Hallo liebe Grillfreunde,
ich möchte euch heute mal meinen kleinen Blumentopf-Kamado vorstellen:
Vielleicht hat ja jemand Lust, den nach zu bauen, und sich bis jetzt vor der Komplexität eines Keramikgrills gescheut. Ich selbst bin Büromensch, aber mag das Handwerk ganz gern - also keine falsche Scheu
Dieser Grill hat nicht den Anspruch, der tollste zu sein, sondern den größtmöglichen Effekt mit möglichst wenig finanziellem Einsatz zu erzielen.
Material für die aktuelle Ausbaustufe
Werkzeug: anständiger Akkubohrer, Fliesen- oder Universalbohrer, ggf. Metall-Bohrer, Schraubstock von Vorteil
Runde 1: der Grundaufbau
Das Material - hier noch mit kleinem Tontopf als Kohlebehälter (fliegt später raus):
Zuerst die untere Lüftung anzeichnen, und mit dem Fliesenbohrer ausklinken:
An den Deckel kommen die Griffe dran. Dabei drauf achten, parallel zueinander zu bohren, nicht in Richtung des Mittelpunktes des Topfes. Die mitgelieferten Schrauben reichen da natürlich nicht mehr, also längere Schrauben rein. Zusätzliche Mutten sorgen für Abstand.
Als nächstes hab ich den "Kohlekorb" mit Luftlöchern vorbereitet. Blöde Arbeit...drauf achten, dass der Bohrer nicht zu heiss wird, sonst trägt der sich zu schnell ab. Hat funktioniert, aber nicht lange gehalten. Unten dann in den Verbesserungen die Alternative.
Stellprobe, so wie ich mir das vorstelle:
Um Abstands-Füße für den inneren Topf zu produzieren, jetzt Ofenmörtel anmischen:
Also zuerst das Bodenloch zugeschmiert, 4 dicke Kleckse Mörtel in die Ecken und kleine Holzklötze als Abstandshalter:
Und den inneren Topf mittig in den Mörtel drücken:
Den Topf dann ein bisschen später wieder vorsichtig entfernen, und den Mörtel gut austrocknen lassen.
In der Zwischenzeit noch ein Boden-Abstands-Blech für den Kohlekorb vorbereitet:
Den Deckel genau wie das untere Teil mit Ofendichtband abdichten:
Jetzt gehts an die Konstruktion des Luft-Einlass-Reglers. Hier meine hochprofessionelle Konstruktionszeichnung:
Auf eine Metallplatte anzeichnen, aussägen und falten:
So sieht das Endergebnis aus, was dann nur noch vorsichtig auf die Rundung gebogen werden muss:
Auch hier die Kontaktstelle mit Ofendichtband abdichten:
Und voilá, er ist fertig!
Das muss natürlich mit einem Pulled Pork gefeiert werden!
Meine Aluschale als Hitzeschild war nur auf die schnelle improvisiert...und das war mein Fehler. Der Temperatursensor vom Maverick lag genau im Hitzestrom (hab ich verpennt), und hat mir sauber 115 Grad angezeigt. In Wirklichkeit waren wir wohl irgendwo bei 100 Grad, und das PP hat deutlich über 30 Stunden gebraucht...Aber in der ganzen Zeit nur einmal Kohle nachgefüllt.
Mit dieser Erkenntnis kam dann nochmal ein Kaffee-Roastbeef hinterher:
Verbesserungsrunde 1: ein anständiges Hitzeschild
Aluschale als Hitzeschild ist Mist. Also muss was anständiges her:
8-eckige Metallplatte, aufgelegt auf zwei kreuzweise verschraubten Trägern aus der Edelstahlstange:
So sieht es mit Rost aus:
Muss natürlich gleich wieder mit einem PP ausprobiert werden:
Ja, hat funktioniert
Verbesserungsrunde 2: Kohlekorb und Deckelführung
In der zwischenzeit war der innere Topf gesprungen. Direkter Kontakt mit glühenden Kohlen ist nix für den dünnen Ton...Außerdem wollte ich kleine Führungslaschen für den Deckel haben, dass mir den keine Katze im Überschwang der Gefühle so leicht runterreisst...
Hier mit montierten Laschen und innen Halterungen für das Hitzeschild:
denk Kohlekorb innen durch ein Ikea-Nudelsieb ersetzt:
Darauf dann das Hitzeschild-Träger-Kreuz:
Dann das Hitzeschild:
Darauf einen Ikea-Restposten-Teller zum Fett auffangen:
Und zum Abschluss den Rost:
Außerdem hab ich noch ein China-Deckel-Thermometer montiert (das Ding geht nach dem Mond...)
Und damit nochmal ein wunderschönes PP:
Mein Fazit:
Ultra-Stabil...das letzt PP hat genau 12h gedauert. In der ganzen Zeit hab ich nur zwei mal die Lüftung nachregeln müssen. Stressfreieres Grillen bei Longjobs gibts nicht. Für mich persönlich deutlich angenehmer als die Lok.
Natürlich sollte man anständige Holzkohle nehmen (ich hab Black Ranch, aber es gibt sicher auch andere gute).
Und natürlich schöne Holzchips nicht vergessen!
Sooo, ich hoffe es hat euch gefallen!
Für weitere Vorschläge bin ich immer offen
Das nächste Projekt entsteht bereits in meinem Kopf...
Gruß,
Marcel
ich möchte euch heute mal meinen kleinen Blumentopf-Kamado vorstellen:
Vielleicht hat ja jemand Lust, den nach zu bauen, und sich bis jetzt vor der Komplexität eines Keramikgrills gescheut. Ich selbst bin Büromensch, aber mag das Handwerk ganz gern - also keine falsche Scheu
Dieser Grill hat nicht den Anspruch, der tollste zu sein, sondern den größtmöglichen Effekt mit möglichst wenig finanziellem Einsatz zu erzielen.
