• Du musst dich registrieren, bevor du Beiträge verfassen kannst. Klicke auf Jetzt registrieren!, um den Registrierungsprozess zu starten. Registrierte User surfen werbefrei, können Suchen durchführen und sehen die volle Darstellung des Forums mit vielen anderen Unterforen!!!

Karpfen auf böhmische Art - the ZV way!

zaubervati

Microgriller & Bratwurstphilosoph
10+ Jahre im GSV
★ GSV-Award ★
Hallo liebe Grillschwestern- und Brüder im Herrn!

Meine Fred-Quote ist ja derzeit Zuwachs mäßig nicht berauschend.

Daher schicke ich Euch heute Mal ein schmackhaftes Rezept von unserem regionalen Primärfisch, dem Karpfen.
Der Karpfen ist ja vielfach verpönt, das liegt jedoch meist an der falschen Haltung, der Schlachtvorbereitung und letztendlich auf an der Zubereitung.
Die Waldviertler Teichwirte haben seit Jahrhunderten den besten Ruf und "Waldviertler Karpfen" ist hier im Osten Österreichs ein Qualitätsprodukt.

Viele österreichische Gerichte haben Regionalbezeichungen der ehemaligen k. & k. Kronländer, sind aber dort oft gar nicht bekannt oder haben keinen regionalen Bezug zu ihrem Namen
wie z.B.
  • das Szegediner Gulasch nicht aus Szeged kommt
  • die Bosna net aus Bosnien ist
  • die Burenwurst net aus Südafrika kommt
oder
  • das Wiener Schnitzel nicht aus den Einwohnern unserer Bundeshauptstadt gemacht wird ..... :bash:

DIESES Rezept hab ich aber tatsächlich vor ca. 25 - 30 Jahren von einer tschechischen Babička im Zuge eines Schüsseltriebes anlässlich einer Entenjagd bei den Rosenberger Teichen im südböhmischen Wittingau (heute Třeboň) erhalten.
Vom (österreichischen) Rezept unterscheidet diese Variante dahingehend wesentlich, dass das Fischfilet nicht im Sud gedünstet wird, sondern mit der Zwiebelmasse nur mit Oberhitze übergrillt wird und auf dem gedünsteten Gemüse ruht. So bleibt das Fischfilet einfach kompakter.

Man nehme:
Karpfenfilets (heute, nicht verarbeitete Filetstücke vom Weihnachtskarpfen)
Juliennegemüse (Karotten, Sellerie, Petersilienwurzeln, Porree) in etwas Fischfond angedünstet

Zwiebelmasse:
2 Zwiebel fein geschnitten und 2 Solo-Knobis (auch fein gehackt in Sonnenblumenöl glasig dünsten und mit etwas Fischfond aufgießen und einreduzieren)
Kräutersalz, Chiliflocken und Salzgemüse (wenn nicht vorhanden geht auch Körnerbrühe) untermischen - es soll eine feuchte Paste entstehen

Backrohr auf Umluft mit 230 Grad Grillfunktion vorheizen.

Die Fischfilets auf das vorgedünstete Gemüse (mit der Fleischseite nach oben) legen und auf höchste Backrohrebene ca. 3 Minuten angrillen.
Dann die Zwiebel-Knobi-Massen flächig auf die Filets streichen, Abrieb einer Zitrone drauf und ca. 8 - 12 Minuten überbacken (der Zwiebel sollte nicht zu braun werden)

Backrohr abdrehen und Fisch ca. 5 Min nachziehen lassen
P1182250.JPG

P1182251.JPG

P1182251.JPG

P1182254.JPG


Topping: etwas grob gehackter Dill oder Petersilie.

Beilage:
P1182255.JPG

In Butter, Knoblauch und Dille geschwenkte Erdäpfel-Knöderl

P1182253.JPG


@Die böse Königin hat eine Zoom-Konferenz - jetzt is zum Essen, da kamma net warten!

Noch ein paar Tellerbuidln:
P1182256.JPG
P1182257.JPG
P1182258.JPG
P1182260.JPG


Donkschee für's Reinschauen! :sun:
 
Feines Fischal 😋 😍
 
Sehr interessant. Karpfen gibts bei uns kaum und drum umso interessanter.
 
Klasse, Karpfen ist was feines, bekomme ich gelegentlich von meinem fränkischen Arbeitskollege.
 
Schön, mal wieder von dir zu lesen. :thumb2: Dein Karpfengericht sieht toll aus. Ich mag Karpfen auch sehr und würde den gerne öfter auf den Tisch bringen aber die Familie weiß diesen Fisch nicht wirklich zu würdigen.:D
 
eine klasse Karpfen-Zubereitung :respekt:

unsere Region ist ja genau so wie das Waldviertel auch eine Karpfenregion. Wie Du schon geschrieben hast, wenn ein Karpfen nicht schmeckt ist nicht der Fisch schuld. Die Fehler liegen dann in Haltung/Wässerung/Bearbeitung und Zubereitung!

Spitze Tom :prost:
 
sauber :thumb2:
ja, Karpfen wird wirklich sehr oft unterschätzt ;)
:weizen:
 
feines Essen,...
 
