Hallo zusammen,
soeben habe ich meinen ersten Longjob hinter mich gebracht - Zeit für den ersten Beitrag hier im Forum.
Kurz zu mir: Meine Grillkünste beschränkten sich bislang auf Würstchen, Steaks und Pizza. Schnell auf den Grill, schnell wieder runter, Familie und Gäste satt machen - fertig. Also alles andere als passioniert und erst Recht nicht erfahren.
Daher habe ich bei meinem ersten Longjob bestimmt Arbeitsschritte eingelegt, bei denen die Profis die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Aber mit dem Ergebnis war ich trotzdem zufrieden.
Bei meinem Sportgerät handelt es sich um einen ODC Canberra mit vier Brennern.
Als Aufgabe habe ich 3,6kg Nacken zur Verarbeitung zum Pulled Pork ausgewählt.
Wahrscheinlich das erste No-Go: Mangels Haltbarkeit habe ich das Fleisch zunächst eingefroren und am Donnerstag zum Auftauen in den Kühlschrank gelegt.
Freitagabend war es dann bereit für die ersten Vorbereitungsschritte:
- Injektion mit Marinade aus Wasser, Apfelsaft, Worcestersauce und Rub
- Einstreichen mit Dijon-Senf
- Rubben mit "Pull that Piggy" von Ankerkraut
- Vakuumieren und zurück in den Kühlschrank
Gestern um 21 Uhr ging es dann weiter:
- Grillgut rauslegen
- Bierchen aufmachen
- Sportgerät auf 110°C einregeln
- Räucherröhre mit zuvor in Apfelsaft gewässerten Buche/Eiche-Chips gefüllt und angezündet
Den Apfelsaft von den Chips habe ich in eine niedrige Auflaufform gefüllt, Rost darüber und um 22 Uhr das Fleisch darauf gelegt.
Deckel zu und trotz Gasgrill tatsächlich noch bis nach 0 Uhr gebraucht, um die Temperatur stabil zu regeln.
Danach ließ mich das Maverick für den Rest der Nacht in Ruhe, was mir allerdings einen unruhigen Schlaf bescherte. Bis 0 Uhr ständig gemeckert, danach Stille - da kann doch etwas nicht stimmen.
Daher war ich dann auch schon um 5.30 Uhr wieder wach. Die GT war mit den beiden äußeren Reglern etwas über Minimum gut auf 110°C eingeregelt. Die bis dahin erreichte KT von 71°C ließ mich allerdings etwas nervös werden. Gegessen werden sollte schließlich erst um 18 Uhr. Meine Befürchtung war, dass das Pulled Pork bereits gegen Mittag die gewünschte KT erreicht haben könnte. Aber denkste...
Zunächst einmal stelle ich fest, dass die Gasflasche außen gefroren war. Kurz gegoogelt und zu dem Ergebnis gekommen, dass es Zeit für einen Wechsel auf Flasche Nr. 2 war. Dieses Prozedere musste ich in der Folge mehrfach durchführen, da die Flaschen jeweils recht schnell gefroren.
Von KT 71°C auf KT 81°C dauerte es dann tatsächlich bis 13.30 Uhr, also 8 weitere Stunden.
Danach tat sich bis 16 Uhr gar nichts mehr.
Plateau at its worst...
Da, wie gesagt, um 18 Uhr das Essen anstand, ich die Ruhezeit gedanklich bereits gestrichen hatte und dennoch die Hoffnung verlor, bis dahin nicht wenigstens auf KT 90°C zu kommen, musste ich mir mit der Texas Crutch abhelfen.
Zeit, das erste Mal nach bis dahin 18 Stunden den Deckel zu öffnen:
Sah schon ganz verheißungsvoll aus - von den Duftaromen ganz zu schweigen, die habe ich schon den ganze Tag über genossen, während die Kiddies dem Osterhasen hinterher hoppelten.
Das Grillgut habe ich also in Alufolie eingeschlagen, unten einen Schuss Cola rein und weiter ging es. Das ganze Prozedere kostete mich tatsächlich 6°C KT - ich war anschließend nur noch bei 75°C, was aber auch an einem anderen Messpunkt des Mavericks gelegen haben mag.
Danach rannte die Sau aber los und ich war tatsächlich um 17.50 Uhr, also nach knapp 20 Stunden bei KT 90°C angekommen.
Wegen der Mogelei mit der Texas Crutch hatte ich schon gravierende Einbußen bei der Kruste in Kauf genommen. Dem war aber nicht so:
Ohne die ursprünglich angedachte Ruhezeit gezupft, was wunderbar klappte:
Dann mit Coleslaw und Mississippi-Burgersauce (bin nicht so der BBQ-Saucen-Fan) auf fertige Buns gelegt und die Familie glücklich gemacht.
Wenn ich etwas zu bemängeln habe, dann, dass das Fleisch solo eine Nuance zu trocken war. Kein Drama, aber halt nicht perfekt.
Ansonsten bin ich für meinen ersten etwas anspruchsvolleren Job sehr zufrieden, was aber natürlich auch daran gelegen hat, dass ich zu allen sich auftuenden Problemstellungen hier im Forum einen hilfreichen Beitrag gefunden habe.
