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Holzbackofen und Asche

Soizbuaga

Militanter Veganer
Hallo an alle!

Da ich hier neu bin, das Forum aber schon längere Zeit sehr intensiv nutze, an alle mal ein herzliches Hallo und Dankeschön für die vielen nützlichen Beiträge.

Ich möchte demnächst einen Holzbackofen bauen, aber ich stehe noch vor einer ungeklärten Frage:

Ein namhafter Hersteller möchte mir ja unbedingt einreden, dass man eine Aschenklappe im Ofen unbedingt braucht.
Wie läuft das beim Backen? Einheizen, klar. Dannach die Asche zur Seite kehren oder komplett ausräumen?

Die geplante Bauweise ist ein Ofen, Tunnelgewölbe eher Flach, ca. 60x100 cm.

Für ein paar Erfahrungstipps wäre ich sehr dankbar, ich habe vor, auch mit einer Fotostrecke den Bau zu dokumentieren und hier zu veröffentlichen.

Grüße

Thomas
 
Hallo Thomas.

Willkommen im süchtig und viel Spaß machenden Forum.

Maffiakuchen/Flammkuchen backen:
da schiebe ich die Glut nach hinten (oder zur Seite) und stelle einen halbrunden Stein davor (der wurde in der Glut aufgeheizt. Stammt von hornosdelena). Hat den Vorteil, dass Du das Feuer brennen lassen kannst und nachlegen, ohne dass Glutstückchen auf das Backgut fallen.
Brotbacken:
Glut ausräumen. Ofen abstehen lassen und ab und an aushudeln, bis die Backtemperatur passt.

Eine Aschenklappe sollte m.E. in jedem Fall vor die Ofentüre. Dann hast du keine Schwierigkeiten mit Falschluft und einen glatten Backboden.
Ich habe an meinem Ofen keine Aschenklappe gebaut. War mir zuviel "Bastelei".
Ich habe zuerst die Asche nur mit einer Schaufel und einem Kratzer rausgeholt. Ging auch.
Jetzt habe ich einen Aschekasten aus Niro, den ich vor der Türe hinstelle und die Asche hinein kehre. Das geht richtig gut.
Und der Kasten ist auch noch gut zweckzuentfremden: da passt schon ein ziemlicher Braten rein.
Wenn gewünscht räume ich noch mit Glutresten aus: die kommen dann in eine Feuerschale, ein Rost drauf und dann was zum Schnabulieren..... zum ersten Gebäck.

Baust Du selbst oder möchtest Du einen Bausatz nehmen?
Viel Spaß in jedem Falle:cop:
 
Also ich hab ne Ascheschublade vor meiner Tür.. ja.. mei.. kann man für Brot schon verwenden.. aber meist lass ich die Glut
eh so weit runterbrennen, das am Ende nicht mehr viel übrig bleibt.. und da mein Ofen (90x105) eh groß genug ist, brauch ich
nicht die gesamte Fläche.. dann schieb ich die Glutreste meist gaaaaanz nach hinten .. das Brot dreh ich dann nach 20 min.
einmal um.. so bekommt es von allen Seiten ne gleichmäßige Farbe...

Schaden tut se jedenfalls nicht, wenn du eine hast.. aber ob man sie unbedingt braucht.. hmm.. würd ich mit nein beantworten..

Gruß Martin
 
Ich habe weder Kamin noch Aschekasten eingebaut. Mein HBO hat eine backfläche von 84*90 cm. Tonnengewölbe max. Höhe 43 cm

Wichtig ist, bevor Du mit dem Bau beginnst, besorg dir die Backofentüre, wenn du kein Schweißgerät oder niemanden hast der Schweißen kann.

Ich hab zuerst den Ofen gebaut und als er fertig war, mich um die Türe gekümmert.
Die Freude war verständlicherweise groß, als ich feststellte, daß niemand eine Türe für meinen HBO im Standardprogramm hatte. Ortsnahe Schlosser waren bereit mri eine Türe zu bauen. So ab 400 Euro aufwärts.
Letztendlich habe ich mir mit sketchup die Türe selbst konstruiert und dann bei http://www.feld-eitorf.de/ die Einzelteile aus 4mm Stahlblech zuschneiden lassen. Da kam mich die Türe dann auf knapp 100 Euro. Zusammengeschweisst hat sie mir meine KFZ Werkstätte für 25 Euro.

