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Eine Woche mit dem Crockpot

Pinot

Grillkönig
15+ Jahre im GSV
Hallo zusammen,

Volker meinte, es wäre an der Zeit, mal wieder etwas zu schreiben – hat er nicht unrecht damit. Beim Überlegen, zu welchem Thema ich mich äußern sollte, fiel mir der Crockpot ein, den ich mir zu Geburtstag gewünscht hatte und dessen feierliche Übergabe unmittelbar bevorstand.

Inzwischen hab‘ ich ihn, und Ihr könnt jetzt, wenn Ihr wollt, an meinen ersten Versuchen teilnehmen. Da dies tatsächlich meine ersten Kochereien in diesem Teil sind, will ich gerne einen kurzen Dank sagen an die Blogger, die mich inspiriert und angeregt haben: da ist zunächst und schon wieder Petra von Chili und Ciabatta, aber auch Jutta von Schnuppschnüss ihr Manzfred und nicht zuletzt danke ich Annette für das freundliche Überlassen ihrer reichhaltigen Rezeptesammlung.

Diejenigen von Euch, die sich noch an Beiträge von mir erinnern, werden sich auch die gelegentliche Überlänge derselben gegenwärtigen können, deshalb vorab eine kurze Vorschau dessen, was auf Euch zukommt, damit ihr einschätzen könnt, ob sich’s lohnt, dranzubleiben:
Ragù von der Schweineschulter,
Apple Butter
Coq ausm Crock
Schweinefilet-Geschnetzeltes
Kartoffelgratin und
Badisches Schäufele mit Sauerkraut


Fangen wir mit dem Ragù an, wenn man so will, eine Art italienisches Pulled Pork als Pastasauce…

Zunächst wird eine Schweineschulter gesalzen und gepfeffert und rundum angebraten…

CrockPot_2012-02_01.JPG


…anschließend werden in dem Bratfett rote und weiße Zwiebeln sowie Knoblauch mit gemörserten Fenchelsamen gedünstet…

CrockPot_2012-02_02.JPG


…reichlich Knoblauch…

CrockPot_2012-02_03.JPG


…ein Tomaten-Sugo…

CrockPot_2012-02_04.JPG


…sowie Thymian und Salbei:

CrockPot_2012-02_05.JPG


Das Ganze kommt übers Fleisch…

CrockPot_2012-02_06.JPG


…und während das schmort (1 Stunde auf high, dann 5 Stunden auf low), kann man eine Pasta nach Wahl, aber mit ordentlicher Saucen-Binde-Fähigkeit produzieren:

CrockPot_2012-02_07.JPG


CrockPot_2012-02_08.JPG


Während die Sauce brav weiterköchelt, kommt das Fleisch heraus…

CrockPot_2012-02_09.JPG


…und wird gepulled:

CrockPot_2012-02_10.JPG


Das Fleisch kommt nochmals kurz in die Sauce und schließlich zur Pasta in den Teller:

CrockPot_2012-02_11.JPG


Lecker! Schlicht und ergreifend lecker!

Am Tag darauf stand die Apple Butter auf dem Programm: 2 kg Äpfel werden entkernt und geschält (da blieben 1,8 kg übrig) und geschnippelt…

CrockPot_2012-02_12.JPG


…und mit 150 g Zucker, 2 El Balsamico, 1½ Tl Zimt, ¼ Tl Piment, ¼ Tl Nelke, Salz und 200 ml Apfelsaft in den Pot geschichtet.

CrockPot_2012-02_13.JPG


Nach 8 Stunden simmern…

CrockPot_2012-02_14.JPG


…wurde das püriert und mit geöffnetem Deckel zu einer Marmeladen-ähnlichen Konsistenz geköchelt (gute 4 Stunden)

CrockPot_2012-02_15.JPG


Dann habe ich das Mus in Gläser abgefüllt (ergab 1650 g) und dort harrt es jetzt auf seinen Einsatz als Beilage zu Käse, als Aufstrich zu Hefezopf, im Joghurt, zu Eis mit Rumrosinen oder als geheimes Gewürz im Sauerkraut oder in der Matjes-Terrine zu Aschermittwoch…

CrockPot_2012-02_16.JPG


Ein geschmortes Hühnchen stand auf dem Plan, kein Coq au vin, eher ein Coq au Cidre, auf jeden Fall aus dem Crock, und der Einfachkeit halber in Form von gehäuteten Schenkelchen:

CrockPot_2012-02_17.JPG


Zunächst mal salzen, pfeffern und rundum anbraten:

CrockPot_2012-02_18.JPG


CrockPot_2012-02_19.JPG


Danach Zwiebeln, Knoblauch, Möhren, Lauch, Sellerie, Zucchini und Tiroler Speck klein schnippeln und braten…

CrockPot_2012-02_20.JPG


…mit Thymian, Salz und Pfeffer würzen, mit Calvados ablöschen und mit Cidre aufgießen.

