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Weißwurst ohne Kutter

Alex W.

Räucherkini
5+ Jahre im GSV
Servus Hobbymetzger,

Heute bin ich endlich dazu gekommen mal wieder Weißwürste selber zu machen. Vor knapp zwei Jahren habe ich das zum ersten Mal versucht. Ich hatte mich damals an die Anleitung aus dem Buch "Würste, Sülzen, Pasteten selbst gemacht" von Bernhard Gahm gehalten. Dort ist eine Methode beschrieben, Brühwurst ohne Kutter herzustellen: Das Fleisch sehr fein Wolfen und dann mit dem Knethaken der Küchenmaschine so lange vermengen bis ein gute Bindung entsteht. Als ich das vor zwei Jahren zum ersten Mal ausprobiert hatte, war die Konsistenz der Wurst zwar super (dafür das kein Kutter verwendet wurde), aber der Geschmack nach dem Rezept aus obigem Buch ließ zu wünschen übrig. Viel zu lasch.. Daraufhin hatte ich es ein paar Wochen später nochmals versucht, dieses Mal bei den Gewürzen an ein Rezept von @Zeus gehalten. Und siehe da: Die Würste waren nahezu perfekt! Und bei Weißwürsten bin ich sehr "hoaglig" :-)

Da in den Originalrezepten meistens Teilstücke verwendet werden, die nicht immer vorrätig sind (Rückenspeck), habe ich etwas gerechnet und das Rezept so umgebaut, dass man mit Schweinebauch und etwas Kalbfleisch auskommt. Überraschenderweise funktioniert das sehr gut, selbst wenn der Bauch recht mager ist!

Jetzt, nach fast zwei Jahren, wollte ich es mal wieder probieren. Da ich Weißwürste nicht einfrieren mag, habe ich nur eine relativ geringe Menge gemacht. Um ehrlich zu sein habe ich als Grundmaterial einfach 4 Kalbsschnitzel und ein Stück Schweinebauch gekauft :D Basis für mein Rezept diente eines von @Zeus : https://www.grillsportverein.de/forum/threads/muenchener-weisswuerste-bei-zeus.126471/

Hier meine Variation:

Grundmasse:

Kalbfleisch: 25%
Schweinebauch: 55%
Eisgekühltes Wasser: 15%
Häutelwerk: 5%

Zutaten je kg:

Salz: 20g
Backpulver aka Kutterhilfsmittel: 1TL

Pfeffer weiß: 4g
Macis: 2g
Koriander: 1g
Ingwer: 0,5g
Zitronenpulver: 1g

Zwiebel (frisch): 20g
Petersilie (frisch): 20g


Um es möglichst einfach zu halten habe ich als "Häutelwerk" die Schwarte vom Schweinebauch entfernt und 20min gekocht, dann durch die feinste Scheibe gewolft. Das restliche Fleisch in der Zwischenzeit klein geschnitten und gewogen, dann in die Gefriertruhe gegeben, so dass es gut durchkühlt. Jetzt konnte ich die Anteile an Wasser/Schwarte sowie die Gewürzmengen berechnen, die Gewürzangaben beziehen sich auf die gesamte Grundmasse (Fleisch+Wasser+Schwarte)!

Nun wurde das gesamte Fleisch mit den Zusatzstoffen/Gewürzen vermengt und mehrfach durch die feinste Scheibe gewolft, dabei die Zwiebel mit durchgedreht. Dann habei ich alles in der Rührschüssel der Küchenmaschine ca. 15min.geknetet, während dieses Vorgangs das (kohlensäurehaltige) Wasser zugegeben. Schließlich noch die gewolfte Schwarte und die kleingeschnittene Petersilie untergemengt.

