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Ein Holzbackofen entsteht im Vogtland

Brotfan

Veganer
Im Folgenden mein Baubericht zu unserem HBO.

Zuallererst: Ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die ihre Erfahrungen hier zugänglich gemacht haben. Dieses Forum ist – nicht nur, aber auch den Bau von Holzbacköfen betreffend – eine nahezu unerschöpfliche Quelle. Ich habe mich stunden- und tagelang durch Beiträge gelesen, das hat extrem genützt. Danke Euch dafür - auch für die Geduld der "Kenner" bei "Anfängerfragen".

Ansonsten: Ich freue mich auf Euer Feedback. Vielleicht regt der Bericht ja zum Nachmachen an. So, nun los:

Seit ungefähr 10 Jahren backe ich mit Begeisterung Brot. Drin sind nur Mehl, Wasser, Salz und Sauerteig. Wir haben wirklich bei „0“ angefangen und uns im Lauf der Zeit vieles selbst erlesen, probiert und angelernt. Das Backen fand bisher im Küchenbackofen, manchmal gemeinsam mit einem guten Freund in dessen Holzbackofen statt.

Seit mehreren Jahren erträumt, sollte der eigene Holzbackofen nun endlich Wirklichkeit werden. Im Ergebnis vieler Überlegungen, Skizzen und fleißigen Forumslesens wollten wir für uns eine möglichst freie Formgestaltung und deshalb gerne den Kern aus einem Bausatz. Dazu haben wir verschiedene Angebote eingeholt. Geworden ist es dann der „Polen-Bausatz“ mit Aschefallsystem, jedoch nicht ganz Standard. Dazu später mehr.

Den Bausatz habe ich im vorigen Herbst bestellt, so konnten die Gewölbeteile den Winter über bei frostfreier Lagerung ruhig komplett austrocknen. Der Kontakt zu Frau Brysch von der Firma Komniki deluxe war sehr gut, telefonisch und per mail konnten alle Dinge in kürzester Zeit geklärt werden. Die Firma ist aus meiner Sicht absolut empfehlenswert (Nein, ich bekomme keine Provision).

Als nächstes folgte die Abstimmung mit dem Schornsteinfeger – auch wegen des Standortes. Nachdem auch das erledigt war, ging´s im April diesen Jahres endlich los.

Als Fundament dient eine 2 x 2 m bewehrte Betonplatte, ca. 25 cm stark, auf dem üblichen Schotterunterbau. In der Mitte wurde gleich noch ein Leerrohr für ein Stromkabel eingezogen.

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Anschließend wurde die ganze Angelegenheit schön schwarz gemacht

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und eine Sperrbahn aufgebracht:

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Zum Sockel: Natürlich wäre das im wahrsten Wortsinne leichter gegangen, z. B. mit Ytong. Das wäre aber zu einfach gewesen. Wir wollten es rustikal, also haben wir zu heimischem Granit gegriffen:
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Nach einigem Plagen war die 2. Etappe geschafft und wir froh J und sah so aus:

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Nun konnten wir die Mauern anlegen. Gemauert wurde ausschließlich mit selbst gemischtem Kalkmörtel.

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Unter dem künftigen Backraum haben wir einige Hohllochziegel verwendet, ansonsten sind alte bzw. Ziegel im alten Maß verwendet worden, soll ja „altdeutsch“ werden.

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Moin moin,
Fang nun auch mal an.
Und schau auch bei dir bissl zu solang der Beton trocknet. :-D
Bier und Bank bringt bestimmt gleich einer vorbei.

Viel spaß
 
Ich setz mich auch mit einem Bier auf die Bank und schau zu.

Gutes Gelingen wünscht Silvia
 
da gesell ich mich mit dazu :respekt:
bei mir gehts morgen auch weiter mit dem Bau
 
Die künftige Fläche des Backofenkerns wurde mit den in Polen mitbestellten Dämmplatten ausgelegt, vorn die Aussparung für das Aschefallsystem - die Verbindung von der im Rahmen der Backofentür eingearbeiteten Klappe zum Aschekasten:

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Nun wird´s richtig ernst: Der Schamottekern. Ich habe den Bausatz statt mit 4 Gewölben mit 5 bestellt, um den Backraum etwas zu verlängern. Gemauert wurde aufgrund Forumslektüre mit Schamottemörtel Rath Universal Super.

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Unter die Bodensteine kam eine ca. 3 cm starke Sandlage, auf diese wurden sie lose aufgelegt, so dass sie arbeiten können. An den Rändern wurden Wellpappestreifen eingelegt, die dann beim Anheizen mit verbrennen. Die Zwischenräume füllen sich dann mit der Holzasche.

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Die Tür wird probehalber eingesetzt – passt. Die Tür sitzt übrigens eine Ziegelbreite vor dem ersten Gewölbebogen.