Zum Brennkammerbau.
Nur hochwertioge Schamottsteine verwenden.
Für das Gewölbe
Schamottestein A30 HQS mit 250*124*64 mm
Für den Backboden
Schamottsteine nachgepresst A35 HQN 250*124*64 mm

Wenn Du Schamottesteine verwendest, musst Du diese mindestens 30 Minuten wässern!! Hab ich beim ersten Mal nicht gewusst und auch nirgends darüber was gelesen. Resultat, nach 2 Tagen austrocknen lassen, stürzte der Bau ein. Grund: Der Schamotte hat dem Mörtel schneller das Wasser entzogen, als dieser Abbinden kann.

Guten Schamottemörtel kann man immer wieder mit Wasser aufrühren, wenn erzu schnell im Eimer abtrocknet. Wichtig ist auch eine Stabile Form aus Ganzholz (kein verleimtes Holz) zu bauen. Den Schamottemörtel kräftig in die Fugen pressen. Am besten mit einer Fugenkelle oder einem zurechtgschnittenen Stück Holz.
Die Schamottesteine sollten an Backofeninneren auf Knirsch verlegt sein. Knirsch bedeutet, Blanke Steinkante auf Steinkante. Um eine gleichmäßige Kante zu kriegen, die Du dann auf Knirsch verlegen kannst, habe ich eine Stück von einer rauhen Gehwegkante genommen und den nassen Schamottestein etwas abegschliffen.
Niemals trockenen Schamottstein sägen oder raspeln, das gibt ne schöne Staublunge.
.
Wenn du das Gewölbe gemauert hast, decke es unbedingt mit einer Plastikplane ab. Die muss nicht besonders dick sein. Ich hab die Abdeckungsplane, wie man sie für Malerarbeiten verwendet hergenommen. Wenn es heiss wird, mit einer Sprühflasche die Kosntruktion anfeuchten, damit der Schamottemörtel nicht zu schnell abtrocknet. Mindestens nach Fertigstellung die erste Nacht, 2 volle Tage und die darauffolgende Nacht. danach kannst Du das Stützgerüst rausbrennen. hat den Vorteil, daß du die gesamte Brennkammer mit allen Seitenwänden in einem Zug bauen kannst. Ausserdem kommen keine Scherkräfte beim rausziehen auf und Du hast bereits das Brennmaterial für das erste anheizen. *zwinker*

Für die Backofentüre brauchst du auch keine Zuluftschlitze und kein Thermometer. Hatten unsere Großeltern damals auch nciht gebraucht. Für das Geld, kannst Du dir eine gute Infrarottemperatur messpistole kaufen. Dann weisst Du genau, wieviel Grad dein Backofenboden hat.
Meine Konstruktion besteht aus 4mm gewalztes Stahlblech unbehandelt, aus dem ich den Rahmen und die Ofentüre gebaut habe. Die Ofentüre überlappt an allen Seiten um 2 cm die Öffnung des Rahmens. Bis jetzt hat sie die Temperatur super gehalten ohen isch zu verziehen.

Anstatt der teuren hitzebeständigen Ofenlackfarben habe ich die Farbe selber hergestellt. dazu nimmt man

100 ml Leinolfirnis
80 gr Grafitpulver
bischen Waschbenzin nach Gefühl.

Das Leinöl in ein Schraubglas geben, das Grafitpulver dazugeben, Deckel drauf, kräftig schütteln und über Nacht beiseite stellen, damit das Öl sich richtig satt mit dem Pulver verbindet. Am nächsten Tag durchrühren. Ist eine ziemlich feste Pampe geworden und dabei das Waschbenzin langsam zugeben bis sich ein streichfähiger Matsch bildet.
Den dann mit einem breiten Pinsel auftragen, abtrocknen lassen und einbrennen. Das geht prima während Du den backofen anheizt zum austrocknen. Diesen Vorgang hab ich dann dreimal wiederholt.

Das beste and diesem Gemsich: Es ist Lebensmittel echt, schützt super vor Flugrost und macht einen schönen Glanz auf der Türe. verwende diese Rezeptur auch für meinen Smoker und für den grillrost nehme ich nur das Leinölfirnis.

Die Sachen kannst du bei jedem Malerfachgeschäft bekommen oder im Internet bestellen.

So nun hab ich genug getippselt. Nun geht es an die schönen Schweinesparrippchen - neudeutsch Spareribbs. Die müssen bis 18 Uhr fertig sein.

Viel Erfolg beim Bau deines HBO

PS: Die Grundplatte sollte doch einiges breiter und Länger sein als der darauf aufgebaute Backofen. Und die Hauptwind- und Regenschlagrichtung beachten!!!
 