CrockPot_2012-02_21.JPG


Inzwischen zwei Äpfel würfeln, zu den Hühnchenteilen geben, …

CrockPot_2012-02_22.JPG


… und mit der Sauce bedecken:

CrockPot_2012-02_23.JPG


So, und jetzt kommt wieder eines der Worte, die beim Crockpot immer kommen: derweil, in der Zwischenzeit, damit das Warten nicht so lang wird…. Also, wie auch immer, ich habe ein paar Tagliatelle gemacht:

CrockPot_2012-02_24.JPG


CrockPot_2012-02_25.JPG


Die Sauce habe ich kurz vor Schluss mit Sahne und Kartoffelmehl gebunden…

CrockPot_2012-02_26.JPG


…und serviert wurde das mit Champignons à la creme:

CrockPot_2012-02_27.JPG


Was soll ich sagen: fein war’s, lecker, das Fleisch zart und das Gemüse trotzdem nicht zerkocht – wie sagt Herr Siebeck: schmackofatzig!

Jetzt wird’s höchste Zeit, ein wenig übermütig zu werden: ein Geschnetzeltes ist für mich dünn geschnittenes Fleisch, portionsweise schnell und sehr scharf angebraten, danach noch kurz in der Sauce gar gezogen – definitiv nix fürs Schmoren, also auch ungeeignet für den Crockpot!

Trotzdem wird’s probiert: zunächst Zwiebel, Schalotte und Knoblauch unter Zugabe von etwas Trüffelbutter anschwitzen…

CrockPot_2012-02_28.JPG


…mit Weißwein ablöschen und mit Hühnerfond (den gab‘s gestern aus den Abschnitten der Hühnerkeulen) aufgießen:

CrockPot_2012-02_30.JPG


Die in Sojasauce marinierten Schweinefiletwürfel (ein gutes Kilo) ohne Anbraten(!) in den Crockpot geben…

CrockPot_2012-02_29.JPG


…mit dünnen Champignonscheiben und der Sauce bedecken…

CrockPot_2012-02_31.JPG


…und 1 Stunde high, 2 Stunden low garen, dann die Sauce abschöpfen…

CrockPot_2012-02_32.JPG


…mit in Sherry aufgelöster Stärke vermischen, aufkochen, etwas reduzieren und wieder unterrühren.

Derweil (sic!) Knöpfle machen…

CrockPot_2012-02_33.JPG


CrockPot_2012-02_34.JPG


…die Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken, mit Zitronensaft und evtl. auch Kapern verfeinern und mit Preiselbeeren und einem Erbsen-Möhren-Gemüse servieren.

CrockPot_2012-02_35.JPG


Das schmeckt anders als die kurz gebratene Version. Aber trotzdem sehr, sehr gut (insbesondere die Sauce), man kann wirklich sagen: das ist Soulfood!

Apropos: der Nachtisch gehört auch in diese Kategorie…

CrockPot_2012-02_36.JPG


Tags darauf stand wieder ein Paradoxon auf dem Prüfstand: ein Kartoffelgratin ohne Überbacken und das auch noch bei niedrigen Temperaturen!

