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Bremen82

Militanter Veganer
Moin zusammen!

Ich bin Softwareentwickler und entwickle derzeit mit der Unterstützung einiger Jäger einen Online-Marktplatz für Wildfleisch und hoffe, dass ich hier auch ein paar Unterstützer von der "anderen Seite", also den Wildfleisch-Konsumenten finde.

Das Ziel ist es, allen Fleisch-Konsumenten zu ermöglichen auch ohne Bekanntschaft zu einem Jäger an das hochwertige Fleisch direkt vom Jäger zu kommen und es auf der andern Seite Jägern zu erleichtern Abnehmer für ihr Wildfleisch zu finden.

Jäger sollen über eine Website und eine App die Möglichkeit erhalten, kostenlos ihr erlegtes Wild übersichtlich wie in einem Online-Shop und trotzdem mit minimalem Aufwand anbieten zu können.

Wildfleisch-Liebhaber können sich Angebote in ihrer Umgebung anzeigen lassen, die gewünschten Fleischprodukte in einen Warenkorb legen und eine Anfrage an den Jäger stellen.

Es wäre schön, wenn sich hier ein paar Wildfleisch-Freunde finden würden, die mit ihren Fragen, Ideen, Wünschen, usw. zu einer optimalen Umsetzung des Marktplatzes beitragen könnten. Wenn sich ein paar Interessierte finden, würde ich mich sehr freuen. Jegliches Feedback ist willkommen. Z.B. würde mich interessieren, wie ihr derzeit euer Wildfleisch kauft, welche Funktionen ihr euch für den Marktplatz wünschen würdet, welche Informationen ihr in den Angeboten nötig/sinnvoll findet, welche Fleischteile und von welchen Wildtieren ihr meistens kauft, usw. …

Es gibt nichts, was mir nicht weiterhilft :)
 
Finde ich eine sehr gute Idee,
zumal es -unter den richtigen Umständen- mein bevorzugtes Fleisch sein könnte...
Grundsätzlich kaufe ich Wildfleisch eigentlich fast gar nicht...

Händler dazu im Netz und auf Ebäh mögen durchaus seriös sein... wären aber nicht meins...
Zumal meine Online-Erfahrungen mit anderem Fleisch auch nicht nur die besten waren...
Und in meinem 6 J altem Standort Ostfriesland... habe ich einfach noch kein vernünftiges Angebot dafür vor Ort gefunden...
Beneide aber gelegentlich einen Freund (gelernter Koch) der sich ein halbes Wildschwein vom benachbartem Jäger liefern lässt... und verarbeiten kann...

Mein Fall wäre also auf jeden Fall der persönliche Kontakt zum regionalem Jäger... und die direkte Abholung!

Die Qualitäten Cuts usw sind für mich mehr als schwierig....
Erstens kenne ich mich dazu nicht weit genug aus...
Zweitens wäre ich da nicht soo eingeschränkt, weil ich z.B. auch Knochenbrühe, Hack usw machen würde...

Und drittens würde ich sowohl durch die Seite als auch den Jäger dazulernen wollen!!!! d.h. z.B der Jäger hat weniger Arbeit wenn der Kunde eine viertel Wildsau nimmt... z.B. selber wurstet, wolft usw.
 
Vielen Dank für dein positives Feedback!

Es wird letztendlich so laufen, dass der Jäger entscheidet wie er sein Fleisch anbieten möchte. Er muss einmalig zu jeder Wildart einstellen welche Fleischteile er bei welcher Tierart wie weit zerwirkt anbieten will und zu welchen kg-Preisen. Das reicht dann von dem Verkauf des ganzen Tieres bis hin zur Wurst.

Es gibt aber auf jeden Fall viele Jäger, die bevorzugt ganze Tiere abgeben. Dies hat neben dem Arbeitsaufwand auch rechtliche Gründe. Wenn du also z.B. nicht eine Viertel Wildsau sondern einen ganzen Frischling nehmen würdest und ihn selbst zerwirken willst, wirst du auf dem Marktplatz zu sehr günstigen Preisen an frisches, hochwertiges Fleisch aus der Region kommen.