Dann habe ich die Masse in Schweinedärme Kal. 30/32 gefüllt und ca. 40min bei 75°C gebrüht. Durch die relativ weiten Därme sind die Würste etwas "dicker" geworden als sie normal beim Metzger sind :D, aber das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Zuzeln kann man diese Weißwurst zwar nicht, aber die Bindung ist wirklich einwandfrei, auch ganz ohne Kutter! Seht selbst:

Die Zutaten:
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Beim Brühen:
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Mahlzeit:
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Gruß,

Alex :-)
 

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Ja sieht sehr lecker aus.
Toller Bericht.
Weiter so.
Gruß Cooky
 
Dein Ergebnis kann sich sehen lassen.

Da kenn ich Metzger, die machen keine so ansehnlichen Weiße.

Top gemacht, Klasse.

Gruß,

Hellboy76
 
Schauen verdammt lecker aus.
Ich habe auch immer Probleme nicht alles zu bekommen mit rein Bauch und Kalbfleisch werde ich es auch mal versuchen.
 
Die sind dir gut gelungen Alex.
Ich esse die ab und an mal ganz gerne, aber meine Familie ist da jetzt auch nicht so ein Fan von. Nächste Woche Freitag werde ich mal Bockwurst mit meinen Jungs ausprobieren. Kutter haben wir auch nicht, dafür eine Küchenmaschine und einen Wolf mit kleiner Scheibe. Wird schon :-)
Gruß
Daniel
 
Servus Hobbymetzger,

Heute bin ich endlich dazu gekommen mal wieder Weißwürste selber zu machen. Vor knapp zwei Jahren habe ich das zum ersten Mal versucht. Ich hatte mich damals an die Anleitung aus dem Buch "Würste, Sülzen, Pasteten selbst gemacht" von Bernhard Gahm gehalten. Dort ist eine Methode beschrieben, Brühwurst ohne Kutter herzustellen: Das Fleisch sehr fein Wolfen und dann mit dem Knethaken der Küchenmaschine so lange vermengen bis ein gute Bindung entsteht. Als ich das vor zwei Jahren zum ersten Mal ausprobiert hatte, war die Konsistenz der Wurst zwar super (dafür das kein Kutter verwendet wurde), aber der Geschmack nach dem Rezept aus obigem Buch ließ zu wünschen übrig. Viel zu lasch.. Daraufhin hatte ich es ein paar Wochen später nochmals versucht, dieses Mal bei den Gewürzen an ein Rezept von @Zeus gehalten. Und siehe da: Die Würste waren nahezu perfekt! Und bei Weißwürsten bin ich sehr "hoaglig" :-)

Da in den Originalrezepten meistens Teilstücke verwendet werden, die nicht immer vorrätig sind (Rückenspeck), habe ich etwas gerechnet und das Rezept so umgebaut, dass man mit Schweinebauch und etwas Kalbfleisch auskommt. Überraschenderweise funktioniert das sehr gut, selbst wenn der Bauch recht mager ist!

Jetzt, nach fast zwei Jahren, wollte ich es mal wieder probieren. Da ich Weißwürste nicht einfrieren mag, habe ich nur eine relativ geringe Menge gemacht. Um ehrlich zu sein habe ich als Grundmaterial einfach 4 Kalbsschnitzel und ein Stück Schweinebauch gekauft :D Basis für mein Rezept diente eines von @Zeus : https://www.grillsportverein.de/forum/threads/muenchener-weisswuerste-bei-zeus.126471/

Hier meine Variation:

Grundmasse:

Kalbfleisch: 25%
Schweinebauch: 55%
Eisgekühltes Wasser: 15%
Häutelwerk: 5%

Zutaten je kg:

Salz: 20g
Backpulver aka Kutterhilfsmittel: 1TL

Pfeffer weiß: 4g
Macis: 2g
Koriander: 1g
Ingwer: 0,5g
Zitronenpulver: 1g

Zwiebel (frisch): 20g
Petersilie (frisch): 20g


Um es möglichst einfach zu halten habe ich als "Häutelwerk" die Schwarte vom Schweinebauch entfernt und 20min gekocht, dann durch die feinste Scheibe gewolft. Das restliche Fleisch in der Zwischenzeit klein geschnitten und gewogen, dann in die Gefriertruhe gegeben, so dass es gut durchkühlt. Jetzt konnte ich die Anteile an Wasser/Schwarte sowie die Gewürzmengen berechnen, die Gewürzangaben beziehen sich auf die gesamte Grundmasse (Fleisch+Wasser+Schwarte)!