Die Zutaten sind auch anders als in meinem Standardrezept, aber ich bin gespannt und offen:
200 g Sahne, 150 g Milch, Salz, gekörnte Gemüsebrühe, 1 gepresste Knoblauchzehe, Muskat, Pfeffer und ordentlich Majoran direkt im Crockpot verrühren…

CrockPot_2012-02_37.JPG


…mit einem guten Kilo gehobelten Kartoffeln und je gut 100 g gewürfeltem Gouda und Mozzarella …

CrockPot_2012-02_38.JPG


…mischen…

CrockPot_2012-02_39.JPG


…und laut Rezeptvorgabe 6 Stunden auf low garen. Ich hatte 1 Stunde high, dann noch 5 Stunden low und die Kartoffeln waren mir noch deutlich zu bissig. Deshalb habe ich nochmals 2 Stunden auf high zugegeben und das war dann das Ergebnis:

CrockPot_2012-02_40.JPG


Auf dem Teller mit Pute in Tomatensauce und einem Chinakohl-Paprikagemüse:

CrockPot_2012-02_41.JPG


Fazit: das Gratin war natürlich kein Gratin, aber als Kartoffelauflauf an sich war das gut (der Käse war unnötig). Mein Standard-Kartoffelgratin ist allerdings deutlich besser, und auch der kann morgens gut vorbereitet werden und ist dann abends recht schnell fertig gestellt, so dass der Zeit- und Aufwandsvorteil hier nicht zum Tragen kommt. Kurz und gut: das war kein Reinfall, aber dafür werde ich den Crockpot nicht mehr hernehmen.

Abschluss der Testreihe: ein badisches Schäufele, Gewicht 1,6 kg (mehr geht beim besten Willen nicht in den kleinen Crockpot):

CrockPot_2012-02_42.JPG


Begossen hab‘ ich das Schäufele mit einer Brühe aus einer Möhre, einer Stange Staudensellerie, dem Grünen einer Lauchstange, einer roten Zwiebel, Pfefferkörnern, Pimentkörnern und Wacholder sowie 1¼ l Wasser – kein Salz, das Fleisch ist gepökelt (die Brühe hatte ich zuvor aufgekocht und 15 Minuten simmern lassen, da ich sie im Lauf des Garprozesses gegen Sauerkraut austauschen wollte, sie sollte halt von Anfang an Geschmack haben):

CrockPot_2012-02_43.JPG


Die Zeitvorgabe war 9 Stunden auf low – da mein Schäufele doch recht groß war und ich die Brühe gegen Kraut tauschen wollte, hab‘ ich erst mal 3 Stunden auf high gegart und derweil das Sauerkraut vorbereitet: Zwiebel in Apfelschmalz und Butter angedünstet und ein bisschen Apple Butter dazugegeben…

CrockPot_2012-02_44.JPG


…dann das Kraut dazu, mit Cidre aufgießen und heiß werden lassen.

CrockPot_2012-02_45.JPG


Der Pot nach drei Stunden auf high – man sieht nicht wirklich einen Unterschied…

CrockPot_2012-02_46.JPG


Die Brühe habe ich abgegossen, durchgesiebt und aufbewahrt, dann kam ein Sauerkrautbett in den Pot…

CrockPot_2012-02_47.JPG


…darauf das Schäufele, das restliche Kraut und ein guter Schluck von der Brühe:

CrockPot_2012-02_48.JPG


Nach weiteren 4 Stunden auf high und 2 Stunden auf low war’s dann soweit:

CrockPot_2012-02_49.JPG


Dieses Prachtstück hat nicht nur ganz wunderbar geduftet,…

CrockPot_2012-02_50.JPG


…es war auch so zart, dass man zum Tranchieren ein wirklich scharfes Messer brauchte (und selbst dann ist es teilweise einfach zerfallen…)

CrockPot_2012-02_51.JPG


Und zum Abschluss noch ein Tellerbild:

CrockPot_2012-02_52.JPG


Fazit:
So ein Crockpot ist ein tolles Teil, falls man Schmorgerichte, Eintöpfe etc. liebt und man keine Probleme damit hat, dass schon Stunden vor dem Essen ein immer intensiverer Duft durch die Wohnung zieht.

Mir als passioniertem Frühaufsteher kommt dabei natürlich sehr entgegen, dass ich den Großteil des Aufwands bereits am frühen Morgen betreiben kann und abends das Essen dann recht fix auf den Tisch kommt.

Es ist kein Teil, das unterm Strich Arbeit einspart: Zwiebelchen und Gemüse sollten separat angeschwitzt werden, Beilagen müssen i.d.R. extra zubereitet werden, es lohnt auch, Fleisch vor dem Garen in einer Extra-Pfanne anzubraten u.v.m. – aber das Ergebnis lohnt diesen Aufwand dann auch.