Es gibt vom Deutschen Jagdverband auch sehr gute Videos, in denen das Zerwirken erklärt wird.
 
Tolle Idee! Werde das interessiert verfolgen.
Wie finanziert sich das Projekt eigentlich? Werbung?
 
Freut mich, dass euch die Idee gefällt. Ich werde euch hier gerne weiter über die Entwicklung informieren.

Bei der Finanzierung geht es zunächst einmal darum, genug Geld in die Bekanntmachung zu investieren.

Es handelt sich bei dem Vorhaben um einen „mehrseitigen Marktplatz“. Wie bei allen mehrseitigen Marktplätzen (eBay, Amazon, …), ist der Nutzen der Teilnehmer auf beiden Marktseiten (Verkäufer/Käufer) positiv oder negativ davon abhängig, wie viele Teilnehmer es auf der jeweils anderen Marktseite gibt.

Ich plane hier im ersten Jahr einen mittleren 5-stelligen Betrag in die Bekanntmachung zu investieren. Das hört sich zunächst einmal viel an, aber da ein Jäger, der auf dem Marktplatz keine Abnehmer findet genauso schnell wieder verschwindet, wie ein potentieller Fleisch-Käufer der in seiner Umgebung keine Wildfleisch-Angebote angeboten bekommt, ist diese Investition existenziell.

Um dieses Geld einzusammeln, nehme ich an unterschiedlichen Startup/Ideen-Wettbewerben teil.

Am 22.05. startet z.B. ein Crowdfunding-Wettbewerb auf Startnext, bei dem ich versuche 25.000 € einzusammeln.

Beim Crowdfunding geht es darum, möglichst viele Unterstützer für seine Idee zu finden, um ein Finanzierungsziel zu erreichen. So sollen durch ganz viele kleine finanzielle Unterstützungen eine große Finanzierungssumme zusammen kommen, um die Idee umsetzen zu können.

Um potentielle Unterstützer zu motivieren, kann man ihnen sogenannte „Dankeschöns“ als Gegenleistung anbieten.

Ich habe mir z.B. überlegt welches Produkt für meine beiden Zielgruppen attraktiv sein könnte und bin bei Vakuumbeutel gelandet. Ich konnte hier eine Vereinbarung mit einem großen Hersteller erzielen, die es mir ermöglicht eine Packung Vakuumbeutel 20x30 cm inkl. Versand deutlich unter dem Bestpreis im Netz anzubieten.

Das bedeutet, man kann den Marktplatz beim Crowdfunding unterstützen und bekommt als Gegenleistung ein Produkt, das man ohnehin regelmäßig benötigt, zum Bestpreis.

Wie ich anfangs schon schrieb, handelt es sich nicht um gewöhnliches Crowdfunding, sondern um einen Wettbewerb.

Neben dem von Unterstützern eingesammelten Geld, gibt es zusätzlich noch Geld von der Veranstalter-Jury. Wer in den ersten 2 Wochen die meisten Unterstützer findet, bekommt 10.000 Euro in seine Finanzierungssumme. Der zweite bekommt 6.000 € und der dritte bekommt 4.000 €.

Darüber hinaus verteilt der Veranstalter am letzten Tag des Crowdfundings noch einmal 30.000 € an die Projekte, die ihr Finanzierungsziel noch nicht erreicht haben, aber in denen sie das größte Potential sehen.
 
Hallo @Bremen82 ,

Ich denke das kann funktionieren, aber du solltest berücksichtigen, dass Wild normalerweise eher saisonal gegessen wird (Herbst/Winter) und nicht ganzjährig, wie Nutztierrassen. Üblicherweise, zumindest hier im Rheinland, gibt es weniger Angebot an frei geschossenem (nicht aus Zuchten stammenden) Wild, als Nachfrage. Meine Quelle macht trotzdem Salami, Bratwurst oder Wildfleischwurst mit einem befreundetem Metzger, um quasi ganzjährig anbieten zu können und auch zu verkaufen, denn das ist scheinbar die größte Herausforderung...

