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Bäriges Yukon-Quest; der Reisebericht

Es ist schon ein erhebendes Gefühl, so über den Schnee zu gleiten, wenngleich es in der Phase mehr einem Gehoppel geglichen hat, so hart wie der Trail war. Trotzdem ist es unendlich schön, die Landschaft vorbeigleiten zu sehen und die Momente genießen, in denen man nur hinten auf dem Schlitten steht und bremsen muss. Geht der Trail durch den Wald ist Konzentration angesagt, damit man den Schlitten unbeschadet durch die engen Kurven bekommt.


Und so leid es mir tut, auch von der Tour unterwegs gibt bis zum Camp eins gibt es so gut wie keine Bilder. Das ist schlicht dem Umstand geschuldet, dass ich während der Fahrt einfach nicht mit einer Kamera hantieren konnte, nur einmal, am ersten Stopp auf einer Lichtung noch vor dem See, fand ich kurz Zeit, die Kamera zu fassen, und habe ich diese beiden Bilder geknipst:




Frontmann Micha vor den Hunden meines Gepanns :) (Als 'Anfänger' bin ich in der Mitte gefahren, Heinrich hat den Schlussmann gespielt)



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...und die Elias-Range


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Dann geht's weiter, ein bisschen raus auf den See und dann Richtung Osten, eine steile, nicht gerade kurze Uferböschung hinauf, ein Stück durch Grasland und dann der erste längere Aufstieg zum Wald, bei dem kräftig im Laufschritt geschoben werden muss, und der mich das erste Mal außer Atem gebracht hat. Kein gutes Vorzeichen. Die richtigen 'Aufstiege' kommen erst noch.

Aber erst mal geht's rauf und runter durch den Wald. Den Trail haben Eva und Beat schon vor Jahren angelegt und nutzen ihn auch regelmäßig, trotzdem hat just da ein Trapper alle 20 Meter seine Fallen aufgestellt. Und unverschämterweise direkt AM Trail. Wir müssen also unsere Gespanne auf Tempo halten, nicht dass einer der Führungshunde auf die Idee kommt, sich den Happen aus den Fallen schnappen zu wollen; das kanadische Gesetzt schreibt vor, dass solch Fallen tödlich sein müssen…

Und das kanadische Gesetz erlaubt auch, dass Fallen überall aufgestellt werden dürfen, also auch auf Trails, die von anderen benutzt werden…. Nun, korrekt im legalen Sinne ist nicht gleichzusetzen mit moralischer Korrektheit.



Nun, die Trap-Line haben wir gut und ohne Probleme hinter uns gebracht und dann sind sie gekommen: Die langen, mühseligen und steilen Anstiege. Teilweise so steil, dass sie Schneemobile, mit denen Eva und Seppel am Nachmittag/Abend des Vortages den Trail noch präpariert haben, dort nicht ohne Hilfe hochgekommen sind. Unsere Hunde schaffen das! Und wir müssen im Laufschritt mitschieben, auch wenn wir bei jedem dritten oder vierten Schritt teilweise bis zum Knie einsinken. Die Leine, mit der wir mit dem Schlitten verbunden sind, zwingt uns, Schritt zu halten... Schon nach kurzer Zeit brennen die Bronchien ob der eiskalten Luft, die ich tief in die Lungen ziehen muss.
Zwei weitere Faktoren erschweren mir das Ganze immens: Egal, wie tief die Temperatur auch sein mag, mit voller Montur im Laufschritt einen Berg hoch, und dabei auch noch einen Schlitten schieben müssen, das bringt einen ins Schwitzen. Deswegen habe ich irgendwann meinen dicken Parka auf den Schlitten gepackt. Blöd nur, dass die Sicherungsleinde, die zuvor um die Parka geschlungen war, mir jetzt um die Hüften rumlottert und immer weiter Richtung Beine/Knie wandert. Deswegen muss ich alle 30 Sekunden das Ding mit einer Hand wieder zum Bauch hochnesteln. Ahh, wie ich das Ding verwünsche :) :angry:

Der zweite Aspekt wiegt aber schwerer. Es ist einer der Hunde in meinem Gespann. Sturm. Ich sehe an seiner durchhängenden Zugleine, dass Sturm nicht mehr zieht, sondern nur mitläuft.
Ich zitiere mal aus Glanzmann's website:

"Sturm - Er schlägt alle. Eingespannt ist er zwar immer der Langsamste, dafür hat Sturm besonders viel Charme. Treuäugig schmeichelt er um jedes Hosenbein, um sich für Extrastreicheleinheiten langsam auf den Rücken zu legen, so dass die Schuhe eingeklemmt und jeder Widerstand zwecklos ist."

