Ich nenne mal ein paar Gründe - eigene Erfahrung - wieso ich gegen Jiffys bin:
1.) Torf hat schon kaum Nährstoffe, Kokos eher überhaupt keine. Darin kann man vlt. Kakteen oder Palmen ansetzen, aber nährstoffhungrige Paprika, Tomaten, Chilis... nein. Selbst die kleinen Pflanzen werden nach einer Weile gelb.
2.) Um die Jiffys herum befindet sich ein Netz, das die Teile zusammenhält. Da kommt keine Wurzel durch. Vor dem Umpflanzen muß man dieses Netz erst mühevoll entfernen, dabei fällt oft der ganze Ballen auseinander und die Wurzeln können beschädigt werden.
3.) Die nötige Keimfeuchtigkeit kann nicht kontrolliert werden, da die Dinger sich vollsaugen und genauso schnell wieder austrocknen. Bei Chilis kommt es wesentlich auf konstante Temperatur und Feuchte an, um erfolgreich zu keimen.
4.) Das Jiffysubstrat ist zu weich, sodass die Keimlinge oft ihre Samenhülle nicht abstreifen. Die Keimblätter können sich nicht entfalten und die Pflanze stranguliert sich selber oder der Kopf schimmelt, nachdem sie an der Luft ist.
5.) Der "Jiffyballen" muß komplett verpflanzt werden und zersetzt sich in der Erde nicht oder schlecht, dadurch behindert er das Wurzelwachstum. Ich habe im Herbst schon Pflanzen ausgemacht, da hing der Ballen noch komplett am Stamm...
Mir persönlich reicht das an schlechten Erfahrungen. Nachdem ich es hier gesehen und ausprobiert habe, rate ich unbedingt zur Methode von Cruiser. Alternativ in feuchtem Küchenkrepp warm vorkeimen (dauert so 4 Tage) und dann direkt in gute Anzuchterde geben - so geht nichts schief. Was da nicht keimt, war von Natur aus nicht keimfähig.
EDIT: Wer eigene Erdballen zur Anzucht verwenden will, kann sich eine Erdtopfpresse besorgen:
Da kommt dann gleich die bevorzugte Erdmischung rein und es braucht diesen Jiffykäse nicht. So machen es professionelle Züchter auch.
Jeanette Hlzl's homepage: Biogrtnerei: die Erdtopfpresse