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Ein HBO entsteht im Rheinland

Was macht Ihr für ein Geschiss, mit der Isolierung!
Ich hab bei meinem Ofen eine 2. Kuppel aus 5cm Ytong im Abstand von ca. 5cm parallel zum Schamott gebaut.
Den Hohlraum hab ich mit Perlite ausgefüllt und fertig. Den Deckel oben hab ich mit Perlite / Zementmischung (als Mörtel erdfeucht angemacht) verschlossen. Die Ytong außenrum kann man prima formen, so dass man interher auch wieder eine Kuppel sieht. Dann mit Armierkleber eine Glasfasermatte eingespachtelt, das ganze mit Armierungskleber nochmal glattgezogen und abgefilzt.
Fertig.
Keine Steinwolle, keine Keramikmatte...
Und: F U N K I O N I E R T!!
Wenn ich 6 Stunden VOLLDAMPF heize, erwärmt sich meine Außenhülle gerade mal auf "handwarm" Gemessen mit IR-Thermometer:37°C (noch nichtmal Fieber :lach: )
 
Keine Steinwolle, keine Keramikmatte
Wenn ich die Keramikdämmwolle nicht schon gekauft hätte, würde ich es auch so machen.
Ytong (Gasbeton) ist eigentlich ein guter Feuchtigkeitsregulator. Und bester Wärmedämmstoff.

Der Gedanke mit der Keramikfaser war, das es mal wärmer als 800°C werden könnte.
Aber: wenn ich 800°C habe, wird mein Brot schwarz. Oder ich muss erst ein paar Stunden abkühlen.
Also hör ich sowiso vorher auf zu heizen!

Alu gegen Wärmestrahlung? Ja, wenn es zur Atmosphäre offen ist, wird abgestrahlt
Aber sobald die langwellige rote Strahlung auf ein Hinterniss trifft, wird sie in Teichenbewegung umgewandelt.

Geh mal im Winter nackt vor die Tür. Dann merkst Du die Wärmestrahlung, die dein Körper abgibt.
Jetzt einen Mantel anziehen und Unterschied fühlen.
Isolierung und Infrarotreflektor bei einem HBO ist etwas überdimensioniert.
 
Also bezüglich der Isolierung habe ich mich unter anderem an folgender Aussage orientiert

Mit Isolierung ist es wie mit dem Hubraum beim Auto..... Hubraum kann man nur durch eines ersetzen! - durch noch mehr Hubraum.
Mit Isolierung ist es so wie mit Hubraum, ist durch nichts zu ersetzen, außer mit mehr. :-)
Und zu deinem Einwand
Isolierung und Infrarotreflektor bei einem HBO ist etwas überdimensioniert
bei meiner Kuppelhöhe und der generellen Konstruktion Sorge ich mich um die Oberhitze, daher kann es kein "zuviel" geben. Ich hoffe meine Backergebnisse geben mir dann Recht. Und wenn nicht habe ich lediglich etwas Kleingeld versenkt.
Gruß Matthias
Geh mal im Winter nackt vor die Tür. Dann merkst Du die Wärmestrahlung, die dein Körper abgibt.
Jetzt einen Mantel anziehen und Unterschied fühlen.
holthaus-medical-rettungsdecke-210-0-cm-x-160-0-cm-495109_5.jpeg
 
Jetzt hab ich mal wieder Zeit. Mein ausgebessertes Gewölbe bindet ab (letztes Foto)
Doch nun mal der Reihe nach....

4 Tage hab ich mit Holzkohlebriketts sanft bei ca. 80°C Innentemperatur getrocknet. Da sind vier 10-Kilosäcke drauf gegangen.
Risse waren keine zu sehen.
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dann hab ich 2 Tage mit kleinem Holzfeuer bei ca. 120°C Deckentemperatur durchgeheizt.
Ich hatte schon gehofft, von den Rissen verschont zu bleiben, da ich kein Eisen eingemauert oder verschraubt habe.
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Einige kleine Risse von ca 1-2mm gab es dann leider schon. Nach dem abkühlen waren die fast weg.
Scheint aber doch vom Mörtelschwund und der resultierenden Spannung zu kommen.
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Da wird der alte Sack übermütig und gibt vollgas. Nach 2 Tagen über 100°C und ein paar Rissen kann ja nichts mehr passieren.....
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Die Decke innen war jenseits der 600°C. Später, habe ich außen am Gewölbe über 200°C gemessen
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Die Rissen sind dann größer geworden. Hier habe ich sie mit der Flex schon verbreitert, damit ich sie besser mit Mörtel verfüllen kann
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Am nächsten Tag habe ich nochmal aufgeheizt, um zu sehen ob es mehr werden oder ob bestehende Risse größer werden.
War zum Glück nicht so.

