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Europäer sollen mehr amerikanisches Rindfleisch essen

Gedanken.

Fläche Land A = 357.111 km²
Fläche Land B = 8.514.215 km²

Einwohner Land A = 82 Mio.
Einwohner Land B = 210 Mio.

Export Schweinefleisch Land A = 2,9 Mio. t
Export Rindfleisch Land B. = 2,2 Mio. t

Welches Land handelt richtig, welches Land handelt falsch?

Wünsche viel Vergnügen bei der Vermehrung gewonnener Einsichten
Die Einsichten, die sich aus dem Vergleich des Exportverhaltens zweier Länder anhand von 6 (in Worten "sechs") Zahlen gewinnen oder vermehren lassen halte ich für äußerst überschaubar. Dazu müßte man schon deutlich tiefer schürfen und dann käme man höchstwahrscheinlich zu dem Ergebnis, daß die Sachlage doch deutlich komplexer ist, als sie auf den ersten Blick scheinen mag.

Vermutlich ließen sich beim Kontemplieren über das Dreiecksverhältnis von Roverandom, Artaxerxes und dem Mann im Mond ähnlich wertvolle Einsichten gewinnen. Oder das unterschiedliche Erlebnis eines Reisenden und eines Beobachters beim Überqueren des Ereignishorizonts...
 
...für mich ist der Anfang, dass wir kein Fleisch mehr aus dieser Region kaufen.
Für mich ist der Anfang, daß ich überhaupt kein Fleisch aus Übersee kaufe, sondern nahezu ausschließlich regionale Produkte. Und das nicht nur beim Fleisch...
 
@Hühnerfuß
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.

In Deutschland sind immerhin noch 33% der Landesfläche Wald, was recht viel ist angesichts unserer Bevölkerungsdichte von rund 230 Einwohner/m². Prozentual deutlich mehr Waldfläche haben in Europa nur Österreich (47%) und Spanien (38%), allerdings jeweils bei der Hälfte der deutschen Bevölkerungsdichte. Für ein dicht besiedeltes Land haben wir verhältnismäßig viel Wald.

Brasilien hat zwar auf den ersten Blick mit 59% Waldfläche immer noch große Reserven, allerdings wohnen dort auch nur 24 Einwohner/m², also rund ein Zehntel von Deutschland. 1990 waren es noch 65% Waldfläche, es sind also seitdem 10% der Flächen gerodet worden. In absoluten Zahlen sind das über 500.000 km² in den letzten 30 Jahren, was eine gigantische Fläche ist, wenn man bedenkt, dass Deutschland gerade einmal 350.000 km² hat. Um es einmal plastisch auszudrücken:

Man stelle sich einmal vor Deutschland, Österreich (+Südtirol) und die Schweiz hätten 1990 ausschließlich ausschließlich aus Urwäldern bestanden und heute wäre alle 3 Länder vollständig abgeholzt. Das sind die Dimensionen über die wir bei Brasilien sprechen.

Dabei könnten uns die Bäume vor der Klimakatastrophe bewahren, denn sie nehmen CO2 Emissionen auf und speichern sie.
Die Erde ist nach Angaben der Forscher derzeit von 5,5 Milliarden Hektar Wald bedeckt. Sie halten es für möglich, eine Fläche von zusätzlich 1,7 bis 1,8 Milliarden Hektar aufzuforsten, es gehe vor allem um ehemals intakte, aber heute zerstörte Ökosysteme .Die neuen Wälder könnten 205 Milliarden Tonnen Kohlenstoff speichern, wenn sie herangewachsen sind. Das sind etwa zwei Drittel der 300 Milliarden Tonnen Kohlenstoff, die seit der industriellen Revolution durch den Menschen in die Atmosphäre gelangten.
Brennt man sie wie in Brasilien nieder, wird nicht nur die ökologische Lunge des Planeten weiter empfindlich geschädigt, sondern auch das gespeicherte CO2 wieder freigesetzt. Eine doppelte Katastrophe, die den Turbo für den Klimawandel anwirft.Dahingegen investieren selbst Länder wie China und Russland mittlerweile in die Aufforstung.

