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Unsere erste Leberwurst Pfälzer Art

Okraschote

Sterneköchin
5+ Jahre im GSV
Was macht man im Winter, wenn es draußen in Strömen regnet und keine Besserung in Sicht ist? Man widmet sich seinen Indoor-Hobbys. Eines davon ist die Zubereitung von Lebensmitteln - egal welcher Art. Es ging heute daran, unsere erste Leberwurst herzustellen. Uns schmeckt am besten die Pfälzer und genau so eine wollten wir auch machen. Warum selbst machen, wenn man auch kaufen kann? Nun, der größte Vorteil am selbstmachen (abgesehen vom Spaß, den man dabei hat) ist sicher, dass man genau weiß, was in der Wurst ist und dass man sie nach eigenem Geschmack würzen kann. Der Materialeinsatz für dieses Experiment beläuft sich auf ca. 17 Euro, falls es nicht schmeckt, ist es verkraftbar.

Leberwurst ist eine der fettesten Streichwurstsorten und darum verwende ich hier hauptsächlich Schweinebauch.

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Im Ganzen wiegt er etwas über 4 kg und zuerst habe ich die Knochen und Knorpel ganz sauber ausgelöst. Immer wieder mit den Fingern drüberfahren und schauen, ob noch Knochenreste vorhanden sind. Das Auslösen der Knochen ist nicht schwer. Rechts und links entlang aufschneiden, unter dem Knochen wegschneiden und oben geht dann etwas zur Seite ab dem Gelenk ein Knorpelstück weiter, das man ebenfalls rausschneiden muss.

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Der Bauch wird jetzt mitsamt der Schwarte für 1 Stunde gekocht, erst mal noch ohne Gewürze.

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Zu einer Leberwurst gehört natürlich auch Leber. Ich habe Schweineleber verwendet, eine ganze von ca. 1,3kg, die aber noch ausgeputzt wurde. Am Ende hatte ich 1,2kg übrig.

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Als der Bauch fertig gekocht war, hab ich ihn aus der Brühe genommen und abgewogen.

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Bei 2,8kg Fleisch habe ich mit 1,2kg einen sehr hohen Leberanteil. Mehr als 1/3 sollte es nicht sein, viele Rezepte empfehlen sogar nur 1/4 oder 1/5 Anteil Leber. Aber für uns passt das gut.

Die Leber wird jetzt für kurze Zeit in der Kochflüssigkeit des Fleisches gebrüht, nicht länger als 5 Minuten.

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Fleisch und Leber sind jetzt vorbereitet.

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Fleisch und Leber werden noch heiß in Stücke geschnitten, so dass sie durch den Fleischwolf passen. Außerdem schäle ich noch 700g Zwiebeln, die auch mit gewolft werden.

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Ich wolfe alles immer schön abwechselnd mit der mittleren Lochscheibe, weil wir die Leberwurst gern etwas grober mögen. Am Ende kommt eine große Schüssel voll zusammen. Sieht zunächst noch recht trocken aus.

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Nun stelle ich die Gewürzmischung zusammen. Auf meine 4kg Fleischmasse runtergerechnet benutze ich:

88g Salz
20g Pfeffer (schwarz und weiß gemischt)
16g Majoran
3 Muskatnüsse, die Markus mir gerieben hat, nachdem ich mir zwei Finger nach der ersten aufgeschrappt hatte
6g Piment

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Den Leberwurstteig hab ich mit dem Löffel grob gemischt, auf zwei Behälter aufgeteilt und jeweils die Hälfte der Gewürzmischung drübergestreut. Nun wird gründlich untergemengt und gemischt.

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Da der Wurstteig noch zu trocken ist, kommen pro Behälter 600ml von der Brühe dazu. Hier muss man ein bisschen nach Fingerspitzengefühl gehen. Wenn der Teig schön breiig ist, ists genug. Außerdem hab ich - weil mein Schweinebauch relativ mager war - noch 50g Schweineschmalz pro Behälter untergerührt. Da der Fleischbrei noch warm ist, ist das schön geschmolzen und ließ sich gut verteilen. Der Teig ist nun fertig und die Kostprobe fällt zur allgemeinen Zufriedenheit aus. Fürs Auge kommen noch 2 Bund Schnittlauch pro Behälter in den Teig.

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Jetzt gehts ans Abfüllen. Das hab ich mit dem Löffel gemacht (nächstes Mal lasse ich den Teig über den Wurstfüller in die Gläser laufen, das gibt weniger Sauerei). Die Gläser dürfen nicht zu voll sein, weil der Teig sich beim Einkochen noch etwas ausdehnt und überlaufen könnte, wenn die Gläser bis an den Rand gefüllt werden. Unsere Menge hat für 23 Gläser gereicht.

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Mangels Einkochtopf hab ich das Einkochen auf zwei Etappen im Herd vorgenommen. Die Fettpfanne wird mit Wasser gefüllt und die Gläser so hineingesetzt, dass sie weder den Rand noch andere Gläser berühren. 30 Minuten bei 150°, 1 Stunde bei 120° dann noch mal 30 Minuten bei ausgeschaltetem Herd nachziehen lassen.

