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Anschaffung Nakiri Messer

fcb_domi

Militanter Veganer
5+ Jahre im GSV
Hallo in die Runde,
da ich sehr viel Obst und vor allem Gemüse schneide, möchte ich mir gerne ein günstiges, aber wenn möglich scharfes Nakiri-Messer zulegen.
Nun habe ich im Internet Preisspannen von 15 EUR bis "sehr teuer" gesehen.
Da ich für mein erstes "eigenens" Nakiri auch nicht viel Geld ausgeben möchte, würde ich mir ein günstiges Messer anschaffen wollen.
Ins Auge gefasst habe ich dabei folgendes Messer:
https://www.aliexpress.com/item/WAL...6f7aac1&transAbTest=ae803_2&priceBeautifyAB=0
Was haltet ihr von so einem Messer bzw. den verwendeten Materialen?

Alternativ ist auf diese Seite auch noch folgendes Messer interessant:
https://www.aliexpress.com/item/Dam...6f7aac1&transAbTest=ae803_2&priceBeautifyAB=0

Über Hinweise bzw. Ratschläge wäre ich euch mega dankbar :)
Viele Grüße
Domi
 
Na ja. Die Chinesenmesser sind vom Stahl und der Verarbeitung schon in Ordnung. Aber die Klingengeometrie dürfte nur in Ausnahmefällen gut sein. Eher wie ein normales Solinger Messer. Ein Nakiri ist aber ein Gemüsemesser und bei hartem Gemüse kommt es für den leichten Schnitt entscheidend darauf an, dass die Klinge dünn ausgeschliffen ist . Wer schärfen und dünnschleifen kann oder das Messer bei einem Schleifer dünner schleifen lässt, der kann sich so ein Nakiri durchaus kaufen. Wer das nicht kann, sollte sich das Herder Nakiri kaufen, das ist vom Werk aus dünn, weil der Dünnschliff Herders Firmenphilosophie ist. Das Herder Nakiri ist leicht, sieht aber nicht wirklich sexy aus, schneidet dafür aber toll.

Dein zweiter Link ist ein Messer mit aufgelasertem Damastmuster. Selbst die Chinesen können für 16€ kein Messer aus echtem Schweißverbundstahl produzieren. Der Stahl ist jedoch in Ordnung und der Preis auch. Wenn es dich also nicht stört, dass der Damast Fake ist, kannst du das nehmen. Ohne Muster kostet es genauso viel. Ein ähnliches aus echtem Schweißverbundstahl und VG 10 Schneidlage kostet ca. 40 €. Ein echtes dreilagiges Nakiri mit einer Schneidlage aus 440c kostet 30€. Man sollte sich auch die Maße anschauen. Gerade beim Nakiri ist Klingenhöhe von Vorteil. Das Nakiri von Grandscharp hat nicht nur schönen Damast, sondern ist auch 18cm lang und 5,0cm hoch. Das Nakiri von xinzuo ist auch noch ganz nett.

Ach ja ganz vergessen: Für 39€ gibt es bei amazon das TOJIRO FUJITORA A-1 Serie Usuba, FU-300DP
Dreilagig VG10 Mittellage von der renommierten japanisch Firma Tojiro. Der Griff ist sehr einfach gehalten, deshalb der günstige Preis.
 
Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort!
Meine Wahl wird sich nun auf folgende Messer beschränken:
Timhome: https://m.de.aliexpress.com/item/32...06fb-49af-b346-2f5333762300&priceBeautifyAB=0
Grandsharp: https://m.de.aliexpress.com/item/32...06fb-49af-b346-2f5333762300&priceBeautifyAB=0
Xinzuo: https://m.de.aliexpress.com/item/32...03_0101&spm=a2g0n.search-amp.list.32411568740
Preislich liegen die Messer relativ nah beieinander.
Wichtig wäre mir eine sehr hohe Schärfe (je höher der Härtegrad, desto dünner? Bei dem Messer von Timhome fehlt leider die Angabe der Härte), eine gute Handhabung und schöne Optik. Auch die Höhe spielt wahrscheinlich wirklich eine wichtige Rolle!
Gibt's dazu einen Favoriten bei dir bzw euch?
Danke nochmal!
Domi
 
da ich sehr viel Obst und vor allem Gemüse schneide, möchte ich mir gerne ein günstiges, aber wenn möglich scharfes Nakiri-Messer zulegen.
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Da ich für mein erstes "eigenens" Nakiri auch nicht viel Geld ausgeben möchte, würde ich mir ein günstiges Messer anschaffen wollen.
Mein Rat: Kauf dir ein Kiwi. Wenn du nach einiger Zeit immer noch gerne mit der Messerform arbeitest, kannst du dir ja ein teureres kaufen. Ich hab ein Nakiri von Kasumi das war nicht ganz günstig und eigentlich verwende ich es so gut wie überhaupt nicht. Entweder greife ich zum Santoku oder gleich zum Cleaver...
 
