Nach mehreren Jahren der rein passiven Mitgliedschaft im Grillsportverein möchte ich mich mit diesem Beitrag endlich auch einmal aktiv zu Wort melden. Ich habe viel gelernt in den letzten Jahren hier über Sportgeräte, Rezepte und Fleischkunde!
Nach mehreren Jahren des Grillens auf dem Holzkohlegrill (Fa. Thüros) und zufriedenstellenden Ergebnissen habe ich vor einigen Jahren aus praktischen Gründen auf einen Gasgrill gewechselt (Weber Q 200). Hiermit war ich bisher immer sehr zufrieden, da indirektes und direktes Grillen wunderbar hierauf funktioniert, inklusive räuchern und auch größeren Dingen wie ein beer butt chicken.
Nach einem Weber Basic Kurs (kann ich nur empfehlen, war einfach toll in HH) hat sich mein Interesse für BBQ noch verstärkt.
Daher reifte die Entscheidung, sich endlich mal an die Königsdisziplin heranzutrauen und ein pulled pork auszuprobieren. Hierfür habe ich tagelang das Forum quer gelesen und dabei auch wichtige Vokabel gelernt (Texas Krücke, Jehova…)
Besonders gespannt war ich, ob mein zurechtgelegter Plan das erwünschte geschmackliche und optische Ergebnis bringt. So, nun aber los…
1. Das Fleisch – besorgt vom heimischen Fleischer (Corts in Bad Schwartau): frisches Nacken von 2.3kg ohne Knochen mit excellenter Maserung. Sah super aus, fairer Preis zu 10 Euro/kg.
2. Am Vortag um 16:00 in Dijon Senf eingerieben und anschließend in magic dust einmassiert (eigene Herstellung)
3. Hiernach ging es in den Kühlschrank für 12 Stunden. Der sich entwickelnde Geruch im Kühlschrank war irre lecker…
4. Ich konnte kaum schlafen, um vier Uhr morgens erwacht ich und holte das Fleisch aus dem Kühlschrank, um es ein wenig an die Umgebungstemperatur gewöhnen zu lassen.
Reichlich Buchenchips und etwas Hickorychips wurden in eine halbe Flasche Jim Beam eingelegt für einen Zeitraum von einer Stunde. (Das darf man gar nicht laut erzählen…) Herrlicher Duft...
5. Punkt 04:45 wurde der Gasgrill gestartet. Kleinste Stufe, frische und volle 11kg Gasflasche. Ein Thermometer in Fleischhöhe positioniert, gehalten von in Alufolie umwickelten Weinkorken, klappte super. Auf den Rost kam der Hitzeschild von Weber. Meines Erachtens eine Grundvoraussetzung für den Q Gasgrill für indirekte Genüsse. Ohne geht das nicht gut..
6. Eine Stunde später im windigen Schneeregen bei -1 Grad Außentemperatur kam das Fleisch auf den Grill (05:45, GT 125°C, KT 7 °C). Endlich! Links und rechts wurden die selbstgebauten Räuchereinheiten positioniert. In einfach umschlagener Alufolie kamen reichlich Holzchips. Von unten mit mehreren Messerspitzen eingestochen und ganz wichtig: nach oben etwas offen lassen. So geht es m. E. am besten auf dem Q. Hierbei entstand nach ca. 30min ein herrlicher Rauch, der ca. zwei Stunden anhielt. Das Funkthermometer ist übrigens von TFA – absolut ausreichend mit gutem Preis-Leistungsverhältnis, mehr brauche ich nicht. Die Reichweite ist top.
7. In den Stunden darauf habe ich den Deckel nicht geöffnet. Mein Plan sah vor, ständige 130°C GT zu halten. Hierfür war bei leichten Plusgraden am Vormittag eine kleine Öffnung des Deckels notwendig mit kleinem Alufolienpäckchen. Klappte 1A.
8. Die Temperatur stieg kontinuierlich an. Ich habe bei 130° GT keine Plateauphase beobachtet, das konnte ich kaum glauben. Nach 4,5 Stunden bei 79° KT wurde das Fleisch in Jehova verpackt (nicht zu eng - ganz wichtig, damit der Saft drinnen bleibt).
