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Was ist was - Guide Michelin - oder auch, was gibt es so im Sternerestaurant?

Ich häng mich mal hier mit rein.
Ich bin eher der stille Mitleser und schreibe eher selten. Also vor meinem eigentlichen Anliegen erstmal ein dickes Lob an @Sousvidebader @Kimble @Scharbil und die vielen anderen, die hier ihre Restaurantbesuche dokumentieren, ihr Wissen und ihre Erfahrungen teilen. Darauf würde ich gerne zurückgreifen.
Ich bin gerne in der Sterneküche unterwegs und tu mich doch schwer, das Thema Trinkgeld richtig einzuschätzen. Bei einer 800€ Rechnung 80 - 150€ Trinkgeld zu geben, fühlt sich für uns oft irgendwie falsch an. Der Gedanke dabei ist, dass man mit dem Geld sinnvollere Dinge bewirken könnte und doch auch 50€ reichen sollten.

Wieviel gebt ihr denn so? Immer 10 - 15 %, einen fixen Betrag?

Danke schonmal vorab
Gruß Flo

Wenn alles passt, gehe ich eigentlich immer 10% (in Deutschland) egal welches Restaurant oder Wirtshaus ich besuche.

Ich weiß was aber was du meinst, bei einem 800€ Deckel schmerzen nochmal 80€ zusätzlich.
Man muss aber auch bedenken, dass hier im Service meistens deutlich mehr abgeliefert wird. Sowohl vom Wissen der Fachkräfte als auch deren Einsatz.

Ein 10 gängiges Menü aufzutischen und wieder abzuräumen, den ganzen Abend Wein nachzuschenken und darauf ein Auge zu haben ob dieser vielleicht wieder aufs Eis gehört oder wieder runter kann, dazu noch das Wissen über alle möglichen verwendeten Zutaten und Zubereitungstechniken…
Das honoriere ich dann auch gerne mit einem angemessenen Trinkgeld.
 
Ich bin gerne in der Sterneküche unterwegs und tu mich doch schwer, das Thema Trinkgeld richtig einzuschätzen. Bei einer 800€ Rechnung 80 - 150€ Trinkgeld zu geben, fühlt sich für uns oft irgendwie falsch an.
Was soll daran falsch sein? Wer für 800€ essen geht, sollte auch noch das Trinkgeld übrig haben. Man sollte dabei auch bedenken, dass viele Spitzen-Restaurants nur 5 Tische an 4 Abenden besetzen und dazu noch eine Brigade von über 20 Leuten haben, die sich das Trinkgeld teilen müssen - da bleibt oft weniger übrig als beim Italiener, der den Tisch fünfmal am Tag besetzt.

Wieviel gebt ihr denn so? Immer 10 - 15 %, einen fixen Betrag?
Wenn alles passt, gehe ich eigentlich immer 10% (in Deutschland) egal welches Restaurant

Genau so, immer 10%. Alles darunter ist die Aussage, dass man nicht zufrieden war imho. War es super dann auch 15%.

Wenn man zu 6 Leuten einen Deckel von >3k in einem Dreisterner macht, sollte es imho nicht dran scheitern, auch ein gutes Trinkgeld von ein paar 100€ zu geben, wenn man zufrieden war. Man darf sich im Übrigen ziemlich sicher sein, dass sich der Service beim nächsten Besuch daran erinnert.
 
Noch ein bisschen unnützes Angeberwissen ;-) zum Guide Michelin.

Der eine oder andere wird sich sicher schon einmal gefragt haben, warum die Auszeichnung für Restaurants mit einem ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis knapp unter einem Stern "Bib Gourmand" heißt. Der Name kommt von der Werbefigur Bibendum, die abgekürzt Bib genannt wird. Witzigerweise steht diese Figur nicht für einen wohlbeleibten französischen Koch, wie man wegen der Farbe Weiß vermuten könnte, sondern für einen Bayern mit Bierbauch :D

Auf der Weltausstellung 1894 in Lyon fiel dem Firmengründer Édouard Michelin ein Stapel Autoreifen verschiedener Größen auf, die in weiße Stoffhüllen verpackt waren. Er machte seinen Bruder André darauf aufmerksam: „Wenn er Arme hätte, sähe er fast wie ein Mensch aus.“ Dann fiel ihm ein Plakat ein, das einen dicken Bayern mit einer Maß Bier und dem lateinischen Spruch „Nunc est bibendum!“ – deutsch „Jetzt lasst uns trinken!“ – zeigte.

Daraus wurde der damalige Werbespruch entwickelt:
Die Brüder ließen ein Plakat mit einem Reifenmann entwerfen, der eine mit Glassplittern und Nägeln gefüllte Schale hochhebt, und der Inschrift: „Nunc est bibendum!!.. C’est-à-dire: À votre santé! Le pneu Michelin boit l’obstacle!.“ („Nunc est bibendum! Das heißt: Auf Ihr Wohl! Der Michelin-Reifen schluckt das Hindernis!“) Bibendum bestand zuerst aus 40 weißen Reifen, später magerte er ab auf 26. Auf den ersten Plakaten war Bib noch mit Zigarre zu sehen, die aufgrund vermehrter Nichtraucherkampagnen jedoch später entfernt wurde.

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Die Figuren sahen damals eher aus, wie aus einem Hororfilm

im Gegensatz zu heute
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