Sturm hat Kraft wie ein Bär, aber es scheint, als war im das Tempo durch die Trapline zu hoch gewesen. Armer Kerl!
Aber bis zum Camp 1 habe ich nicht wirklich viel Zeit für Mitleid. Glaubt mir, man merkt halt doch, ob ein Schlitten von sechs (wie bei Micha) oder von vier Hunden gezogen wird. Ich hab bergauf wirklich selbst ackern müssen, wie ein Pferd.


Das für mich Schöne am Alter ist, dass ich weder mir noch anderen irgendetwas beweisen muss. Daher kann ich hier ganz offen zugeben, dass es, soweit ich mich erinnere, nichts gab, was annähernd so anstrengend war , wie dieser Aufstieg bis zum Camp 1, dem Berg-Paradise-Camp. Ich war fix und fertig, und glaubt mir, ich kann schon die Zähne zusammenbeißen und kann ein zähes Kerlchen sein. Aber hier habe ich meine Grenzen erreicht, vielleicht sogar habe ich sie überschreiten müssen, weil ich mich einfach nicht mehr richtig erholt habe. Am Camp angekommen ist es ja nicht so, dass man dann ausruhen könnte. Nein, die Hunde müssen angeleint werden, es werden Mulden für sie gegraben und mit Stroh ausgelegt, es muss das Camp aufgebaut werden, es müssen Schlafstellen in den Schnee geschaufelt werden, Sitzplätze mit Feuerstelle, es muss Feuerholz geholt, ggf. Bäumchen umgesägt und zersägt werden, und, und, und… Ich habe mich Abends ertappt, dass ich mit einer Herzfrequenz jenseits der 120 Schläge pro Minute im Schlafsack gelegen habe, und das ist sicher nimmer soo gesund. Aber ich war froh, dass meine Frau zurückgeblieben ist, und ihr das erspart blieb. Das hätte sie nicht schaffen können, beim besten Willen nicht. Und ich muss mir eingestehen, dass meine körperliche Verfassung für solche Touren auch nicht mehr reicht; da fehlt einfach die Ausdauer, die ich mal hatte.



Dennoch: Es ist bei allen Strapazen unbeschreiblich schön, sich mit den Gespannen in die Höhe zu arbeiten, und die Weite der Landschaft doch genießen zu können.


Das nächste Bild ist eine Bildschirmkopie aus gps-tracks. Es zeigt einen Ausschnitt aus dem Gebiet, in dem wir unterwegs sind. Das Grundstück der Glanzmann's habe ich mti einem roten Punkt und das heutige Camp 1, das Berg-Paradies-Camp mit einem gelben Quadrat markiert.



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Rein bildtechnisch haben wir jetzt einen Zeitsprung von mehreren Stunden, weil ich, wie erwähnt, erst wieder im Camp 1, derm Berg-Paradies-Camp geknipst habe.

Dort sind dann während wir das Camp gebaut haben, also Feuerstelle und unsere Schneebetten hergerichtet haben, folgende Bilder entstanden (und falls ich noch eines von dem Mitreisenden bekomme, reiche ich es nach ;) ):




Unser heutiges Camp, aus Richtung unserer Anfahrt gesehen:


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etwas näher dran (Anmerkung: die Weiterfahrt morgen geht über den Bergrücken in der Bildmitte):


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Gestänge für Trapperzelt:



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Und ein Blick auf die Wälder im Tal. Im Hingergrund die Berge der Elias-Range, der weiße Fleck direkt davor ist der Kathleen Lake :)




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...und ein Blick in südliche Richtung über den Dezadeash Lake. Rechts davon sind auch wieder die Berge der Elias-Range



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Man kann die heutige Leistung unsere kleinen, treuen Begleiter einfach nicht genug würdigen, deswegen sollen die nächsten Bilder auch wieder ihnen gewiedmet sein:



Die kleine Bungee, mit ihren Schlappohren, die schon das Quest gelaufen ist:


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Blizzard, ein guter und starker Leithund:


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und der bärenstarke Sturm, dem das Tempo heute zu hoch war:


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da liegen sie und dürfen zu Recht ausruhen :)


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Und auch die Zweibeiner waren nicht untätig, sondern wir haben uns eingerichtet.


Feuer-/Essplatz:


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und das heutige Bett für den Bär.