Wichtig wäre mir eine sehr hohe Schärfe
Schärfe ist ein Pflegezustand keine Messereigenschaft. Ein Messer sollte zwar aus Respekt vor dem Kunden bei Auslieferung geschärft sein, aber auch schlechte Schärfe ist kein Hinweis auf ein schlechtes Messer. Messergeometrie ist eine Messereigenschaft und diese hängt ab vom Schliff, nicht von der Härte. Die Härte hat mit der Dicke nichts zu tun. Harte und Weiche Messer können dünn oder dick sein, das hängt nur davon ab wie dünn und wie dick man sie schleift. Die Härte ist e i n Faktor, der die Schneidhaltigkeit des Messers bestimmt. Von der Schärfe zu unterscheiden ist die Schneidfähigkeit der Klinge, das ist die Kraft die benötigt wird, um schnittgut zu zerteilen. Die Schneidfähigkeit wird bestimmt von der Schneidengeometrie also davon wie dünn das Messer ausgeschliffen ist. Manche verwechseln Schärfe mit Schneidfähigkeit. Sie sagen sie wollen ein scharfes Messer, meinen aber ein leicht schneidendes Messer. Weil ein scharfes Messer leichter schneidet als ein stumpfes denken sie, wenn ein Messer leicht schneidet sei es zwangsläufig scharf. Ein Messer kann aber scharf sein und trotzdem bei festem Gemüse wie Möhren und Sellerie gnadenlos versagen.

Also wenn du ein scharfes Messer willst, musst du es schärfen. Wenn du das nicht kannst musst du es lernen oder dein Messer schleifen lassen. Wenn du ein leicht schneidendes Messer suchst musst du ein Herder kaufen oder es dünn schleifen lassen.

Das Timhome ist aus VG-10 und der wird normalerweise auf ca.60hrc gehärtet. Frag einfach per email nach. Das Timhome hat einen schönen bequemen Griff und die Hammerschlagstruktur vermindert das anhaften etwas und die Reibung. Das Granscharp hat dafür ein wirklich schönes Damastmuster. Wahrscheinlich müsste man alle in der Hand halten um ein eindeutiges Urteil zu fällen.
 
Wichtig wäre mir eine sehr hohe Schärfe (je höher der Härtegrad, desto dünner? Bei dem Messer von Timhome fehlt leider die Angabe der Härte), eine gute Handhabung und schöne Optik. Auch die Höhe spielt wahrscheinlich wirklich eine wichtige Rolle!

Was carbo geschrieben hat stimmt.
Dein Problem ist, daß Du eine Liste von Eigenschaften aufzählst, wo manch ein 200,- Messer Schwierigkeiten hat diese zu erfüllen.
Von einem 30,- Messer aus Fernost kannst Du keine Traum-Geometrie erwarten.

- hohe Schärfe ist ein Resultat aus Dünnschliff und Pflege eines Messers, ebenso sorgsamer Anwendung
- hohe Härte begünstigt Ausbrüche an der empfindlichen Schneide, außerdem läßt sich ein harter Stahl schlechter schleifen
- Handhabung und Optik sind extrem individuelle Faktoren, deshalb gibt es Boutique Messer wie Nesmuk & Co, meist für teuer Geld

Als ich angefangen habe, nach guten Messern zu suchen, da sah meine Wunschliste ziemlich genau so aus. Inzwischen habe ich gelernt, daß manche Messer zwar nicht die schärfsten oder teuersten oder schönsten sind, aber geradezu verboten viel Spaß auf dem Brett machen. Selbst Küchenprofis passiert der eine oder andere Anwendungsfehler im Eifer des Gefechts. Wenn dann die Schneide ausbricht, ist das Messer vorübergehend nutzlos geworden.
Ich neige inzwischen immer mehr zu Messern, welche gerade gut genug sind für meine Ansprüche, die man auch mal Gästen in die Hand drücken kann ohne befürchten zu müssen, daß das schöne Stück ruiniert wird, die ein guter Kompromiss aus Schneidfreude und Robustheit sind.

Du kannst ruhig mit deinen Allexpress Messern anfangen, aber plane schonmal ein, das Messer zu einem guten Schleifer zu schicken zum ausdünnen.
Wenn es dann dünn ist, mußt Du es sehr sorgsam behandeln und nicht verkanten beim schneiden, auch sollte man das Schnittgut mit dem Messerrücken vom Brett schieben (und nicht mit der empfindlichen Schneide).

Es ist ein ewiger Kompromiss und bis heute hat keiner den Stein der Weisen gefunden (obwohl manche recht nahe kommen, aber die sind teurer als deine Preisvorstellung).
 
Was carbo in lang gesagt hat: Mit unterschiedlich großem Aufwand kann man die gezeigten Messer ertragen. Im Endeffekt hast du von einem dünnen Messer aus einem etwas weniger spektakulären Stahl mehr als von einem dicken Messer aus schlecht gehärtetem VG10. Oder kurz: Das Herder-Nakiri ist das Messer der Wahl, würde ich sagen. Trotz allem immer noch eins der Messer, die ich am liebsten in die Hand nehme.
 
