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Gemauerter Ofen mit abgesetzter Selchkammer

Hallo Ofenfreunde,
freut mich, dass es euch gefällt, wird sicher noch interessant - versprochen.
@Ete Foto vom Keller wird nachgeliefert, jetzt gehts erst einmal mit dem Sockel weiter.
Hier die nächsten Bilder:
Im letzten Bild habt ihr sicher schon die Schalung für die Nische geshen, das ist dabei rausgekommen.

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Gemauert habe ich die NF Mauerziegel mit Trasskalk, wie ihr sicher wisst, verhindert der das Ausblühen der Steine, wenn's einmal Nass hergehen sollte.
Beim letzten Bild ist der Sockel vom Ofen auch schon fertig, da gibt's leider keine Fotos.
Kurze Beschreibung dazu: wie oben in der Skizze des Grundrisses zu sehen ist, habe ich 25-er Hohllochziegel aufgesetzt. In der richtigen Höhe ist eine 12cm dicke Betonplatte gemauert (natürlich mit Baustahlgitter verstärkt). Muss ja nicht soviel tragen, der Ofen sitzt ja eigentlich auf dem Mauerwerk. trotzdem für die Ewigkeit dimensioniert.
Als Wärmeisolierung habe ich eine 12cm starke Leichtbetonschicht mit sehr hohem Anteil an Blähtonsteinen "drübergelegt".
War meine erste Erfahrung mit dem Zeug's. War aber sehr problemlos, und hat eine superhohe Druckfestigkeit.
Später sieht man bei einigen Bildern noch Stellen von diesem Leichtbeton.
Wie gesagt der Sockel ist ein komplett eigener Baukörper. Steht komplett frei.
 
@Luse - mach ich gerne
Übrigens das Ausschalen der Ofendecke war fast eine Mutprobe. Musste unten rein, und die Stützen und Schalungsbretter auch wieder rausholen. Naja ist ja gut gebaut, aber mulmig wird's einem schon da drinnen.
So jetzt kommen wir zum interessanteren Teil - dem Ofen
 
Ich habe den Ofen mit Schamottsteinen gemauert, die ich von meinem Onkel geschenkt bekommen habe. Die haben Geschichte (auf den Steinen steht Leoben, und irgendeine Zahl), und waren schon einmal versetzt (Lehmreste), glaube aber, dass die nie "in Betrieb" gewesen sind. Ich habe keine Spuren von Russ entdecken können. Anfang der fünfziger Jahre wurde eine Fabrik in unserer Nähe abgerissen, da hat er die Schamottsteine ergattert und nach Hause transportiert. Er hat sie super gelagert, ist aber nie dazugekommen diese selber zu verarbeiten. Jetzt sind die bei mir gelandet.
Hier ist so ein Stein. Er hat die gleichen Abmessungen wei ein NF Mauerziegel.
Natürlich waren immer wieder Kanten ab, aber wie heißt es so schön:
Einen geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.

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Mit diesem Format wollte ich allerdings keinen Ofen bauen, ich wollte ihn dritteln, damit die Rundung besser rauskommt. (Die Wandstärke meines Ofens beträgt 12,5cm.)
Also wie schneidet man den Schamottziegel, um
a) möglichst wenig Verschnitt zu haben
b) mit möglichst wenig Schnitten
So jetzt brauchen wir die Mathematik.
Ich kenne den Durchmesser des Ofens und die Ziegelgröße??????? :frust:
Hier die Lösung (die möchte ich euch nicht vorenthalten, obwohl's etwas trocken ist):
(b) HBO (17).jpg


Drei Unbekannte brauchen drei Formeln ( in Mathe war ich immer gut :worthy:).
Falls es euch interessiert der Winkel beträt 4°.
Noch eine mathemathische Erkenntnis: Bei einer Kugel ist jeder Punkt der Oberfläche gleichweit vom Mittelpunkt entfernt.
Heißt: dieser Winkel ändert sich nie.
Und so schauen die Ziegel aus mit denen ich dann gemauert habe:
(z) HBO (2).JPG

(z) HBO (3).JPG
 

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Allerdings gibt's da noch einen Winkel, der immer größer wird, je mehr Lagen man gemauert hat - und der sich dann mit jeder Reihe ändert. Alle die eine Kuppel gamauert haben, wissen das.
Das sieht man am letzten Stein oben, da sind die Flanken schon ziemlich fallend (wenn man's so sagen kann)
 
So jetzt wird's wieder interessanter (die Mathematik haben wir durch)
Die nächste Frage die sich stellte war, wie schneide ich das?
Mit der Hand und der 230er Flex - unmöglich.:cry:
Halt da habe ich ja eine Säge im Stall, die könnte ich umbauen.
Musste NUR den Schutz vergrößern, damit eine 350er Flex reinpasst, und einen Anschluss für einen Wasserschlauch anbringen, um Nass schneiden zu können. Auch musste ich den Motor schützen, damit ich mir den nicht ruiniere.
Das Ganze sieht dann so aus:
(z) HBO (5).JPG


(z) HBO (6).JPG


Die Aufnahmen sind von nachher, der Schlauch und Schneidetisch sind wieder abmontiert (den Schlauchanschluss sieht man aber) und die Flex ist auch nimmer drin.
Übrigens die billigste 350er Scheibe um 35.-€ hat alles super geschniutten bis zum Schluss - dank der Wasserkühlung. :metal:
 

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So nun kann's losgehen.
Hier die Steine der ersten vier Reihen - schon vorgeschnitten. Einmal nur so hingelegt. Es könnte rund werden - Winkel passt.

