Hallo liebe Grillsportfreunde,
der Tandur im Bierfass ist nicht neu, und es gibt auch schon ein oder zwei Threads zu diesem Thema. Ich habe mich bei dem Nachbau ganz eng an die bereits existierenden Projekte gehalten. Da ich aber doch das ein oder andere abgewandelt habe, habe ich mich entschlossen mal ein paar Bilder mit meinen Erläuterungen hochzuladen.
Viel Spass, und vielleicht motiviere ich ja auch ein bisschen das Ding nachzubauen.
So, das sind die Zutaten:
Ein Bierfass (50 Liter) aus Edelstahl von eBay (36 EUR), Ein Blumentopf von OBI für 30 EUR (Pflanztopf Maestro aus Ton / Durchmesser 35 cm / 11 Kilo), Schamotteplatten, Schamottemörtel und Vermicullite aus dem Terrarienbedarf.
Als erstes habe ich das Fass aufgetrennt. Ich habe die Schneidelinie mit Malerkrepp markiert und unterhalb des Klebebandes geschnitten, damit ich die beiden Hälften später ineinander stecken kann.
Ich habe eine sehr dünne Trennscheibe für Edelstahl genommen. Der Schnitt war wie gemalt.
so, nun gibt es kein zurück mehr.
die Ränder habe ich etwas entgratet, sodass sich später niemand schneiden kann.
dann habe ich kleine Schlitze in dass untere Fassteil geschnitten, sodass ich die beiden Teile ineinander stecken kann. Das hat aus meiner Sicht den Vorteil, dass ich einfach die beiden Teile zusammen nieten kann. Bei den Projekten, die ich im Internet gesehen habe, wurden recht aufwendig Halterungen angeschweißt oder geschraubt. Das spare ich mir hier. Zumal Schweißen auch nicht jedermanns Sache ist. Mehr dazu später.
Nun kommt erst einmal der Topf. Er hat eine sehr schöne Form um darin auch Naanbrot zu backen.
Nun den Boden rausflexen. In anderen Threads habe ich gesehen, dass der ganze Pott unten seitlich abgeschnitten wurde. Dies habe ich anders gemacht, da ich den Raum nicht verschenken wollte.
so, jetzt habe ich nur noch den Rand schön glattgeschmirgelt.
Nun zu den Schamottesteinen. Jetzt habe ich die größere Seite des Topfes auf den unteren Schamotteplatten abgezeichnet.
und ausgeschnitten. Hier brauchte ich die größere Flex, da die kleinere nicht ganz durchging.
dann habe ich Riegel für den Feuerraum ausgeschnitten,
und probeweise eingesetzt.
dann den Topf testweise eingesetzt, um die Höhe des Gesamtaufbaus zu ermitteln. Danach bemisst sich die Öffnung im Deckel.
nun habe ich den Deckelausschnitt angezeichnet.
und mit der Stichsäge ausgesägt. Das Kostet ca. zwei Blätter für Stahl, aber sägt exzellent. Die Dremellösungen erschienen mir zum Teil etwas "eckig".
Um überhaupt erst einmal ins Metall zu kommen, habe ich einen kleinen Schnitt geflext. Das ist aber nicht schlimm, da an dieser Stelle später die Aussparung für die Spieße entsteht.
nun geht es an die Feuerraumklappe, die extrem wichtig ist, da ansonsten die Kohlen ausgehen. Erneut kam die kleine Flex mit dünner Scheibe zum Einsatz.
Die Klappe habe ich genietet. Die Nieten dürfen zwar nicht direkt in der Glut liegen, das tun sie aber auch nicht, denn wenn ich den Tandur im Betrieb habe, ist die Klappe so oder so auf. Da schmilzt dann nichts.
so, und nun noch die Klappe einbauen. Auf einen Schließmechanismus habe ich (vorerst) verzichtet, da ich glaube, das ich den gar nicht brauche. Die Klappe bleibt auch von alleine in der "Geschlossenstellung" stehen.
Testweise habe ich noch einmal alles zusammengesteckt. Um die untere Topfkante vor Hitze zu schützen, habe ich eine kleine Brücke aus einem Schamottestein rund ausgeschnitten.
jetzt geht es daran den Feuerraum zu mauern. Unten habe ich den Raum mit Vermicullite aufgefüllt, und darauf die unterste lange Schamotteplatten gelegt. Die Riegel und die kleine Brücke habe ich dann mit feuerfestem Mörtel gemauert. Ein ganz schöner Schmierkram.
aber wenn man alles mit einem feuchten Lappen ausgewischt hat, dann sieht es schon richtig gut aus.
leider war das Fass am Griff eingerissen. Daher musste ich noch den Griff schweißen.
das sieht erstmal gruselig aus, aber auf den späteren Aufnahmen kann man sehen, das es doch ganz gut geworden ist.
jetzt kommt der Zusammenbau. Topf rein, Vermicullite rein, Deckel drauf und fertig.
