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Eine große Liebe

Salve Pizzafreunde!

In letzter Zeit war ich universitär sehr eingespannt (bin ich auch auch bis kommenden Freitag immernoch :D.)und kam ich nicht dazu Euch hier auf dem laufenden zu halten. Nichts desto trotz wurde natürlich fleißig weiter Pizza gebacken, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Vor genau 7 Tagen begann auch mein erster richtiger Tag in Neapel. Es gibt also einiges zu berichten :).

Fangen wir an mit den Pizzen, die ich bis zum Neapel Urlaub gebacken habe.
Der Teig für diese und die damit zusammenhängende Prozedur war dieselbe, wie auch bei den vorran gegangenen, weil ich damit einfach mehr als zufrieden bin und immer gute und verlässliche Ergebnisse erzielt habe.
Sprich:
70% Hydration
2,4% Salz
0,2% Hefe

Autolyse zwischen 45-60 Minuten.
67,5h Stockgare
5h Stückgare

Da ich, ordentlich, wie ich bin mein Thermometer und Ceranfeldschaber in meinem Ofen verstaut hatte, kam es an einem Abend zu einem tragischen Unfall:
Ich habe mich wie gewohnt, an die Zubereitung meiner Pizza begeben und wärenddessen den Ofen vorgeheizt und ihr könnt es ahnen, vergessen die beiden Geräte aus dem Ofen zu nehmen. Als der Ofen langsam heiß wurde und ich feststellte das es etwas merkwürdig riecht, war es schon zu spät. Aus Reflex habe ich natürlich erstmal den Strom gezogen und den Ofen ausgemacht, aber das Thermometer war nicht mehr zu retten, allerdings ist der Schaber noch zu gebrauchen.
Nachdem ich mich über meine Dämlichkeit für einen Bruchteil einer Sekunde sehr geärgert habe, habe ich ganz normal weiter gemacht, die Pizza belegt und dann ab in den Ofen geschoben. Die Zeit, in der die Pizza backt, nutze ich, um das Arbeitsfeld direkt sauber zu machen. Wärenddessen fällt mir diesmal ein ausbleiben von jeglichen, köstlichen Vorboten einer Pizza in Form von Gerüchen auf. Verwundert schaue ich also in den Ofen und muss feststellen das ich vergessen hatte, den Ofen wieder an den Strom anzuschließen und folglich an zu stellen.
Also hatte ich nun eine angebackene Pizza - was machen? Habe versucht die Pizza wieder auf die Schaufel zu bekommen, was auch, so dachte ich ganz gut geklappt hat, um den Ofen, ohne Pizza wieder aufheizen zu können.
Es hat sich allerdings bei dieser Rettungsaktion ein Riss im Boden gebildet. Folglich wurde aus meiner Pizza eine Calzone, was mehr als unbefriedigend war, zumal ich mich den ganzen Abend über mich selber geärgert habe :D.

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An den anderen Abenden blieb ich, Gott sei Dank, von meiner Dämlichkeit und weiteren Unfällen verschohnt :D.


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Das waren die Pizzen bis Neapel...

Neapel:

Ich versuche mich nur auf die Pizzen zu beschränken. Ein ausführlicher Reisebericht würde alle Seiten sprengen :D.

Samstag
Geplant war ein Aufenthalt von Samstag 19:00 bis Dienstag Nachmittag. Wie gesagt geplant.
Meine Anreise hat sich um 4 Stunden verschoben, da mein Flieger wegen Sicherheitsbedenken ausgetauscht werden musste und ich Glück hatte das ich überhaupt noch nach Neapel gekommen bin.
Die 4 stündige Verspätung hat natürlich meine Abendplanung ordentlich durcheinander geworfen und als ich um 23 Uhr in meiner Unterkunft (im Viertel Pallonetto, in der Nähe der Küste) ankam, habe ich mich nachdem ich meine Eingefunden hatte direkt auf den Weg zu nächsten Pizzeria gemacht, um halb verhungert noch was zwischen die Mauen zu bekommen.
Eigentlich wollte ich zur Pizzeria 3.0 Ciro Cascella, diese lag allerdings 25 Minuten Fußmarsch von meiner Unterkunft entfernt und deshlab nicht mehr vor Ladenschluß zu erreichen.
Also kehrte ich bei Il Peperoncino birichino ein.
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Büffelmozarella, Tomaten, Basilikum. Nichts besonders, ich wollte einfach nur was zu essen haben :D.
Die Pizza war aber leider auch nichts besonderes, der Teig lag mir schwer im Magen, was vermutlich daran lag, dass die Pizza nicht durchgebacken war. Dafür war der Mozarella sehr lecker. Aber wie gesagt, ich war jung und hungrig und hätte vermutlich alles gegessen.

