Liebe Freunde,
ich habe mich nun auch einmal dem Brot des Monats gewidmet. Ich backe seit 2007 in meinem Holzbackofen und mit Vorliebe schweres Roggenvollkornbrot mit Schrotanteil und Gewürzen. Ich denke also, dass ich einiges an Erfahrung aufweisen kann. Dieses Mal ist der Backtag allerdings ein einziges Chaos gewesen.
Ich wollte die vierfache Menge des Grundrezepts backen und hatte dementsprechend alles schön ausgerechnet, geplant war eine klassische Drei-Stufen-Führung. Also frisch ans Werk, Wasser in die Schüssel und abgewogen, die Waage wieder auf Null gestellt und den Sauerteigansatz dazu. Ich beginne 2015 mit einem neuen Sauerteigansatz, den ich mir der Einfachheit halber vom Bäcker besorgt hatte, denn wir waren über Ostern im Urlaub und ich wollte Ostermontag backen. Also keine Zeit, den Sauerteigansatz heranzufüttern, aber auch keine Ahnung, wie sich der Ansatz verhält.
Ich hatte ein halbes Gurkenglas voll Ansatz bekommen, und wie ich ihn so in die Schüssel zum Wasser gebe und auf die Anzeige der Waage schaue, denke ich, hoppla, das ist aber viel. Naja, kein Wunder, ich hatte aus Versehen nicht auf die Tara-Taste der Waage gedrückt, sondern auf die Maßeinheit-Taste, so wurde der Ansatz in oz und nicht in g gewogen … Tja, was tun, da stimmt ja gar nichts mehr, also habe ich versucht, mit dem Löffel wieder etwas zu entnehmen, was natürlich nicht so einfach war, weil ja schon Wasser in der Schüssel war. Aber egal, dann ist halt im Ergebnis etwas mehr Ansatz.
Die Katze fühlt sich etwas in ihrer meditativen Ruhe gestört und weiß auch nicht so recht, was das Ganze soll.
So, dann das ganze in den Heizraum gestellt, vor den Heizkessel, wo die Leitungen für die Fußbodenheizung reingehen. Dumm nur, wenn die Heizung dieses Mal aus irgendwelchen Gründen auf Sparflamme geht und die Temperatur nicht über 20° steigt. So richtig ist da nichts in die Gänge gekommen, wie ich nach 6 Stunden feststellen musste. Tja was tun? Es war Abend und ich wollte ins Bett. Also das Mehl für die 2. Stufe mit dem Wasser eingerührt, dieses Mal in die Garage auf den Heizkörper. Der war schön mollig warm, früh aber nicht mehr und früh hatte der Ansatz, oh Schreck, 17°. Da war gar nichts losgegangen. Also in den Backofen mit eingeschaltetem Licht, da kam der Ansatz dann endlich in die Gänge.
Am späten Mittag den Ofen ein geheizt, damit Nachmittag gebacken werden kann. Derweil beseitigt meine geliebte Ehefrau die Schäden, die der Sturm am Gewächshaus hinterlassen hat; auch hier wirkt die Katze etwas desinteressiert.
Dann den Teig bereitet und in die Gärkörbe. Ich hatte nicht das angegebene Mehl verwendet, sondern Roggenmehl 1370. Tja, ich weiß auch nicht warum, vielleicht war der Teig zu fest, aber in den Gärkörben ist so gut wie gar nichts losgegangen. Das hat sich über Stunden nur ganz langsam bewegt. Dann war es schon Abend, ich konnte den Ofen ja nicht ewig am feuern halten für die 3 Brote, also habe ich irgendwann nicht mehr geheizt und mir gedacht, wir sehen mal, was es noch so an Restwärme gibt.