Natürlich kann man fast alles mit einem Schmortopf und einem Backofen simulieren – das Schöne am Crockpot sind die niedrigen Energiekosten und natürlich die Tatsache, dass Ofen und Herd dann frei bleiben für Vorspeisen, Beilagen und Nachtisch ;-)

Für unsere Bedürfnisse (zwei Erwachsene und drei Kinder) reicht der 3,5-l-Pot meistens aus – man sollte jedoch darauf achten, den Keramikeinsatz in einer etwas eigenwilligen Farbe zu wählen. Alle, die bei Neuanschaffungen Argumentationsbedarf haben, können dann nämlich jederzeit farbästhetisch und unwidersprechbar begründen (man beachte oben das 6te Bild mit der Tomatensauce in dem Bordeaux-farben Topf), dass man noch einen zweiten Topf in einer neutralen Farbe braucht (der dann gerne auch etwas größer sein darf…)

Also: das Dingens kostet nicht die Welt, ich bin froh, einen zu haben, und kann die Anschaffung nur empfehlen!

Euch allen eine schöne Woche.
 
:top: ein Spitzenbericht :top:

Mobil...
 
Toller Beitrag und schön mal wieder was von dir zu lesen!
Recht hatte der Volker!

Grüßle und Tschöh!
Armin

Mobil mit Plapertalk
 
Eine tolle Aufbereitung einer schönen Woche :thumb2:

Und ja, der Volker hat Recht :D

Viele Grüße,
Marc
 
Schön, wieder etwas von Dir zu lesen. Danke für diesen schönen Bericht.
Mein Crocky sitzt gerade auf der Reservebank. Auf dem Spielfeld sind meine Dutch Ovens.

LG Rolf
 
Moin Joachim,

schön, mal wieder was von Dir zu lesen.

Das ist ein sehr schöner Crockpot-Bericht :top:

:prost:
 
Ich muß zugeben, daß mich Dein Bericht dazu angeregt hat, nun auch endlich wieder einmal einen Beitrag einzustellen. Das war (wie gewohnt) ganz großes Kino, das Du uns hier präsentiert hast.

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Omg, wie konnte ich das eine Woche lang überlesen??? Cooler Bericht!!! Und wirklich leckere Sachen, die Du da gezaubert hast. Ich gebe zu, bei mir sind es wirklich meist zeitsparende Gerichte, morgens alles rein, abends alles raus, nix extra anschwitzen oder so, aber wenn man sich noch etwas mehr Mühe gibt und noch mehr Aufwand betreibt, ist das schon ziemlich beeindruckend.

LG, BBQQ
 
Hallo zusammen,

Volker meinte, es wäre an der Zeit, mal wieder etwas zu schreiben – hat er nicht unrecht damit. Beim Überlegen, zu welchem Thema ich mich äußern sollte, fiel mir der Crockpot ein, den ich mir zu Geburtstag gewünscht hatte und dessen feierliche Übergabe unmittelbar bevorstand.

Inzwischen hab‘ ich ihn, und Ihr könnt jetzt, wenn Ihr wollt, an meinen ersten Versuchen teilnehmen. Da dies tatsächlich meine ersten Kochereien in diesem Teil sind, will ich gerne einen kurzen Dank sagen an die Blogger, die mich inspiriert und angeregt haben: da ist zunächst und schon wieder Petra von Chili und Ciabatta, aber auch Jutta von Schnuppschnüss ihr Manzfred und nicht zuletzt danke ich Annette für das freundliche Überlassen ihrer reichhaltigen Rezeptesammlung.

Diejenigen von Euch, die sich noch an Beiträge von mir erinnern, werden sich auch die gelegentliche Überlänge derselben gegenwärtigen können, deshalb vorab eine kurze Vorschau dessen, was auf Euch zukommt, damit ihr einschätzen könnt, ob sich’s lohnt, dranzubleiben:
Ragù von der Schweineschulter,
Apple Butter
Coq ausm Crock
Schweinefilet-Geschnetzeltes
Kartoffelgratin und
Badisches Schäufele mit Sauerkraut


Fangen wir mit dem Ragù an, wenn man so will, eine Art italienisches Pulled Pork als Pastasauce…

Zunächst wird eine Schweineschulter gesalzen und gepfeffert und rundum angebraten…

CrockPot_2012-02_01.JPG


…anschließend werden in dem Bratfett rote und weiße Zwiebeln sowie Knoblauch mit gemörserten Fenchelsamen gedünstet…

