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Die erste Wurst und Anfängerfehler

hyper472

Militanter Veganer
5+ Jahre im GSV
Hallo zusammen,

nach langer Zeit des passiven Mitlesen habe ich nun mein erstes grillsportliches Problem:

Anfang der Woche machte ich mich frohen Mutes daran, meine erste Bratwurst herzustellen. Dazu habe ich mir ordentliches Fleisch bei einem Online-Versender südlich von Nürnberg abgeholt, kaltgestellt und Gewürze und Geräte bereitgestellt.

1. Wolfen
Das erste Problem hatte ich beim Wolfen. Ein paar Fleischbröckchen konnte ich gut durchdrehen, dann war trotz aller Kurbelei Stillstand - es kam nichts mehr vorne raus. Und - beeindruckend, was alles schiefgehen kann! - nach einigen weiteren Umdrehungen kam grauer Fleisch-Schleim entgegen der Laufrichtung der Transportspule wieder im Trichter an.
Ich habe das auf ein zu stumpfes Messer meines Flohmarkt-Fleischwolfes (Jupiter, Größe 5, Lochgröße 4,5) geschoben und es geschliffen. Keine Besserung. Also habe ich mir rasch einen neuen Wolf besorgt (NoName, ebenfalls mit Handkurbel, 10,- €, einen anderen hatten sie nicht) mit Lochgröße 2 oder 3 - keine Besserung, auch hier kam mir der graue Schleim entgegen.
Ich habe dann abwechselnd die Wölfe benutzt, das Fleisch und den jeweils anderen Wolf in der TK zwischengelagert und immer wieder ein wenig Gewolftes und einigen „Schleim“ produziert und so nach insgesamt 6 Stunden 2kg Fleisch klein bekommen.
Meine Fehler waren vermutlich:
Fleisch nicht klein genug geschnitten, es waren Würfel von ca. 2,5cm Kantenlänge.
Fleisch nicht angefroren. Eigentlich blöd von mir, denn dass sich gefrorener Speck leichter schneiden lässt, wusste ich schon vorher. Ein gutes Messer (Santoku) habe ich.
Was meint Ihr, waren das die entscheidenden Fehler? Habe ich noch was falsch gemacht?

2. Füllen
Das zweite Problem hatte ich mit dem Wurstfüller. Der fasst ca. 3kg, ich hatte aber nur 2. Diese 2kg habe ich sauber eingefüllt und dabei Lufteinschlüsse vermieden bzw. rausgeknetet. Natürlich war aber noch jede Menge Luft (ca. 1l) im Zylinder des Wurstfüllers, zwischen der Fleisch-Oberkante und dem Deckel. Der Deckel ist übrigens mit Silikon ummantelt und schließt luftdicht am Rand des Zylinders an.
Darm aufgezogen und angefangen zu kurbeln; das klappte ca. einen halben Meter auch ganz ordentlich, bis der Darm sich seiner früheren Verwendung gewahr wurde und er sich mit einem satten Riesenfurz bis zum Anfang der Wurst mit Luft füllte. Der Darm war nun ca. doppelt so breit wie das Wurstbrät darin. Also alles Brät wieder rausgepopelt, den Darm neu aufgezogen und einen zweiten Versuch gestartet. Gleiches Ergebnis. Beim dritten Anlauf habe ich gleich jede zweite Wurst abgedreht, sodass mir ein erneuter eventueller galaktischer Riesenfurz nicht wieder alle Würste aufblasen kann. Das hat dann geklappt.
Was meint Ihr, hätte ich den Wurstfüller komplett füllen müssen?
Lag es überhaupt an der Luft, die zwischen Brät und Deckel im Füller eingeschlossen war - oder hatte ich doch Lufteinschlüsse im Brät selber?
Funktioniert so ein Wurstfüller, wie ich ihn verwende, nur, wenn er randvoll ist?
Was sonst könnte der Fehler sein?

Im Ergebnis bekamen die Kinder dann Fertigpizza, meine Frau hat sich brav ihre Mitternachtswurst abgeholt und ich habe noch lange mit entsprechender Laune die Küche sauber gemacht. Immerhin: geschmeckt hat´s super und ich würde gerne nochmal Bratwurst machen. Dann aber bitte mit weniger Pannen.

Viele Grüße, Henning
 
Wenn Deine blumige Beschreibung durch einige Bilder belegt worden wäre, wäre eine Fehleranalyse einfacher. Ich habe einen chinesischen Beeketal-Nachbau mit 3l Inhalt. Der ist nicht immer voll. Inzwischen werfe ich das Hack aber auch mit voller Kraft rein und stopfe es mit der Faust noch fest. Solche "Riesenfurze" hatte ich nie. Was Dein Wolf für ein Problem hatte, kann ich nicht sagen, könnte mir aber ein Temperaturproblem und zu große Stücke vorstellen. Einfach den nächsten Versuch starten.
 
Was den grauen Schleim beim wolfen anbelangt: keine Ahnung, noch nie gehört.