Schon wärend meiner Anreise am Samstag habe ich auf Instagramm gesehen, dass der gute Pizzapuriste, die meisten kennen seinen Blog bestimmt!!!(Das Wissen, das dieser Mann über Pizza und Teig hat ist unglaublich und ich bin sehr dankbar für alle Gespräche und das Wissen, das ich mitnehmen und erfahren durfte!), auch nach Neapel gereist ist, also habe ich ihn noch am Abend angeschrieben, ob Interesse an einem Treffen bestehen würde.

Sonntag

Tagsüber Sightseeing und zum Mittag eine Tüte mit gemischten fritierten Köstlichkeiten, bestehend aus Spaghetti mit Tomatensauce (welche das absolute Highlight dieser Tüte waren), Reis mit Tomatensauce, Kroketten, irgendwas was ich nicht identifizieren konnte und Pizzabrötchen.
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Abends habe ich mich dann mit Pizzapurista und seiner reizenden Frau auf dem Pizzafest getroffen und wir sind auf meinen Vorschlag hin zur Pizzeria 3.0 Ciro Cascella gegangen, welche Unweit von dem Pizzafest lag. Das Pizzafest stand für den nächsten Tag auf dem Plan.

Pizzeria 3.0 Ciro Cascella

Da die beiden mit direkt begeistert von Pizza Fritta berichteten und ich bisher nur die gemixte Tüte als fritiertes kannte, haben wir uns zur Vorspeise eine Pizza Fritta geteilt.
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Ich muss sagen, die war unglaublich lecker und eine Offenbarung. Selten habe ich vorher soetwas köstigen dürfen. Fritierte Pizza klingt erstmal komisch, ist geschmacklich auch schwer zu beschreiben, aber einfach gut!

Die Hauptspeise war folgende Köstlichkeit: Pisatziencreme mit roten und gelben, sowie getrockneten Tomaten, Mozarella, Olivenöl und Basilikum.
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Im Vergleich zur Pizza am Vortag natürlich um Welten besser. Der Rand, als alter Randfetischist, hat mich vom Hocker gehauen. Geschmacklich fand ich die Pizza sehr gut. Allerdings war der Rand, auch wenn er sehr hochgegangen war, noch sehr teigig, was uns alle sehr erstaunt hat. Ich hatte auch Glück das meine Pizza noch etwas Farbe abbekommen hat, die anderen Beiden hatten eher etwas blass aussehende Pizzen. Es ist zu erwähnen, dass die Pizzen in einem Gasofen gebacken wurden.
Nichtsdesto trotz war es ein sehr Besuch und das Lokal wird von einem jungen Pizaoilo geführt, der Laden ist sehr hübsch/modern und das Personal sehr freundlich und ebenfalls sehr jung. Das scheint meiner Meinung nach ein Teil des Konzeptes zu sein.
Ausklingen ließen wir den Abend mit Eis und sehr leckerem Bier und verabredeten uns für den kommenden Tag für das Pizzafest.

Montag

Angefixt von der Pizza Fritta gab es zu Mittag eine Pizza Fritta von:

Zia Esterina Sorbillo

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Gefüllt mit Ricotta und Prosciutto cotto.
Auch diese war sehr lecker, allerdings wie ich später erfahren sollte, bin ich zum falschen Laden gegangen, denn der eigentliche Laden der Tante Sorbillos liegt auf der Via dei Tribunali, aber nichts desto trotz, war ich zufrieden. Geschmacklich gefiel mir die vom Vortag aber viel besser.