Nun wurde das gesamte Fleisch mit den Zusatzstoffen/Gewürzen vermengt und mehrfach durch die feinste Scheibe gewolft, dabei die Zwiebel mit durchgedreht. Dann habei ich alles in der Rührschüssel der Küchenmaschine ca. 15min.geknetet, während dieses Vorgangs das (kohlensäurehaltige) Wasser zugegeben. Schließlich noch die gewolfte Schwarte und die kleingeschnittene Petersilie untergemengt.

Dann habe ich die Masse in Schweinedärme Kal. 30/32 gefüllt und ca. 40min bei 75°C gebrüht. Durch die relativ weiten Därme sind die Würste etwas "dicker" geworden als sie normal beim Metzger sind :D, aber das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Zuzeln kann man diese Weißwurst zwar nicht, aber die Bindung ist wirklich einwandfrei, auch ganz ohne Kutter! Seht selbst:

Die Zutaten:
Anhang anzeigen 1867340

Beim Brühen:
Anhang anzeigen 1867341

Mahlzeit:
Anhang anzeigen 1867342
Anhang anzeigen 1867343
Anhang anzeigen 1867344

Anhang anzeigen 1867345
Gruß,

Alex :-)
Toll gemacht. Es empfiehlt sich schon, sich an Rezepte zu halten die GSV-Experten kreiert haben.
Da ich auch @eibauer kenne der tolle Laugenbrezen backen kann,
muss ich wohl ran...;)
 
Die sehen richtig lecker aus, ohmann Ihr bringt mich noch um den Verstand. Wenn ich jetzt noch mit dem Wursten anfangen will, bekomm ich bestimmt die Tür gezeigt.......
 
Bitte 3 Weißwürscht mit süßem Senf und Laugenbreze zum Frühstück für mich :-)

Sind super geworden - gratuliere!

Schönes Wochenende wünscht Dir Silvia
 
Echt stark gemacht, das liegt aber bestimmt auch daran, dass Du "von unterm Weißwurstäquator" kommst... Vielleicht schaffe ich es ja mal, diese feinen Dinger auch hier im "hohen Norden" nachzubauen. Sieht auf alle Fälle richtig lecker aus!!!
 
Die sehn ja richtig klasse aus.

Alles, was man hier in Ostfriesland als "Weißwurst" kaufen kann, schmeckt nicht wirklich.

Das Rezept speicher ich mir ab. Ein Rezept für Laugengebäck habe ich auch noch.
Da muß ich demnächst mal ran.

Danke für's Zeigen.


Gruß aus Ostfriesland

Martin
 
Ich bin selbst überrascht wie gut die geworden sind. Das Rezept von @Zeus ist echt super! Wenn man bedenkt dass nicht mal jeder (bayerische!) Metzger gute Weißwürste hinbekommt... Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Leute, die sagen, sie mögen keine Weißwurst, einfach einmal Pech hatten und eine schlechte erwischt haben. Ich esse die nämlich auch nicht von jedem Metzger!

Das einzige was man bei der beschriebenen Herstellungsweise bemängeln könnte, ist dass die Würste etwas fester werden als die mit dem Kutter hergestellten, somit kann man sie nicht "zuzeln". Aber für den Hausgebrauch nehme ich das in Kauf. Ich freue mich, wenn ich ein paar von Euch anregen konnte, es auch mal auf diese Weise zu versuchen! :-)
 
guad gemacht, die Würschte schaun sehr lecker aus.:respekt:
 
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