P. S.
Für mich ist der Anfang, daß ich überhaupt kein Fleisch aus Übersee kaufe, sondern nahezu ausschließlich regionale Produkte. Und das nicht nur beim Fleisch...
Dazu schrieb ich ja schon:
Das muss jeder selbst wissen und jeder zieht da vermutlich eine andere Grenze und andere Schlüsse daraus, von vegan bis schei...egal. Ich persönlich bin mit meiner Entscheidung jedenfalls fürs erste zufrieden.
Das muss jeder selbst mit sich ausmachen, was die passende Konsequenz ist.
 
Das sind die Dimensionen über die wir bei Brasilien sprechen.
Ich gebe Dir Recht, wir wollen allerdings auch nicht hoffen, daß irgendwann der gesamte
Regenwald verschwindet.
Welche Möglichkeit gibt es überhaupt, die Landwirtschaft dort am Flächenbedarf
zu hindern? Das Fleisch nicht mehr kaufen, stattdessen heimisches Rindfleisch,
das mit Soja aus.... woher wohl? gefüttert wird? Schwierige Situation.
Ein ständiges Wachstum ist ohne Raubbau an der Natur nicht mehr möglich.
Daher sollte sich die Weltwirtschaft auf ein Nullwachstum einstellen und dieses
auch akzeptieren.
 
Dabei könnten uns die Bäume vor der Klimakatastrophe bewahren, denn sie nehmen CO2 Emissionen auf und speichern sie.

Brennt man sie wie in Brasilien nieder, wird nicht nur die ökologische Lunge des Planeten weiter empfindlich geschädigt, sondern auch das gespeicherte CO2 wieder freigesetzt. Eine doppelte Katastrophe, die den Turbo für den Klimawandel anwirft.Dahingegen investieren selbst Länder wie China und Russland mittlerweile in die Aufforstung.
Ich halte es für unfair, das jetzt so darzustellen als wäre die Fleischproduktion in Brasilien für die Klimakatstrophe verantwortlich. Auch wenn es verbal ein wenig relativiert ist. Wenn ich mich recht erinnere wurden weltweit für Palmölplantagen Waldflächen in ähnlicher Größenordnung gerodet. Die Verwendung von Tropenhölzern ist auch nicht ganz unbeteiligt. Wie siehts mit dem von den Rindern erzeugten Methan aus?

Das muss jeder selbst mit sich ausmachen, was die passende Konsequenz ist.
Ja, und ich füge hinzu: "leider"...
 
Meine Zahlen scheinen keinen Denkprozess eingeleitet zu haben. Schade.

Cheers
.
 
Daher sollte sich die Weltwirtschaft auf ein Nullwachstum einstellen und dieses
auch akzeptieren.
Damit gibst Du die Überschrift für ein neues Kapitel.
Um unangreifbar zu bleiben, zitiere ich aus einem Lied von Sheryl Crow.
Titel 'soak up the sun'
"it's not getting what you want, it's wanting what you've got "
Zurück zum Fleisch :
Wer's kann produziert.
Wir hatten Zeiten mit 15%Zwangsstillegung der Ackerflächen.
Wir hatten eine Milchquote, welche handelbar war.
Jetzt wird auf weizentauglichen (Brot) Flächen Energiemais angebaut.
Der politische Wille hat die Pachtpreise annähernd verdoppelt.
Mehrfachförderung gibt es offiziell nicht, ist jedoch Praxis.
Hiesiges Rindfleisch ist überwiegend ein Nebenprodukt der Milchviehhaltung.
Grüße Nicolai
 
Ich halte es für unfair, das jetzt so darzustellen als wäre die Fleischproduktion in Brasilien für die Klimakatstrophe verantwortlich. Auch wenn es verbal ein wenig relativiert ist. Wenn ich mich recht erinnere wurden weltweit für Palmölplantagen Waldflächen in ähnlicher Größenordnung gerodet.
In Brasilien nehmen Palmölplantagen „nur“ rund 800 km² ein und selbst weltweit sind es mit 270.000 km² gerade mal die Hälfte dessen, was Brasilien an Regenwald in den letzten Jahrzehnten vernichtet hat.

