Vinfin
Veganer
Ich muss von einem tötlichen Badeunfall bei meinem letzte Schwimmen im Bodensee berichten. Ich bin mit einem Einheimischen kollidiert. Trotz sofortiger Reanimationsversuche, einer kleinen Augen-OP und kieferchirurgischer Maßnahmen, war leider nix mehr zu machen.
Ich habe daraufhin eine würdige Bestattung vorbereitet. Das mise en place:
Ich dachte an eine doppelte Feuerbestattung. Erst vorgaren im Topf, dann das Finish auf dem Grill. Ich habe schon etliche Oktopoden in Essbares verwandelt und dabei immer "klassisch" gegart, also in einem Würzsud knapp bedeckt (ohne Korken). Ist immer was geworden. Den Sud habe ich dann regelmäßig als Saucenbasis (länger) eingekocht - und dabei festgestellt, dass die Teile eine Geliefähigkeit wie Schweinsfüße haben
Diesmal habe ich erstmals nach Giorgio Locatelli den Pulpo im eigenen Saft (davon hat er ja reichlich) gegart. Blick ins Töpfchen
in dem mein Pulpo sich erstmal für etwa eine Stunde erwärmte. Als Tierliebhaber (aber nur solche, die man essen kann), habe ich einen Kraken vor dem Kochen noch nie verprügelt. Dieser Kandidat war mit gut 1,5 kg allerdings deutlich adipöser als seine Vorgänger und wirkte in rohem Zustand sehr hart. Also hab' ich ihn, geschützt durch einen Gefrierbeutel, dann doch mit einem kleinen Holzhämmerlein ein paar Minuten zum Nachgeben überredet. Hat sich im Ergebnis gelohnt.
Der Kandidat nach dem Garen in unversehrtem Zustand
und nach leichtem Berühren mit einem Kochmesser in angemessenen Einzelteilen.
Jetzt ging's ins (mit Eichenholzspänen eingeräucherte) Weber-Krematorium.
Nach ausreichend Maillard-Effekt durfte der Kandidat sich in einer schwedischen Wanne dann ein wenig entspannen.
Krake V. 1.0 wurde knusprig direkt vom Grill verspeist. Das Tellerbild ist leider irgendwo im Datennirwana verschwunden.
Der noch üppige Rest des Kraken wanderte erst mal für eine Nacht zurück in seinen Sud,
um am Folgetag als Okto-Phoenix aus diesem als
Pulop alla gallego
(also einfach mit einem Faden guten Olivenöls, etwas Knoblauch und mit Pul Biber aufgehübschtem edelsüßen Paprika im Weber aufgewärmt)
und in Metamorphose 3 als Pulposalat
aufzuerstehen. Der Salat war durch rote und grüne Paprika, Fenchel, etwas Anis und Dill ergänzt.
Fazit: 3 Treffer ün:
Das Tier war wunderbar zart. 3 ganz unterschiedliche Geschmackserlebnisse. Wird wiederholt. Ich hab' da schon zwei neue Pulopsalat-Rezepte im Auge. Einmal mit Tomaten-Feigen-Confit, einmal mit Apfel & Fenchelsalami (!). Werde berichten.
Ich habe daraufhin eine würdige Bestattung vorbereitet. Das mise en place:
Ich dachte an eine doppelte Feuerbestattung. Erst vorgaren im Topf, dann das Finish auf dem Grill. Ich habe schon etliche Oktopoden in Essbares verwandelt und dabei immer "klassisch" gegart, also in einem Würzsud knapp bedeckt (ohne Korken). Ist immer was geworden. Den Sud habe ich dann regelmäßig als Saucenbasis (länger) eingekocht - und dabei festgestellt, dass die Teile eine Geliefähigkeit wie Schweinsfüße haben
Diesmal habe ich erstmals nach Giorgio Locatelli den Pulpo im eigenen Saft (davon hat er ja reichlich) gegart. Blick ins Töpfchen
in dem mein Pulpo sich erstmal für etwa eine Stunde erwärmte. Als Tierliebhaber (aber nur solche, die man essen kann), habe ich einen Kraken vor dem Kochen noch nie verprügelt. Dieser Kandidat war mit gut 1,5 kg allerdings deutlich adipöser als seine Vorgänger und wirkte in rohem Zustand sehr hart. Also hab' ich ihn, geschützt durch einen Gefrierbeutel, dann doch mit einem kleinen Holzhämmerlein ein paar Minuten zum Nachgeben überredet. Hat sich im Ergebnis gelohnt.
Der Kandidat nach dem Garen in unversehrtem Zustand
und nach leichtem Berühren mit einem Kochmesser in angemessenen Einzelteilen.
Jetzt ging's ins (mit Eichenholzspänen eingeräucherte) Weber-Krematorium.
Nach ausreichend Maillard-Effekt durfte der Kandidat sich in einer schwedischen Wanne dann ein wenig entspannen.
Krake V. 1.0 wurde knusprig direkt vom Grill verspeist. Das Tellerbild ist leider irgendwo im Datennirwana verschwunden.
Der noch üppige Rest des Kraken wanderte erst mal für eine Nacht zurück in seinen Sud,
um am Folgetag als Okto-Phoenix aus diesem als
Pulop alla gallego
(also einfach mit einem Faden guten Olivenöls, etwas Knoblauch und mit Pul Biber aufgehübschtem edelsüßen Paprika im Weber aufgewärmt)
und in Metamorphose 3 als Pulposalat
aufzuerstehen. Der Salat war durch rote und grüne Paprika, Fenchel, etwas Anis und Dill ergänzt.
Fazit: 3 Treffer ün:
Das Tier war wunderbar zart. 3 ganz unterschiedliche Geschmackserlebnisse. Wird wiederholt. Ich hab' da schon zwei neue Pulopsalat-Rezepte im Auge. Einmal mit Tomaten-Feigen-Confit, einmal mit Apfel & Fenchelsalami (!). Werde berichten.