Ich weiß gar nicht, ob man noch unterstellen kann, dass der VG 10 [nachträgliche Ergänzung: bei den Chinesen], generell schlecht gehärtet ist. Die Chinesen haben mittlerweile auch moderne Vakuumöfen, in denen die gesamte Wärmebehandlung von Anfang bis Ende computergesteuert durchläuft. Bei dem Grandsharp ist sogar ein Bild des Ofens dabei. Da werden die Klingen reingeschoben und am Ende kommen sie fertig angelassen wieder raus. Was soll da noch schiefgehen? Außer man benutzt ein schlechtes Programm.
Was bei den Chinesen eher sein kann ist, dass sie bei den Stahlangaben leicht mogeln, weil sich das in den Werbetexten besser macht. Das XinZuo ist beispielsweise aus 10Cr15COMoV. Das ist ein chinesischer Stahl, der etwa VG 10 oder Aus 10 entspricht. Manchmal wird in den Beschreibungen einfach der entsprechende internationale Stahl angegeben, weil der bekannter ist als der chinesische. Das Timhome könnte so ein Kandidat sein. Im Text keine Stahlangabe und keine Härte, aber auf einem Foto steht auf der Schachtel VG 10. Dagegen steht beim Grandscharp ausdrücklich "importiert aus Japan" und es gibt ein "Materialzertifikat". Das könnte man zwar auch fälschen, das ist aber unwahrscheinlich. Man muss als Messerhersteller den Stahl ja nicht angeben - siehe die Fantasienamen von Zwilling.
 
Ja, die Liebe zu VG 10 hält sich bei Messerliebhabern nach meinem Eindruck in sehr überschaubaren Grenzen.
Obwohl er eigentlich als hochwertig gilt und viel verwendet wird. Bei den Nerds gilt er vielleicht deswegen auch schon
fast wieder als popliger 08/15 Standardstahl. VG10 gehört sicher zu den bekanntesten Messerstählen.
 
da ich sehr viel Obst und vor allem Gemüse schneide, möchte ich mir gerne ein günstiges, aber wenn möglich scharfes Nakiri-Messer zulegen.

...schau dir mal die Authentic Blades an, dafür find ich die super.
 
Noch ´ne Stimme für die ABs . Die sind prima brauchbar und scharf . Allerdings sollte man keine Knochen versuchen zu *schneiden* , sows mögen die nicht sehr .;)

Die Futterhexe
 
Ich hatte damals wegen des Hypes in einem anderen Forum ein paar ABs gekauft. Die Schere ist sehr gut, bis heute im Gebrauch. Die Messer waren echter Schmutz. Vor allem die Biegeinstabilität war ziemlich gefährlich.

...ja, die Haarschere ist als Küchenschere super.
Bleibe dabei, für Obst und Gemüse sind die 1mm AB super, gibt ja auch 2mm Klingen.
Egal, bin damit happy und es passt für mich.
 
Vielen Dank nochmal für die ausführlichen Informationen! Ich werde mir das in Ruhe anschauen und mich dann hoffentlich richtig entscheiden.
Und wenn nicht, hält sich der finanzielle Schaden in der Preisklasse auch in Grenzen :)
 
Genau. Jede Entscheidung hat vor und Nachteile. Sollte es doch ein China Damastnakiri werden, kannst du es, falls die Geometrie nicht deinen Vorstellungen entspricht, immer noch dünner schleifen lassen. Das ist bei dem Preis noch drin. In jedem Fall solltest du dir noch Schärfutensilien zulegen, falls nicht vorhanden.
 
Ich hab mich spontan für den Kauf eines Kiwi Messers entschieden. Ich denke, mit diesem kann ich grundsätzlich mal testen, ob mir die Form eines solchen Messers liegt oder doch ein anderes in Frage kommt.
Liegt mir die Form, werde ich mir mit Sicherheit zeitnah ein Nakiri kaufen.
Was für Schärfutensilien sind denn dazu sinnvoll? Reicht fürs erste ein Wetzstahl?
Bisher wurden meine Messer immer nur mit der Unterseite eines Tellers oder einer Tasse geschliffen :)
 
Wenn du keine Scharten rausschleifen muss oder das Messer sehr stumpf ist reicht ein 1000/3000er-6000er Kombisteien zum Schärfen.
Zum Scharfhalten einen Wetzstab. Eine Telleruntersteite ist etwa mit einem Keramikstab zu vergleichen. Wer wenig Geld hat kann sich
den Ikea Flaksa kaufen der einen Stahlstab mit Zügen. Bei einem Nakiri reicht der Kombistab von Eicker vom JR versand in 25cm.
Der Kombistab hat zwei Seiten. Eine mit Feinzug die andere poliert. Ein anschließendes Wetzen auf der polierten Seite bringt noch einen
Tick mehr Schärfe als die Feinzugseite allein.

Der Stahl der Kiwis ist weich, daher musst du oft wetzen. Außerdem ist die Klinge ein wenig wabbelig. Das sind eher angeschliffene Bleche.
Wirst du dann ja sehen.
 
Ich kann es nachvollziehen das man etwas sauer ist,
wenn ein neues, teuer erstandenes Messer stumpf ist und man es zum Schärfen bringen muss.
Also noch einmal Geld ausgeben muss....:-)
 
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