Abends war dann urprünglich das Pizzafest angesagt. Da aber ein Pizzaoli, den Pizzapurrista kennt, nicht wie vermutet einen Stand betrieb und wir das ganze Arrangement um das Pizzafest als sehr unangenehm empfunden, sind wir auf spontane Eingebung der Beiden bei Pizza D'Autore Luciano Sorbillo ganz in der Nähe des Pizzafestes eingekehrt und es war die verdammt nochmal richtige Entscheidung :D.

Pizza D'Autore Luciano Sorbillo
Zur Vorspeie gab es wieder Pizza Fritta in drei verschiedenen Ausführungen:

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1. Tomatensauce
2. Tomaten on top
3. gefüllt mit Ricotta und Sahne on top
Hier waren die simplen die Leckersten. Die fruchtige Leichtigkeit der Tomatensauce/der Tomaten haben wunderbar mit dem Geschmack Pizza Fritta harmoniert und kompletiert. Die Variante mit Ricotta und Sahne war lecker, keine Frage, aber einfach "zu viel" des Guten.

Zur Hauptspeise gab es für uns alle eine klassiche Margherita, einmal in der Büffelmozarella Version.
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...und das war die beste Pizza, die ich bis jetzt in meinem Leben essen durfte und genau so, wie ich mir persönlich Pizza vorstelle. Der Rand schön aufgegangen und fluffig, eine tolle Krumme. Der Teig nicht zu salzig. Ein Leoparden-Muster wie gemalt und die Aromen dieser Pizza waren einfach perfekt aufeinander abgestimmt. Die Aromen kamen mit Sicherheit auch dadurch zu Stande, dass die Pizzen in einem Holzofen gebacken wurden.

Fazit: Wunderbar und der perfekte (Pizza)Abschluss meines Neapel Aufenthaltes. Diese Pizza hat, mich auch wieder daran erinnert wie wunderbar eine "einfache" Margherita sein kann. Einzig der sehr unfreundliche und dreiste Kellner, passte überhaupt nicht in diesen Laden
Auch dieser Abend wurde mit Eis und einem kleinem Apererativ ausgeklungen.

Hier muss ich nochmal Pizzapurista und seiner Frau für die tollen Abende und inspirierende Gespräche danken. Beides wirkliches unglaublich nette Persönlichkeiten mit beeindruckendem Wissen Rund um das Thema Pizza. <3


Neapel hat meine Sicht auf Pizza defintiv verändert und ich hab gemerkt, dass ich eigentlich noch gar nichts weiß. Ich werde definitiv wieder kommen, zum einen weil die Stadt wunderschön ist und ich noch gerne Pompeii beuschen möchte und zum anderen, da ich keine der "gehypten/alteingessesen Pizzerien wie Brandi, Sorbillo, Di Matteo und wie sie nicht alle heißen getestet habe. Zumal ich noch einen absoluten Geheimtip bekommen habe.

Inspieriert von Pizzapurista habe ich mir noch in Neapel Caputo Rossa und WeizenbackMalz gekauft, um auch hier in die Biga Produktion einzusteigen. Denn schon am Montag wurde mein neuer Ofen für Mittwoch angekündigt...

Dieser wurde gestern schon, mitsamt Bigateig, eingeweiht und wird heute nochmal genutzt. Der Bericht dazu folgt die Tage (oder in der nächsten Prokrastinationsphase :D). Jetzt muss ich mich erstmal wieder der Universität zuwenden :D.
 
Servus,
was hab ich an den Augen - sorry, dein Thread ist bislang komplett an mir vorübergegangen. Beachtliche Leistungen, schöner Bericht aus Neapel!
 
Vielen lieben Dank euch Beiden!