Als ich mir dann gedacht habe, scheißegal, es wird jetzt gebacken (es war mittlerweile schon Abend), sind 2 Brote in den Elektro-Backofen gewandert und eins in den HBO, der nur noch lauwarm war, aber mal sehen, wie das ausgeht. Ich hatte vorher noch nie Brote im Elektro-Backofen gebacken, also komplette Premiere. In den Backofen habe ich einen Backstein gelegt, den ich normalerweise im HBO auf das Backpflaster lege, wenn ich Pizza mache und ringsherum noch brennende Holzscheite haben will. Das große Brot habe ich dann nach Ende der Backzeit einfach mit den Händen rausgenommen, super, gar kein Problem, und das kleine gleich hinterher. Dabei ist der Boden am Backstein kleben geblieben und abgerissen … Sowas habe ich auch noch nie erlebt! Wurde dann mühsam mit einer Spachtel vom Stein abgehoben.
So, nun hatte ich also 3 Brote. Ein recht helles aus dem HBO (davon habe ich leider vergessen, ein Bild zu machen, dass liegt jetzt im Frost, fühlt sich nach Klopfprobe aber gut an), ein kleines rundes mit abgerissenem Boden und ein großes, welches auf den Bildern dunkler rüberkommt, als es tatsächlich war. Der einzig planmäßige Schritt der ganzen Aktion war, dass ich die Ruhezeit von 12 Stunden bis zum Anschnitt eingehalten habe …
Nun zu den Ergebnissen. Das ist ganz erstaunlich. Die Brote sind nicht schlecht, fast könnte man noch das Prädikat „gut“ vergeben. Die Kruste ist sehr kräftig, was dem Brot aber gut steht, wie andere schon bemerkt haben. Die Krume könnte vielleicht noch etwas lockerer sein, aber damit kann man einwandfrei leben. Der Geschmack ist erstaunlicherweise auch gut geworden, schmeckt mit Butter und vor allem mit etwas Speckfett vom Mangalitza, das ich gerade habe, wirklich hervorragend.
Zweierlei hat mich diese Aktion gelehrt: Erstens muss jetzt endlich eine geregelte Gärbox her und zweitens verträgt so ein Sauerteig wirklich viel mehr, als ich jemals gedacht hätte!
ich habe mich nun auch einmal dem Brot des Monats gewidmet. Ich backe seit 2007 in meinem Holzbackofen und mit Vorliebe schweres Roggenvollkornbrot mit Schrotanteil und Gewürzen. Ich denke also, dass ich einiges an Erfahrung aufweisen kann. Dieses Mal ist der Backtag allerdings ein einziges Chaos gewesen.
Ich wollte die vierfache Menge des Grundrezepts backen und hatte dementsprechend alles schön ausgerechnet, geplant war eine klassische Drei-Stufen-Führung. Also frisch ans Werk, Wasser in die Schüssel und abgewogen, die Waage wieder auf Null gestellt und den Sauerteigansatz dazu. Ich beginne 2015 mit einem neuen Sauerteigansatz, den ich mir der Einfachheit halber vom Bäcker besorgt hatte, denn wir waren über Ostern im Urlaub und ich wollte Ostermontag backen. Also keine Zeit, den Sauerteigansatz heranzufüttern, aber auch keine Ahnung, wie sich der Ansatz verhält.
Ich hatte ein halbes Gurkenglas voll Ansatz bekommen, und wie ich ihn so in die Schüssel zum Wasser gebe und auf die Anzeige der Waage schaue, denke ich, hoppla, das ist aber viel. Naja, kein Wunder, ich hatte aus Versehen nicht auf die Tara-Taste der Waage gedrückt, sondern auf die Maßeinheit-Taste, so wurde der Ansatz in oz und nicht in g gewogen … Tja, was tun, da stimmt ja gar nichts mehr, also habe ich versucht, mit dem Löffel wieder etwas zu entnehmen, was natürlich nicht so einfach war, weil ja schon Wasser in der Schüssel war. Aber egal, dann ist halt im Ergebnis etwas mehr Ansatz.
Die Katze fühlt sich etwas in ihrer meditativen Ruhe gestört und weiß auch nicht so recht, was das Ganze soll.
