Hallo zusammen,
nach langer Zeit des passiven Mitlesen habe ich nun mein erstes grillsportliches Problem:
Anfang der Woche machte ich mich frohen Mutes daran, meine erste Bratwurst herzustellen. Dazu habe ich mir ordentliches Fleisch bei einem Online-Versender südlich von Nürnberg abgeholt, kaltgestellt und Gewürze und Geräte bereitgestellt.
1. Wolfen
Das erste Problem hatte ich beim Wolfen. Ein paar Fleischbröckchen konnte ich gut durchdrehen, dann war trotz aller Kurbelei Stillstand - es kam nichts mehr vorne raus. Und - beeindruckend, was alles schiefgehen kann! - nach einigen weiteren Umdrehungen kam grauer Fleisch-Schleim entgegen der Laufrichtung der Transportspule wieder im Trichter an.
Ich habe das auf ein zu stumpfes Messer meines Flohmarkt-Fleischwolfes (Jupiter, Größe 5, Lochgröße 4,5) geschoben und es geschliffen. Keine Besserung. Also habe ich mir rasch einen neuen Wolf besorgt (NoName, ebenfalls mit Handkurbel, 10,- €, einen anderen hatten sie nicht) mit Lochgröße 2 oder 3 - keine Besserung, auch hier kam mir der graue Schleim entgegen.
Ich habe dann abwechselnd die Wölfe benutzt, das Fleisch und den jeweils anderen Wolf in der TK zwischengelagert und immer wieder ein wenig Gewolftes und einigen „Schleim“ produziert und so nach insgesamt 6 Stunden 2kg Fleisch klein bekommen.
Meine Fehler waren vermutlich:
Fleisch nicht klein genug geschnitten, es waren Würfel von ca. 2,5cm Kantenlänge.
Fleisch nicht angefroren. Eigentlich blöd von mir, denn dass sich gefrorener Speck leichter schneiden lässt, wusste ich schon vorher. Ein gutes Messer (Santoku) habe ich.
Was meint Ihr, waren das die entscheidenden Fehler? Habe ich noch was falsch gemacht?
2. Füllen
Das zweite Problem hatte ich mit dem Wurstfüller. Der fasst ca. 3kg, ich hatte aber nur 2. Diese 2kg habe ich sauber eingefüllt und dabei Lufteinschlüsse vermieden bzw. rausgeknetet. Natürlich war aber noch jede Menge Luft (ca. 1l) im Zylinder des Wurstfüllers, zwischen der Fleisch-Oberkante und dem Deckel. Der Deckel ist übrigens mit Silikon ummantelt und schließt luftdicht am Rand des Zylinders an.
Darm aufgezogen und angefangen zu kurbeln; das klappte ca. einen halben Meter auch ganz ordentlich, bis der Darm sich seiner früheren Verwendung gewahr wurde und er sich mit einem satten Riesenfurz bis zum Anfang der Wurst mit Luft füllte. Der Darm war nun ca. doppelt so breit wie das Wurstbrät darin. Also alles Brät wieder rausgepopelt, den Darm neu aufgezogen und einen zweiten Versuch gestartet. Gleiches Ergebnis. Beim dritten Anlauf habe ich gleich jede zweite Wurst abgedreht, sodass mir ein erneuter eventueller galaktischer Riesenfurz nicht wieder alle Würste aufblasen kann. Das hat dann geklappt.
Was meint Ihr, hätte ich den Wurstfüller komplett füllen müssen?
Lag es überhaupt an der Luft, die zwischen Brät und Deckel im Füller eingeschlossen war - oder hatte ich doch Lufteinschlüsse im Brät selber?
Funktioniert so ein Wurstfüller, wie ich ihn verwende, nur, wenn er randvoll ist?
Was sonst könnte der Fehler sein?
Im Ergebnis bekamen die Kinder dann Fertigpizza, meine Frau hat sich brav ihre Mitternachtswurst abgeholt und ich habe noch lange mit entsprechender Laune die Küche sauber gemacht. Immerhin: geschmeckt hat´s super und ich würde gerne nochmal Bratwurst machen. Dann aber bitte mit weniger Pannen.