So, wie angekündigt nun der erste Bericht zu den Ergebnissen mit meinem neuen Baby und neuem Teig.
Seit Neapel und dem Kennenlernen von Pizzapurista habe ich mich nochmal im Rahmen der bis dahin gegeben zeitlichen Möglichkeiten mit Teigvarianten auseinandergesetzt. Mit den beiden "großen" Threads hier im Forum muss ich mich auch noch intensiv beschäftigen!

Ich konnte es mir natürlich nicht nehmen lassen mich an Biga-Teige heranzuwagen.
Bei der Vorgehensweise und Mengenangaben habe ich mich an das Rezept von Pizzapurista (will hier keine Werbung machen, sondern nur Kredit geben), gehalten, allerdings die Hydration auf 70% reduziert. Erstens da ich mich langsam herantasten will und zweitens, da ich keine Leistungsstarke Küchen/Knetmaschine besitze und ich befürchte das eine Hydration jenseits der 70% sowas benötigt.

Biga-Vorteig:
52,85% der Gesamtwassermenge
1% Hefe
20 Stunden Gare bei ca. 20-22 Grad

Hauptteig:
47,15% der Gesamtwassermenge
3,3% Salz
1% Weizenbackmalz

Da ich heiß auf Pizza aus dem neuen Ofen war, habe ich direkt Pizzateig für zwei Tage bereitet, sodass ein Teig 48 Stunden, der andere 72 Stunden Stockgare genießen durfte.

Erster Versuch am Samstag letzter Woche:

Stückgare 4 Stunden - nur die Ofentemperatur habe ich mir nicht gemerkt - die Oberhitze war defintiv zu viel :D.

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Ist mir ein bisschen angebrannt.:D Von der Power des Ofens war ich einfach total überrascht.
Nichts desto trotz war der Rand schön fluffig und der Geschmack von dem Teig halt mich total überwältigt, zusammen mit dem klassischen Margherita Belag, einfach aber einfach unglaublich lecker.

Der zweite Streich folgte dann am nächsten Tag. Da kam es aber mal wieder zu einem Zwischenfall (wäre ja auch zu schön gewesen). Der Teig ist mir minimal gerissen und ich musste wieder eine Rettungscalzone kreieren.
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Das war ziemlich depremierend nach dem Hype, den ich vom Vortag hatte. :D. Calzone ist einfach nicht das selbe wie Pizza.

Umso größer war dann die Vorfreude auf das vergangene Wocheende. Selber Teig, selbes Prozedere.

Samstag hab ich es dann geschafft. Das war das meiner Meinung nach beste Ergebnis, welches ich je erzielt habe.

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Um das ganze dann am Sonntag nochmal zu wiederholen, diesmal ist mir die Pizza aber wieder leicht angebrannt und die Unterhitze hätte ich etwas höher stellen können.

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Spätestens nach der Pizza habe ich mich in Biga-Teig verliebt. Den könnte ich auch einfach pur (natürlich gebacken :D) essen.

Ich bin schwer begeistert von dem Ofen, was bestimmt auch mit dem Teig zusammenhängt. Das kommt schon sehr nahe an das was ich mir unter einer Pizza vorstelle. Das Leoparding ist einfach sexy und der Rand trotzdem fluffig. Mir fehlen da wirklich die Worte um zu beschreiben, was mein Pizzaherz da empfindet :D. Kurz um ich bin Hin und Weg.

Trotzdem gilt es noch ein besseres Gefühl für Ofen und Teig zu entwickeln, sowie andere Teige auszuprobieren. :)

Der Teig für Donnerstag befindet sich schon im Kühlschrank und eine kleine runde Pizzaschaufel zum drehen kommt hoffentlich noch am kommenden Wochenende. :-)

Liebste Grüße
 
Servus,

Ich kann komplett nachvollziehen, wie es dir geht. Meine Leidenschaft Pizza zu backen währt ja schon fast 25 Jahre. Erst vor 5 Jahren habe ich dann begonnen mich etwas intensiver mit der Teigzubereitung zu beschäftigen und kam so dann über den Ramster zum P134H und Bollore. Da liegen natürlich Welten dazwischen und es ist schier unglaublich, welchen Einfluss der Ofen auf das Endergebnis hat.

