schutz der Küche spielt dabei für mich eine untergeordnete Rolle. Meine Grillausrüstung muss es abkönnen, Jahr und Tag ungeschützt im Freien zu stehen.
Der Kühlschrank ist kein dedizierter Außenkühlschrank, hat aber annähernd die gleichen Specs wie ein wesentlich teurerer BBQ-Kühlschrank. Aufgrund seiner Minibar-Kühlleistung nutze ich ihn eher als elektrische Kühlbox. Heißt: Kalte Getränke aus dem Bierkühlschrank im Keller in den Klarstein laden, dann bleiben sie auch schön kühl.
Ab Herbst wandert der Kühli in den Keller, ansonsten bleibt er draußen. Spritzwasser an der Front hält er aus.
Den Seitenbrenner habe ich bisher nur einmal benutzt. Das liegt aber daran, dass ich Pfanne oder Dutch Oven aus alter Gewohnheit lieber auf die Platte der Sidefirebox des Smokers stelle. Vielleicht kommen wir über die Zeit noch zusammen.
Und zu guter Letzt der dickste Brocken, der sich sicherlich sehr kontrovers diskutieren lässt: der Gasgrill.
Ich bin froh, dass ich den Napoleon habe, keine Frage. Für mich würde er als Einzellösung allerdings keine Alternative zu einem Kohlegrill darstellen oder gar - wie in meinem Fall -, zu einem Keramikgrill (Monolith Classic). Die Temperatur (selbst mit Sizzlezone, die bei mir im Garraum verbaut ist) ist gemessen an der Gluthölle eines Kohlefeuers ein laues Lüftchen. Die Temperaturstabilität ist auch eher übersichtlich. Durch die Neigung zu Fettbränden bei Longjobs mit fettiger Ware (z.B. Schweinebauch) wird er zu einem unzuverlässigen Begleiter.
Dafür hat der Napoleon mit seinem Heckbrenner und der sehr hochwertigen Rotisse ein Killerfeature! Selten so leckere Enten und Rollbraten vom Grill gezogen. Auch für schnell mal ne Wurst und nen Nacken ist er prima.
Vor dem Hintergrund des hohen Anschaffungspreises würde ich mit meinem heutigen Wissen allerdings in einen zweiten Monolith mit vollem Zubehör investieren.
Fazit:
Mit meiner Außenküche habe ich einen Sport- und Wohlfühlplatz für die ganze Familie geschaffen, dessen Anblick mich jeden Tag aufs neue erfreut - und beinahe so oft ist die Küche auch in Benutzung!

Ich hoffe, dass dieser Bericht als Inspiration dienen kann, genauso wie die GSV-Berichte für mich eine Inspiration waren.
Sollten Fragen aufkommen, so werde ich versuchen diese zu beantworten. Selbstverständlich werde ich diesen Thread noch einige Zeit im Auge behalten, allerdings bin ich nicht der große Forenheld.
Gut Glut!
Michael