Viele Grüße, Henning
nach langer Zeit des passiven Mitlesen habe ich nun mein erstes grillsportliches Problem:
Anfang der Woche machte ich mich frohen Mutes daran, meine erste Bratwurst herzustellen. Dazu habe ich mir ordentliches Fleisch bei einem Online-Versender südlich von Nürnberg abgeholt, kaltgestellt und Gewürze und Geräte bereitgestellt.
1. Wolfen
Das erste Problem hatte ich beim Wolfen. Ein paar Fleischbröckchen konnte ich gut durchdrehen, dann war trotz aller Kurbelei Stillstand - es kam nichts mehr vorne raus. Und - beeindruckend, was alles schiefgehen kann! - nach einigen weiteren Umdrehungen kam grauer Fleisch-Schleim entgegen der Laufrichtung der Transportspule wieder im Trichter an.
Ich habe das auf ein zu stumpfes Messer meines Flohmarkt-Fleischwolfes (Jupiter, Größe 5, Lochgröße 4,5) geschoben und es geschliffen. Keine Besserung. Also habe ich mir rasch einen neuen Wolf besorgt (NoName, ebenfalls mit Handkurbel, 10,- €, einen anderen hatten sie nicht) mit Lochgröße 2 oder 3 - keine Besserung, auch hier kam mir der graue Schleim entgegen.
Ich habe dann abwechselnd die Wölfe benutzt, das Fleisch und den jeweils anderen Wolf in der TK zwischengelagert und immer wieder ein wenig Gewolftes und einigen „Schleim“ produziert und so nach insgesamt 6 Stunden 2kg Fleisch klein bekommen.
Meine Fehler waren vermutlich:
Fleisch nicht klein genug geschnitten, es waren Würfel von ca. 2,5cm Kantenlänge.
Fleisch nicht angefroren. Eigentlich blöd von mir, denn dass sich gefrorener Speck leichter schneiden lässt, wusste ich schon vorher. Ein gutes Messer (Santoku) habe ich.
Was meint Ihr, waren das die entscheidenden Fehler? Habe ich noch was falsch gemacht?
2. Füllen
Das zweite Problem hatte ich mit dem Wurstfüller. Der fasst ca. 3kg, ich hatte aber nur 2. Diese 2kg habe ich sauber eingefüllt und dabei Lufteinschlüsse vermieden bzw. rausgeknetet. Natürlich war aber noch jede Menge Luft (ca. 1l) im Zylinder des Wurstfüllers, zwischen der Fleisch-Oberkante und dem Deckel. Der Deckel ist übrigens mit Silikon ummantelt und schließt luftdicht am Rand des Zylinders an.
Darm aufgezogen und angefangen zu kurbeln; das klappte ca. einen halben Meter auch ganz ordentlich, bis der Darm sich seiner früheren Verwendung gewahr wurde und er sich mit einem satten Riesenfurz bis zum Anfang der Wurst mit Luft füllte. Der Darm war nun ca. doppelt so breit wie das Wurstbrät darin. Also alles Brät wieder rausgepopelt, den Darm neu aufgezogen und einen zweiten Versuch gestartet. Gleiches Ergebnis. Beim dritten Anlauf habe ich gleich jede zweite Wurst abgedreht, sodass mir ein erneuter eventueller galaktischer Riesenfurz nicht wieder alle Würste aufblasen kann. Das hat dann geklappt.
Was meint Ihr, hätte ich den Wurstfüller komplett füllen müssen?
Lag es überhaupt an der Luft, die zwischen Brät und Deckel im Füller eingeschlossen war - oder hatte ich doch Lufteinschlüsse im Brät selber?
Funktioniert so ein Wurstfüller, wie ich ihn verwende, nur, wenn er randvoll ist?
Was sonst könnte der Fehler sein?
Im Ergebnis bekamen die Kinder dann Fertigpizza, meine Frau hat sich brav ihre Mitternachtswurst abgeholt und ich habe noch lange mit entsprechender Laune die Küche sauber gemacht. Immerhin: geschmeckt hat´s super und ich würde gerne nochmal Bratwurst machen. Dann aber bitte mit weniger Pannen.
Viele Grüße, Henning