Man gräbt eine ausreichend große ebene Fläche in den Schnee, so groß halt, dass die Isomatte gut drauf passt, und gräbt zumindest an einer Seite einen noch tieferen Bereich, in dem man stehen kann. Das dient eher der Bequemlichkeit als sontigen Zwecken. Sinnvoll ist es allerdings, die vorherrschende Windrichtung zu beachten, damit der Schnee, der weggeschippt werden muss, ggf. als Windschutz dienen kann.


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Nochmals das Holzgestell, das Beat und Eva hier aufgebaut haben, und das ggf. als Gestänge für ein Trapperzelt dient:


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Heuer gibt es keines, aber hier ein Link mit einem Bild, das genau diese Zelt an genau dieser Stelle zeigt (es ist das kleine Bild, rechts oben ;) ):


http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.hauser-exkursionen.de/fileadmin/_processed_/csm_AMN_BGL_Trapperzelt_d0768cae59.jpg&imgrefurl=http://www.hauser-exkursionen.de/reisedetails/reise/hundeschlitten-wintertraum-im-yukon/uebersicht/print.html&h=360&w=960&tbnid=TyDISEtJ29gW-M:&zoom=1&docid=wM8do1I81e1bvM&ei=jCU9U_7oJMHPtAbA-oG4DA&tbm=isch&iact=rc&dur=3651&page=1&start=0&ndsp=28&ved=0CHwQrQMwDA
 

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Was meine Füße angeht: Leider haben auch die Aufstiege nichts, aber auch gar nichts gebracht und inzwischen mache ich mir echte Sorgen. Nur noch wenige Zehen schmerzen richtig, die anderen sind einfach gefühllos kalt. Ich nutze die erste Gelegenheit und ziehe die dicken, warmen Stiefel an, nicht ohne vorher die von Göga verordneten Wärmepacks zwischen die Sockenschichten unter die Zehen zu kleben. Und die Kombination Stiefel/Packs verfehlt ihre Wirkung nicht. Bis zum Abend habe ich wieder Schmerzen in allen Zehen. Ein gutes Zeichen, immerhin spüre ich sie wieder…

Aber wir werden für die Mühen auch entschädigt. Das, was sich dem Auge bietet, ist einfach grandios!



Nachdem die Schlafmulden für die Hunde gegraben und mit Stroh ausgelegt....



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und genügend Feuerholz herbeigeschafft ist, ruhen auch wir uns etwas aus:



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Und genießen einfach die Situation :)


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Auf dem Bild sieht man den Six-Mile-Lake, am Ausfluss des Dezadeash Lake:


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Ein ohne Beschreibung völlig uninteressantes Bild, aber: Das ist die Lichtung, auf der ich heute Vormittag das Bild von Frontmann Micha geschossen habe. Oberhalb der Spitze der Lichtung sind ein paar Punkte zu erkennen, das sind die Gebäude der Glanzmanns :)



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Wasser wird warmgemacht:



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und wir genießen die Stille des herannahenden Abends:




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und beobachen, wie sich die Sonne hinter die Berge der Elias-Range senkt und sich der Nachthimmel über uns ausbreitet:



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Weitere Bilder von mir gibt es nicht, aber ich darf hier mal einen Link zu Beatr reinstellen, auf dem seine Bilder zu sehen sind. Da ist auch eines von diesem Camp dabei. Es ist das Bild mit den zwei Leutchen vor dem großen Lagerfeuer (Bild 2):


http://www.yukon-glanzmanntours.com/de/news/newsdetail/datum/2014/03/18/hundeschlitten-erlebnistour/


In der Nacht hat uns Beat dann geweckt, weil wunderschöne Nordlichter über uns gewabert sind, und eigentlich ist es ein unverzeihlicher Frevel, diese nicht zu fotografieren, dennoch habe ich genau diesen Frevel mit voller Absicht und Überzeugung begangen. Ich hatte schlicht nicht die Energie, mich nochmals aus zwei Schlafsäcken zu quälen, wieder kalte Finger zu bekommen, meine Zehen aufs Spiel zu setzten, Stativ aufzubauen, etc.

Ich bin ganz ruhig im Schlafsack geblieben, und habe dessen Wärme genossen und mich an den grandiosen Nordlichtern erfreut. Ich dachte an meiner Frau und hoffte, dass es ihr im Cabin gut geht und sie einen schönen Tag gehabt hat.
 