9. Nach weiteren anderthalb Stunden (Gesamtzeit 6h) zeigte das Thermometer 92°KT an. Kann das sein? Also raus aus Jejova – wieder auf den Rost und zweimal im halbstündigen Abstand gemoppt. Der Kruste sollte noch fester und etwas dunkler werden. Als Mopsauce fiel die Wahl auf ein Mischung aus Whiskey, Ahornsirup, Apfelessig sowie BBQ Sauce.
Die KT fiel hierunter kontinuierlich von 92°C auf 85°C in einem Zeitraum von 1,5h (Gesamtzeit 7,5h) Komisch… Das war wohl meine Plateauphase. GT 130°C stabil. Hierbei entstand eine schöne dunkelbraune Kruste, mahagonifarben (…und kein schwarzer Meteorit - das darf und muss nun wirklich nicht sein)
10. Langsam stiegt die KT wieder an. Für die letzte halbe Stunde (14:00, nach gut 8 Stunden Sportzeit) kam das Fleisch nochmalig in Jehova. 14:45 war Schluss, insgesamt 9 Stunden auf dem Grill. Das Fleisch hatte 92° Kerntemperatur erreicht.
11. Für zwei Stunden in Jehova bei 55°C in den Backofen zum Entspannen.
12. Dann wurde gepulled. Mit zwei Gabel fiel das unglaublich saftige Fleisch auseinander. Vom Rauch waren die ersten 1.5cm der Haut dunkelrot geräuchert.
13. Mit Buns aus dem Supermarkt sowie weichen Brötchen vom Bäcker (beides super) wurde das oberleckere Fleisch angerichtet, dazu Krautsalat und scharfe BBQ Sauce.
Alle waren begeistert. Das Fleisch war saftig, geschmacklich eine Offenbarung. Sowohl der Rub, aber auch das Moppen haben sich gelohnt. Der Rauchgeschmack war himmlisch.
Der zeitliche Aufwand war groß, aber nicht riesig. Mit Jehova wurde das Fleisch sicherlich etwas schneller fertig, trocknete nicht aus und war herrlich saftig. Besonders glücklich war ich allerdings über die dunkelbraune Kruste.
Das wird wiederholt liebe Gemeinde!
Nach mehreren Jahren des Grillens auf dem Holzkohlegrill (Fa. Thüros) und zufriedenstellenden Ergebnissen habe ich vor einigen Jahren aus praktischen Gründen auf einen Gasgrill gewechselt (Weber Q 200). Hiermit war ich bisher immer sehr zufrieden, da indirektes und direktes Grillen wunderbar hierauf funktioniert, inklusive räuchern und auch größeren Dingen wie ein beer butt chicken.
Nach einem Weber Basic Kurs (kann ich nur empfehlen, war einfach toll in HH) hat sich mein Interesse für BBQ noch verstärkt.
Daher reifte die Entscheidung, sich endlich mal an die Königsdisziplin heranzutrauen und ein pulled pork auszuprobieren. Hierfür habe ich tagelang das Forum quer gelesen und dabei auch wichtige Vokabel gelernt (Texas Krücke, Jehova…)

Besonders gespannt war ich, ob mein zurechtgelegter Plan das erwünschte geschmackliche und optische Ergebnis bringt. So, nun aber los…
1. Das Fleisch – besorgt vom heimischen Fleischer (Corts in Bad Schwartau): frisches Nacken von 2.3kg ohne Knochen mit excellenter Maserung. Sah super aus, fairer Preis zu 10 Euro/kg.
2. Am Vortag um 16:00 in Dijon Senf eingerieben und anschließend in magic dust einmassiert (eigene Herstellung)
3. Hiernach ging es in den Kühlschrank für 12 Stunden. Der sich entwickelnde Geruch im Kühlschrank war irre lecker…
4. Ich konnte kaum schlafen, um vier Uhr morgens erwacht ich und holte das Fleisch aus dem Kühlschrank, um es ein wenig an die Umgebungstemperatur gewöhnen zu lassen.
Reichlich Buchenchips und etwas Hickorychips wurden in eine halbe Flasche Jim Beam eingelegt für einen Zeitraum von einer Stunde. (Das darf man gar nicht laut erzählen…) Herrlicher Duft...