Viel Erfolg, ich finde es toll, wenn eine solche Vermittlung von Jäger zu Kunde klappen würde!
 
Hallo @corbinius ,

vielen Dank für deine Hinweise!

Ja, es ist von Region zu Region und von Jäger zu Jäger sehr unterschiedlich, ob eher ein Wildfleischmangel oder ein Wildfleisch-Überangebot besteht.

In letzter Zeit gibt es in einigen Regionen sogar Probleme noch einen Wildhändler zu finden, der den Jägern halbwegs faire Preis für ihr Schwarzwild zahlt. Das finde ich - vorsichtig ausgedrückt - nicht mehr normal.

Der Marktplatz soll aber nicht nur Konsumenten und Jägern mit zu wenig Abnehmern einen Vorteil bringen. Die App soll es Jägern z.B. ermöglichen, durch die einmalige Eingabe von den regelmäßig benötigten Daten und prozentualen Gewichts-Berechnungen, nur Wildart und Gesamtgewicht zu benötigen, um in wenigen Sekunden ein fertiges Angebot mit allen wichtigen Informationen zu erstellen. Dies kann der Jäger dann auch über verschiedene Wege (E-Mail, WhatsApp, …) direkt an seine Stammkunden schicken, so dass er seinen bisherigen Arbeitsaufwand deutlich verringert und seinen Kunden das Fleisch schön übersichtlich anbieten kann. Ich habe aber auch schon mit Jägern gesprochen, die zwar eigentlich genug Abnehmer haben, aber gerne bereit sind auch mal Interessierten Wildfleisch zukommen zu lassen, die aufgrund fehlender Bekanntschaft zu einem Jäger bisher keine Möglichkeit hatten an frisches Wildfleisch aus ihrer Region zu kommen.

Die Nachfrage ist besonders im Winter da. Das ist richtig. Natürlich hoffe ich auch hier mit dem Marktplatz etwas ändern zu können und z.B. mehr Wildfleisch auf den Grill zu bringen.

Dass aufgrund der Jagdzeiten natürlich auch das Angebot saisonal unterschiedlich ist, wird sich wohl nur durch die Gefriertruhe der Jäger ausgleichen lassen. Ich habe zumindest noch keine Ideen, wie der Marktplatz hier etwas ändern könnte.
 
Hallo Bremer,

die Idee ist gut. Sie steht und fällt mit Sicherheit an der Akzeptanz der Idee der hiesigen Jäger jeweils vor Ort.
Da gehört reichlich PR über Verbände etc dazu.
Könnte aber durchaus klappen wenn man das vernünftig angeht.

Viel Erfolg und LG,

Torsten
 
Hallo @Bremen82 ,

Ich denke das kann funktionieren, aber du solltest berücksichtigen, dass Wild normalerweise eher saisonal gegessen wird (Herbst/Winter) und nicht ganzjährig, wie Nutztierrassen. Üblicherweise, zumindest hier im Rheinland, gibt es weniger Angebot an frei geschossenem (nicht aus Zuchten stammenden) Wild, als Nachfrage. Meine Quelle macht trotzdem Salami, Bratwurst oder Wildfleischwurst mit einem befreundetem Metzger, um quasi ganzjährig anbieten zu können und auch zu verkaufen, denn das ist scheinbar die größte Herausforderung...

Viel Erfolg, ich finde es toll, wenn eine solche Vermittlung von Jäger zu Kunde klappen würde!

Richtig! Das gilt es zu beachten. Vielleicht wäre aber eine Möglichkeit (Programmieraufwand wäre sicherlich überschaubar) eine Rubrik für selbstgeschlachtetes Fleisch hinzu zunehmen. Würde wahrscheinlich für eine etwas gleichmäßigere Nutzung sorgen. Keine Ahnung, ob das gewünscht ist oder dafür ein Markt vorhanden wäre, wollte es nur mal in die Diskussion bringen.
 