Nur mit deinen Angaben komme ich nicht ganz zu recht. Du hast einen Biga mit ca. 52 % Hydration gemacht (wäre fast ein bisserl viel) und dann noch mal ca. 47% ...? Im welchen Bezug? Beides zusammen wären 100%, ist das ein Tippfehler oder wie sind die Angaben zu sehen?

Deine Ergebnisse sprechen jedenfalls schon mal für sich, man sieht deutlich, dass du im Vorfeld schon viele Erfahrungen gesammelt hast.

Was das Teigrezept vom Udo angeht bin ich persönlich nicht davon überzeugt, denn mir ist es zu viel Hefe. Neben der Problematik, dass der Teig sehr schnell eine Übergare haben kann, konnte mich das geschmacklich nicht überzeugen. Stattdessen finde ich, sollte man ruhig selber ein wenig experimentieren, ein paar gedankliche Anstöße haben wir hier jüngst zusammengefasst.

Was man bei deinen Pizzen z.B. sehr gut an den Krumenbildern sieht ist, dass dieser von mal zu mal abbaut. Die anfangs sehr schöne Krumenstruktur baut zunehmend ab, bis der Rand quasi nur noch aus großen Löchern besteht. Das ist jetzt nix wirklich schlimmes, aber es zeigt ganz gut dass der hohe Hefeanteil seinen Tribut fordert. Zudem auch, dass man die Gare nicht x-beliebig lange hinauszögern kann. Aber: Jammern auf hohem Niveau, mach weiter so, ich bin mir sicher dass wir von Dir noch viele tolle Bilder sehen werden.
 
Moin!

Aiai. Auf eine solche Erfahrung würde ich auch gerne zurückblicken können, aber das wird ja, so Gott will, noch kommen :D. Auch erkenne ich einen Zusammenhang zwischen Pizzaleidenschaft und dem Vornamen Alexander :D. Spaß beiseite.

Nur mit deinen Angaben komme ich nicht ganz zu recht. Du hast einen Biga mit ca. 52 % Hydration gemacht (wäre fast ein bisserl viel) und dann noch mal ca. 47% ...? Im welchen Bezug? Beides zusammen wären 100%, ist das ein Tippfehler oder wie sind die Angaben zu sehen?

Das habe ich unmisserverständlich ausgedrückt (das Bayern Spiel gestern Abend hat meine Konzentration etwas in Mitleidenschaft gezogen ;)). Der Teig hat eine Hydration von 70% - der Vorteig hat 52% des Wasseranteiles (bezogen auf die 70% Hydration) und der Hauptteig dann die restlichen 47%. Das korregiere ich natürlich sofort und hoffe ich konnte das Rätsel verständlich aufklären.

Was das Teigrezept vom Udo angeht bin ich persönlich nicht davon überzeugt, denn mir ist es zu viel Hefe. Neben der Problematik, dass der Teig sehr schnell eine Übergare haben kann, konnte mich das geschmacklich nicht überzeugen.

Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden. Ich bin der Meinung das Udo hier ein Rezept gefunden hat, das genau auf seine Bedürfnisse und die Bedingungen (Temperatur, Gare usw.), die er hat, abgestimmt ist.
Für mich war es jedenfalls erstmal eine Offenbarung und das richtige um mich an Biga heranzutasten. Für den kommenden Sonntag werde ich auch mal mein "altes" Teigrezept ausprobieren, um zu sehen, welches Ergebnis ich mit dem Ofen aus dem Teig holen kann.

Die Rezept-Sammlung, die ihr hier kreiert habe, steht schon auf meiner Prokrastinationsliste !

Was man bei deinen Pizzen z.B. sehr gut an den Krumenbildern sieht ist, dass dieser von mal zu mal abbaut. Die anfangs sehr schöne Krumenstruktur baut zunehmend ab, bis der Rand quasi nur noch aus großen Löchern besteht. Das ist jetzt nix wirklich schlimmes, aber es zeigt ganz gut dass der hohe Hefeanteil seinen Tribut fordert. Zudem auch, dass man die Gare nicht x-beliebig lange hinauszögern kann. Aber: Jammern auf hohem Niveau, mach weiter so, ich bin mir sicher dass wir von Dir noch viele tolle Bilder sehen werden.