Jetzt ist alles neu verfüllt. Ich denke, ich werde 7 Tage abbinden/trockenen lassen um dann einen Neustart zu waagen.
Risse sollten eigentlich keine mehr auftreten.
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Was ich erfreulicherweise festgestellt habe ist, das der Rath-Universal-Super innen eine keramische Bindung eingegangen ist.
Das hätte eigentlich noch gar nicht passieren dürfen, weil mein IR-Thermometer gerade mal 670°C in der Spitze angezeigt hat.

Der Tunnel ist innen blitzeblank. Das erkennt man am Kontrast zum ausgebesserten Mörtel. Oder hab ich da was falsch verstanden mit "ab 900°C keramische Bindung"?
Der ist auch schön hellbraun, wie rein Keramischer Mörtel. Wenn man daran kratzt fühlt es sich wie Steingut an.
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Ich hoffe ja immer noch, im August mein erstes Steinofenbrot im neuen HBO zu backen...
Im Moment backe ich im "Zweckentfremdeten Kaminofen" im Wintergarten, der mit extra Schamotte ausgeschmückt ist.
Das macht im Sommer bei 36°C keinen wirklichen Spass...
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Die Brote sind schneller weg als man gucken kann
 
Schönen guten Abend, das Brot ist schneller weg als man schauen kann??? Was glaubst du was passiert wenn dein HBO erst mal fertig und in Betrieb ist?
Ich backe mitlerweile mindestens 1x pro Woche, manchmal mit 2 Backdurchgängen. Aber dein HBO ist ja auch deutlich größer als meine Durchm 80cm Kuppel.
Inzwischen bin ich dazu übergegangen, dass jeder seine Teiglinge selbst machen, rechtzeitig bringen und markieren muß weil es sonst bald zu teuer wäre! Zum Glück hab ich landwirtschaftliche Verwandtschaft wo wir Buchenholz günstig bekommen. Da geht nämlich einiges rein wenn man das zusammenzählt.
Also weiterhin frohes Schaffen beim isolieren usw. herzliche Grüße aus OÖ Josef
 
Überleg Dir das noch einmal. Du fängst wieder an Tage 0 an.
Hallo Axel,
Denkst Du nicht das die Steine jetzt eine gewisse "Grundtrockenheit" haben?
Ich hatte ja immerhin zwei mal über 500°C für ein paar Stunden.
Die mit der Flex erweiterten Risse sind in der Summe vielleicht ein Zentimeter breit.

Wenn der HBO fertig ist müsste man ja nach jeder längeren Nichtbenutzung wieder bei "Null" anfangen

Habe ich da einen Denkfehler?

Gruß Uwe
 
Habe ich da einen Denkfehler?
Nein, Du liegst schon richtig.
Ganz Null ist nicht ganz richtig, aber da weitermachen wo Du aufgehört hast, wäre auch verkehrt.
Dem Mörtel 48 Stunden Zeit lassen, ehe er wieder thermisch belastet wird. Dann langsam (BETONUNG auf "Langsam"!!) die Temperatur wieder einfahren.
 