CrockPot_2012-02_02.JPG


…reichlich Knoblauch…

CrockPot_2012-02_03.JPG


…ein Tomaten-Sugo…

CrockPot_2012-02_04.JPG


…sowie Thymian und Salbei:

CrockPot_2012-02_05.JPG


Das Ganze kommt übers Fleisch…

CrockPot_2012-02_06.JPG


…und während das schmort (1 Stunde auf high, dann 5 Stunden auf low), kann man eine Pasta nach Wahl, aber mit ordentlicher Saucen-Binde-Fähigkeit produzieren:

CrockPot_2012-02_07.JPG


CrockPot_2012-02_08.JPG


Während die Sauce brav weiterköchelt, kommt das Fleisch heraus…

CrockPot_2012-02_09.JPG


…und wird gepulled:

CrockPot_2012-02_10.JPG


Das Fleisch kommt nochmals kurz in die Sauce und schließlich zur Pasta in den Teller:

CrockPot_2012-02_11.JPG


Lecker! Schlicht und ergreifend lecker!

Am Tag darauf stand die Apple Butter auf dem Programm: 2 kg Äpfel werden entkernt und geschält (da blieben 1,8 kg übrig) und geschnippelt…

CrockPot_2012-02_12.JPG


…und mit 150 g Zucker, 2 El Balsamico, 1½ Tl Zimt, ¼ Tl Piment, ¼ Tl Nelke, Salz und 200 ml Apfelsaft in den Pot geschichtet.

CrockPot_2012-02_13.JPG


Nach 8 Stunden simmern…

CrockPot_2012-02_14.JPG


…wurde das püriert und mit geöffnetem Deckel zu einer Marmeladen-ähnlichen Konsistenz geköchelt (gute 4 Stunden)

CrockPot_2012-02_15.JPG


Dann habe ich das Mus in Gläser abgefüllt (ergab 1650 g) und dort harrt es jetzt auf seinen Einsatz als Beilage zu Käse, als Aufstrich zu Hefezopf, im Joghurt, zu Eis mit Rumrosinen oder als geheimes Gewürz im Sauerkraut oder in der Matjes-Terrine zu Aschermittwoch…

CrockPot_2012-02_16.JPG


Ein geschmortes Hühnchen stand auf dem Plan, kein Coq au vin, eher ein Coq au Cidre, auf jeden Fall aus dem Crock, und der Einfachkeit halber in Form von gehäuteten Schenkelchen:

CrockPot_2012-02_17.JPG


Zunächst mal salzen, pfeffern und rundum anbraten:

CrockPot_2012-02_18.JPG


CrockPot_2012-02_19.JPG


Danach Zwiebeln, Knoblauch, Möhren, Lauch, Sellerie, Zucchini und Tiroler Speck klein schnippeln und braten…

CrockPot_2012-02_20.JPG


…mit Thymian, Salz und Pfeffer würzen, mit Calvados ablöschen und mit Cidre aufgießen.

CrockPot_2012-02_21.JPG


Inzwischen zwei Äpfel würfeln, zu den Hühnchenteilen geben, …

CrockPot_2012-02_22.JPG


… und mit der Sauce bedecken:

CrockPot_2012-02_23.JPG


So, und jetzt kommt wieder eines der Worte, die beim Crockpot immer kommen: derweil, in der Zwischenzeit, damit das Warten nicht so lang wird…. Also, wie auch immer, ich habe ein paar Tagliatelle gemacht:

CrockPot_2012-02_24.JPG


CrockPot_2012-02_25.JPG


Die Sauce habe ich kurz vor Schluss mit Sahne und Kartoffelmehl gebunden…

CrockPot_2012-02_26.JPG


…und serviert wurde das mit Champignons à la creme:

CrockPot_2012-02_27.JPG


Was soll ich sagen: fein war’s, lecker, das Fleisch zart und das Gemüse trotzdem nicht zerkocht – wie sagt Herr Siebeck: schmackofatzig!

Jetzt wird’s höchste Zeit, ein wenig übermütig zu werden: ein Geschnetzeltes ist für mich dünn geschnittenes Fleisch, portionsweise schnell und sehr scharf angebraten, danach noch kurz in der Sauce gar gezogen – definitiv nix fürs Schmoren, also auch ungeeignet für den Crockpot!