Hallo Torsten,

Vielen Dank!

Das sehe ich genauso. Es gibt 3 Säulen, die meiner Meinung nach enorm wichtig für den Erfolg sind.

1. Ich benötige einen Marktplatz, der beiden Zielgruppen ein optimales Nutzungserlebnis (User Experience) bietet.

2. Ich benötige gleich zum Start ein ausreichend großes Werbebudget.

3. Ich benötige die Unterstützung des Deutschen Jagdverbandes, um den Marktplatz unter den Jägern bekannt zu machen. Erste Reaktionen aus dem DJV sehen hier sehr positiv aus und ich bin zuversichtlich, dass hier gute Chancen bestehen.

@Hammhh-let
Der Marktplatz soll ausschließlich für Wildfleisch sein. Ich plane allerdings - aufbauend auf dem Wildfleisch-Marktplatz - einen zweiten Marktplatz für Hofläden.
 
1. Ich benötige einen Marktplatz, der beiden Zielgruppen ein optimales Nutzungserlebnis (User Experience) bietet.

Absolut! Und da ich wirklich realen Bedarf für dein Projekt sehe, sollte das laufen, wenn das Nutzungserlebnis stimmt!
 
Der Marktplatz soll ausschließlich für Wildfleisch sein. Ich plane allerdings - aufbauend auf dem Wildfleisch-Marktplatz - einen zweiten Marktplatz für Hofläden.
Hofläden und vielleicht Vermittlung von Haltern an Vermarkter.
Ich kenne einen mittlerweile pensionierten Bauern in der Eifel, der immernoch 32 Limousinrinder in offener Weidehaltung hält. Die Tiere sind nur bei Frost im Stall, ansonsten auf den riesigen Weiden unterwegs. Das Ganze in Bio-Qualität, allerdings ohne dafür zertifiziert zu sein.
Der Bauer erzählte mir, dass früher der örtliche Metzger mal nen Bullenkalb genommen hätte, da hat nun aber der Junior übernommen, dem ist das zu viel Arbeit. Diese vorbildlich gehaltenen Rinder gehen nun mit den konventionell gehaltenen Rindern in den Schlachthof, zum gleichen Preis, wie ausgemolkenes Fleckvieh.

Wenn man diesen Bauern an jemanden in Köln oder Düsseldorf vermitteln könnte, wodurch diese Art der Erzeugung hochwertigen Fleisches die angemessene Beachtung, und natürlich auch Bepreisung bekäme, fände ich das toll. Denn nicht jeder hat die Möglichkeiten selber zu vermarkten, aber dennoch tolle Viecher...;)
 
Hallo Torsten,

Vielen Dank!

Das sehe ich genauso. Es gibt 3 Säulen, die meiner Meinung nach enorm wichtig für den Erfolg sind.

1. Ich benötige einen Marktplatz, der beiden Zielgruppen ein optimales Nutzungserlebnis (User Experience) bietet.

2. Ich benötige gleich zum Start ein ausreichend großes Werbebudget.

3. Ich benötige die Unterstützung des Deutschen Jagdverbandes, um den Marktplatz unter den Jägern bekannt zu machen. Erste Reaktionen aus dem DJV sehen hier sehr positiv aus und ich bin zuversichtlich, dass hier gute Chancen bestehen.

@Hammhh-let
Der Marktplatz soll ausschließlich für Wildfleisch sein. Ich plane allerdings - aufbauend auf dem Wildfleisch-Marktplatz - einen zweiten Marktplatz für Hofläden.

Moin Bremer,

eigene Homepage, mit Afilliate-Partnern, SEO und SEA vernünftig durchführen, Newsletter etc. ... da kann schon was gehen.
Nur wie gesagt, die Leute an der Front (Jäger) müssen davon überzeugt werden. Die Kameraden sind ja teilweise etwas beratungs-resistent - da sehe ich genau Deine Aufgabe.

Viel Glück dabei.