So, jetzt habe ich die perfekte Methode zum langsamen Aufheizen gefunden. Nachdem mir durch die Hitze und Windstille die Stinkerei von kokelndem Holz zu viel geworden ist..
Einfach einen fetten Gasbrenner auf gewünschter Stufe in den HBO. Damit kann man perfekt regulieren.
Und so eine Flasche hält 4mal länger als ein 10-Kilo-Sack Holzkohlebrikett

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viele Grüße Uwe
 
So, heute mal ein Zwischenstand der letzten 14 Tage.....
nach dem Ausbessern der Risse hab ich erst mal eine Woche gewartet und dann wieder nach altbewährtem Muster, mit dem Gasbrenner über 6 Stunden langsam auf über 500°C aufgeheizt.
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Nur dieses mal habe ich die Energie nicht vergeudet, sondern das erste mal Pizza und Brot gebacken
wegen des Gasbrenners ist natürlich keine Glut im Ofen
Die Schamottereste im Ofen hatten den Gasbrenner fixiert. Die hab ich natürlich als Wärmespeicher drin gelassen
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aber es hat ganz gut funktioniert und ist zu meiner Überraschung nicht verbrannt. Die Decke hatte ungefähr 500°C.
Durch die fehlende Glut hat es aber 2:30 Minuten gedauert bis sie fertig gebacken war.

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Und dann gleich hinterher bei 280°C Bodentemperatur 3 Brote gebacken
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Die Brote sind ziemlich wild aufgerissen. Da fehlt eindeutig das Schwaden.
Dafür werde ich mir noch eine Lösung einfallen lassen.
Die Rasanz des Ofentriebs ist schon genial. Kein Vergleich zum Elektro-Backofen.
Der HBO hätte auch locker 10 Brote geschafft..

Obwohl ich unter 280°C war, ist der Boden etwas verbrannt. Da muss ich weiter üben.
Mit der Reibe im Bild habe ich die "wertvollen Röstaromen" entfernt....
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Es sind noch einige kleinere Risse gekommen, die ich dann aufgeflext habe.

Dieses mal habe ich den Rath (0-1mm) etwas dünner angerührt und in eine 100ml-Blasenspritze gefüllt.
Dafür braucht man nur Bruchteile der Zeit als wenn man das mit der Fugenkelle gemacht hätte...
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Was jetzt noch fehlt, ist das Aufheizen a la @rasta griller also in 3 Stunden mit 3 x 4-5kg Holz auf Betriebstemperatur bringen.
Wenn das auch ohne Risse klappt, werde ich anfangen zu Isolieren
 
Sieht doch schon mal gut aus deine ersten Versuche und der Rest kommt mit der Zeit!
Weiter viel Spas mit deinem Gerät und die Bilder nicht vergessen! ;)
 
Guten Morgen @Stricknick , Gratulation zur erfolgreichen Ofen IBN !
Dass du Röstaromen am Boden der Brote bekommen hast wundert mich gar nicht. Mit 280°C war der Backraumboden einfach zu heiß!
Klar, jeder Ofen ist anders, aber ich schieß das Brot erst unter 200° Bodentemperatur ein und backe es dann knapp eine Stunde.
Das aufreißen der Brote hab ich auch, aber wir mögen die aufgerissene Krume. Liegt vermutlich am Hefeanteil oder am Vorteig.
Wir haben einen sogenannten Siegfried den wir jetzt bereits ein halbes Jahr füttern. Aber das ist auch reine Geschmacksache. Schau dir mal
 
Sorry wollte schreiben, schau dir mal ploetzblog.de an, da findest du eine Vielzahl an super Brotrezepten. sG Josef
 
ich schieß das Brot erst unter 200° Bodentemperatur ein
Diese Temperaturangabe hab ich eigentlich bei @rasta griller gesehen, wenn ich die so richtig verstanden habe.
Seine Arbeit ist meine Referenz. Das ist ein sehr guter preisgekrönter Bäckermeister, der in seinem HBO schon tausende Brote gebacken hat.

Das wilde Aufreissen kommt eigentlich daher, das die Oberfläche des Teiglings zu schnell austrocknet, bevor der Ofentrieb beendet ist.
Daher auch das Schwaden. Das hat rasta griller mal ganz gut erklärt.

Ploetzblog.de kenne ich als alter Lutz Geißler-Fan. Backe ja schon über 10 Jahre Brot. Oftmals Hefefrei oder Hefearm, wenn ich Zeit habe.

In meinem umgebauten Kaminofen im Wintergarten, schieß ich auch bei 280°C ein. Da verbrennt nichts, weil der Teigling schnell die Wärme aus dem Schamotte zieht. Da steckt nicht so viel Energie in den paar Steinen die ich reingelegt habe.