Trotzdem wird’s probiert: zunächst Zwiebel, Schalotte und Knoblauch unter Zugabe von etwas Trüffelbutter anschwitzen…

CrockPot_2012-02_28.JPG


…mit Weißwein ablöschen und mit Hühnerfond (den gab‘s gestern aus den Abschnitten der Hühnerkeulen) aufgießen:

CrockPot_2012-02_30.JPG


Die in Sojasauce marinierten Schweinefiletwürfel (ein gutes Kilo) ohne Anbraten(!) in den Crockpot geben…

CrockPot_2012-02_29.JPG


…mit dünnen Champignonscheiben und der Sauce bedecken…

CrockPot_2012-02_31.JPG


…und 1 Stunde high, 2 Stunden low garen, dann die Sauce abschöpfen…

CrockPot_2012-02_32.JPG


…mit in Sherry aufgelöster Stärke vermischen, aufkochen, etwas reduzieren und wieder unterrühren.

Derweil (sic!) Knöpfle machen…

CrockPot_2012-02_33.JPG


CrockPot_2012-02_34.JPG


…die Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken, mit Zitronensaft und evtl. auch Kapern verfeinern und mit Preiselbeeren und einem Erbsen-Möhren-Gemüse servieren.

CrockPot_2012-02_35.JPG


Das schmeckt anders als die kurz gebratene Version. Aber trotzdem sehr, sehr gut (insbesondere die Sauce), man kann wirklich sagen: das ist Soulfood!

Apropos: der Nachtisch gehört auch in diese Kategorie…

CrockPot_2012-02_36.JPG


Tags darauf stand wieder ein Paradoxon auf dem Prüfstand: ein Kartoffelgratin ohne Überbacken und das auch noch bei niedrigen Temperaturen!

Die Zutaten sind auch anders als in meinem Standardrezept, aber ich bin gespannt und offen:
200 g Sahne, 150 g Milch, Salz, gekörnte Gemüsebrühe, 1 gepresste Knoblauchzehe, Muskat, Pfeffer und ordentlich Majoran direkt im Crockpot verrühren…

CrockPot_2012-02_37.JPG


…mit einem guten Kilo gehobelten Kartoffeln und je gut 100 g gewürfeltem Gouda und Mozzarella …

CrockPot_2012-02_38.JPG


…mischen…

CrockPot_2012-02_39.JPG


…und laut Rezeptvorgabe 6 Stunden auf low garen. Ich hatte 1 Stunde high, dann noch 5 Stunden low und die Kartoffeln waren mir noch deutlich zu bissig. Deshalb habe ich nochmals 2 Stunden auf high zugegeben und das war dann das Ergebnis:

CrockPot_2012-02_40.JPG


Auf dem Teller mit Pute in Tomatensauce und einem Chinakohl-Paprikagemüse:

CrockPot_2012-02_41.JPG


Fazit: das Gratin war natürlich kein Gratin, aber als Kartoffelauflauf an sich war das gut (der Käse war unnötig). Mein Standard-Kartoffelgratin ist allerdings deutlich besser, und auch der kann morgens gut vorbereitet werden und ist dann abends recht schnell fertig gestellt, so dass der Zeit- und Aufwandsvorteil hier nicht zum Tragen kommt. Kurz und gut: das war kein Reinfall, aber dafür werde ich den Crockpot nicht mehr hernehmen.

Abschluss der Testreihe: ein badisches Schäufele, Gewicht 1,6 kg (mehr geht beim besten Willen nicht in den kleinen Crockpot):

CrockPot_2012-02_42.JPG


Begossen hab‘ ich das Schäufele mit einer Brühe aus einer Möhre, einer Stange Staudensellerie, dem Grünen einer Lauchstange, einer roten Zwiebel, Pfefferkörnern, Pimentkörnern und Wacholder sowie 1¼ l Wasser – kein Salz, das Fleisch ist gepökelt (die Brühe hatte ich zuvor aufgekocht und 15 Minuten simmern lassen, da ich sie im Lauf des Garprozesses gegen Sauerkraut austauschen wollte, sie sollte halt von Anfang an Geschmack haben):

CrockPot_2012-02_43.JPG


Die Zeitvorgabe war 9 Stunden auf low – da mein Schäufele doch recht groß war und ich die Brühe gegen Kraut tauschen wollte, hab‘ ich erst mal 3 Stunden auf high gegart und derweil das Sauerkraut vorbereitet: Zwiebel in Apfelschmalz und Butter angedünstet und ein bisschen Apple Butter dazugegeben…

CrockPot_2012-02_44.JPG


…dann das Kraut dazu, mit Cidre aufgießen und heiß werden lassen.