Ich habe auch mit keinem Wort gesagt, dass brasilianische Rinderhaltung allein die Ursache der fortschreitenden Klimakatastrophe ist. Die systematische Abholzung der Regenwälder für Weideflächen ist aber wortwörtlich nochmals Öl, das man ins Feuer gießt, und daran möchte ich mich persönlich nicht beteiligen.
 
So schmeckt es leider auch.;)
Darauf will ich doch hin.
Färse vom Angler Rind ist sehr gut.
Wenn ich uns was zum essen gemacht habe, dann mit Limousinsperma auf Milchrind.
Ich wünsche mir, daß es eine Entwicklung gibt.
In der Milchviehhaltung steckt enormes Potential, um Kreuzungskälber zu erzeugen.
Damit ist allen geholfen.
Gutes Milchrindsperma 25€
Fleischrind: 5€
Das sind schon 20€ beim Kalb, welches tlw. für 50€ gehandelt wird.
Wir Bauern können viel.
Oftmals sind wir eben nur die letzten Ärsche in der Wertschöpfungskette.
Grüße Nicolai
 
Die systematische Abholzung der Regenwälder für Weideflächen ist aber wortwörtlich nochmals Öl, das man ins Feuer gießt, und daran möchte ich mich persönlich nicht beteiligen.
Ich finde den brasilianischen Raubbau am Regenwald ja ebenfalls schlimm. Aber den Kauf von US-Beef anstelle von brasilianischem durch Europäer sehe ich halt als keinen praktikablen Lösungsansatz für die Klimakatastrophe.
 
Ich finde den brasilianischen Raubbau am Regenwald ja ebenfalls schlimm. Aber den Kauf von US-Beef anstelle von brasilianischem durch Europäer sehe ich halt als keinen praktikablen Lösungsansatz für die Klimakatastrophe.
Das hat auch niemand behauptet! Dass viele amerikanische Großzüchter wenig vorbildlich handeln, haben wir ja nun schon ausführlich ausdiskutiert. Im Moment sprechen wir aber über die Regenwälder im Amazonas und das Fleisch aus der Region muss man ja nicht kaufen, da sind wir uns wohl einig.
 
@bbq4you
Die paar Zahlen sind ja, ohne weitergehende Betrachtungen, sehr nichtssagend.

Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt erkennt man sofort, Land A ist Deutschlnd und Land B ist Brasilien.
Brasilien ist fast 24 x so groß wie Deutschland und hat Klimazonen in denen ganzjährige Freilandhaltung und Produktionen möglich sind und 3 x geerntet werden kann. Wenn man dann die Exportzahlen betrachtet, sollte das Fragen aufwerfen.

Eine Angabe die fehlt, denn ein wenig kann man auch selbst herausfinden, Deutschland ist nach den USA und Brasilien der drittgrößte Fleischexporteur der Welt. Jetzt sollten alle Alarmglocken leuten.

Wie ist es möglich, in dem vergleichsweise kleinen Deutschland mit 6 Monaten Winter und fast ausschließlich Stallhaltung soviel Fleisch zu produzieren ohne unsere Wälder abzuholzen um Futter für die Tiere anzubauen?

Alles klar?

Cheers
.
 