Das geht ja schnell hier drin! Danke.
Den Ofen werd ich selber mauern. Teils Klinker, teils verputzt. Schamottgewölbe aus geformten Steinen geplant (Schamottshop.de), Ofentüre eventuell aus Niro oder Blech lasern lassen. Hab da gute Beziehungen, Niro und normalen Schutzgasschweisser hab ich daheim.

Anleitungen sind ja viele herin, überlegen tue ich noch über die Wand, Bodenund Deckenstärke.

Wand: NF Schamott, liegend, 124mm Wandstärke, knapp verfugt, Höhe Backraum innen (Wandseitig) möchte ich etwa auf 300mm kommen.
Bodenplatte 64mm Schamott, 40mm Glasschaumplatte, 20mm Quarzsand dazwischen, schwimmend verlegt
Deckengewölbe Stärke 124mm

Gewölbe und Wand eventuell noch mit STeinwolle oder ähnlichen isolieren.
4bbbc7cc816fc49c47a3a7c155ee0935f.jpg

Hab mal das Bild vom Tunnel mit dem Quellverzeichnis reingestellt.

Wie schaut euch diese Lösung an?



Gruss

Thomas
 
Sieht doch schon ganz gut aus. Kaninchenfreund ist ja auch schon tief in die Baukunst eingestiegen.

Meine Tipps: Bodenplatte dicker machen. Sollte etwa den Wänden entsprechen - sonst fehlt dir bei Restwärmenutzung die Untertemperatur. 2 Lagen der Schamottplatten kreuzweise verlegt.
Tür - kein Edelstahl sondern normales Stahlblech. Edelstahl verzieht sich übel. Türe auch gut isolieren und möglichst wärmetechnisch entkoppeln.
Isolierung wichtig - Hochtemperatur Isomaterial auf das Gewölbe, ja nicht an dieser Stelle sparen. Hochtemperatur Iso. 50mm und dann reicht gängiges Material. Isolierdicke min 100mm, besser 150mm. Oder mit Zement gebundener Perlite Schüttung. Habe ich aber keine Erfahrung damit - gibt aber hier genug Fachleute.

Grüße Günter und viel Erfolg
 
Hallo Thomas

die ganzen Isolierungsvorgaben, die ich hier gefunden habe waren mir zu aufwändig und mächtig.
Mein Aufbau sieht wie folgt aus:
Seitenwände, Hintere Wand,
Schamotteziegel wurden aufrecht auf der Längsseite gemauert. 2 Lagen mit 1mm Fuge gemauert. Hab mir dazu eine Schablone aus Holz gebaut. Links und rechts überlappt das Holz den Stein, das vordere Querbrett liegt in Schubrichtung auf dem Stein auf. Das hintere Querbrett hat die 1mm Fügenöffnung. So ging das Flott von der Hand. Die Längsfugen hab ich mit einer 1mm Holzleere hingekriegt.
Fordere Seitenwände wurden mit stehenden Schamottesteinen gemauert.

Gewölbe:
Die Schamottesteine wurden liegend im Versatz gemauert, der Abschlusstein in der Mitte wurde mit der Flex in Keilform zugeschnitten und eingepasst.

Somit ist die Wandstärke überall 64mm, auch am Boden.

Isolierung:
Die musst Du dir vorher genau ausrechnen. Ich hab 7 cm am Boden und zwischen Backraum und Aussenmauer ebenfalls 7 cm zwischenraum gelassen.


Auf das Fundament aus Gasbetonsteinen wurden 4 Querriegel aus Stahlbeton, die man als Türstürze verwendet aufgelegt. MIt Gasbetonsteinen wurde der Sockel weiter in die Höhe mit 600*199*50 mm Gasbetonsteinen gebaut. Die Aussparrungen für die Querriegel lassen sich einfach aus dem Gasbeton schneiden. Auf die Querriegel wurden Gehwegplatten verlegt, sodaß man sich das Betonplattengießen sparen kann. Die Gehwegplatten sind ja schon aus Beton.

Nun kam die Isolierschicht für die Bodenplatte:
Bestehend aus 7 cm Perlitschicht mit Zement extrem dünnflüssig schwimmend verlegt. Das Ganze einen Tag aushärten lassen. Je flüssiger der Zement, desto glatter wird die Schicht. Also so wie Schwimmestrich eingebracht wird.
Auf diese Isolierung hab ich dann den Backraum gemauert. Nachdem der fertig gemauert und abgetrocknet war, habe ich die Aussenmauer aus Gasbetonsteinen 600*199*50 mm aufgemauert, bis diese 7 cm über dem Höchsten Punkt des Gewölbes ragte.