5. Punkt 04:45 wurde der Gasgrill gestartet. Kleinste Stufe, frische und volle 11kg Gasflasche. Ein Thermometer in Fleischhöhe positioniert, gehalten von in Alufolie umwickelten Weinkorken, klappte super. Auf den Rost kam der Hitzeschild von Weber. Meines Erachtens eine Grundvoraussetzung für den Q Gasgrill für indirekte Genüsse. Ohne geht das nicht gut..
6. Eine Stunde später im windigen Schneeregen bei -1 Grad Außentemperatur kam das Fleisch auf den Grill (05:45, GT 125°C, KT 7 °C). Endlich! Links und rechts wurden die selbstgebauten Räuchereinheiten positioniert. In einfach umschlagener Alufolie kamen reichlich Holzchips. Von unten mit mehreren Messerspitzen eingestochen und ganz wichtig: nach oben etwas offen lassen. So geht es m. E. am besten auf dem Q. Hierbei entstand nach ca. 30min ein herrlicher Rauch, der ca. zwei Stunden anhielt. Das Funkthermometer ist übrigens von TFA – absolut ausreichend mit gutem Preis-Leistungsverhältnis, mehr brauche ich nicht. Die Reichweite ist top.
7. In den Stunden darauf habe ich den Deckel nicht geöffnet. Mein Plan sah vor, ständige 130°C GT zu halten. Hierfür war bei leichten Plusgraden am Vormittag eine kleine Öffnung des Deckels notwendig mit kleinem Alufolienpäckchen. Klappte 1A.
8. Die Temperatur stieg kontinuierlich an. Ich habe bei 130° GT keine Plateauphase beobachtet, das konnte ich kaum glauben. Nach 4,5 Stunden bei 79° KT wurde das Fleisch in Jehova verpackt (nicht zu eng - ganz wichtig, damit der Saft drinnen bleibt).
9. Nach weiteren anderthalb Stunden (Gesamtzeit 6h) zeigte das Thermometer 92°KT an. Kann das sein? Also raus aus Jejova – wieder auf den Rost und zweimal im halbstündigen Abstand gemoppt. Der Kruste sollte noch fester und etwas dunkler werden. Als Mopsauce fiel die Wahl auf ein Mischung aus Whiskey, Ahornsirup, Apfelessig sowie BBQ Sauce.
Die KT fiel hierunter kontinuierlich von 92°C auf 85°C in einem Zeitraum von 1,5h (Gesamtzeit 7,5h) Komisch… Das war wohl meine Plateauphase. GT 130°C stabil. Hierbei entstand eine schöne dunkelbraune Kruste, mahagonifarben (…und kein schwarzer Meteorit - das darf und muss nun wirklich nicht sein)
10. Langsam stiegt die KT wieder an. Für die letzte halbe Stunde (14:00, nach gut 8 Stunden Sportzeit) kam das Fleisch nochmalig in Jehova. 14:45 war Schluss, insgesamt 9 Stunden auf dem Grill. Das Fleisch hatte 92° Kerntemperatur erreicht.
11. Für zwei Stunden in Jehova bei 55°C in den Backofen zum Entspannen.
12. Dann wurde gepulled. Mit zwei Gabel fiel das unglaublich saftige Fleisch auseinander. Vom Rauch waren die ersten 1.5cm der Haut dunkelrot geräuchert.
13. Mit Buns aus dem Supermarkt sowie weichen Brötchen vom Bäcker (beides super) wurde das oberleckere Fleisch angerichtet, dazu Krautsalat und scharfe BBQ Sauce.
Alle waren begeistert. Das Fleisch war saftig, geschmacklich eine Offenbarung. Sowohl der Rub, aber auch das Moppen haben sich gelohnt. Der Rauchgeschmack war himmlisch.
Der zeitliche Aufwand war groß, aber nicht riesig. Mit Jehova wurde das Fleisch sicherlich etwas schneller fertig, trocknete nicht aus und war herrlich saftig. Besonders glücklich war ich allerdings über die dunkelbraune Kruste.
Das wird wiederholt liebe Gemeinde!

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