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Ich könnte mir vorstellen, dass sich so manche geneigte Leserin oder Leser fragt, wei man die Nacht im Freien bei Temperaturen um die -35 °C (eher weniger, sind wir doch rund 600-700 Höhenmter oberhalb unserer Cabins) übersteht.
Antwort: Überraschend gut. Völlig problemlos, zumindest, was die Kälte angeht. Das liegt zum Einen an den hervorragenden Daunenschlafsäcken, die Göga und ich haben, und zusätzlich haben wir von Beat noch Kunstfaserschlafsäcke im XL-Format bekommen. In die wurden die Daunenschlafsäcke gesteckt und das reicht dicke aus. Den Parka zeiht man natürlich aus, aber die gefütterte Hose, ein T-Shirt, ein Pulli und eine Jacke habe ich erst mal anbehalten, dann aber jed Jacke und Pulli doch abgelegt, weil es schlicht zu warm in den Schlafsäcken war. Allerdings wars im Fußraum auch recht eng, bleiben die Kleidungsstücke, deren man sich entledigt hat, genau so im Schlafsack, wie die Innenschuhe und eine mit Wasser gefüllte Halbliter-Flasche aus Kunststoff. Die wird mit warmem Wasser gefüllt und kann in der ersten Zeit so als Wärmeflasche dienen, hat aber vor allem den Zweck, dass am nächsten Morgen schon Wasser in flüssiger Form vorliegt und nicht erst umständlich aus Eis oder - noch schlimmer - Schnee geschmolzen werden muss.

Und erneut werden wir am nächten Morgen wieder mit einem atemberaubenden Sonnenaufgang beschenkt:


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Der von der Sonne beschienene Grat links der Bildmitte, wird heute unser Weg sein :)


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Es ist ein relativ ruhiges Leben, hier im tiefen Yukon. Sowohl in den Blockhütten, als auch an den Tage, an denen wir auf Tour mit den Hunden sind. Der Tagesablauf wird im Wesentlichen von den Hunden bestimmt. Nachdem sie gefüttert sind, müssen sie zwei Stunden ruhen und verdauen bevor es ans Losfahren geht. Die Zeit ist für uns ausreichend, um zu frühstücken, Lager abzubauen und unsere Schlafsäcke zusammenzupacken. Apropos Hunde füttern: Das ist nichts, was schnell geht. Die Hunde bekommen eine Suppe aus Fleisch, Eiern, etc. Reichhaltig und fett. Die Fleischmasse liegt in gefrorener Form vor (wie auch sonst?) und wird in einer Kühlbox mit heißem Wasser vermengt. Für diese Wasser wird Schnee geschmolzen und wer das schon mal gemacht hat, der weiß, wie wenig Wasser aus einem pressvollen Topf Schnee gewonnen werden kann. Also schon das Zubereiten der 'Suppe' ist etwas, das recht viel Zeit in Anspruch nimmt. Die Fütterung selbst auch, denn für die 16 Hunde, die wir dabeihaben, gibt es nur vier kleine Näpfe. Wenn die Reihe das erste Mal durch ist, wird wieder von vorne begonnen.


Morgenstimmung am Camp:


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und bis wir uns weiter auf den Weg machen, steht sie Sonne doch schon deutlich höher.... :pfeif:


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Und so geht es erst am späten Vormittag, an einem erneut wunderschönen Tag weiter hinauf auf den Grat der Deazadeash Range, die wir bis zu einem namenlosen Berg, den wir den Igloo-Berg nennen. Wir durchsteigen dabei die Baumgrenze und genießen die Majestät der Landschaft. Es ist einfach grandios.

Ich habe keine eigene Bilder, aber die Fotos 1, 3,6 und 8 des Links hier (http://www.yukon-glanzmanntours.com/de/news/newsdetail/datum/2014/03/18/hundeschlitten-erlebnistour/) sollen stellvertretend für die Erhabenheit der Landschaft stehen. Es ist ein umwerfendes Erlebnis und ein ganz, ganz intensives Gefühl. Leben pur!





Dennoch: Auch auf dieser zweiten Tagesetappe sind (für mich) brutal anstrengende Aufstiege zu bewältigen. An Flanken, an denen die doch schon kräftige März-Sonnen den Schnee hat weich werden lassen und uns zunehmend häufiger und tiefer im Trail einsinken lässt. Mit buchstäblich letzter Kraft komme ich am Camp 2, dem Igloo-Camp an, aber ich habe mich gefreut wie ein Schneekönig, als ich schon aus einiger Distanz meine Frau in der roten Snowboard-Jacke am höchsten Felsen habe ausmachen können. Wie schön, Göga ist schon da! Gekommen mit Eva und deren Lebensgefährten, die uns all das gebracht haben, was nicht schon gestern auf unseren Versorgungsschlitten gepasst hat.

Ich stell mal ein paar Bilder hier ein, die während der Anfahrt von Eva, ihrem Partner Darren und Göga entstanden sind.

