Mein Schwiegersohn hat mir am Freitag zwei Wagyu-Steaks geschenkt, die er beim örtlichen MdV bekommen hat. Auch mein Nachbar @Spätzünder bezieht dort sein Fleisch...
Da wohl noch nicht alle so ein Stück Fleisch zubereitet haben oder zubereiten werden, wird dieser Bericht etwas länger. Auch sind es ein paar mehr Bilder...
Mein Schwiegersohn hat sich einen ausführlichen und bebilderten Bericht zur Zubereitung und ein Fazit gewünscht - voila, hier ist er; das Fazit findet Ihr natürlich erst am Schluss:
Die beiden Stücke in der Verpackung
Hier das Etikett. Es handelte sich um gefrorene Ware, daher war auch keine große Zeit für die Menuplanung verfügbar.
Heute habe ich dann die Badewanne vorbereitet und beide Stücke ausgepackt. Hier das größere
Und das zweite
Wie @schweinemami in einem anderen Thread bemerkte: "Sieht aus wie Mangalitza!"... Nochmals beide Stücke in trauter Zweisamkeit
Da ich noch nie Wagyu gegessen habe (ich glaube, ich hatte mal einen Burger aus Wagyu, der ist mir aber nicht "in Erinnerung" geblieben...), sollte das Fleisch ohne irgendwelche Aromen zubereitet werden - eben Fleischgeschmack (oder auch nicht) pur! Nach dem vakumieren war klar, dass das Fleisch nicht nur aus Fett besteht
Diesem Beitrag aus dem Netz habe ich die Zeit (2 Stunden) und die Temperatur (54,5°C) entnommen. Sinniger Weise werden dort auch Bohnen zum Fleisch serviert... Also den Chef vorgeheizt und die Zeit programmiert
Nachdem die zwei Stunden fast herum waren, sah es im Bad bzw. im Beutel so aus
Während dessen habe ich Kartoffeln gekocht (es gab einfach eine Pellkartoffel zu dem Fleisch) und die Bohnen für die Bohnen-Bacon-Päckchen kurz angekocht. Dann die Bohnen mit Bohnenkraut und etwas Pfeffer gewürzt und in Bacon gewickelt. Dann ab in die Pfanne und den Bacon etwas aufknuspern
Jetzt ist es an der Zeit, die Steaks auszupacken, die insgesamt ca. 2 Stunden und 20 Minuten im Bad waren. Nicht viel Saft im Beutel...
Der Saft wurde in ein kleines Schälchen abgegossen
Das ist etwa ein Fingerhut voll, aber mit Fettaugen
Das Fleisch wurde abgetrocknet und sieht eigentlich aus "wie immer", also eine recht unansehnliche Farbe
Nun ging es in die heiße Pfanne, die mit etwas Butterschmalz "gleifähig" gemacht wurde
Angesichts der Marmorierung wollte ich eigentlich auf eine Fettzugabe verzichten, hatte aber Bedenken, dass mir das Fleisch irgendwie misslingt... Beide Steaks wurden für etwa 90 Sekunden je Seite in der Pfanne gelassen. Tellerbild 1
Tellerbild 2
Dann wurden die Kartoffeln und die Bohnenpäckchen dazu gelegt und es ging an die Verkostung. Anschnitt (noch ohne Gewürze)
Nach einigen Bissen habe ich dann Maldon Salzflocken und Piper superare vom @Spiccy dazu gegeben und erst einmal den Teller geleert
Fazit:
Für mich (und für meine GöGa) war es ein Genuss! Ein Gaumengefühl (aka "Mouthfeeling"), dass ich so noch nicht gespürt habe. Durch die große Menge eingelagertes Fetts schmilzt das "Fleisch" im Mund und hat kaum noch Biss. (BTW: aufgrund des hohen Anteils an eingelagertem Fett würde ich auch davon abraten, Wagyu zu grillen - das könnte "In die Hose" gehen...)