Beim zweiten Problem hätte ich eine Idee... verfügt dein Wurstfüller über eine Entlüftungsschraube am Deckel? Bei meinem Beeketal ist ein Ventil eingebaut, das dafür sorgt dass überschüssige Luft entweichen kann. Wenn so ein Teil eingebaut ist, war es vielleicht zugedreht.

Auch hier von mir: Bilder wären extrem hilfreich.
 
Richtig geil erzählt:thumb1:

Ich hab letztes Wochenende auch das erste mal richtig gewurstet. Habe mir allerdings nach viel Leserei hier im Forum den 5l Beeketal bestellt und diese Entscheidung nicht bereut > an der Technik muss ich allerdings noch arbeiten >Fotos folgen:grin:
 
Das erste Problem hatte ich beim Wolfen. Ein paar Fleischbröckchen konnte ich gut durchdrehen, dann war trotz aller Kurbelei Stillstand
Inwiefern kam vorne nichts mehr raus, nur noch Gematsche oder stillstand. Was für Fleisch hast du verwendet
Ich habe das auf ein zu stumpfes Messer meines Flohmarkt-Fleischwolfes (Jupiter, Größe 5, Lochgröße 4,5) geschoben und es geschliffen.
Sag jetzt bitte nicht du hast es über Schmiergelpapier gezogen.
Ich habe dann abwechselnd die Wölfe benutzt, das Fleisch und den jeweils anderen Wolf in der TK zwischengelagert
Soviel Wärme kannst mit dem Handkurbler gar nicht erzeugen das sich das Eiweiß denaturiert.

Der fasst ca. 3kg, ich hatte aber nur 2. Diese 2kg habe ich sauber eingefüllt und dabei Lufteinschlüsse vermieden bzw. rausgeknetet
Das ist mir unklar, mach Tennisball große Kugeln und drücke die in den Füller.
as klappte ca. einen halben Meter auch ganz ordentlich, bis der Darm sich seiner früheren Verwendung gewahr wurde und er sich mit einem satten Riesenfurz bis zum Anfang der Wurst mit Luft füllte
Tja da hattest du ein fettes Luftloch gehabt. ich denke, dir fehlt an deinem Füller ein Entlüftungsventil.
Was meint Ihr, hätte ich den Wurstfüller komplett füllen müssen?
Nein
Lag es überhaupt an der Luft, die zwischen Brät und Deckel im Füller eingeschlossen war - oder hatte ich doch Lufteinschlüsse im Brät selber?
Ich denke eine kombi aus beiden
Funktioniert so ein Wurstfüller, wie ich ihn verwende, nur, wenn er randvoll ist?
Dazu müssen wir wissen was du für einen Füller hast.
 
zum Wolfen:

kann es sein, dass die Messerscheibe falsch herum eingesetzt war?
Die Schneidseite muss an der Lochscheibe anliegen.

Ich hätte sonst keine Erklärung, warum gleich zwei Fleischwölfe nicht funktionieren.
 
zum Wolfen:

kann es sein, dass die Messerscheibe falsch herum eingesetzt war?
Die Schneidseite muss an der Lochscheibe anliegen.

Ich hätte sonst keine Erklärung, warum gleich zwei Fleischwölfe nicht funktionieren.

Wahrscheinlich weil beide nix taugen und nur für Plätzchen zu gebrauchen sind
 
Danke für Eure Ideen!
Ich gehe mal von unten nach oben vor:
gut möglich, dass die Messer nichts taugen. Richtig rum waren sie.
Einen Link auf meinen Füller habe ich in der Ausgangsfrage gesetzt. Meiner ist von Thomas Phillipps, eine Menge von scheinbar baugleichen Modellen gibt es für 40 bis 60€ am Fluss.
Ein Entlüftungsventil fehlt, da ist keines im Deckel. Ich steche jetzt kleine Löcher in das Silikon, vielleicht hilft das zum Entlüften. Schlimmstenfalls klebe ich sie wieder zu.
Vorne kam fast nichts mehr raus, das meiste wurstelte sich um das Gewinde zurück in den Trichter. Und geschliffen habe ich das Messer mit einem Schleifstein, nicht mit Schmirgelpapier.
Das Fleisch war Schweinebauch und - Schulter, ohne Schwarte und vom Bio-Metzger.
Ein Foto vom Deckel füge ich an.
Kann mir bitte jemand ein Foto der Entlüftungsschraube / Ventil vom Beeketal hier reinstellen? Vielleicht bringt mich das weiter.