Eva hält nach uns Ausschau:


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Eva und Darren



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Da sind sie hergekommen :)


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Eva:


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Die letzten Meter für die drei bis zum Camp:


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Warten, warten, warten,




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Aber unsere Ankunft kommt erst im nächsten Beitrag ;)

irgendwann müssen wir ja am Horizont auftauchen ;)
 

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Ja, und da Eva Augen hat, wie ein Luchs :) hat sie uns auch schon recht früh ausfindig gemacht, okay, sie wusste ja auch in etwa, wo wir herkommen würden. Und Göga hat, sobald wir halbwegs auf Kameradistanz waren, auch schon dier ersten Fotos geschossen. Die nächsten sieben Bilder sind mit 105mm Brennweite aufgenommen sind möglicherweise werdet ihr denken, dass das reine Suchbilder sind. Sind es auch! Aber es ist auch so, dass wir mit unseren Schlittengespannen auf allen Bilder drauf sind :)
Es sind keine Fotos, die von Attributen wie schön, oder toll geziert werden, aber sie sollen eines vermitteln: Wie verloren so ein paar Menschlein in dieser Weite der Berge des Yukon sind ;) Ob sie das vermitteln können? Ich weiß es nicht... Das muss jeder für sich entscheiden.


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Annäherung und Ankunft des mit dem Motorschlitten mit angehängtem Transportschlitten vorausfahrenden Beat:





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Und dann, einige Zeit später, wird auch die Ankunft von uns drei Mushern tototechnisch dokumentiert. Und wieder hat sich dieser 'Kameradefekt' eingeschlichen :( Ob nun eine manuelle Fehleinstellung vorlag, oder letztlich doch die ständige Kälte der Elektronik zugesetzt hat, war nicht auszumachen. Sorry, dass ich Euch hier nichts Besseres bieten kann :pfeif:


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Angekommen!



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Später geht's weiter am Igloo-Camp :)
 

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Einfach toll, die Bilder sind... genial, klasse...
Ich will gar nicht erst versuchen das richtig in Worte zu fassen, bin einfach richtig begeistert! Werde mir Deinen Bericht später nochmal in Ruhe vornehmen...

Glück Auf
 
TOP dein Reisebericht und ich muss sagen, mit Foto hast du es auch drauf !!!!
 
Ich bin ergriffen... toller Bericht und geniale Bilder!!!
 
Das Wichtigste an der Ankunft: Goodies an die Huskies verteilen und Kraul-Einheiten verteilen :), und auch für die Qualität der nächsten Bilder muss ich mich entschuldigen.....sorry :roll:


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Das Zweitwichtigste: selbst aufwärmen, mit einer Tassee Tee, von Göga liebevoll serviert, die mich auch auf dem Motorschlitten plaziert hat :)


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Noch eine kleine Randnotiz zu der Etappe von Camp1 hier zum Igloo-Camp. Ich hatte ja mal geschrieben, dass ich als Anfänger immer das mittlere Gespann fahre. Vorne fährt Micha, in der Mitte ich, hintern fährt Heinrich. Die Bilder von unserer Ankunft zeigen aber, dass ich HINTER Heinrich ankomme. Wie das? Nun, letztlich hat auch am zweiten Tag mein guter 'Sturm' das Temp nicht halten können oder wollen und ist an bisweilen nur mitgelaufen. Was zwangsläufig dazu geführt hat, dass ich auf den Anstiegen immer weit hinter Micha, unseren Frontmann zurückgefallen bin. Und ich muss es einfach zugeben: Meine Ausdauer, generell meine physische Konstitution waren nicht so, dass ich einen Hund ersetzen kann. Ich konnte mich aber des Gefühls nicht erwehren, dass Beat wohl manchmal eher glaubte, ich mache etwas falsch, und so hat er zu Beginn des letzten, verteufelt schweren, weil der tiefe Schnee bereits durch die Sonne weich war, einfach Heinrich und mich den Schlitten tauschen lassen. Also bin ich hintern zu Heinrichs Schlitten und Heinrich hat meinen mittleren Schlitten geführt. Ziel von Beat war, dass die drei Gespanne dadurch besser zusammenbleiben....