Auch das ist wieder Geschmackssache - ich bin bekennene mich dazu, einen solchen Rand fantastisch zu finden und war dementsprechend auch sehr zufrieden. Aber deinen Einwand kann ich gut verstehen, was aber wiederrum auch die Faszination, die wir beide (und viele andere) für Pizza und Teige empfinden ausmacht - es gibt einfach immer etwas zu verbessern/verändern/experementieren.
 
Servus,

1. Passt, nur ist die Angabe so unüblich.
2. Ja, klar die Geschmäcker sind verschieden. Allerdings -das ist meine persönliche Meinung- ist das mit dem 1% Hefe eine Fehlinterpretation. Üblicherweise wird Biga mit 1% Hefe angesetzt. Aber für Pizza...? Die Frage ist dann auch, wie hoch ist der Biga Anteil im Gesamtteig und wie lange die anschließende Gare. Da ich das natürlich auch alles ausprobiert habe, kann ich dir sagen dass es mir nicht zusagt. Aber wenn es für dich passt - alles ok :-)
3. Nein, das sehe ich nicht als Geschmacksache. Geschmack ist das eine, Optik und Konsistenz das andere. Die Kunst ist, einen hohen Rand zu zaubern bei gleichzeitig schöner Krumenstruktur. Leider passt das in vielen Fällen nicht zusammen. Ich nehme für mich auch nicht in Anspruch, dass mir das immer gelingt. Da spielen eine Menge Faktoren eine Rolle und bislang konnte ich auch nicht das Kriterium ausmachen. Ein zu hoher Hefeanteil ist m.E. aber nicht gerade förderlich.

Ansonsten freut mich natürlich die sachliche Auseinandersetzung zum Thema, denn letztendlich profitieren wir ja alle von einander, eine kritische Auseinandersetzung gehört für mich dazu und sehe ich auch nicht als negativ.
 
@hrcmts: Zunächst einmal herzlich willkommen bei den Pizzaverrückten! Zum Teil zeigst du da sehr schöne Pizzakreationen... :respekt:

Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden. Ich bin der Meinung das Udo hier ein Rezept gefunden hat, das genau auf seine Bedürfnisse und die Bedingungen (Temperatur, Gare usw.), die er hat, abgestimmt ist.
Wer ist Udo und warum verwendet er so viel Hefe?

Auch das ist wieder Geschmackssache - ich bin bekennene mich dazu, einen solchen Rand fantastisch zu finden und war dementsprechend auch sehr zufrieden.
Was genau findest du daran fantastisch? Große Löcher im Rand, Spiderweb und Brandblasen sind ein sicheres Zeichen, dafür, daß die Gare nicht gepaßt hat. Sei es, daß zu viel Hefe oder Sauerteig verwendet wurde, die Temperatur zu hoch, die Gare zu lang war oder sonst etwas schief gelaufen ist.

Diesbezüglich sehe ich das genau so wie (der andere) Alex:
Die Kunst ist, einen hohen Rand zu zaubern bei gleichzeitig schöner Krumenstruktur. Leider passt das in vielen Fällen nicht zusammen. Ich nehme für mich auch nicht in Anspruch, dass mir das immer gelingt. Da spielen eine Menge Faktoren eine Rolle und bislang konnte ich auch nicht das Kriterium ausmachen.
Ich ärgere mich auch jedesmal wenn ich Anzeichen von Spiderweb oder große CO2-Blasen in meinen Krumenstrukturen habe. Eigentlich gibt es dafür nur zwei mögliche Gründe: Entweder war die Glutenstruktur gar nicht richtig ausgebildet (so ein Glutengerüst ist eine ziemlich komplexe Sache) oder der Teig neigt zur vorzeitigen Proteolyse, d.h. die Glutenstruktur war zwar da, wird aber zu schnell wieder abgebaut (z.B. durch proteolytische Enzyme, die man z.T. auch in Backmalzen findet).
 