(b) HBO (18).JPG
 

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Bei diesem Bild ist die Erste Reihe bereits vermauert. Als Mörtel habe ich den Ortner HK verwendet.
Beim weiteren Ofenboden wollte ich ursprünglich Hohllochziegel verwenden, aber bei den Schamottsteinen waren noch andere dabei, die waren sehr leicht.
Die eigneten sich sicher nicht als Speichermedium, aber als Isolierung . Deshalb habe ich die auf den Leichtbeton geklebt. Die Fugen sind mit Quarzsand aufgefüllt worden.
(b) HBO (19).JPG

(b) HBO (20).JPG

.... und beim unteren Bild sieht man an den Ecken den Leichtbeton. Im Hintergrund ist hier auch schon der Rauchfang verlegt, zu dem komme ich später noch.
 

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Der fertige Backboden. :clap2:
Da habe ich die Wieselburger Bäckerplatte genommen, kann ich wirklich nur empfehlen.
Aber Vorsicht - Beschreibung durchlesen:
Die Wieselburger Bäckerplatten sind spezielle Bodenplatten mit hervorragenden Backeigenschaften für Brot- aber auch Pizzaöfen. Die Dichte und Porosität dieser Platten sind so abgestimmt, dass der Boden des Brotes bzw. der Pizza auch bei langer Backdauer nicht anbrennt. Die Verwendung einer Holzschaufel für das Einschieben und Herausholen des Backgutes wird empfohlen. Durch die Verwendung metallischer Werkzeuge können die Platten beschädigt werden.
Die Platten habe ich in ein 5cm Quarzsandbett verlegt.
Geschnitten habe ich die mit der Hand - keine ist mir ausgebrochen :pray:
Die Gusseiserne Tür habe ich mir auch schon besorgt.
(b) HBO (21).JPG

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Die Backfläche - glatt wie ein Babypopo :metal:
 

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So, weiter geht's. Beim obigen Bild muss ich noch erwähnen, dass der Segmentbogen der gleiche ist wie im Vorbau. Schaut nicht schlecht aus, und erspart Arbeit.
Beim nächsten Bild sieht man den Ofen besser. Der dreidimensionale Zirkel (habe ich hier im Forum gesehen, sollte also nichts neues sein) hat mir extrem geholfen, Die Arbeit den zusammenzubauen hat sich hundert Mal gelohnt. Schamottstein mit Kleber bestrichen, in den Winkel vom Zirkel eingeklemmt und drauf auf den unteren Stein - fertig. Geht ruckizucki und eine Reihe war fertig. Die meiste Arbeit war halt das Zuschneiden der Steine.
(b) HBO (24).JPG
 

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Die nächsten beiden Bilder zeigen Vorder- und Hinteransicht des fertig gemauerten sichtbaren Segmentbogens - das Gesicht des Ofens :flash:
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Im Segmentbogen wird das Rauchrohr eingelassen. Der Kübel war die ideale Schalung. Boden soweit ausgeschnitten, dass das 200er Rohr noch schön Platz hat. Konisch ist er auch da lässt er sich leicht entfernen. Rechts im Bogen oben das Edelstahlrohr für den Temperaturfühler., das wurde gleich miteingemauert. Auf der Innenseite des Segmentbogens sind die Steine so geschnitten, dass diese sich der Wölbung bestmöglich anpassen.
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Die Schwerkraft - kein Freund des Ofenbauers
Das Versetzten der Steine ab der 7. Reihe ist, wie alle die so einen Ofen schon gebaut haben, recht schwierig. Die Steine haben schon so ein Gefälle, dass die von alleine nicht mehr halten.
Lange, sehr lange habe ich überlegt, wie man das am besten lösen kann.
Es gibt die "Mikadomethode" (wo man jeden einzelnen Stein stützt), die Sandform (wo man das Ofeninnere mit einem Sandmodel formt), die "Spantenmethode" (bei der man die Steine an den mühsam ausgeschnittenen Spanten "anlehnt") und sicher noch andere trickreiche Ideen.

Ich zeige euch hier eine Methode (Barney-Methode :sonne:), die - zumindest für alle die sich für eine runde Kuppel entscheiden, eine sehr einfache Methode ist, die Steine zu versetzten - und zwar bis zum Schlussstein!!!

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Wie funktioniert das Ganze?:
Von einer 4mm MDF Platte schneidet man sich Streifen ab. Damit die gleichmäßig ca. 1cm über die bereits gemauerte Steinreihe ragen, muss man diese Streifen anpassen (für jede Reihe extra, geht ja ganz leicht mit einer Stichsäge). Diese Streifen legt man an die Innenseite der bereits gemauerten Steinreihe und klemmt diese mit den Klammern fest. Die MDF Streifen sind einerseits so biegsam, dass die sich an die Steine "anschmiegen" und andererseits so stark, dass die dem Druck der Steine nicht nachgeben - das war's. So einfach ist das. :metal:

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Die Klammern sind so konstruiert, dass sie sich drehen lassen, ohne dass der MDF Streifen "locker" dabei wird. Ist beim Mauern die Metallklammer im weg, kann man sie wegdrehen. Ich habe mir 5 Stück solcher Metallklammern gebastelt und bin bei meinem großen Ofen damit ausgekommen.
 
Weiter geht's, beim Ofen geht's in die Zielgerade - dank der Klammern.
Nachdem der Ofen im Eck steht, musste ich mir die Balken montieren, damit ich beim Mauern eine gute Stütze hatte um auch überall hinzukommen, Das hat den Rücken enorm geschont.

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Hier sieht man, wie steil die Steine schon liegen.
Links ist der fertige Zugang - weiß jemand wie man diesen Teil nennt?
Schön sieht man hier auch das Niro Leerrohr für den Thermometer.
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