Ich will ehrlich sein: Da war ich schon angefressen, und nach der Ankunft hat es dann auch kurz zwischen Beat und mir gefunkt: da konnte ich nicht anders, als diesbezüglich deutliche Worte zu ihm zu finden. Weil: Trotz dass der erfahrene Heinrich mein Gespann geführt hat, ist dies keinen Deut schneller gewesen, sondern er ist, wie ich, weit hinter das Führungsgespann zurückgefallen. Ich hingegen musste aufpassen, dass ich nicht Heinrich ständig hinten auf gefahren bin.
Und was macht Beat, als der das sieht? Er nimmt den sechsten Hund aus Michas Gespann und spannt ihn in meines, das jetzt von Heinrich geführt wird /schaut mal die Bilder der Ankunft an, ich in rot hinten mit Heinrichs Schlitten, Heinrich vor mir mit einem Gespann, das aber sechs Hunde ziehen). Na, so eine Erleichterung hätte mir auch schon den ganzen Tag gut getan! Und das Interessanteste dabei: Selbst mit den sechs Hunden konnte sich Heinrich nicht von mir absetzten, war aber deutlich langsamer als das Führungsteam, das jetzt mit fünf Hunden unterwegs war.

So, das soll aber wirlich nur eine Randnotiz gewesen sein, aber ich denke, ein Teil dessen, dass mich diese Tour so fertig gemacht hat, ist schlicht und ergreifend dem Umstand geschuldet, dass ich habe DEUTLICH mehr arbeiten müssen, als meine zwei Begleiter.

Aber egal, es ist ein wunderschöner Tag, und den wollen wir hier oben genießen.

Hier oben, weit oberhalb der Baumgrenze herrschen fast schon arktische Verhältnisse. War es im Tal bereits -36°C kalt, so sind die Temperaturen hier oben vermutlich noch tiefer, dazu bläst ein verdammt starker Wind, der manchmal schon Sturmcharakter hat :o . Es mutet schon als Herausforderung an, diese Verhältnisse nun ohne echte Wärmequelle für die nächsten Tage und Nächte zu meistern. Wir werden hier im Camp nämlich zwei Nächte bleiben, weil unsere treuen Vierbeiner am nächsten Tag einen Ruhetag haben. Und der sei ihnen von Herzen gegönnt. Es ist unglaublich, was diese Kerlchen (und Mädchen) zu leisten vermögen. Einfach unglaublich!


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Micha :)


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Göga :)) Tapfere Frau, die sich nur für mich zwei Nächte in diese 'lebensfeindliche' aber dennoch beeindruckende und berührende Umgebung begiebt.


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Um wenigstens zu den Mahlzeiten ein wenig Schutz vor dem strengen Wind zu haben, wir ein runder Essplatz in den Schnee gegraben und ein Zelt darüber gespannt. So ein Wetterschutz mutet hier oben bereits als purer Luxus an, glaubt mir.



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Und auch unsere Schlafstätten bauen wir nach bewährter Manier; die von Göga und mir fällt etwas größer aus, quasi ein Doppelbett mit Laufgang dazwischen :)







Abenddämmerung über der Elias-Range und unserem Camp:




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Huskies mit Mond, irgendwie passend, oder?


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Was mich ganz besonders freut ist, dass uns auch dies sternenklare Nacht wieder wunderbare Nordlichter beschert hat, und dass meine Frau dabei war, und sie auch gesehen hat. Es ist schon etwas ganz Besonderes, im Schlafsack zu liegen, den Wind pfeifen zu hören und zuschauen, wie sich die grünen Vorhänge, teils in fünf Reihen über den nördlichen Himmel gestaffelt, bewegen. Das hat schon etwas Magisches :) Und wieder haben wir nicht fotografiert, so bleiben Euch auch diese Norther Lights vorbehalten, leben aber in Göga's und meiner Erinnerung weiter. :)

Früh am nächsten Morgen bin ich schon auf, um die aufgehende Sonne zu begrüßen ;)


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Und auch unsere Huskies, die heute ihren 'freien' Tag haben, begrüßen den anbrechenden Tag:


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Blick aus dem Schlafsack:


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und auf dem kurzen Weg hinauf zum Gipfelfelsen mal ein Blick auf unser Doppelbett :) :)


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...und auf Hunde, zugedeckter Motorschlitten und Esszelt (das unterm Gipfelfelsen noch ein bisschen zu erkennen ist)


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und auch Beat ist schon da, ...


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...um die Morgenstimmung einzufangen

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Auch Göga greift gleich nach dem Aufwachen zur Kamera :)

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Immer höher steigt die Sonne im Osten und taucht die Spitzen der Elias-Range in ihr Licht...


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..und die Vierbeiner erfreuen sich an der wärmenden Sonne; obgleich die ja eher richtig tiefe Temperaturen mögen ;)

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Stillleben mit Motorschlitten :)


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Wie, sollte es etwa kalt sein??? :hmmm: :evil:


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Dann heißt es erst mal ein bisschen fürs Frühstück arbeiten. Dazu müssen erst mal immer Mengen von Wasser heiß gemacht werden. Und hierzu wiederum müssen noch größere Mengen von Schnee geschmolzen werden.