In diesem Sinne - frohe Ostern und viele Grüße aus dem Rheinland!
soeben habe ich meinen ersten Longjob hinter mich gebracht - Zeit für den ersten Beitrag hier im Forum.
Kurz zu mir: Meine Grillkünste beschränkten sich bislang auf Würstchen, Steaks und Pizza. Schnell auf den Grill, schnell wieder runter, Familie und Gäste satt machen - fertig. Also alles andere als passioniert und erst Recht nicht erfahren.
Daher habe ich bei meinem ersten Longjob bestimmt Arbeitsschritte eingelegt, bei denen die Profis die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Aber mit dem Ergebnis war ich trotzdem zufrieden.
Bei meinem Sportgerät handelt es sich um einen ODC Canberra mit vier Brennern.
Als Aufgabe habe ich 3,6kg Nacken zur Verarbeitung zum Pulled Pork ausgewählt.
Wahrscheinlich das erste No-Go: Mangels Haltbarkeit habe ich das Fleisch zunächst eingefroren und am Donnerstag zum Auftauen in den Kühlschrank gelegt.
Freitagabend war es dann bereit für die ersten Vorbereitungsschritte:
- Injektion mit Marinade aus Wasser, Apfelsaft, Worcestersauce und Rub
- Einstreichen mit Dijon-Senf
- Rubben mit "Pull that Piggy" von Ankerkraut
- Vakuumieren und zurück in den Kühlschrank
Gestern um 21 Uhr ging es dann weiter:
- Grillgut rauslegen
- Bierchen aufmachen
- Sportgerät auf 110°C einregeln
- Räucherröhre mit zuvor in Apfelsaft gewässerten Buche/Eiche-Chips gefüllt und angezündet
Den Apfelsaft von den Chips habe ich in eine niedrige Auflaufform gefüllt, Rost darüber und um 22 Uhr das Fleisch darauf gelegt.
Deckel zu und trotz Gasgrill tatsächlich noch bis nach 0 Uhr gebraucht, um die Temperatur stabil zu regeln.
Danach ließ mich das Maverick für den Rest der Nacht in Ruhe, was mir allerdings einen unruhigen Schlaf bescherte. Bis 0 Uhr ständig gemeckert, danach Stille - da kann doch etwas nicht stimmen.
Daher war ich dann auch schon um 5.30 Uhr wieder wach. Die GT war mit den beiden äußeren Reglern etwas über Minimum gut auf 110°C eingeregelt. Die bis dahin erreichte KT von 71°C ließ mich allerdings etwas nervös werden. Gegessen werden sollte schließlich erst um 18 Uhr. Meine Befürchtung war, dass das Pulled Pork bereits gegen Mittag die gewünschte KT erreicht haben könnte. Aber denkste...
Zunächst einmal stelle ich fest, dass die Gasflasche außen gefroren war. Kurz gegoogelt und zu dem Ergebnis gekommen, dass es Zeit für einen Wechsel auf Flasche Nr. 2 war. Dieses Prozedere musste ich in der Folge mehrfach durchführen, da die Flaschen jeweils recht schnell gefroren.
Von KT 71°C auf KT 81°C dauerte es dann tatsächlich bis 13.30 Uhr, also 8 weitere Stunden.
Danach tat sich bis 16 Uhr gar nichts mehr.
Plateau at its worst...
Da, wie gesagt, um 18 Uhr das Essen anstand, ich die Ruhezeit gedanklich bereits gestrichen hatte und dennoch die Hoffnung verlor, bis dahin nicht wenigstens auf KT 90°C zu kommen, musste ich mir mit der Texas Crutch abhelfen.
Zeit, das erste Mal nach bis dahin 18 Stunden den Deckel zu öffnen:
Sah schon ganz verheißungsvoll aus - von den Duftaromen ganz zu schweigen, die habe ich schon den ganze Tag über genossen, während die Kiddies dem Osterhasen hinterher hoppelten.
Das Grillgut habe ich also in Alufolie eingeschlagen, unten einen Schuss Cola rein und weiter ging es. Das ganze Prozedere kostete mich tatsächlich 6°C KT - ich war anschließend nur noch bei 75°C, was aber auch an einem anderen Messpunkt des Mavericks gelegen haben mag.
Danach rannte die Sau aber los und ich war tatsächlich um 17.50 Uhr, also nach knapp 20 Stunden bei KT 90°C angekommen.
Wegen der Mogelei mit der Texas Crutch hatte ich schon gravierende Einbußen bei der Kruste in Kauf genommen. Dem war aber nicht so:
Ohne die ursprünglich angedachte Ruhezeit gezupft, was wunderbar klappte:
Dann mit Coleslaw und Mississippi-Burgersauce (bin nicht so der BBQ-Saucen-Fan) auf fertige Buns gelegt und die Familie glücklich gemacht.
Wenn ich etwas zu bemängeln habe, dann, dass das Fleisch solo eine Nuance zu trocken war. Kein Drama, aber halt nicht perfekt.
Ansonsten bin ich für meinen ersten etwas anspruchsvolleren Job sehr zufrieden, was aber natürlich auch daran gelegen hat, dass ich zu allen sich auftuenden Problemstellungen hier im Forum einen hilfreichen Beitrag gefunden habe.
In diesem Sinne - frohe Ostern und viele Grüße aus dem Rheinland!