Ich hatte bereits beim auspacken ein Stück roh probiert (so zu sagen Carpaccio...) und festgestellt, dass das Fleisch auch direkt aus dem 0°C-Fach des Kühlschranks auf der Zunge zergeht. Alfons Schubeck sagt mal: "Das ist nix für die Filet-Lutscher", als er ein Stück Rindfleisch (ich weiß nicht mehr, welches Stück) zubereitet hat. Dieses Fleisch ist definitiv für die Filet-Lutscher, wenn...
Ja, wenn es nicht so "fettig" wäre. Wobei das Fett in diesem Fall nicht negativ aufgefallen ist, sondern wir beide nach dem Verzehr der beiden Stücke Fleisch einfach "pappsatt" waren ( GöGa sagte: "Jetzt brauche ich einen Fernet!"). Für uns hätte definitiv ein Steak gereicht!
Einen ausgeprägten "Geschmack" (im Sinne von "Fleischgeschmack") hatte das Fleisch nicht! Also nicht so "süßlich" wie US-Beef oder "kernig" wie ein alter Bio-Ochse. Es fasziniert mehr dieses zarte schmelzen auf der Zunge. Und natürlich war im Hinterkopf immer: "Du haust dir gerade ein Steak rein, für dessen Preis andere Leute den ganzen Monat einkaufen gehen müssen...".
Ich bin daher in meinem Fazit gespalten! Geschmack vs. Preis. Wobei ich davon ausgehe, dass Wagyu-Rinder unter Bedingungen gehalten werden, von den das deutsche "Angebostrind" aka "Jungbulle" nur träumen kann.
Daher empfehle ich jedem, der sich so ein Stück Fleisch "leisten" kann, es zu probieren. Aber bitte nicht enttäuscht sein! Es ist letztlich nur ein sehr teures Vergnügen und muss nicht jedem "schmecken"!
So, es darf auf mich eingeschlagen werden, wenn ich es in Euren Augen "vermasselt" habe, oder Ihr anderer Meinung seid.
Ansonsten: Danke für's lesen!
Gruß
Balkonglut
Da wohl noch nicht alle so ein Stück Fleisch zubereitet haben oder zubereiten werden, wird dieser Bericht etwas länger. Auch sind es ein paar mehr Bilder...
Mein Schwiegersohn hat sich einen ausführlichen und bebilderten Bericht zur Zubereitung und ein Fazit gewünscht - voila, hier ist er; das Fazit findet Ihr natürlich erst am Schluss:
Die beiden Stücke in der Verpackung
Hier das Etikett. Es handelte sich um gefrorene Ware, daher war auch keine große Zeit für die Menuplanung verfügbar.
Heute habe ich dann die Badewanne vorbereitet und beide Stücke ausgepackt. Hier das größere
Und das zweite
Wie @schweinemami in einem anderen Thread bemerkte: "Sieht aus wie Mangalitza!"... Nochmals beide Stücke in trauter Zweisamkeit
Da ich noch nie Wagyu gegessen habe (ich glaube, ich hatte mal einen Burger aus Wagyu, der ist mir aber nicht "in Erinnerung" geblieben...), sollte das Fleisch ohne irgendwelche Aromen zubereitet werden - eben Fleischgeschmack (oder auch nicht) pur! Nach dem vakumieren war klar, dass das Fleisch nicht nur aus Fett besteht
Diesem Beitrag aus dem Netz habe ich die Zeit (2 Stunden) und die Temperatur (54,5°C) entnommen. Sinniger Weise werden dort auch Bohnen zum Fleisch serviert... Also den Chef vorgeheizt und die Zeit programmiert
Nachdem die zwei Stunden fast herum waren, sah es im Bad bzw. im Beutel so aus
Während dessen habe ich Kartoffeln gekocht (es gab einfach eine Pellkartoffel zu dem Fleisch) und die Bohnen für die Bohnen-Bacon-Päckchen kurz angekocht. Dann die Bohnen mit Bohnenkraut und etwas Pfeffer gewürzt und in Bacon gewickelt. Dann ab in die Pfanne und den Bacon etwas aufknuspern
Jetzt ist es an der Zeit, die Steaks auszupacken, die insgesamt ca. 2 Stunden und 20 Minuten im Bad waren. Nicht viel Saft im Beutel...