Unsere Kochecke :)



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Noch etwas - in einem etws anderen Zusammenhang - zum Schnee schmelzen. :evil:

Auf Tour sind zwei Schauflen dabei, eine hat ein blaues, die andere ein gelbes Blatt. Niemals darf die Schaufel mit dem gelben Blatt dazu verwendet werden, Schnee in die Töpfe zu schippen.

Warum?

Die Schaufel mit dem gelben Blatt ist die für den Toilettengang :o :evil:

Für all diejenigen, die sich viellecht gefragt haben, wie man das oberhalb der Baumgrenze organisiert, hier die Auflösung: Es gibt die besagte Toilettenschaufel und eine Plastiktüte. In dieser Plastiktüte sind zwei weiter Kunststoffbeutel. Im einen ist eine oder zwei Rollen Toilettenpapier, die andere ist (erst mal) leer. Die Tüte hänte immer an der Schaufel, und die Schaufel steht immer in der Nähe der Kochecke im Camp. Dann wird festgelegt, wo die 'Toilette' sein soll, irgendwo außerhalb des direkten Blickfeldes. Steht die Schaufel nicht an Ort und Stelle, weiß man, dass die 'Toilette' besetzt ist, und man meidet deren Nähe ;)

Zum Verrichten der Notdurft wird ein Loch in den Schnee gegraben, das gebrauchte Papier wird ordentlich, mit der benutzten Seite nach innen, gefaltet und wir in der zweiten Plastiktüte versorgt. Zurück in den Cabins wird der Inhalt dieser Tüte dem Ofen zugeführt, und das Loch mit den Hinterlassenschaften wird mit Schnee zugeschippt. Verschmutzungen weren so auf ein Minimum beschränkt ;)


Da wir uns oberhalb der Baumgrenze befinden, gibt es hier verständlicherwiese auch kein natürliches Material, das man verfeuern könnte. Zum Einsatz kommt daher ein Kocher auf Basis dr bei uns auch bekannten Brenngels, wie sie auch für Fondue verwendet werden, bloß halt viel größer. Und trotz der Größe dauert es gefühlt ewig, bis hier eine signifikante und ausreichende Menge Wasser heiß ist....



Nochmals ein Blick ins Esszelt:


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und ein Aufnahme von innen :)


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...und bevor der nächste Teil im nächsten Beitrag beginnt, nochmals eine Aufnahme von unserem und Beats Bett; man beachte, dass die Windschutz-Wände hier deutlich höher sind, als die im ersten Camp. Das ist den hier oben vorherrschenden starken Winden geschuldet ;)


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So ein Tag auf dem Berg oberhalb der Baumgrenze, gänzlich ohne Wäremquelle, bei aber deutlichen Minusgraden und bei starkem Wind ist ein echtes Thema.
Man MUSS sich bewegen, um sich warm zu halten.

Wir haben beschlossen, dass wir Männer ein Igloo bauen - daher wird das Camp auch Igloo-Camp und der namenlose Berg von uns Igloo-Berg geannt - und meine Frau übernimmt das Füttern der Huskies. Lasst Euch nicht täuschen. Hier oben dauert das Füttern der Hunde noch länger als sonst. Die Fleisch/Fisch/Fettmasse ist tiefgefroren und muss nach und nach mit heißem Wasser aufgetaut und vermengt werden.... das dauert, und man muss immer wieder neuen Schnee holen und schmelzen. Und das Füttern der sechzehn Huskies mit vier Näpfen dauert auch.....


Das Igloo:
Nicht so ein profanes Igloo, aus einem Haufen nassem Schnee, der dann einfach ausgehöhlt wird, sondern ein Richtiges, das aus Schneeplatten gebaut ist. Dazu muss eine Wächte gefunden werden, die den richtigen Schnee bietet (gepresst, aber nicht zu sehr gepresst, aber so fest, dass er geschnitten und transportiert werden kann), dann werden mit einer Schneesäge stark handbreite Platten ausgesägt und zu der Stelle getragen, an der das Igloo entstehen soll. Die 'Baustelle' haben wir dabei weniger aus nutztechnischen Erwägungen, sondern eher aus photografietechnischen Erwägungen heraus, ausgesucht. Wir – allen voran Beat – wollten am Abend ein schönes Motiv :)


Bilderstrecke hierzu:


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Bei einem Bilder oben hat wieder der Kamera-Teufel zugeschlagen, sorry :(




In der Zeit versort meine Frau die Huskies...




