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Fleisch und seine Poren ...

Spätzünder

Glück Auf
10+ Jahre im GSV
Hallo Sportis,

äh ... schlechte Anrede ... gleich nochmal versuchen ...

Sehr verehrte Sportskameraden, wertes Fachpublikum ... (Notiz an mich: so ist's besser!)

schon kurz nach dem Tage unserer Anmeldung in diesem Forum beginnt sich unser Leben drastisch zu ändern und unser Bewusstsein erweitert sich! Wir geben plötzlich dermaßen viel Geld für Gerätschaften der Essenszubereitung aus, dass man es kaum glauben mag ... und wir kennen die möglichen Fleischzuschnitte besser als der altgediente Metzger an der Ecke ... falls dieser nicht bereits durch diverse Discounter in den Ruhestand getrieben wurde ... aber das gehört jetzt nicht hierher.

Selbstverständlich wissen wir auch alle, spätestens seit dem Tage unserer Anmeldung hier ... stille Mitleser - es soll sie ja zu Hauf geben, wissen es auch schon lange vorher ... Fleisch hat keine Poren!

Lasst mich diese alte Volksweisheit, welche schon seit Generationen durch Mundpropaganda verbreitet wurde, hauptsächlich ... wie könnte es auch anders sein, von Frau zu Frau - oder besser von Mutter zu Tochter
*pling* wieder mal €5,- für die Chauvie-Kasse ... die Damen mögen mir verzeihen ... ;)
Lasst mich diese alte Volksweisheit aber trotzdem noch einmal formulieren:

Fleisch soll schnell und scharf angebraten (angegrillt) werden, damit sich die Poren schließen und der Fleischsaft somit nicht austreten kann.

So steht es geschrieben ... so hat es schon jeder einmal gehört ... und trotzdem ist es falsch! Fleisch hat keine Poren ... Amen ... oder Hau ich habe gesprochen!

So ... werte Sportskameraden, verehrtes Fachpublikum ... nachdem ich jetzt viel Bla Bla im 4,6-Finger-Such-und-Adler-Sturzflug-System in Schwarz auf Weiß auf Eure Bildschirme getippt habe ... komme ich auch schon zum Kern dieses Threads ...

Fleisch hat keine Poren, die ich verschließen könnte, aber ... hat die Temperatur beim Anbraten ... hat die Geschwindigkeit, mit der die Maillard-Reaktion abläuft, einen Einfluss darauf, wieviel Flüssigkeit verloren geht?

Das Garen selber kann eigentlich keinen Einfluss haben, denn ein rückwärts gegartes Steak bleibt genauso saftig, wie eines, welches nach der üblichen Reihenfolge bereitet wurde.
Aber das Anbraten selber ... verhindert die sich bildende Kruste einen Verlust an Flüssigkeit? Ist diese alte Weisheit zumindest im Kern korrekt? Würde sie stimmen, wenn man den Begriff der Poren außen vor ließe und da sagt:

Fleisch soll schnell und scharf angebraten (angegrillt) werden, damit der Fleischsaft nicht austreten kann.

Lassen wir das Steak mal in der Pfanne und denken an einen Braten ... ist ein Braten, der scharf angebraten wird und so seine Kruste entwickelt, um dann L&S gegart zu werden, saftiger als ein Braten, der auf höherer Temperatur bereitet wird (zB ein Spießbraten)? Schmorfleisch sei hier mal außen vor ...

Noch interessanter wird es ... und so komme ich überhaupt auf diese Gedanken ...
http://www.grillsportverein.de/forum/threads/galileo-von-heute-12-4-16.257767/
...bei Hackfleisch :D

Ganz gewiss hat Hackfleisch keine Poren ... aber hat die Geschwindigkeit, mit der Hackfleisch eine Kruste entwickelt einen Einfluss auf den Garverlust? Oder liegt es hauptsächlich an der Qualität des Fleisches?
Gefühlt würde ich schon sagen, dass schnelles Anbraten hilft, dass das Hack saftiger bleibt, daher teilen wir die Portionen ja auch auf, eben damit es schneller geht ... aber liegt das an der Kruste, oder daran, dass nach dem Anbraten meist mit einer Flüssigkeit abgelöscht wird, die dann weitere Verluste verhindert...?