@hrcmts: Zunächst einmal herzlich willkommen bei den Pizzaverrückten! Zum Teil zeigst du da sehr schöne Pizzakreationen... :respekt:

Dem kann ich mich nur anschließen :-)

Allerdings -das ist meine persönliche Meinung- ist das mit dem 1% Hefe eine Fehlinterpretation...

Das ist ehrlich gesagt auch meine Meinung. Vor allem weil er in seinem Blog ja auch das Bild des Rezepts für Pizza in Pala aus dem Buch "Ricette classiche e creative con nuove tecniche di impasti" veröffentlich hat, auf dem seine Rezeptvariante beruht. Dieses sieht zwar auch 100% Biga mit 1% Hefe vor, dann aber nur noch 35-40 Minuten Stockgare und 35-40 Minuten Stückgare. Er hat dann aber aus 70-80 Minuten Fermentationszeit des Hauptteiges 40 Stunden gemacht.

So wie @nollipa habe ich die 100% Biga Variante auch mehrmals ausprobiert. Mit 1% Hefe im Biga konnte mich das ganze überhaupt nicht überzeugen, mit 0,075-0,1% Hefe waren die Ergebnisse dagegen richtig gut ...
 
Glückwunsch zum neuen Ofen ist echt ein schickes Teil. Pizzen sehen für ein komplett neues Rezept und neuen Ofen doch super aus. Alles andere ergibt sich durch üben üben üben 😊
 
@nollipa @DarkRoast @Forno A Legna

Für Eure Beiträge bin ich zunächst einmal sehr dankbar und sie zeigen mir mal wieder, das ich wirklich noch am Anfang meiner Wissensbildung über Teig/Teigverhalten und die geliebte Pizza stehe.

Ich stimme natürlich zu das es einen Unterschied zwischen Optik und Geschmack gibt. Mir persönlich gefällt ein Rand der zwischendrin mal größer Blasen hat (rein optisch). Der Fakt, dass dieser durch eine Übergare oder sonstige Fehlentwicklungen während der Produktion zu stande kommt, ist mir neu. Danke für diese Information :).

Meine Begeisterung für den Biga-Teig und die Pizza, die ich bis jetzt damit backen konnte, beruht mit Sicherheit auch darauf, dass sie etwas komplett anderes ist, als das was ich bis dahin kannte.

Mit 1% Hefe im Biga konnte mich das ganze überhaupt nicht überzeugen, mit 0,075-0,1% Hefe waren die Ergebnisse dagegen richtig gut ...
Das werde ich demnächst auch ausprobieren, denn geschmacklich war ich gestern schon garnicht mehr so überzeugt von dem hohen Hefeanteil.

Zumal ich noch ein weiteres Problem mit dem Teig habe. Er ist sehr zäh und ich habe keine Vermutung woran das liegen könnte.

Die Pizza von gestern:

Créme Fraîche, Tomatenpaste aus Blackcherry Tomaten und Chili, Büffelmozarella und ein wenig Pesto

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Ich brauch dringenst eine kleine Pizzaschaufel - die kommt wohl aber erst am Montag :(. Denn die Hitzeverteilung im Ofen scheint doch ein wenig ungleichmäßig zu sein. Die Pizza verbrennt mir tatsächlich bis jetzt immer an der selben Stelle - oder ich muss, was mir besser gefällt, einfach nocht weiter tüfteln :).

Liebe Grüße und danke für eure tollen Beiträge!
 
Sers'.

Frage:

Was gibts besseres als am Tag nach der Hochzeit einer deiner Kindergartenfreunde Pizza zu essen, um die Lebensgeister wieder zu aktivieren? Nichts? Richtig! :D

Da ich mal "mein" bisher verwendeten Pizzateig im neuen Ofen ausprobieren wollte, war diese Pizza diesmal ohne Biga.