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und wird mit dem von mir bereits früher beschriebenen Heulen bedankt, dieses ist

hier:

zu hören :)



Ansonsten hört man von den 16 Hunden schlicht nichts....





Und auch usner Igloo macht Fortschritte...



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...und ist am frühen Nachmittag fertig :)


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Festzuhalten bleibt: Eine mal ganz andere Erfahrung, wie es ist, ein richtiges Iglu zu bauen und auch interessant, wie viel Zeit dies in Anspruch nimmt. So ein Iglu würde man nur bauen, wenn man länger an einem Ort verweilt. Immerhin haben wir zu doch einige Stunden gebraucht, bis das Iglu stand.
 

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Wir veruschen, uns im Esszelt wieder etwas aufzuwärmen, gönnen uns ein frühes Abendessen (das sind von Eva fertig gekochte und vakuumierte Gerichte, wie Reis mit Huhn, Penne mit Lachs...)...

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...und warten auf die blaue Stunde.


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Erneut ein herrlicher Sonnenuntergang:



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Blaue Stunden deswegen, weil es der Himmel fürs Auge zwar schwarz ist, auf Bildern mit längerer Belichtung sich die blauen Anteile des reflektierten Lichts aber addieren, und diesen dann blau erscheinen lassen. Das gibt einen schönen Kontrast, vor allem zum warmen Licht der Kerzen.

Ich habe – im Gegensatz zu Göga – übrigens nicht lange durchgehalten. Meine Finger sind schon in früherer Zeit etwas empfindlich geworden, hier auf dieser Reise, speziell auf dieser Tour auch schon gut in Mitleidenschaft gezogen worden, und an vier Fingern der rechten Hand löst sich schichtenweise die Haut an den Fingerkuppen, was, zusammen mit den weißen Stellen an Daumen und Zeigefinger, die auf leichte Erfrierungen schließen lässt. Überhaupt ist Fotografieren bei diesen Temperaturen und Umständen echt kein Vergnügen, zumal auch die Elektronik einer tagelang auf deutliche Minusgrade abgekühlten Kamera so langsam wird, dass ein vernünftiges Arbeiten nicht immer gewährleistet ist. Und nie vergessen: Nach der Fotosession den Akku wieder raus, sonst war's das mit weiteren Bildern…

In meinem nächsten Beitrag 'verschone' ich Euch mit viel Text, sondern langweiile Euch statt dessen mit einer Bilderstrecke mit immer gleichenm, wiederkommenden Motiv. Für uns hingegen, die wir beim Betrachten noch die eisigen Finger spüren, haben diese Bilder einen hohen ideellen Wert ;)
 

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Fotostrecke "Igloo zur blauen Stunde und in der Nacht" :)


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und das für mich schönste und letzte Bild, von Göga aufgenommen :)


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Aber auch wenn ich die Bilder gelungen finde, so haben wir doch einen Kardinalsfehler begangen. Bin gepannt, wer draufkommt, was auf manchen nicht gut ist...
Ich möchte/werde es in einem späteren Beitrag auflösen ;)

Umso größer ist dann aber auch mein Respekt vor Berufsfotografen wie Beat, der dann zu nachtschlafender Zeit nochmals mehrere Stunden fotografiert hat. Wunderbare Bilder so wie dieses hier sind das Resultat von viel Arbeit und Entbehrung:

https://www.facebook.com/BeatGlanzmannPhotography

Insbesondere möchte ich hier auf das Bild 'Beauty of the Moon Night' verweisen :)
 

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Mann o Mann was für ein Bericht, da kann man gar nicht mehr aufhören mit lesen und gucken.
Ich bin ja mal so was von neidisch auf Dich , aber trotzdem auch voller Hochachtung für den Mut sowas überhaupt durchzuziehen.
Es ist ja immer noch ein Riesenunterschied ob man lange davon träumt oder ob man es dann auch in die TAT umsetzt.
Also HOCHACHTUNG VOR DIESER
LEISTUNG
 
...Ich bin ja mal so was von neidisch auf Dich...

Vielen Dank für die Hochachtung,, aber die brauchst Du vor mir nicht zu haben. Und verschwende keine Energie in Neid, es lohnt sich nicht ;) Letztlich haben wir alle unser Päckchen zu tragen, nicht?

:prost:
Gerhard
 
Weiterhin ein Hammer bericht mit tollen Bildern
Bei den Bildern mit den Schlafsäcken auf der Isomatte im Schnee hat es mir 'nen Schauer über den Rücken gejagt. Respekt für die Leistung
 
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