Nicht dass ich Probleme hätte, mein Fleisch saftig zu bekommen, aber mich würde einfach einmal interessieren, ob hinter dieser allgegenwärtigen Weisheit ein wahrer Kern liegt bzw. worin diese Aussage wurzelt.
Einfach eine Fehlbeobachtung bzw. Fehlinterpretation? Dann schieben wir es auf die Frauen und lassen uns ein Bier bringen ... :biergirl: *pling* *pling* *pling* ;)

Wie gesagt, die Poren selber streichen wir mal aus dem Satz...

Jetzt sitze ich vor dem PC und frage mich ... willst Du diesen Thread wirklich online stellen ...?

Glück Auf
 
Wenn du nicht mehr weiter weist, gründe einen Arbeitskreis...
 
Jetzt sitze ich vor dem PC und frage mich ... willst Du diesen Thread wirklich online stellen ...
Jawoll :D

...und jetzt schlagt mich, schmäht mich (ist ja gerade modern :pfeif:), gebt mir Tiernamen...

Glück Auf
 
Ich glaube das liegt heute am Wetter :-)
 
Interessanter Denkanstoß. Dass Fleisch keine Poren hat (es sei denn man grillt es mit Haut) sollte hinreichend bekannt sein. Aber bleibt mehr Fleischsaft erhalten, wenn man es zuerst scharf anbrät oder angrillt?

Das schreit förmlich nach einer Versuchsreihe. Dazu müsste man mehrere unterschiedliche Fleischsorten und Zuschnitte einmal "vorwärts" und einmal "rückwärts" grillen. Nachdem aber, wie bereits geschrieben, ein rückwärts gegrilltes Steak keineswegs trocken wird (außer man grillt es zu lange) vermute ich fast, dass es keinen oder nur einen geringen Einfluss hat.

Dass auch ein Braten nicht austrocknet, wenn man die "Poren" nicht "verschließt" kann man im NT-Verfahren beobachten. Also vermute ich, dass es auch bei größeren Fleischstücken keinen nennenswerten Unterschied macht.

Weitere Beobachtung, die gegen den "Poren-Effekt" sprechen:
- Die Kruste ist nicht flüssigkeitsdicht. Selbst wenn man ein Steak rundherum scharf anbrät tritt anschließend noch Fleischsaft aus.
- Grillt man ein Steak auf dem Gusseisenrost bildet sich keine flächendeckende Kruste. Das "Branding" entsteht nur dort, wo das Fleisch Kontakt zum Rost hat.
 
Schließt Glutamat denn die Fleischporen? ;-)

Tipp: Mal bei einer Suchmaschine "Fleisch Poren" oder ähnliches eingeben. Dann stößt man unter anderem auf recht interessante Beobachtungen von Harold McGee.
 
Der Garverlust ist, mehr oder weniger, identisch.
Bei wenig Hitze, zieht das Fleisch Wasser.
Bei "viel" Hitze verliert es selbiges auch, mit dem Unterschied, dass das freie Wasser aus dem Fleisch sofort in "Dampf" aufgeht.
 
Zumindest beim Hackfleisch, behaupte ich mal jetzt, merkt man schon, dass es saftiger ist, je mehr Power ich beim Anbraten habe.
Deshalb nehme ich dafür auch nur noch den RoaringDragon. Portionen von einem kg sind da kein Thema - wie Du @Spätzünder am Samstag auch live erleben durftest.
 
Ich behaupte sogar das es niemand schmecken würde, zum Beispiel bei einer Bolognese, ob das Hack überhaupt angebraten wurde…. oder komplett darauf verzichtet würde.
 
:hmmmm: was ist mit Beer Butt Chicken ? Hat Haut, wird nicht scharf angebraten und ist trotzdem saftig.
Wer testet freiwillig mit Normalem, rasiertem Gockel und einem scharf Angebratenen für BBC ?
Ich nicht. :D

und ich brauch jetzt 'nen Wodka Lemon, mir fällt irgendwie nur noch ein das Pi genau 3 ist :)
 
Naja grundsätzlich macht es schon einen unterschied, ob man Fleisch anbrät oder nicht (vgl. Maillard-Reaktion). Ich behaupte, dass man das auch bei einer Bolognese schmeckt. Selbst wenn ich das Ragù im Slow Cooker zubereite brate ich das Hackfleisch vorher an. Aber das hat nichts mit Poren und Fleischsaft zu tun, die Flüssigkeit kommt eh von den Tomaten.
 
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