Ich würde mir die App auf jeden Fall installieren, da ich sehr gerne Wildfleisch esse.

VG,
Torsten
 
Hi,

lass mich mal ein wenig von der Praxis berichten. Bin im Vorstand einer Kreisjägervereinigung, betreue als solcher die Homepage und habe mir auch Gedanken über das Thema "Marktplatz" gemacht.

Ich nehme mal das Thema der professionellen Wildhändler - die auch schon eigene Plattformen betreiben - hier mal voraus. Natürlich könnten die interessant sein für Dich, schon allein weil da jede Menge professionell verarbeiteter Ware zusammenkommt. Aber. In aller Regel kaufen die das Wild von Drückjagden, und oft genug wird das unter Stress und mit mehreren Schüssen erlegt (Schwarzwild weniger, aber Rehwild). Also eine Frage der Qualität, denn unter Stress leidet vor allem die Fleischqualität vom Reh. Man sieht das an der Fleischfarbe. Und welches Interesse könnten die haben, mit ihrer Konkurrenz auf einem "Shop in Shop System" zu stehen? Wäre für Dich zu beantworten.

Aber lass uns zu dem Thema kommen, wo ich mich engagiert habe: Beim einfachen, privaten Jäger, der seine paar Stücke Wild verkaufen möchte.
Erstmal muss das ganze aus rein logistischen Gründen lokal vor sich gehen: In aller Regel werden Jäger ihr Fleisch aus rein logistischen Gründen nicht fachgerecht versenden können (Kühlpacks, Versand etc. sind zu kompliziert in Beschaffung und Handling). Also ist die Zielgruppe immer lokal zu finden. Nur ist es so, dass nicht jeder Jäger immer alle Fleischarten ständig zum Verkauf vorrätig hat, und diejenigen, die auf solche Plattformen gehen, sind oft nicht diejenigen, die die beste Qualität liefern. Oder gar besonders Internet-affin sind. Da hat dann also irgend jemand in Hinterherging einen halben Rehrücken zu verkaufen, und der kann vernünftig nur im Umkreis von 40 km um Hinterherging herum geliefert werden - meinst Du wirklich, das geht über so eine Plattform? Ich fürchte, das klappt nur in Ausnahmefällen. Und wenn besagter Rehrücken dann 3 Jahre im Internet steht, wirft das auch kein gutes Licht auf die Plattform.

Wir haben das hier anders gelöst: Über Broschüren (tatsächlich: Papier!) werben wir für die Webseite unserer Jägervereinigung. Die Broschüren liegen in lokalen Geschäften, auf Märkten etc.pp. aus. Auf der Homepage ist kein Markt, sondern dort stehen lediglich die Kontaktdaten von Jägern, die grundsätzlich Wildbret abgeben. Das ist bei weitem nicht so elegant wie ein Shop wäre, aber es funktioniert. Der Interessent muss dann eben bei ein paar Leuten anrufen (oder mailen) um herauszufinden, wer dieser Jäger gerade das hat, was er sucht.
Als Verein sind wir mit dieser Lösung auch aus der Haftung raus, was bei unserem komplexen Rechtsrahmen nicht völlig unerheblich ist.

Bitte verstehe mich nicht falsch, ich halte Deine Idee für wunderbar. Nur glaube ich, Du machst Dir kaum Vorstellungen von den Herausforderungen, die da auf Dich zukommen.

Ich glaube übrigens, mir geht es so wie den allermeisten Jägern: Zum einen verbrauche ich das meiste selbst, und für das, was in den Verkauf geht, habe ich meine Stammkundschaft. In aller Regel ist ein Stück Wild mit max. 2, selten 3 Telefonaten verkauft. Wildbret, direkt vom Jäger, ist, anders als fast alle andren Märkte, ein Verkäufermarkt. Unterschätze das nicht!

Es gibt Ausnahmen, zum Beispiel Schwarzwild in Ostdeutschland.
 
Hallo McFred,


vielen, vielen Dank für die zahlreichen Tipps und Einblicke!