Material für die aktuelle Ausbaustufe
- zwei 30er Ton-Blumentöpfe vom Baumarkt eures Vertrauens (bei mir Hornbach, je ca. 15€)
- einen Billig-Grill mit 30er Rost (7€ bei Real)
- eine Metallplatte (Keller) und weitere Metallreste (z.B. von dem Billig-Grill)
- Ofendichtband (Keller)
- eine 1,5m Edelstahl-Stange (2*20mm, ca 3€)
- eine kleine Tüte Ofenmörtel (5€)
- 2 Edelstahlgriffe (zB. Baumarkt oder Ikea, ca 10€)
- Edelstahl-Nudelsieb von Ikea (7€)
- Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben
Werkzeug: anständiger Akkubohrer, Fliesen- oder Universalbohrer, ggf. Metall-Bohrer, Schraubstock von Vorteil
Runde 1: der Grundaufbau
Das Material - hier noch mit kleinem Tontopf als Kohlebehälter (fliegt später raus):
Zuerst die untere Lüftung anzeichnen, und mit dem Fliesenbohrer ausklinken:
An den Deckel kommen die Griffe dran. Dabei drauf achten, parallel zueinander zu bohren, nicht in Richtung des Mittelpunktes des Topfes. Die mitgelieferten Schrauben reichen da natürlich nicht mehr, also längere Schrauben rein. Zusätzliche Mutten sorgen für Abstand.
Als nächstes hab ich den "Kohlekorb" mit Luftlöchern vorbereitet. Blöde Arbeit...drauf achten, dass der Bohrer nicht zu heiss wird, sonst trägt der sich zu schnell ab. Hat funktioniert, aber nicht lange gehalten. Unten dann in den Verbesserungen die Alternative.
Stellprobe, so wie ich mir das vorstelle:
Um Abstands-Füße für den inneren Topf zu produzieren, jetzt Ofenmörtel anmischen:
Also zuerst das Bodenloch zugeschmiert, 4 dicke Kleckse Mörtel in die Ecken und kleine Holzklötze als Abstandshalter:
Und den inneren Topf mittig in den Mörtel drücken:
Den Topf dann ein bisschen später wieder vorsichtig entfernen, und den Mörtel gut austrocknen lassen.
In der Zwischenzeit noch ein Boden-Abstands-Blech für den Kohlekorb vorbereitet:
Den Deckel genau wie das untere Teil mit Ofendichtband abdichten:
Jetzt gehts an die Konstruktion des Luft-Einlass-Reglers. Hier meine hochprofessionelle Konstruktionszeichnung:
Auf eine Metallplatte anzeichnen, aussägen und falten:
So sieht das Endergebnis aus, was dann nur noch vorsichtig auf die Rundung gebogen werden muss:
Auch hier die Kontaktstelle mit Ofendichtband abdichten:
Und voilá, er ist fertig!
Das muss natürlich mit einem Pulled Pork gefeiert werden!
Meine Aluschale als Hitzeschild war nur auf die schnelle improvisiert...und das war mein Fehler. Der Temperatursensor vom Maverick lag genau im Hitzestrom (hab ich verpennt), und hat mir sauber 115 Grad angezeigt. In Wirklichkeit waren wir wohl irgendwo bei 100 Grad, und das PP hat deutlich über 30 Stunden gebraucht...Aber in der ganzen Zeit nur einmal Kohle nachgefüllt.
Mit dieser Erkenntnis kam dann nochmal ein Kaffee-Roastbeef hinterher:
Verbesserungsrunde 1: ein anständiges Hitzeschild
Aluschale als Hitzeschild ist Mist. Also muss was anständiges her:
8-eckige Metallplatte, aufgelegt auf zwei kreuzweise verschraubten Trägern aus der Edelstahlstange:
So sieht es mit Rost aus:
Muss natürlich gleich wieder mit einem PP ausprobiert werden:
Ja, hat funktioniert
Verbesserungsrunde 2: Kohlekorb und Deckelführung
In der zwischenzeit war der innere Topf gesprungen. Direkter Kontakt mit glühenden Kohlen ist nix für den dünnen Ton...Außerdem wollte ich kleine Führungslaschen für den Deckel haben, dass mir den keine Katze im Überschwang der Gefühle so leicht runterreisst...
Hier mit montierten Laschen und innen Halterungen für das Hitzeschild:
denk Kohlekorb innen durch ein Ikea-Nudelsieb ersetzt:
Darauf dann das Hitzeschild-Träger-Kreuz:
Dann das Hitzeschild:
Darauf einen Ikea-Restposten-Teller zum Fett auffangen:
Und zum Abschluss den Rost:
Außerdem hab ich noch ein China-Deckel-Thermometer montiert (das Ding geht nach dem Mond...)
Und damit nochmal ein wunderschönes PP:
Mein Fazit:
Ultra-Stabil...das letzt PP hat genau 12h gedauert. In der ganzen Zeit hab ich nur zwei mal die Lüftung nachregeln müssen. Stressfreieres Grillen bei Longjobs gibts nicht. Für mich persönlich deutlich angenehmer als die Lok.
Natürlich sollte man anständige Holzkohle nehmen (ich hab Black Ranch, aber es gibt sicher auch andere gute).
Und natürlich schöne Holzchips nicht vergessen!
Sooo, ich hoffe es hat euch gefallen!
Für weitere Vorschläge bin ich immer offen
Das nächste Projekt entsteht bereits in meinem Kopf...
Gruß,
Marcel