Die Jehova dient dazu, dass man mit dem Vermicullite über den Rand hinaus anfüllen kann. Temperaturseitig sollte es hier keine Probleme geben (und wenn schon).
nun noch alle schön zusammen fummeln.
und FERTIG!!!
Was kommt jetzt? Richtig: Feuer!!
macht es aber nicht so heiß wie ich, da in meinem Übermut gleich der Topf gesprungen ist. Das ist aus meiner Sicht auch nicht schlimm und wäre wahrscheinlich so oder so passiert. Da das vermicullite den Topf nach Innen hin stabilisiert, fällt nichts zusammen.
Da ich am Tag der Fertigstellung noch keine Spieße und kein Fleisch hatte, habe ich es schon einmal mit Stockbrot (für die lieben kleinen) probiert. Funktioniert.
nun geht es aber mal langsam in die Betriebsphase. Bevor man einen Tandur aber richtig benutzen kann, müssen die Wände behandelt werden. Und das mit Oger-Rotze. Nein, es sind zwei Hände voll frischer Spinatblätter, ein Glas Buttermilch, ein Glas umraffinierter Zucker und ein Glas Meersalz.
die Pampe wird dann gleichmäßig aufgetragen. Und dann erst trocknen lassen, bevor man richtig einheizt.
Jetzt nur noch ein paar Spieße basteln. Diese sind aus Edelstahl und haben Feilenhefte bekommen. Weil es schön aussieht und sich gut handhaben lässt. Edelstahlstange für 12 EUR den Meter bei OBI und die Griffe für 2,50 EUR.
Für das Brot braucht man noch Haken und Schaber. Also den heimischen Kamin angeschmissen und geschmiedet.
ordentlich plattklopfen
und schmirgeln. Bin vom Ergebnis begeistert (Für einen Schreibtischtäter)....
In Foren wird immer gefragt: Haste denn schon mal was damit gemacht? Na sichi... Tandoori-Chicken.
Ich will mich ja nicht loben, aber es war schon irgendwie lecker...
Guten Appetit.
der Tandur im Bierfass ist nicht neu, und es gibt auch schon ein oder zwei Threads zu diesem Thema. Ich habe mich bei dem Nachbau ganz eng an die bereits existierenden Projekte gehalten. Da ich aber doch das ein oder andere abgewandelt habe, habe ich mich entschlossen mal ein paar Bilder mit meinen Erläuterungen hochzuladen.
Viel Spass, und vielleicht motiviere ich ja auch ein bisschen das Ding nachzubauen.
So, das sind die Zutaten:
Ein Bierfass (50 Liter) aus Edelstahl von eBay (36 EUR), Ein Blumentopf von OBI für 30 EUR (Pflanztopf Maestro aus Ton / Durchmesser 35 cm / 11 Kilo), Schamotteplatten, Schamottemörtel und Vermicullite aus dem Terrarienbedarf.
Als erstes habe ich das Fass aufgetrennt. Ich habe die Schneidelinie mit Malerkrepp markiert und unterhalb des Klebebandes geschnitten, damit ich die beiden Hälften später ineinander stecken kann.
Ich habe eine sehr dünne Trennscheibe für Edelstahl genommen. Der Schnitt war wie gemalt.
so, nun gibt es kein zurück mehr.
die Ränder habe ich etwas entgratet, sodass sich später niemand schneiden kann.
dann habe ich kleine Schlitze in dass untere Fassteil geschnitten, sodass ich die beiden Teile ineinander stecken kann. Das hat aus meiner Sicht den Vorteil, dass ich einfach die beiden Teile zusammen nieten kann. Bei den Projekten, die ich im Internet gesehen habe, wurden recht aufwendig Halterungen angeschweißt oder geschraubt. Das spare ich mir hier. Zumal Schweißen auch nicht jedermanns Sache ist. Mehr dazu später.
Nun kommt erst einmal der Topf. Er hat eine sehr schöne Form um darin auch Naanbrot zu backen.
Nun den Boden rausflexen. In anderen Threads habe ich gesehen, dass der ganze Pott unten seitlich abgeschnitten wurde. Dies habe ich anders gemacht, da ich den Raum nicht verschenken wollte.
so, jetzt habe ich nur noch den Rand schön glattgeschmirgelt.