Im großen HBO ist die gespeicherte Energie doch enorm.

liebe Grüße Uwe
 
Hallo Uwe, du bist ja scheinbar eh ein Vollprofi was das Brot backen betrifft! Ich wollte natürlich nicht gescheitwascheln wie man bei uns sagt. Meine Erfahrungen sind halt anders mit meiner 80cm Kuppel wo ich mindestens 1x pro Woche, teils mit 2 Durchgängen backe. Aber jeder Ofen ist halt anders.
Wirst sehen, wenn er isoliert ist, verhält er sich nochmals anders. Weiterhin gutes Gelingen und frohes Schaffen beim isolieren. sG Josef
 
Endlich ist es soweit. Der Leistungstest war erfolgreich. Innerhalb von 2 Stunden auf über 500°C Gewölbedecke aufgeheizt.
Steinmitte waren das nach 2 Stunden etwas über 220°C.

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Schnell ein paar Pitzzas eingeschoben, die in knapp 2 Minuten fertig waren
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Und los ging´s am nächsten Tag mit dem Einhausen und Isolieren
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Auf die Keramikmatte ist noch 5-10cm Perlit mit Zementschlämme gekommen. Darauf als Abschluss 5cm Porenbeton.
Auf das noch sichtbare Perlit kommt ebenfalls 5cm Porenbeton, wurde nur für´s Foto weggelassen
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Jetzt bin ich mal gespannt, wie sich das Schätzchen beim Backen verhält.
Ohne Isolierung musste ich die Glut nach einer halben Stunde wieder verteilen, weil die Unterhitze für die Pizza zu gering war.
 
1x pro Woche, teils mit 2 Durchgängen backe
@Jopfi feuerst Du nach dem ersten Durchgang nochmal an, oder klappt das nacheinander ohne Zwischenfeuerung?

Wie viel Holz benötigst Du eigentlich bis Deiner auf Betriebstemperatur bist?
Ich hatte knapp 20 kg verfeuert. Aber vermutlich war mein Holz auch zu dünn, weil nach 1,5 Stunden schon alles verbrannt war (Buchenholz)
 
@Jopfi feuerst Du nach dem ersten Durchgang nochmal an, oder klappt das nacheinander ohne Zwischenfeuerung?

Servus Uwe, ich praktiziere beides. Ab ca. 15°Außentemperatur brauche ich nicht zwischenfeuern, aber die Backzeit ist ca. 20min länger.
Im Spätherbst und Winter bereite ich einen Anzündkamin mit Holzkohle vor. Darauf 4 Buchenscheiter und nach ca.30 min kann ich einschießen.
Da hab ich wieder 200° im Ofen und normale Backzeit von knapp einer Stunde.

Wie viel Holz benötigst Du eigentlich bis Deiner auf Betriebstemperatur bist?
Ich hatte knapp 20 kg verfeuert. Aber vermutlich war mein Holz auch zu dünn, weil nach 1,5 Stunden schon alles verbrannt war (Buchenholz)
Gewogen hab ich das Holz noch nie, aber eine Scheibtruhe voll brauch ich schon, weil ich vorher fast immer Pizza mache.
Danach kommt meißtens ein Schmorgericht in der Pfanne +2 aus der Nachbarschaft oder Krustenbraten in den Ofen.
Wichtig, Edelstahl Abtropfrost von Ikea unter die Pfanne. Direkt am Ofenboden brennt es sofort an. Dauert auch ca. 1 1/2 Stunden.
Dann hat der Ofen ca. 200° und ich kann das Brot einschießen. Manche machen den Ofen mit einem nassen Fetzen sauber. Mach ich nie!
Ich hab eine wirklich feine Kehrbürste mit Messingborsten um knapp 50,- vom Ofenbauer das reicht.
Feuer brennt im Ofen links an der Wand da kann ich gut Holz mit dem Pizzaschieber nachlegen. Beim Pizza backen kleine Scheiter
15 cm lang, Querschnitt ca. was zwischen Daumen und Zeigefinger Platz hat. Sonst normale Buchen Brennholz Scheiter.
 
Hallo Uwe, tut mir leid ich hab mich österreichisch ausgedrückt! Ich meinte damit eine Schubkarre mit ca. 80 - 90 Liter Inhalt.
 
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