CrockPot_2012-02_45.JPG


Der Pot nach drei Stunden auf high – man sieht nicht wirklich einen Unterschied…

CrockPot_2012-02_46.JPG


Die Brühe habe ich abgegossen, durchgesiebt und aufbewahrt, dann kam ein Sauerkrautbett in den Pot…

CrockPot_2012-02_47.JPG


…darauf das Schäufele, das restliche Kraut und ein guter Schluck von der Brühe:

CrockPot_2012-02_48.JPG


Nach weiteren 4 Stunden auf high und 2 Stunden auf low war’s dann soweit:

CrockPot_2012-02_49.JPG


Dieses Prachtstück hat nicht nur ganz wunderbar geduftet,…

CrockPot_2012-02_50.JPG


…es war auch so zart, dass man zum Tranchieren ein wirklich scharfes Messer brauchte (und selbst dann ist es teilweise einfach zerfallen…)

CrockPot_2012-02_51.JPG


Und zum Abschluss noch ein Tellerbild:

CrockPot_2012-02_52.JPG


Fazit:
So ein Crockpot ist ein tolles Teil, falls man Schmorgerichte, Eintöpfe etc. liebt und man keine Probleme damit hat, dass schon Stunden vor dem Essen ein immer intensiverer Duft durch die Wohnung zieht.

Mir als passioniertem Frühaufsteher kommt dabei natürlich sehr entgegen, dass ich den Großteil des Aufwands bereits am frühen Morgen betreiben kann und abends das Essen dann recht fix auf den Tisch kommt.

Es ist kein Teil, das unterm Strich Arbeit einspart: Zwiebelchen und Gemüse sollten separat angeschwitzt werden, Beilagen müssen i.d.R. extra zubereitet werden, es lohnt auch, Fleisch vor dem Garen in einer Extra-Pfanne anzubraten u.v.m. – aber das Ergebnis lohnt diesen Aufwand dann auch.

Natürlich kann man fast alles mit einem Schmortopf und einem Backofen simulieren – das Schöne am Crockpot sind die niedrigen Energiekosten und natürlich die Tatsache, dass Ofen und Herd dann frei bleiben für Vorspeisen, Beilagen und Nachtisch ;-)

Für unsere Bedürfnisse (zwei Erwachsene und drei Kinder) reicht der 3,5-l-Pot meistens aus – man sollte jedoch darauf achten, den Keramikeinsatz in einer etwas eigenwilligen Farbe zu wählen. Alle, die bei Neuanschaffungen Argumentationsbedarf haben, können dann nämlich jederzeit farbästhetisch und unwidersprechbar begründen (man beachte oben das 6te Bild mit der Tomatensauce in dem Bordeaux-farben Topf), dass man noch einen zweiten Topf in einer neutralen Farbe braucht (der dann gerne auch etwas größer sein darf…)

Also: das Dingens kostet nicht die Welt, ich bin froh, einen zu haben, und kann die Anschaffung nur empfehlen!

Euch allen eine schöne Woche.

kein Wunder das ich jedes Jahr grössere Hosen brauch
 
Ich wollte auch grad meckern :D
Das Scrollrädchen auf der Maus ist schon heißgelaufen...
 
Nichtsdestotrotz:
Ein wirklich gelungener Beitrag, der mich schon wieder ins Grübeln bringt...
... ich glaube immer mehr daran, dass ich auch einen Crocky brauche ;)
LG, Frank

Gesendet von meinem GT-N7000 mit Tapatalk
 
Nichtsdestotrotz:
Ein wirklich gelungener Beitrag, der mich schon wieder ins Grübeln bringt...
... ich glaube immer mehr daran, dass ich auch einen Crocky brauche ;)
LG, Frank

Gesendet von meinem GT-N7000 mit Tapatalk

Da gibt's nix zu Grübeln, Du brauchst ihn, und die Dinger sind ja nun wirklich nicht teuer in der Anschaffung und halten ewig. Alle Amis haben davon meistens mehrere, es geht nicht ohne :)

LG, BBQQ
 
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