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Danke für´s auf der Bank Platz nehmen, ich hoffe, es wird beim Zuschauen nicht langweilig :-)
 
Weiter geht´s: Die Tür wird eingesetzt und eingemauert:

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Und nach weiterer Maurerei (Schornstein und aufmauern) konnte dann nach einigen Wochen Trocknungszeit das erste kleine Feuer angezündet werden:

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Die Tür ist etwas angepasst, da mir der serienmäßige Verschluss nicht gereicht hat. Sie kann durch die Anpassung in drei verschiedenen Stellungen wenig geöffnet werden, was sich in der Praxis als sehr gut herausgestellt hat, da der Ofen augenscheinlich durch die in die Tür eingearbeiteten Löcher beim Anheizen mit komplett geschlossener Tür nicht genug Luft bekommt.

Soweit erstmal von meiner Seite, es geht weiter, kann aber etwas dauern.

Viele Grüße
vom
Vogtländer
 
Moin erst mal, schönes Projekt.

Aber was hast du bei der Türe angepasst? Mach doch mal ein Bild auf den man was erkennt!
 
Vorschlag von mir bezüglich Isolierung. Probier statt des Perlit Vermiculite. Das dämmt sogar besser und sackt nicht zusammen. Vom Preis wird nicht allzuviel Unterschied sein, denn ein 100 Liter Sack kostet ungefähr 25 Euro.
 
Danke für die Hinweise.

@Grill-Wüsi: Ich hatte zum Glück vorher im Forum gelesen. Deshalb mit Ofenschnur gemacht. Bis jetzt hat sich vorn nur an einer Stelle was getan, ich bin soweit zufrieden.

@Mrs.Bootsy:
hier das Bild, ich hoffe, es ist aussagekräftig genug:

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Danke fürs Bild, super Idee.

Aber warum die untere Lasche, wohnst du in so ner harten Gegend dass du den Ofen abschließen musst damit keiner das Brot klaut...?!
 
Das Brot bleibt nicht solange drin dass ich es wegsperren muss, aber bei Braten über Nacht wird zugestellt, Ordnung muss sein! 🤪🤪
 
@oldkatzi: Danke für den Tipp, ich habe Knauf Perlite genommen, ging gut. Ich denke, man sollte aber nichts direkt drauflegen. Deshalb hab ich es lose liegen gelassen und mit Zwischenraum abgedeckt. Dazu gibt's später auch noch Bilder.

Gruß vom Brotfan Andreas
 
So, bevor auf der Zuschauerbank das Bier alle oder schal wird und die Füße einschlafen, machen wir kurz weiter, oder?

Der Schornsteinschieber:

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Als Reinigungsöffnungen wurden im Schornstein zwei alte Kachelofentüren eingebaut.

Am hinteren Ende entsteht eine kleine Räucherkammer:
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Das Backofendach:

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Richtfest - (Wer findet die Birke?? 8-) ):

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Nachher:

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Dann kam die Dachschalung drauf und, während die erste Seite der Dachschalung aufgebracht ist, musste natürlich auch wieder ein kleines Feuer zum Trocknen gemacht werden:

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Zum Schornstein:

Der Schornstein ist leicht außer der Mitte angeordnet, so dass der Backofenabgang schräg rein geht und auch die Räucherkammer noch mit angeschlossen ist. Mittig wäre auch gegangen, haben wir aber nicht gemacht, da der Firstbalken sonst nicht durchgehend wäre und auch, um die Räucherkammer noch sinnvoll unterzubringen.

An den beiden Seiten haben wir auf den Sockel je ca. 40 cm breite Platten aus Theumaer Schiefer, die ich noch rumliegen hatte, gelegt. Gut zum Hinsetzen :saufen: und auch als Abstellfläche für die Brote u.s.w. (beim Einschießen und nach dem Herausnehmen zum Abkühlen) gedacht.

So sieht´s aus:

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Sieht Spitze aus :respekt:
 
Zur Isolation:

Ich habe mit dem Bausatz gleich eine Rolle der Keramikwolle mit bestellt. Die kam dann über das Gewölbe:

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Das auch im Angebot befindliche Drahtgitter zum Befestigen hatte ich zwar mitbestellt, aber dann doch nicht genommen. Die Matten sind relativ schwer und liegen auch so gut. Wer die Kuppel hinterher außen vermörteln will, für den macht das Gitte sicher Sinn.

Darauf kam als Schüttdämmung Perlite. Ich hab Knauf Isoself genommen, 3 Säcke gebraucht:

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Wie man auf dem vorletzten Bild sehen kann, hört die Mauer oberhalb der Kuppel auf. Dort, wo auch die Dachbalken aufsitzen, ist ein Mauervorsprung geblieben. Nach einigem Hin- und Herüberlegen, wie denn die Isolation abzudecken geht, habe ich große Steinzeug-Fliesen gekauft, die in der Länge gepasst haben. So ist einerseits die Isolation grob abgedeckt, andererseits liegt keine Last direkt drauf, so dass sie (hoffentlich) nicht verklumpt:

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Und wieder Zeit für (etwas mehr) Feuer - herrlich!

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