70% Hydration
2,4% Salz
0,2% Hefe

Autolyse 60 Minuten.
67,5h Stockgare
4h Stückgare

Tomatensauce aus frischen Tomaten, Parmesan, Pesto alla Genovese und ein Burrata.

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Der Teig lies sich im Gegensatz zu den Biga-Teigen um einiges besser verarbeiten, Geschmacklich hat mir aber irgendwas gefehlt. Sofern es die Zeit diese Woche erlaubt, versuche ich mich mal an einer Biga-Autolyse Kombination. Die "Anleitung" meine ich hier auch schon gesichtet zu haben :).

Grüße
 
@nollipa @DarkRoast @Forno A Legna
.....
Ich brauch dringenst eine kleine Pizzaschaufel - die kommt wohl aber erst am Montag :(. Denn die Hitzeverteilung im Ofen scheint doch ein wenig ungleichmäßig zu sein. Die Pizza verbrennt mir tatsächlich bis jetzt immer an der selben Stelle - oder ich muss, was mir besser gefällt, einfach nocht weiter tüfteln :).

Das der hintere Rand der Pizza verbrennt, hatte ich auch. Ich denke es liegt daran, daß der Teiglich nicht mittig auf dem Biscotto liegt, sonder im vorderen Teil. Der hintere Teil der Pizza liegt exakt in der Mitte -> höchste Wärmeentwicklung. Beim letzten Mal habe ich darauf geachtet, daß der Teigling exakt mittig liegt -> gleichmäßige Bräunung.
 
Hallo zusammen,

long time, no pizza picture, aber es wird natürlich fleißig gebacken. Leider ist es mir zeitlich im Moment nicht möglich ausführlich zu berichten.

Momentan bereite ich meine Pizzateige in der 30% Biga-70% Autolyse-Variante zu, natürlich mit kleinen Abwandlungen.
Die gefallen mir geschmacklich sehr gut und lassen sich auch prima mit der alten MUM, die ich besitzte zu bereiten und in der Folge verarbeiten.

Ich spiele mit dem Gedanken mir eine neue Küchenmaschine zu kaufen, denn ich würde gerne mehr experementieren und auch die Biga-Menge gerne etwas erhöhen, allerdings habe ich das Gefühl das die gute alte MUM bei höheren Biga-Teigen einfach an ihre Grenzen gerät.

Über meine Mutter, hätte ich die Möglichkeit sehr günstig an eine KitchenAid Mini 5KSM3311XEHT zu kommen. Das Ding an sich ist natürlich schon sehr sexy, allerdings hat sie "nur" 250Watt allerdings weiß ich nicht, ob das ausreicht, um im Zukunft vernünftig mit Pizzateigen experemtieren zu können.
In dem Preisbudget was ich mir so vorstelle (200-300€), lassen sich auf Amazon, z.B die Kenwood KMX750Bk, Maschinen mit bis zu 1000 Watt Leistung finden. (Möchte hier natürlich keine Werbung o.ä. machen!)

Wie gesagt ist ein Wissen über Küchenmaschinen sehr begrenzt und ich habe keine Ahnung, wieviel Umdrehungen so eine Maschine haben sollte, um vernünftig Teige kneten zu können.

Über Eure Erfahrungen und Expertise bin ich sehr dankbar!

Anbei noch ein kleiner Appetizer, mit der Ankündigung natürlich bald einen ausführlicheren Bericht folgen zu lassen

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Liebste Grüße
 
Servus,

von einer Kitchen Aid - sofern es nicht eine Heavy Duty ist - kann ich nur abraten. Wir haben selber eine KSM175*irgendwas*, die ist zum Teigkneten eher bescheiden. Such mal nach "Teig hochklettern Kitchen Aid", da wirst du schnell fündig. Quälen tut sie sich auch noch.

Ansonsten könntest du dich hier mal ein bisschen einlesen, wenn es um eine Küchenmaschine geht:

https://www.ploetzblog.de/2015/05/1...nd-knetern-sechs-knetmaschinen-im-praxistest/
 
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