Nun zu den Schamottesteinen. Jetzt habe ich die größere Seite des Topfes auf den unteren Schamotteplatten abgezeichnet.
und ausgeschnitten. Hier brauchte ich die größere Flex, da die kleinere nicht ganz durchging.
dann habe ich Riegel für den Feuerraum ausgeschnitten,
und probeweise eingesetzt.
dann den Topf testweise eingesetzt, um die Höhe des Gesamtaufbaus zu ermitteln. Danach bemisst sich die Öffnung im Deckel.
nun habe ich den Deckelausschnitt angezeichnet.
und mit der Stichsäge ausgesägt. Das Kostet ca. zwei Blätter für Stahl, aber sägt exzellent. Die Dremellösungen erschienen mir zum Teil etwas "eckig".
Um überhaupt erst einmal ins Metall zu kommen, habe ich einen kleinen Schnitt geflext. Das ist aber nicht schlimm, da an dieser Stelle später die Aussparung für die Spieße entsteht.
nun geht es an die Feuerraumklappe, die extrem wichtig ist, da ansonsten die Kohlen ausgehen. Erneut kam die kleine Flex mit dünner Scheibe zum Einsatz.
Die Klappe habe ich genietet. Die Nieten dürfen zwar nicht direkt in der Glut liegen, das tun sie aber auch nicht, denn wenn ich den Tandur im Betrieb habe, ist die Klappe so oder so auf. Da schmilzt dann nichts.
so, und nun noch die Klappe einbauen. Auf einen Schließmechanismus habe ich (vorerst) verzichtet, da ich glaube, das ich den gar nicht brauche. Die Klappe bleibt auch von alleine in der "Geschlossenstellung" stehen.
Testweise habe ich noch einmal alles zusammengesteckt. Um die untere Topfkante vor Hitze zu schützen, habe ich eine kleine Brücke aus einem Schamottestein rund ausgeschnitten.
jetzt geht es daran den Feuerraum zu mauern. Unten habe ich den Raum mit Vermicullite aufgefüllt, und darauf die unterste lange Schamotteplatten gelegt. Die Riegel und die kleine Brücke habe ich dann mit feuerfestem Mörtel gemauert. Ein ganz schöner Schmierkram.
aber wenn man alles mit einem feuchten Lappen ausgewischt hat, dann sieht es schon richtig gut aus.
leider war das Fass am Griff eingerissen. Daher musste ich noch den Griff schweißen.
das sieht erstmal gruselig aus, aber auf den späteren Aufnahmen kann man sehen, das es doch ganz gut geworden ist.
jetzt kommt der Zusammenbau. Topf rein, Vermicullite rein, Deckel drauf und fertig.

Die Jehova dient dazu, dass man mit dem Vermicullite über den Rand hinaus anfüllen kann. Temperaturseitig sollte es hier keine Probleme geben (und wenn schon).
nun noch alle schön zusammen fummeln.
und FERTIG!!!
Was kommt jetzt? Richtig: Feuer!!
macht es aber nicht so heiß wie ich, da in meinem Übermut gleich der Topf gesprungen ist. Das ist aus meiner Sicht auch nicht schlimm und wäre wahrscheinlich so oder so passiert. Da das vermicullite den Topf nach Innen hin stabilisiert, fällt nichts zusammen.
Da ich am Tag der Fertigstellung noch keine Spieße und kein Fleisch hatte, habe ich es schon einmal mit Stockbrot (für die lieben kleinen) probiert. Funktioniert.
nun geht es aber mal langsam in die Betriebsphase. Bevor man einen Tandur aber richtig benutzen kann, müssen die Wände behandelt werden. Und das mit Oger-Rotze. Nein, es sind zwei Hände voll frischer Spinatblätter, ein Glas Buttermilch, ein Glas umraffinierter Zucker und ein Glas Meersalz.
die Pampe wird dann gleichmäßig aufgetragen. Und dann erst trocknen lassen, bevor man richtig einheizt.
Jetzt nur noch ein paar Spieße basteln. Diese sind aus Edelstahl und haben Feilenhefte bekommen. Weil es schön aussieht und sich gut handhaben lässt. Edelstahlstange für 12 EUR den Meter bei OBI und die Griffe für 2,50 EUR.
Für das Brot braucht man noch Haken und Schaber. Also den heimischen Kamin angeschmissen und geschmiedet.
ordentlich plattklopfen
und schmirgeln. Bin vom Ergebnis begeistert (Für einen Schreibtischtäter)....
In Foren wird immer gefragt: Haste denn schon mal was damit gemacht? Na sichi... Tandoori-Chicken.
Ich will mich ja nicht loben, aber es war schon irgendwie lecker...

Guten Appetit.
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