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Nachdem die Wurst über Nacht erkaltet ist (ein Glas hatte ich in den Kühlschrank gestellt), gabs heute morgen das erste Leberwurstbrötchen für Markus. Die Wurst ist schön streichfähig, man sah auch im Glas, wie sich das Fett schön durch alle Schichten zog, sie schmeckt sehr intensiv nach Leber und die Gewürzmischung passt für uns auch. Wunderbar. So schnell kaufen wir keine Leberwurst mehr.

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Klasse Kerstin. Das verleitet mich gerade stark zum Nachbau.
Gläser hätte ich ja noch genug :grin:

In dein Leberwurstbrötchen könnte ich jetzt herzhaft reinbeißen. :sabber:
 
Moin Kerstin,

schöne Leberwurstgeschichte :thumb2:

In das Leberwurstbrötchen könnte ich jetzt auch beissen :happa:

:prost:
 
Sieht wirklich richtig lecker aus.

Und ganz hervorragend dokumentiert. Wie man es von dir gewohnt ist.
Da ich Leberwurst machen dieses Jahr eh noch vor hatte, wird es nun umgesetzt nächstes WE nach deinem Rezept.

Was mir allerdings unmöglich viel vorkommt...


Soviel verbrauche ich ungefähr in 3 Jahren.

Ich muss da immer an eine Kochsendung denken die ich mal im Fernshen gesehen habe und der Fernsehkoch einen Schwank zum besten gab.
Ich wiederhole es mal sinngemäß:

Als ein neuer Lehrling seine Lehrzeit bei einem Koch begann bekam er vom Koch eine Muskatreibe und eine Muskatnuss geschenkt mit dem Hinweis Muskat immer Sparsam zu benutzen.
Und dann sagte er, wenn du fertig bist mit deiner Lehre möchte ich die Muskatnuss aber wieder zurück haben.

Öhm... war der Witz an der Sache zu verstehen?

guten Appetit beim Leberwurst essen wünscht dir

Jens
 
Hallo Kerstin !!!

Echt geile Verwurstung !!!

Hätte man die auch in einen Darm füllen können ??
wäre die dann schon fertig oder müsste sie nochmals eritz werden ??
LG Martin
:masigruß:
 
Klasse Bildergeschichte Kerstin und lecker Wurst, :respekt:
um die Gläser ein schönes Schleifchen und schon hat man auch ein schönes Mitbringsel für Freunde und Bekannte ( zum Essen hört man dann noch das Pfälzer Läwwerworscht Lied):grin:
 
Hallo Kerstin !!!

Echt geile Verwurstung !!!

Hätte man die auch in einen Darm füllen können ??
wäre die dann schon fertig oder müsste sie nochmals eritz werden ??
LG Martin
:masigruß:

Ich hab den Teig auch im Rohzustand probiert, aber sie muss, auch in Därmen, noch mal gegart werde, denn die Leber war noch fast roh, als ich sie gewolft habe.
 
schaut wirklich gut aus. Mfg tobi
 
Hallo Okraschote,

gut gemacht, lass es Euch schmecken.

Mea sog i need.


Grüß
Zeus
 
Unsere erste Leberwurst

Hallo Okraschote,
schön dokumentiert, das Ergebnis ist sicher top. Aber kannst du bitte sagen wie lange man das im Glas lagern kann.
LG feraL
 
Da hab ich leider keine Ahnung, feral. Zumindest hats heute morgen ein erfreuliches Plopp gemacht, als ich das erste Glas geöffnet habe. Die Gläser sind also richtig zugezogen. Ich werde sie jetzt nach dem Abkühlen raus in den Schuppen stellen und denke, dass sie einige Monate durchhalten dürften (wenn sie nicht vorher aufgegessen werden).

@Zeus: Ein Lob vom Wurstmeister persönlich freut mich doppelt :)
 
Moin Kerstin,

das sieht super aus. Leberwurst im Glas erinnert mich immer an meine Kindheit, da gabs die Wurst immer, wenn wir meinen Onkel in der ehemaligen DDR besuchten.

vg

Frank
 
:woot: Klasse Dokumentation :thumb1: ja, und ich bin süchtig nach Muskatnuss, bei uns kommt sie an den Suppen, Kartoffelbrei, Flammkuchen, usw.
 
Hallo Kerstin, super Dokumentation. Ich liebe pfälzer Leber- und Blutwurst.
Leider bekomme ich die hier nur zu selten. Vielleicht wage ich mich ja jetzt
auch mal dran die selber zu machen.

Tip zum Abfüllen in Gläser von pastösen Produkten: Ich fülle das Zeugs in
grössere TK Beutel. Schneide unten mit der Schere ein kleines Eck raus,
und dann kann ich das schön sauber in die Gläser dosieren. Den Beutel schmeiss
ich nachher weg und brauch nichts zu reinigen. Kannst auch einweg
Dressierbeutel nehmen, die gibts im Grossmarkt in unterschiedlichen Grössen.

Mit rauchigen Grüssen

Lindenbergi
 
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