Ein wirklich schönes Essen, Tom :thumb2:

Karpfen gibt es bei uns sehr selten aber wenn ich mir das hier so anschauen, dann muss ich da wohl wieder mal ran. Das Rezept und die Bauanleitung sind toll ...... ganz herzlichen Dank dafür :anstoޥn:
 
Interessant :hmmmm:
die Oberpfalz ist ja auch schon seit Generationen Karpfenland. Aber bei uns gibt’s den meist gebacken und vielleicht noch blau. Dein Rezept ist ja geschmacklich sehr anders, aber wirklich interessant :respekt:
 
Tolles Rezept, Klasse zubereitet, ist gespeichert. :cook::cook: Karpfen ist auch etwas was ich seit Jahren vor mir herschiebe, aber so zubereitet sieht dass absolut toll aus.
 
wennds schon so auf die Kacke haust ;-)
wie geht denn die richtige Vorbereitung des Fisches?
Wir hatten auch früher mal Karpfen, der war aus nem Weiher hier in der Nähe, der abgefischt wurde. Der Vadder hat den noch paar Tage in der Badewanne schwimmen lassen, aber das hat nix geholfen, das "Fleisch" schmeckte schlammig.
Ich hab von Fisch leider keine Ahnung, aber dein Rezept sieht echt lecker aus!
 
Saulecker, ist jetzt doof zu schreiben...

Schmackofatz, triffts dann wohl am besten.

Karpfen mit Kartoffelklöß.... warum nicht
Mann muß auch mal was neues probieren, ansonsten wären wir alle noch bei der Muttermilch :patsch:
 
wennds schon so auf die Kacke haust ;-)
wie geht denn die richtige Vorbereitung des Fisches?
Wir hatten auch früher mal Karpfen, der war aus nem Weiher hier in der Nähe, der abgefischt wurde. Der Vadder hat den noch paar Tage in der Badewanne schwimmen lassen, aber das hat nix geholfen, das "Fleisch" schmeckte schlammig.
Ich hab von Fisch leider keine Ahnung, aber dein Rezept sieht echt lecker aus!
Vorbereitung des Karpfens - Auswahl des Fisches:

Also kurz zur zur "Badewannenmethode". Einfach festgehalten, in unserem Sprachgebrauch: "ist für die Fisch":thumbdown: - weil es gar nix nützt und ist obendrein auch noch Tierquälerei.
Grundsätzlich ist Karpfenhaltung nur dann sinnvoll, wenn das entsprechende Biotop mit ausreichend Frischwasserversorgung vorhanden ist. Haltung in einem Tümpel, wo das Wasser, seit der Großvater neinpieselt hat, nicht zumindest jährlich gewechselt wird, ist dies der Fleischqualität klarerweise nicht zuträglich.
Bei uns werden die Teiche Ende Oktober abgefischt, die Karpfen selektiert (bis max. 5 Kilo - besser sind die bis 3 Kilo) und kommen dann für 1,5 bis 2 Monate in Frischwasserkalter.
Mein Spezi z.B. hat seine Speisekarpfen dann in seinem ca. 75000 l Swimmingpool (das wird ja ab Ende September nicht mehr zum Baden genutzt), bei dem er ca. alle 2 - 3 Wochen 1/3 des Wassers wechselt und mit dem Bodensauger den Fischkot und Futterreste entfernt.

Karpfen über 7 Kilo sind eher nix zum Essen, die sollte man zur Zucht oder zum Sportfischen (Catch & Release Fischbordell) nehmen.
Wie wichtig es ist, dem Karpfen gleich bei der Schlachtung die Kiemen entfernen, ist eine nicht eindeutig zu beantwortende Frage, das scheiden sich die Geister. Die Kiemen sind der Filter des Fisches. Ich nehm sie immer raus.

Werden die Fische halbiert und die großen Rippen-Gräten sowie die Flossen entfernt, kommen die Filets in den Grätenschneider d.h. auf der Fleischseite geschröpft.
Vor der Zubereitung dann noch mit Salz und Zitronensaft behandelt, bevor man allenfalls zusätzliche Würze beigibt.

Soll aber jeder machen, wie es ihm gefällt!
Ich bin schon alt und werde bald sterben, daher halte ich mich beim Karpfen und bei Weißfischen immer an die alte 3-S-Regel: schröpfen - salzen - säuern.

Saulecker, ist jetzt doof zu schreiben...

Schmackofatz, triffts dann wohl am besten.

Karpfen mit Kartoffelklöß.... warum nicht
Mann muß auch mal was neues probieren, ansonsten wären wir alle noch bei der Muttermilch :patsch:
;) Servus, oida Spezi!
..... mit Knödel, daher heißt das Gericht auch wmgl: "böhmische Art" 😝 .... bei "Pariser Art" ist dann ein Präser dabei .....:rotfll:
 
Schön wieder was von dir zu lesen Tom :thumb1:

Karpfen... hatten wir erst letzte Woche. Allerdings einen gebackenen fränkischen :thumb2:
Eure Variante hätte ich gerne mal probiert ... kenne ich so gar nicht.

Schaut auf jeden Fall super lecker aus :woot::thumb2::messer:
 
Zurück
Oben Unten