Alles sehr interessant hier. Ich hatte mal ne Freundin aus einer großbäuerlichen Familie. Die haben knapp 800ha bewirtschaftet und hatten 4000 Mastschweine (Haste Kühe, haste Mühe; haste Schweine, haste Scheine). Zwar alles tip top und gut organisiert, aber die eigenen Schweine haben die auch nicht gegessen :-) Bist du da in den Stall rein und hast mal in die Hände geklatscht, sind gleich mehrere von den armen Kreaturen am Herzinfarkt gestorben. Ein schönes Leben sieht anders aus.
Aber das werden wir wohl nicht ändern können. Genauso wenig, wie das viel zu kleine Deutschland das Klima verändern wird. Billigfleisch wird es immer geben und es wird immer Menschen geben, die auf das billige Fleisch angewiesen sind. Nicht jeder kann sich qualitativ hochwertiges Fleisch leisten.
Ich persönlich ernähre mich ehrlich gesagt ausgewogen. Das Discounterfleisch landet für die schnelle Nummer genauso im Einkaufswagen, wie das hochwertige Fleisch.
 
Aber das werden wir wohl nicht ändern können. Genauso wenig, wie das viel zu kleine Deutschland das Klima verändern wird.

Hast du meine Beiträge gelesen und verstanden? Ich erkläre es gern nochmal, welche Rolle Deutschland spielt.

Cheers
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Hast du meine Beiträge gelesen und verstanden? Ich erkläre es gern nochmal, welche Rolle Deutschland spielt.

Cheers
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Nö, hab ich tatsächlich nicht. War mir etwas zu viel. Eine kurze Zusammenfassung genügt mir; danke. Tut zwar nichts zur Sache, aber deine Signatur ist witzig. Ich persönlich finde Hass geil. Liebe wird geheuchelt, aber Hass ist immer ehrlich.
 
Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt erkennt man sofort, Land A ist Deutschlnd und Land B ist Brasilien.
Brasilien ist fast 24 x so groß wie Deutschland und hat Klimazonen in denen ganzjährige Freilandhaltung und Produktionen möglich sind und 3 x geerntet werden kann. Wenn man dann die Exportzahlen betrachtet, sollte das Fragen aufwerfen.

Eine Angabe die fehlt, denn ein wenig kann man auch selbst herausfinden, Deutschland ist nach den USA und Brasilien der drittgrößte Fleischexporteur der Welt. Jetzt sollten alle Alarmglocken leuten.
Sehr schön, "now we're talking"! :thumb2:

Damit hätten wir den trivialen Teil abgehakt und haben sogar schon begonnen ein wenig tiefer zu schürfen...

Jetzt kommen wir zu einem interessanten Teil:
Wie ist es möglich, in dem vergleichsweise kleinen Deutschland mit 6 Monaten Winter und fast ausschließlich Stallhaltung soviel Fleisch zu produzieren ohne unsere Wälder abzuholen um Futter für die Tiere anzubauen?

Das wirft tatsächlich interessante Fragen bzw. Überlegungen auf, denn - wie du richtigerweise schreibst - ist Deutschland drittgrößter Fleischexporteur, dennoch ist die Waldfläche in Deutschland im Zunehmen begriffen:
Waldfläche

Laut den Ergebnissen der Dritten Bundeswaldinventur (2012) sind in Deutschland mit 11.419.124 Hektar 32,0 Prozent der Landesfläche mit Wald bestockt. Davon sind 11.054.162 Hektar Holzboden und 364.962 Hektar Nichtholzboden. Die deutsche Waldfläche hat von 2002 bis 2012 um insgesamt 49.597 Hektar oder 0,4 Prozent zugenommen. In diesem Zeitraum ist auf rund 108.000 Hektar neuer Wald entstanden und rund 58.000 Hektar bisherige Waldfläche wurden anderweitig genutzt.

Quelle: Wikipedia

:hmmmm:

P.S.: Wir können Artaxerxes schlagen, aber vor dem Event-Horizon müssen wir kapitulieren? :D
 
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