Nun einfach Perlitte in Portionen einschütten und mit einem dünnen Metallstab verdichten. Einfach solange reinstochern, bis sich die Schüttung nicht mehr senkt. Dann die nächste Schüttung, bis alles bis zum Rand gefüllt ist.
Wenn man eine Flache Decke haben will, einfach mit Gasbetonsteinen abdecken und verkleben. Ich will irgendwann mal eine Kupferhaube darauf machen, deshalb habe ich mit Hasengitter und Stroh die Kuppel geformt.

Am Schluss alles mit normalem Aussenputz verputzen.

Ich bin dann zu den Abraumhalden ins Altmühltal und hab mir dort kostenlos die Sonthofener Bruchplatten geholt und noch in den feuchten Putz gedrückt. Die Bruchplatten darf man sich einfach von den Halden die an den Zufahrtstraßen zu den Abbaustellen liegen aufklauben.

Ich hab mal ein Fot von der Türe und vom HBO angefügt. Wie gesagt die Haube aus Kupfer fehlt noch.

HBO-Tür-2.jpg


HBO-Tür-3.jpg
 

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Was ich vergas:
Meine Isolierung ist inklsuive der Gasbetonaussenmauer, die ja ebenfalls isoliert, 120 mm stark. An der Aussenmauer sind nach 4 Stunden aufheizen, keine Temperaturen höher als die Umgebungstemperatur zu messen. Wenn wir Pizza machten, Bodentemperatur um die 400° sind am nächsten Morgen immer noch 120 bis 160 Grad je nach Aussentemperatur im Backofen. Im Winter bei Frost waren es immer noch 65° um 9 Uhr. Das hat mich sehr erstaunt, da ich noch keine Türe hatte. Mal schauen, was das mit der Backofentüre erst wird. Abends Pizza, danach Brot und am nächsten Tag Schweinsbraten der bis zum Mittagessen fertig sein sollte *jammy jammy*
 
Hallo Kaninchenfreund!

Ich bin Rimski und neu hier. :-) Ich bin auch dabei, einen Backofen zu bauen, und stiess auf die äußerst hilfreichen Beiträge hier im Forum.
Mir gefallen einfache Lösungen und daher ist mir Deine Bauweise sehr sympathisch. Besonders war ich beeindruckt, dass Du den Kamin weggelassen hast. Würdest Du das wieder so machen? Hält vermutlich die Wärme viel länger, aber ist das nicht problematisch beim Feuer in Gang bringen?

Beste Grüße!
 
Guten Morgen @rimski0815, zuerst mal herzlich wilkommen im Forum der Grill-, Backofen-, Smoker- und,und,und,......verrückten!
Ich hoffe du hast dich schon im Vorstellungs Thread verewigt.
Wenn du einen Kommentar in einen Thread schreibst, sollte vor dem Namen ein @ sein. Dann bekommt nämlich derjenige eine Nachricht.

Einen Kamin braucht ein HBO nicht zwingend, es raucht halt vorne raus und die Hitze kommt natürlich auch heraus! Wer es mag ok, ich nicht.
Aber man sieht besser in den Ofen. Brennen tut das Feuer auch so, das ist lediglich von der Sauerstoffzufuhr abhängig.
Dann kommt es natürlich darauf an was du machen willst! Primär Pizza, dann den Ofen innen eher niedriger (36- 40cm) wg. Oberhitze.
Willst auch Brot backen, diverse Kuchen backen, Grillereien bis zum Ferkelchen eher innen etwas höher bis 42 cm.
Anleitungen findest du eh genug hier im Forum da brauch ich nicht noch eine dazu schreiben. Als Mörtel für die Schamottesteine empfehle ich den
Rath Universal Super oder den gleichwertigen Monolith. Auf jeden Fall hydraulisch abbindenden Mörtel mit feiner Körnung nehmen sonst bekommst die
Innenkante nicht auf "knirsch".
Ich weiß Fragen gibt es noch ca. 100 bis 150 je nach dem wie du handwerklich drauf bist. Aber viele beantworten sich durch lesen hier im Forum.
Wenn nicht einen eigenen Thread öffnen und deine Fragen stellen. Du wirst staunen welch super Tips du bekommst. Reicht das nicht, richtest du deine
Fragen an den HBO Bau Großmeister @Grappaschlucker der dir sicher weiter hilft.
Also weiterhin viel Spass und herzliche Grüße aus OÖ Josef
 
Hallo @Jopfi !
Vielen Dank für die Hinweise und das herzliche Willkommen! Ich habe den Unterbau fertig, der eigentliche HBO muss leider bis nächstes Jahr warten.
Dann mit neuem Schwung und Dokumentation meiner Erfahrungen.

Beste Grüsse ins schöne OÖ aus Sachsen!
 
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