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Viele Grüße, Henning
 

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Danke für Eure Ideen!
Ich gehe mal von unten nach oben vor:
gut möglich, dass die Messer nichts taugen. Richtig rum waren sie.
Einen Link auf meinen Füller habe ich in der Ausgangsfrage gesetzt. Meiner ist von Thomas Phillipps, eine Menge von scheinbar baugleichen Modellen gibt es für 40 bis 60€ am Fluss.
Ein Entlüftungsventil fehlt, da ist keines im Deckel. Ich steche jetzt kleine Löcher in das Silikon, vielleicht hilft das zum Entlüften. Schlimmstenfalls klebe ich sie wieder zu.
Vorne kam fast nichts mehr raus, das meiste wurstelte sich um das Gewinde zurück in den Trichter. Und geschliffen habe ich das Messer mit einem Schleifstein, nicht mit Schmirgelpapier.
Das Fleisch war Schweinebauch und - Schulter, ohne Schwarte und vom Bio-Metzger.
Ein Foto vom Deckel füge ich an.
Kann mir bitte jemand ein Foto der Entlüftungsschraube / Ventil vom Beeketal hier reinstellen? Vielleicht bringt mich das weiter.

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Viele Grüße, Henning

Hi Henning,

Wenn man wolfsätze schleifen will geht das nur mit speziellen Maschinen, da die Scheiben und messer 100% Plan geschliffen sein müssen. Wenn die nicht nahtlos passen werden die Zwischenräume mit sehnen zugesetzt.
 
Hier ist das Teil im Bild zu sehen.

Da zeigt sich wieder: wer billig kauft, kauft zweimal. Vielleicht kannst du mit einem Holzspieß seitlich dafür sorgen dass die Luft entweichen kann.
 
Hi Henning,

Wenn man wolfsätze schleifen will geht das nur mit speziellen Maschinen, da die Scheiben und messer 100% Plan geschliffen sein müssen. Wenn die nicht nahtlos passen werden die Zwischenräume mit sehnen zugesetzt.

OK, dann muss wohl ein neues Messer her.
Spricht eigentlich was dagegen, sich das Fleisch schon beim Metzger wolfen zu lassen?
 
Danke! Und damit lässt du den Deckel ab bis er auf dem Brät aufsitzt und schraubst dann das Ventil zu? Das ließe sich nachrüsten.
Die Idee mit den Holzspießen ist auch nicht schlecht.
Das Ventil bleibt von selbst offen solange Luft im Zylinder ist. Beim Kontakt mit dem Brät geht es automatisch zu.

OK, dann muss wohl ein neues Messer her.
Spricht eigentlich was dagegen, sich das Fleisch schon beim Metzger wolfen zu lassen?
Nein, da spricht nichts dagegen, haben schon andere gemacht.
 
Der Karton im Hintergrund kommt mir sehr bekannt vor ;-)

So einen hatte ich auch KLICK
Beitrag Nr. 19.

Aber meiner hatte ein Ventil oben drauf.
 
Spricht eigentlich was dagegen, sich das Fleisch schon beim Metzger wolfen zu lassen?

Im Prinzip nein, aber spätestens, wenn die Körnung variert werden soll, ist Selbermachen besser. Denn ob der Metzger Dir zuliebe die Lochscheibe des Ladenwolfs wechselt, ist fraglich. Natürlich ist auch die Frische besser, wenn man selbst wolft.
 
1. Wolfen
Das erste Problem hatte ich beim Wolfen. Ein paar Fleischbröckchen konnte ich gut durchdrehen, dann war trotz aller Kurbelei Stillstand - es kam nichts mehr vorne raus. Und - beeindruckend, was alles schiefgehen kann! - nach einigen weiteren Umdrehungen kam grauer Fleisch-Schleim entgegen der Laufrichtung der Transportspule wieder im Trichter an.
Ich habe das auf ein zu stumpfes Messer meines Flohmarkt-Fleischwolfes (Jupiter, Größe 5, Lochgröße 4,5) geschoben und es geschliffen. Keine Besserung. Also habe ich mir rasch einen neuen Wolf besorgt (NoName, ebenfalls mit Handkurbel, 10,- €, einen anderen hatten sie nicht) mit Lochgröße 2 oder 3 - keine Besserung, auch hier kam mir der graue Schleim entgegen.
Ich habe dann abwechselnd die Wölfe benutzt, das Fleisch und den jeweils anderen Wolf in der TK zwischengelagert und immer wieder ein wenig Gewolftes und einigen „Schleim“ produziert und so nach insgesamt 6 Stunden 2kg Fleisch klein bekommen.
Meine Fehler waren vermutlich:
Fleisch nicht klein genug geschnitten, es waren Würfel von ca. 2,5cm Kantenlänge.
Fleisch nicht angefroren. Eigentlich blöd von mir, denn dass sich gefrorener Speck leichter schneiden lässt, wusste ich schon vorher. Ein gutes Messer (Santoku) habe ich.
Was meint Ihr, waren das die entscheidenden Fehler? Habe ich noch was falsch gemacht?

wie soll man eine fehleranalyse ohne fotos machen?
da du meinst das messer richtig herum eingebaut zu haben bleibt nur noch . . . du hast die kurbel verkehrt herum gedreht.
vielleicht kaufst du dir mal einen elektrischen. wenn dann das gewolfte aus der steckdose herauskommt stimmt irgend etwas nicht! :hmmmm:
 
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