So, dann das ganze in den Heizraum gestellt, vor den Heizkessel, wo die Leitungen für die Fußbodenheizung reingehen. Dumm nur, wenn die Heizung dieses Mal aus irgendwelchen Gründen auf Sparflamme geht und die Temperatur nicht über 20° steigt. So richtig ist da nichts in die Gänge gekommen, wie ich nach 6 Stunden feststellen musste. Tja was tun? Es war Abend und ich wollte ins Bett. Also das Mehl für die 2. Stufe mit dem Wasser eingerührt, dieses Mal in die Garage auf den Heizkörper. Der war schön mollig warm, früh aber nicht mehr und früh hatte der Ansatz, oh Schreck, 17°. Da war gar nichts losgegangen. Also in den Backofen mit eingeschaltetem Licht, da kam der Ansatz dann endlich in die Gänge.
Am späten Mittag den Ofen ein geheizt, damit Nachmittag gebacken werden kann. Derweil beseitigt meine geliebte Ehefrau die Schäden, die der Sturm am Gewächshaus hinterlassen hat; auch hier wirkt die Katze etwas desinteressiert.
Dann den Teig bereitet und in die Gärkörbe. Ich hatte nicht das angegebene Mehl verwendet, sondern Roggenmehl 1370. Tja, ich weiß auch nicht warum, vielleicht war der Teig zu fest, aber in den Gärkörben ist so gut wie gar nichts losgegangen. Das hat sich über Stunden nur ganz langsam bewegt. Dann war es schon Abend, ich konnte den Ofen ja nicht ewig am feuern halten für die 3 Brote, also habe ich irgendwann nicht mehr geheizt und mir gedacht, wir sehen mal, was es noch so an Restwärme gibt.
Als ich mir dann gedacht habe, scheißegal, es wird jetzt gebacken (es war mittlerweile schon Abend), sind 2 Brote in den Elektro-Backofen gewandert und eins in den HBO, der nur noch lauwarm war, aber mal sehen, wie das ausgeht. Ich hatte vorher noch nie Brote im Elektro-Backofen gebacken, also komplette Premiere. In den Backofen habe ich einen Backstein gelegt, den ich normalerweise im HBO auf das Backpflaster lege, wenn ich Pizza mache und ringsherum noch brennende Holzscheite haben will. Das große Brot habe ich dann nach Ende der Backzeit einfach mit den Händen rausgenommen, super, gar kein Problem, und das kleine gleich hinterher. Dabei ist der Boden am Backstein kleben geblieben und abgerissen … Sowas habe ich auch noch nie erlebt! Wurde dann mühsam mit einer Spachtel vom Stein abgehoben.
So, nun hatte ich also 3 Brote. Ein recht helles aus dem HBO (davon habe ich leider vergessen, ein Bild zu machen, dass liegt jetzt im Frost, fühlt sich nach Klopfprobe aber gut an), ein kleines rundes mit abgerissenem Boden und ein großes, welches auf den Bildern dunkler rüberkommt, als es tatsächlich war. Der einzig planmäßige Schritt der ganzen Aktion war, dass ich die Ruhezeit von 12 Stunden bis zum Anschnitt eingehalten habe …
Nun zu den Ergebnissen. Das ist ganz erstaunlich. Die Brote sind nicht schlecht, fast könnte man noch das Prädikat „gut“ vergeben. Die Kruste ist sehr kräftig, was dem Brot aber gut steht, wie andere schon bemerkt haben. Die Krume könnte vielleicht noch etwas lockerer sein, aber damit kann man einwandfrei leben. Der Geschmack ist erstaunlicherweise auch gut geworden, schmeckt mit Butter und vor allem mit etwas Speckfett vom Mangalitza, das ich gerade habe, wirklich hervorragend.
Zweierlei hat mich diese Aktion gelehrt: Erstens muss jetzt endlich eine geregelte Gärbox her und zweitens verträgt so ein Sauerteig wirklich viel mehr, als ich jemals gedacht hätte!
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