Ich bereite derzeit das Projekt für einen Crowdfunding-Wettbewerb auf Startnext vor und bin deswegen bis zum 22.05. ziemlich im Stress. Entschuldige daher bitte, dass ich nur kurz und nicht auf alles antworte.

Ja, die große Herausforderung werden die Unterschiede in Angebots- und Nachfrageüberschuss in den verschiedenen Regionen sein. Hier können eigentlich nur Versandhändler für einen wirklichen Ausgleich sorgen – machen es derzeit aber nicht ausreichend. Ich habe aber auch schon von einigen Jägern gehört, dass man auch in Regionen mit genügend Stammkunden es durchaus als erstrebenswert ansieht auch mal anderen Konsumenten das hochwertige Fleisch anzubieten. Z.B. um Vorurteile abzubauen, die gesellschaftliche Akzeptanz zu stärken und erklären zu können, warum man jagt. Oder einfach aus Mitleid, damit sie nicht Gammel-Fleisch aus Übersee im Discounter kaufen müssen;) Wie viele Jäger so denken, kannst du natürlich besser abschätzen als ich. Ich hoffe, dass bei größerer Nachfrage auch mehr Jäger in Ausstattung und Knowhow investieren. Der Erfolg des Marktplatzes wird meiner Meinung nach entscheidend von der Akzeptanz in der Jägerschaft abhängen. Kunden ein hochwertiges Fleischprodukt schmackhaft zu machen, wird da vergleichsweise einfach;)

Ja, ich bin davon überzeugt, dass so etwas über eine gut durchdachte Plattform geht. Sollte irgendwo ein Rehrücken über einen längeren Zeitraum nicht verkauft werden können, wäre die Plattform wohl unbestritten gescheitert ;)
 
Es gibt tatsächlich einige Jäger, die "ihr Fleisch nicht los"bekommen. Meine Erfahrung sagt mir aber, das sind eher die, bei denen das Wild ... öh, wie sag ich das jetzt am besten? ... einen ganz besonderen Eindruck hinterlässt. Im Endeffekt ist das halt so, dass die ihre Kunden mit ihren Produkten nicht zum wiederholten Kauf animieren konnten. Zum Glück sind die eine Minderheit. Und ich rede von meiner Umgebung, in anderen Ecken Deutschlands mag das anders sein.

Die Diskussion über man müsste - könnte - sollte - gibt es bei vielen Themen in der Jägerschaft. Und um ehrlich zu sein bezweifle ich, dass Jäger wegen einer eventuell erhöhten Nachfrage in irgendwas investieren. Ist auch logisch: Man kann nicht mehr erbeuten, nur weil man die Nachfrage hätte. Ich glaube nicht, dass ein Jäger vom Schuss absieht, nur weil er vorher nicht weiß, ob er das Fleisch verkaufen kann. Kann ich mir jedenfalls unter normalen Umständen nicht vorstellen (wie gesagt, es gibt Ausnahmen wie das Schwarzwild im Osten ...).

Vielleicht solltest Du Deine Idee mal mit der lokalen Kreisjägerschaft, Deinem Landesjagdverband, dem DJV, aber auch Wildhändlern diskutieren. Sicherlich wirst Du viele wertvolle Einblicke gewinnen. Und Du solltest Dich mal mit dem Landratsamt, genauer: Amtsveterinär in Verbindung setzen, ob es da was zu beachten gibt.

Nur so ein paar Überlegungen. Noch was: Mit Jagdschein könntest Du "auf Augenhöhe" diskutieren...
 
Auf dem Marktplatz wird man vermutlich bestätigte Käufe bewerten können. So wird sich Qualität hoffentlich schnell durchsetzen.
Ich bin mit lokalen Jägern im Gespräch. Mein Vater ist z.B. Vorsitzender einer Kreisjägerschaft.
Ich weiß selber nicht, warum ich nie einen Jagdschein gemacht habe. Wenn mal wieder etwas Zeit ist... ;)
 
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