Der Saft wurde in ein kleines Schälchen abgegossen
Das ist etwa ein Fingerhut voll, aber mit Fettaugen
Das Fleisch wurde abgetrocknet und sieht eigentlich aus "wie immer", also eine recht unansehnliche Farbe
Nun ging es in die heiße Pfanne, die mit etwas Butterschmalz "gleifähig" gemacht wurde
Angesichts der Marmorierung wollte ich eigentlich auf eine Fettzugabe verzichten, hatte aber Bedenken, dass mir das Fleisch irgendwie misslingt... Beide Steaks wurden für etwa 90 Sekunden je Seite in der Pfanne gelassen. Tellerbild 1
Tellerbild 2
Dann wurden die Kartoffeln und die Bohnenpäckchen dazu gelegt und es ging an die Verkostung. Anschnitt (noch ohne Gewürze)
Nach einigen Bissen habe ich dann Maldon Salzflocken und Piper superare vom @Spiccy dazu gegeben und erst einmal den Teller geleert
Fazit:
Für mich (und für meine GöGa) war es ein Genuss! Ein Gaumengefühl (aka "Mouthfeeling"), dass ich so noch nicht gespürt habe. Durch die große Menge eingelagertes Fetts schmilzt das "Fleisch" im Mund und hat kaum noch Biss. (BTW: aufgrund des hohen Anteils an eingelagertem Fett würde ich auch davon abraten, Wagyu zu grillen - das könnte "In die Hose" gehen...)
Ich hatte bereits beim auspacken ein Stück roh probiert (so zu sagen Carpaccio...) und festgestellt, dass das Fleisch auch direkt aus dem 0°C-Fach des Kühlschranks auf der Zunge zergeht. Alfons Schubeck sagt mal: "Das ist nix für die Filet-Lutscher", als er ein Stück Rindfleisch (ich weiß nicht mehr, welches Stück) zubereitet hat. Dieses Fleisch ist definitiv für die Filet-Lutscher, wenn...
Ja, wenn es nicht so "fettig" wäre. Wobei das Fett in diesem Fall nicht negativ aufgefallen ist, sondern wir beide nach dem Verzehr der beiden Stücke Fleisch einfach "pappsatt" waren ( GöGa sagte: "Jetzt brauche ich einen Fernet!"). Für uns hätte definitiv ein Steak gereicht!
Einen ausgeprägten "Geschmack" (im Sinne von "Fleischgeschmack") hatte das Fleisch nicht! Also nicht so "süßlich" wie US-Beef oder "kernig" wie ein alter Bio-Ochse. Es fasziniert mehr dieses zarte schmelzen auf der Zunge. Und natürlich war im Hinterkopf immer: "Du haust dir gerade ein Steak rein, für dessen Preis andere Leute den ganzen Monat einkaufen gehen müssen...".
Ich bin daher in meinem Fazit gespalten! Geschmack vs. Preis. Wobei ich davon ausgehe, dass Wagyu-Rinder unter Bedingungen gehalten werden, von den das deutsche "Angebostrind" aka "Jungbulle" nur träumen kann.
Daher empfehle ich jedem, der sich so ein Stück Fleisch "leisten" kann, es zu probieren. Aber bitte nicht enttäuscht sein! Es ist letztlich nur ein sehr teures Vergnügen und muss nicht jedem "schmecken"!
So, es darf auf mich eingeschlagen werden, wenn ich es in Euren Augen "vermasselt" habe, oder Ihr anderer Meinung seid.
Ansonsten: Danke für's lesen!
Gruß
Balkonglut
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